Das Wagnis oder Business on the Philippines

  • Der erwartete Absturz oder es gibt kein Bier auf Hawaii und auch nicht auf Leyte


    Wie bereits vermutet wurde die Woche nach den Rekorden zum Trauerspiel. Mit 6000 und 7000 Pesos war Montag und Dienstag dann der Tiefpunkt erreicht. Dabei hätten wir bedeutend mehr verkaufen können wenn wir es nur gehabt hätten. Aber.... keine großen Flaschen Bier zu bekommen. Weder Red Horse noch Pilsen. Die ganze Stadt war leerverkauft. Kein Tanduay, kein GSM nichts zu ergattern. Die Agenten ließen sich nicht blicken und wenn man ihnen angerufen hat kam nur "sorry mam, out of stock, we are waiting for new delivery". Toll es könnte wohl auf der ganzen Insel mehr verkauft werden wenn es einfach nur da wäre.


    Dazu kommt jetzt noch, dass die großen Festivals in den Parks Downtown begonnen haben. Dort spielen jeden Abend Bands und es kostet keinen Eintritt. Also ist halb Tacloban in den Parks und nicht bei uns.


    Allerdings ging es Mittwoch schon wieder aufwärts. Wir konnten - zwar zu schlechteren Konditionen - ein paar Kisten Bier ergattern und schon füllte sich ab 23 Uhr unser Hof mit Heimkehrern, die noch ein zwei Bierchen tranken bevor Sie nach Hause gingen. So gingen die Umsätze dann wieder auf 9.000 und schließlich wieder über die 10.000 rüber. Zwar war es eine schwache Woche aber nach der Rekordwoche nicht anders zu erwarten.


    Jetzt ist das Lager wieder gefüllt und die Abende werden wieder besser.


    Wir haben jetzt bereits den Anspruch 10.000 pro Tag zu erreichen. ich hätte nicht geglaubt dass wir das so schnell schaffen können. Die Frage ist jetzt nur wie wir noch mehr Umsatz generieren. Bei 10.000 sind wir bei ca. 60.000 Deckungsbeitrag. Unsere Vollkosten - Kalkulation geht auf 60.000 ohne Geld für mein GM. Also erreichen wir diese Marke jetzt schon. Jetzt wird es entscheidend sein wie wir die Steigerung auf 400.000 hinbekommen denn dann könnte mein GM sogar schon Geld generieren auch wenn Sie selbst das noch nicht will weil noch viele Investitionen anstehen . Auf jeden Fall scheint es in diesem Standort und auch zu den hohen Kosten machbar zu sein. Wenn nicht noch unerwartete Überraschungen auf uns zukommen.


    Ab Dienstag bin ich live vor Ort. Dann bekomme ich wohl noch ein besseres Gefühl für die ganze Angelegenheit.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Mittwoch Shop Tacloban


    Im Moment sitze ich auf der Terrasse unseres Shops. Ein haufen Lärm von der Straße begleitet mich beim schreiben. Es ist ein durchwachsener Tag. Gestern saß ich hier bereits auf meinem Stammplatz und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Es sind immer noch Feste in den verschiedenen Barangays und das bedeutet mal viel Arbeit mal fast keine. Das wird erst im Juni aufhören. Aber der Umsatz stimmt meistens. Zwischen 7.000 und 16.000 kann es pro Tag schwanken. Im Mittel aber immer mehr als 10.000 was unheimlich beruhigt.


    Der Cooler den ich gekauft habe ist leider ein Witz. Die 24.000 Pesos hätte ich mir sparen können. Nun sind wir auf der suche nach einer Aircon für wenig Geld weil das im Moment schlicht fehlt. Kommt davon wenn man sparen will. Aber das ist sogenanntes Lehrgeld.


    Carabao - ja es stimmt wir sind tatsächlich etwas teurer wie andere Shops in der Nähe. Wird von neuen Kunden immer wieder bemängelt. Die meisten kaufen trotzdem aber ob Sie wiederkommen?? Wir können aber keinen anderen Weg einschlagen da wir sonst zwar Umsatz aber keinen Gewinn machen werden. Also müssen wir damit leben, dass manche Kunden uns meiden oder nur kommen, wenn nirgends mehr offen ist. Solange der Umsatz stimmt auch kein Problem.


    Der Ort ist sicher, es sind fast ständig Polizisten in der Nähe des Shops oder im Shop oder in Zivil auf der Terrasse. Und auch die Betrunkenen, die es hin und wieder gibt benehmen sich einigermaßen und verschwinden geräuschlos wenn sie genug haben.


    Unser Shop gefällt mir. Das hatte ich gehofft aber war nicht unbedingt zu erwarten. Der Shop ist sauber, aufgeräumt und einladend. Einzig die blöde Hitze ist ein Manko. Aber dafür werden wir Abhilfe schaffen.


    Übrigens - die Miete ist nicht mehr verhandelbar. Das ist illusorisch. Also müssen wir es mit den gegebenen Kosten klar kommen.


    ich weiß ja nicht wo Ihr alle wohnt aber hier in Tacloban ist es sauteuer. Wir haben ja jetzt 4 Monate ein neues Haus zum mieten gesucht und unter 15.000 war fast gar nichts zu finden. gut wir brauchen auch 4 Zimmer aber die meisten waren zwischen 15.000 und 25.000 per Monat. wir haben jetzt eines gefunden für 13.000 Pesos nach langen Verhandlungen. Aber das ist viel kleiner als das Haus was wir im Moment für 10.000 pesos bewohnen.


    Also hier in Tacloban ist es schon heftig was Mietpreise angeht.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Donnerstag Nacht - JAG´S MINIMART Tacloban


    Seid mir nicht böse wenn ich schon wieder poste aber ich möchte meinem Gefühlsleben freien Lauf lassen. Ich sitze hier am "Stammtisch" mit einigen sehr skurrilen Gestalten.


    Neben mir ein Schwachsinniger der immerfort vor sich her grinst. Gegenüber ein Auftragskiller - wie mir mein GM steckte - der auch noch Ihr Cousin ist. Er würde schon mal für 30.000 Pesos der Polizei behilflich sein wenn es mit den Beweisen bei einem Verbrecher nicht so gut klappt.


    Gegenüber eine Lesbe die sehr Mitteilungsbedürftig ist aber leider kein englisch spricht. Dazu immer wieder "Costumer" die vorbeikommen und wirklich ordentlich einkaufen. Der BBQ ist ausverkauft was an dem Auftragskiller liegt der den kompletten Vorrat zum Trinken aufgekauft hat und alle einlädt die vorbeikommen.


    Die Szene ist irgendwie unwirklich. Menschen sitzen da - reden miteinander - trinken was und gehen ihrer Wege. Diese Atmosphäre ist wirklich einzigartig. Wohlgemerkt hier sitzen nicht die Reichen und Schönen sondern die Normalen, Gestrandeten, die Alten, die Jungen, die Verbrecher, die Polizisten, die Arbeiter..... ich könnte stundenlang so weitermachen.


    Nur mein GM ist irgendwie der ruhende Pol in all diesem Gemenge. Sie ist freundlich zu Jung und Alt und deshalb kommen auch die Jungen gerne zu uns. Kaufen eine Flasche Imperador für die Sie das Geld irgendwo zusammengekratzt haben und verziehen sich zum Besäufnis. Dazu kommen dann die SUV - Fahrer, die am Straßenrand kurz halten - Ihre Drinks kaufen und wieder von dannen zischen.


    Ich liebe diese Gemengenlage.


    Sorry aber bin im Moment fast ein wenig sentimental. Komme mir vor wie jemand der in eine fremde Welt eintaucht - eine Welt jenseits der Hochglanzprospekte. Ein seltsames Gefühl.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Rekord - Mai - Ade - schade das du gehen musst....


    Der Mlai war in jeder Hinsicht erfreulich. Der Umsatz stimmte, das Team passte und so darf es gerne weitergehen.


    Wie erwartet hatten wir mit 365.000 Pesos einen wirklich ordentlichen Umsatz. Mit 11.700 Pesos im Schnitt schon sehr nahe an dem was wir wollen. Und die Nächte haben sich sehr gut entwickelt. Bereits mehr als ich plante mit 3.700 per Nacht im Schnitt.


    Allerdings ziehen wieder mal Gewitterwolken auf. Denn heute bekamen wir eine Nachricht, dass wir beim Barangay - Capitan vorsprechen müssen. Warum wissen wir noch nicht aber das heißt nix gutes. Wie ich inzwischen erfahren habe betreibt auch er einen Sari Sari in der Barangay direkt gegenüber unseres Marktes. Entweder er bemerkt am Umsatz dass wir da sind oder es droht anderes Ungemach. Ich werde zeitnah berichten da wir morgen gemeinsam dort hingehen werden.


    Das mit den Bierlieferungen ist jetzt auch etwas klarer. In der Barangay gegenüber sitzt ein großer Händler der nicht will dass wir beliefert werden. Deswegen meiden uns die Agenten und wir müssen unser Bier mühselig selbst kaufen gehen. Erfolg macht eben nicht nur Freunde.


    Hier wird sehr mit versteckten Ellenbogen gekämpft.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Juni - Schulstart macht sich auch im Umsatz bemerkbar


    Nachdem die letzte Woche mit knapp 80.000 Pesos sehr zufriedenstellend gelaufen ist startete die neue Woche schwach.


    Da wir selber aber auch uns in den Schulanfangsstress stürzen mussten und sahen welche Tonnen an Material von den Eltern gekauft werden mussten denke ich dass das Geld schlichtweg knapp wird. Wenn jedes Kind seine Hefte, Stifte und andere Materialien benötigt, dann wird schnell die Kasse knapp.


    Ab Dienstag ging es dann schon wieder aufwärts. Ich habe ja noch drei Tage dort und kenne nun einige der Stammkunden. Am Dienstag diese Woche regnete es wie aus Kübeln was aber dem Shop keinen Abbruch tat. Alle Stühle waren unter dem Vordach des Shops und der anderen Shops verteilt und es saßen viele Kunden da, tranken Ihr Red Horse und hatten Spaß. Ich saß mit zwei Arbeitern am Tisch die mich interessiert ausfragten über Deutschland bzw. Europa. Einer davon sprach passabel englisch und so konnte ich viele Fragen beantworten. Im Endeffekt sind die Menschen aber stolz auf ihr Land egal wie arm sie sind und so soll es auch sein.


    Mittwoch hatten wir dann Besuch von Mamugla und es wurde ein wirklich schöner Abend mit viel Spaß und deutschem Gequassel.


    Tja leider ist meine Zeit am Sonntag dann auch schon wieder rum bis August. Und leider müssen wir die Investitionen aufgrund unseres Umzuges in ein anderes Haus und den damit verbundenen Kosten etwas verschieben. Jetzt hoffen wir mal dass wir die 10.000 stabilisieren können diesen Monat, dann wäre schon viel gewonnen.


    Die dringendsten Investitionen wie Aircon und 24/7 - Schilder müssen so eben noch ein wenig warten.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Das Festival - für uns von Nachteil


    Nach wie vor laufen bei uns in Tacloban die Festwochen. jeden Abend spielen Live - Bands in Downtown und die Massen strömen jeden Abend in die Parks.


    Das macht sich auch bei uns außerhalb in den Randbezirken bemerkbar. Viel weniger Leute unterwegs als üblich. Und auch wenn ab 10 Uhr Abends dann doch einige noch kommen um einen Absacker zu trinken ist der Umsatz merklich zurückgegangen.


    Mit 64.000 letzte Woche war es zwar noch OK - aber dass lag auch daran, dass Mamugla und ich zwei Abende ein wenig feierten und dadurch auch ein bisschen Geld liegen ließen.


    Da das Festival bis zum 30.6. geht wird der Monat wohl deutlich schlechter werden als der Vormonat.


    Die Inventur haben wir während meiner Anwesenheit leider nicht fertig bekommen. Bei etwa 120.000 habe ich aufgegeben weil einfach zu viele Preise fehlten um vernünftig fertig zu rechnen. Hole ich dann im Sommer nach. Da aber doch sehr viele Artikel noch nicht erfasst sind habe ich auch nicht das Gefühl, dass wir unter dem Eingangswert liegen. Somit hoffe ich doch alles im Lot.


    Wir fingen mal mit 8 Kisten Bier an. Inzwischen haben wir 40 Kisten. Da sieht man dann auch wo das Geld hingeflossen ist.


    Nach wie vor gibt es keine Literflaschen Grande Pilsen zu kaufen. Ich verstehe das nicht aber der Markt ist komplett leergefegt. Das ist der Nachteil wenn man nur eine Brauerei hat. Die Monopolstellung ist frappierend. Denen ist es wurst ob wir das Bier bekommen oder nicht denn die verkaufen dann halt den Rest Ihres Programmes. Aber es kommen doch viele Leute die danach fragen.


    Mein Besuch hat mir jedenfalls einen sehr guten Eindruck verschafft sowohl von der Ladenführung als auch vom Publikum welches den Laden besucht. Deshalb sind die Stellschrauben an denen gedreht werden muss auch klar.


    Wir brauchen bessere Erkennbarkeit des 24/7. Denn zusätzlichen Umsatz lässt sich nur durch die stark frequentierte Straße generieren. Wir brauchen mehr SUV - Fahrer die schnell mal anhalten um Snacks, Bier, Zigaretten oder ein Toastbrot zu kaufen. Dann können wir den Umsatz steigern.


    Aus dem näheren Umfeld lässt sich nicht mehr merklich mehr rausholen. Denn die kommen ja schon von Zeit zu Zeit um sich voll-laufen zu lassen oder um einzukaufen.


    Also wird das der Hebel sein an dem wir ansetzen in den nächsten Monaten sobald wieder Geld über ist.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Die Woche in Zahlen - auf und ab


    Nach wie vor laufen die Festivals in Tacloban. Das geht noch bis Ende Juni so. Je nachdem wer auf den Bühnen auftritt ist es in unserem Shop mal voller mal leerer. Erst gegen 23 Uhr kommen dann die, die heimkommen um noch ein Bierchen zu trinken oder Snacks zu kaufen.


    Der Umsatz pendelt sich so langsam ein - wenn auch mit sehr unterschiedlichen Tagesumsätzen. Das geht dann von 7.800 bis 13.400 pro Tag. Im Schnitt aber weiterhin um die 10.000 Pesos.


    Der Feiertag half diese Woche dabei denn dort wurde dann doch ein schöner Umsatz generiert. In der Regel sind die Wochenenden 5 - stellig während wir unter der Woche 4-stellig bleiben.


    Schön ist, dass die Nächte sich immer wieder ganz ordentlich entwickeln. Die Zeit von 23 Uhr - wenn wir Kassenabrechnung machen bis 2 Uhr morgens ist immer noch umsatzträchtig.


    Da Kuja Doi Doi im Moment im Haus arbeitet gab es kein BBQ in dieser Woche. Wegen der Hausarbeit werde ich zur gegebenen Zeit mal einen kleinen Bericht schreiben.


    Der Umdsatz lag diese Woche bei 74.000 Pesos was bedeutet dass wir im Moment auf den Monat gerechnet 10.000 Pesos am Tag im Schnitt umsetzen.


    Das mit den Investitionen ist in der Tat so, dass ich schlichtweg das Geld nicht habe dafür. Ich unterstütze mein GM ja schon und doppelt kann ich mir nicht leisten. Im Moment ist das Haus und der Umzug im Weg. Danach sehen wir weiter. Auch wenn es schwer fällt so lange zu warten.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Höhepunkt des Festivals - Tiefpunkt im Shop


    Die Woche war mehr als Bescheiden. Das Festival läuft noch eine Woche und die Abende sind wie ausgestorben in unserer Barangay. Die Nachtschwärmer gehen lieber Downtowm wo das Leben pulsiert. Mein GM war gestern ebenfalls dort und war geplättet von den Mengen an Menschen. Inzwischen finden die Konzerte und Auftritte auf 4 Bühnen in verschiedenen Parks statt. Alleine beim Einlass zu jedem Park wartet man 20 Minuten bis man reinkommt.


    Da bleibt für das zahlende Shop - Publikum nichts mehr übrig.


    Noch eine Woche durchhalten dann geht es back to normal. Ist schon hart. Mit 61.000 Pesos war die Woche so schlecht wie seit 6 Wochen nicht mehr. Es reicht zwar immer noch zu einem Schnitt von 9.500 per Tag über den Monat gerechnet aber aufwärts sieht anders aus.


    Wir haben einen neuen gebrauchten Kühlschrank gekauft. Für 5.000 Pesos haben wir einen original Coca-Cola teil xxl bekommen. Der stand noch in dem Haus welches wir gemietet haben. Der wird jetzt in den Shop transferiert und der alte kommt in den neuen Sari Sari Store bei unserem Haus.


    Das Haus ist dank Kuja Doi Doi fast fertig eingerichtet so dass einem Umzug nächste Woche nichts im Wege stehen sollte.


    Wir hoffen dann mal auf den Juni - mehr bleibt uns nicht übrig.


    Ab heute sind wir rechnerisch aus allen Kosten raus für den Monat. Also ab jetzt wird ins plus gearbeitet.


    Geduld oder wie man bei uns sagt " Langsam nährt sich das Eichhörnchen".

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Wöchentlicher Wasserstandsbericht


    Das Festival in Tacloban geht zu Ende und unsere Umsätze erreichen wieder die Werte die wir brauchen. War ein harter Monat wenn du an der Peripherie der Stadt Geschäfte machen willst.


    Der Monat war dann auch durchwachsen. mit 288.000 Pesos unter unserem Wunsch aber immer noch weit entfernt von der Verlustzone. Im Schnitt mit 9.600 Pesos Tagesumsatz zweitbester Umsatz aber eben nicht vergleichbar im Mai.


    Wir denken, dass der Juli wieder normal sein wird und wir wieder die 10.000 pro Tag anpeilen können.


    Andere Entwicklungen:


    Unser Night - shift bekommt diesen Monat Ihr Baby. Wir haben einen Ersatz gefunden. Unser schwangeres Entchen möchte aber spätestens 6 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten. Eine weitere Kraft ist im Anflug da mein GM Ihre Arbeitszeit etwas reduzieren soll. Sie hat schon mit Einkaufen genug zu tun. Also wird Sie anstatt von 17 Uhr erst um 20 Uhr Ihre Schicht aufnehmen und wir wollen die Arbeit auf drei weitere Schultern verteilen. Denn einer hat immer seinen freien Tag oder freie Nacht.


    Jetzt kommt tatsächlich alle 14 Tage der Bierlaster. Bringt uns nur nicht viel da unser Lagerbier nicht länger als 3-5 Tage hält. Wir haben mit 5 Kisten Leergut angefangen und sind jetzt bei 35 Kisten. Aber das reicht eben nicht für 14 Tage. So kaufen wir nach wie vor alle 3 - 5 Tage beim Großhändler 20 Kisten.


    Einige der wichtigen Agenten haben inzwischen kapiert dass sie nur wenn sie regelmäßig kommen ein Geschäft machen können. Wenn Sie einfach nicht auftauchen kaufen wir die Produkte beim Handel. So kommen die jetzt einigermaßen regelmäßig.


    Unser Day-Shift haben wir jetzt zur Stellvertreterin gemacht und sie bekommt 20 Pesos pro Tag mehr und ab August ihren Anteil an der Krankenversicherung bezahlt. Sie disponiert auch selbständig mit den Agenten.


    BBQ hatten wir diesen Monat gar nicht. Werden wir erst nächsten Monat wieder starten wenn Kuja Doi Doi fertig ist mit dem Haus.


    Es gibt immer noch vereinzelt Störfeuer von manchem Sari-Sari - Besitzer aus der Barangay. Aber nichts was uns im Moment vor Probleme stellen sollte. Jetzt kommen sie damit dass ja eigentlich ab 22 Uhr keiner mehr auf der Terrasse trinken dürfte. Allerdings.... bei 7 eleven ist genau das der Fall und auch auf der City Hall bekamen wir keinerlei Einschränkungen. da unsere Leute sich in der Regel ruhig verhalten gibt es dafür auch keinen Grund. Wenn in der Nacht die 30 Tonner die Hauptstraße entlang donnern und alle 30 Minuten ein Krankenwagen in die Stadt mit Martinshorn fährt kann von echter Lärmbelästigung eh nicht die Rede sein. Wir haben nur einen Nachbarn. Der hat unglücklicherweise einen Sari Sari aber glücklicherweise bis 23 Uhr geöffnet.


    Wir werden sehen wie sich der Monat Juli entwickelt und dann bin ich ja auch schon wieder dort im August. Als Live -Berichterstatter.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Der Juli startet turbulent


    Also der Reihe nach. Der Umsatz stieg in dieser Woche wie erwartet wieder auf einen durchaus zufrieden stellenden Betrag von durchschnittlich 10.500 Pesos pro Tag. Wie erwartet war der Andrang wieder wesentlich größer als in den Wochen zuvor als doch sehr viele potentielle Käufer Down town vorzogen.


    Allerdings tauchten andere Schwierigkeiten auf


    Am Dienstag flogen erstmals die Fäuste am Abend vor unserem Laden. Zwei Transvestiten bekamen sich in die Haare. Blöderweise gehören die auch noch zu unseren Stammkunden. Zusammen mit einigen Freunden wurde dann fast eine Massenschlägerei draus. am Ende musste die Polizei anrücken. Der Kapitän von Gegenüber der sowieso nicht gut auf uns zu sprechen war meinte wenn so etwas öfter vorkommen sollte würde er dafür sorgen, dass wir abends draußen keinen Alkohol mehr anbieten dürfen. Das die Gäste bereits betrunken waren als sie kamen interessierte da wenig. Nun haben die zwei eben Hausverbot. Anders werden wir denen sonst nicht beikommen können.


    Und heute hatten wir einen besonderen Gast auf der Terrasse. Der Barangay - Chairmen beehrte uns und trank ein Bier. Meiner Meinung nach wollte er nur sehen was so läuft in unserem Laden. Naja sonst hat sich bisher noch niemand gemeldet.


    Dann die Sache mit dem Personal. Eine unserer Damen hat heute Nacht die letzte Schicht. Sie geht in Schwangerschaftsurlaub. Das ist bitter da der Ersatz den wir diese Woche eingestellt hatten nach 4 Tagen einfach nicht mehr auftauchte.


    Wir haben dieses Mal die Macht von Facebook genutzt und eine Anzeige online gestellt. innerhalb von 4 Stunden hatten wir 15 Bewerbungen. Ob was dabei ist wird sich zeigen.


    Also Personal ist nach wie vor das schwierigste Unterfangen überhaupt.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Personalwechsel - Umsatzrückgang - besteht da ein Zusammenhang?


    Diese Woche haben bereits zwei neue Mitarbeiter im Shop angefangen. Eine als Ersatz für unser schwangeres Entchen und eine als Springerin, die bei freien Tagen der anderen Mitarbeiterinnen einspringen kann. Eigentlich perfekt aber.... es kamen dann doch sehr mysteriöse Begebenheiten.


    Die neue Nachtschicht machte einen guten Eindruck. Sie wurde gut eingearbeitet von unserer Managerin und wir waren guten Mutes. Doch nachdem die ersten zwei Nächte noch normales Niveau erreichten brach der Umsatz Nachts auf einmal ein. Unter 2.000 Pesos hatten wir so gut wie nie seit Wochen und jetzt gleich zwei Nächte hintereinander. So baten wir Kuja Doi Doi - der Nachts oft im Shop schläft ein Auge darauf zu haben. Und tatsächlich - sie benahm sich wie die Eigentümerin des Shops, gab free drinks, gab Credit und griff wohl selbst in die Kasse (können wir aber nicht beweisen). So endete das Kapitel sehr sehr schnell. Glücklicherweise fanden wir bei den zahlreichen Bewerbern eine andere Kraft. Und prompt stieg der Umsatz wieder um über 1.000 Pesos in der Nacht.

    Da wir noch kein CCTV besitzen müssen wir uns eben auf Erfahrungswerte verlassen. Das klappt auch ganz gut da man sehr wohl abschätzen kann wie viel in der Nacht eingenommen werden müsste. Bereits zwei Nächte hintereinander schlechte Umsätze bedeuten - hier stimmt was nicht.


    So endete die Woche wieder mit den gewohnten Umsätzen jenseits der 10.000 Pesos - Marke. Insgesamt aber mussten wir wohl Lehrgeld bezahlen und der Wochenumsatz lag mit 63.000 Pesos unter den Vorwochen. Mal sehen ob die neue Woche wieder auf normales Niveau kommt.


    Wie schon so oft gesagt - gutes Personal ist das A und O in einem Geschäft und dieses zu finden ist nicht einfach auf den Phil.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Vom Winde verweht - Umsatz im Keller - aber einige News


    So diese Woche war mit Abstand die schlechteste Woche seit langem. Am Montag auf Dienstag dann der Tiefpunkt in der Nacht. Aufgrund des Sturms gepaart mit Regen erreichten wir gerade mal 600 Pesos in der Nacht. Uff - ein echter Tiefschlag. Die restlichen Tage waren ok aber auch nicht berauschend.


    Mit unserer neuen Kraft sind wir uns nicht sicher. Daher wird morgen die nächste Kraft anfangen.


    Aber.... es gibt auch positive Nachrichten.


    Dank eines unvorhersehbaren Ereignis können wir nächste Woche starten die längst fälligen Investitionen zu tätigen Yipee!!!!!!


    Zuerst wird CCTV bestellt denn wir haben das Gefühl dass eventuell doch Nachts Unregelmäßigkeiten auftauchen könnten. Dann werden die Schilder geändert und erweitert. Die Farbe die wir gewählt hatten waren nix. Zu wenig plakativ. Und zusätzlich kommt ein zweites Schild mit 24/7 dran damit auch Blinde es sehen können.


    Die dritte Investition wird dann Aircon sein und sollte noch Geld übrig bleiben wird der Truck mit Bier bestellt.


    Wenn das alles rum ist wird sich zeigen ob wir eine Chance haben oder nicht. Auf jeden Fall gehen wir aufs Ganze!!!!

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • The weekly Soap Opera


    so langsam wird es wirklich eine Soap wie GZSZ (Gute Zeiten Schlechte Zeiten auf RTL seit gefühlten 100 Jahren jeden Tag).


    So war auch diese Woche wieder reich an Ereignissen. Aber der Reihe nach:


    Ab Montag sind wir voll überwacht!!! Wir haben endlich CCTV. Vier Kameras, ein Aufzeichnungsgerät, eine APP so dass ich selbst von Deutschland aus den Laden immer überwachen kann. Dazu sogar ein Mikrofonsystem in dem man die Dialoge hören kann (sofern man es versteht:D).


    Eine wirklich extreme Hilfe für uns.



    Damit ist das Thema Überwachung zuerst einmal erledigt. Allerdings- die Positionen der Kameras werden wir noch mal anpassen bzw. später noch eine oder zwei dazu bestellen. Aber die abschreckende Wirkung dürfte sowohl für die Kunden wie auch für das Personal gegeben sein.


    Nun zu dieser Woche


    Unsere beste Kraft die auch das Management macht tauchte am Montag nicht auf.... komisch, die ist seit sie bei uns Arbeitet absolut zuverlässig und hat nur einen Tag wegen Krankheit gefehlt. Nun gut, dass wir inzwischen eine neue Kraft hatten die eingesprungen ist.


    Wir versuchten Sie zu kontaktieren.... Fehlanzeige. Keine Whatsapp ging durch, kein Telefon angeschaltet. nun gut. Wir ließen es dabei. Sie wohnt ca. 20 km entfernt auf Samar. Vielleicht hatte Sie keine Möglichkeit zu kommen. Am Dienstag.... wieder nicht da. Nun wurde mein GM nervös, Sie hatte die Befürchtung da kann was nicht stimmen denn sie war wirklich total zuverlässig.


    Am Mittwoch wieder nicht aufgetaucht. Da ist mein GM mit Brüderchen nach Samar gefahren und hat das Haus gesucht wo sie wohnt. Und tatsächlich fand sie das Haus und die Dame. Der Grund war ziemlich einfach. Im Streit mit Ihrer Freundin (ja sie ist lesbisch) hat die Freundin ihr Telefon zerstört. Sie kannte niemand dort und nachdem sie einen Tag unentschuldigt gefehlt hatte traute sie sich nicht mehr zurück. Außerdem hatte sie kein Geld mehr für das Jeepney um wieder nach Tacloban zu kommen. Also Tränen, Entschuldigungen usw. Mein GM gab ihr 100 Pesos und ab Donnerstag stand sie wieder pünktlich morgens um sieben zu unserer Erleichterung im Laden und machte alles wie immer.


    Unsere zweite neue Kraft ist ein Schätzchen. Sie muss eigentlich wegen dem Geld nicht arbeiten da ihr Mann irgendwo im Nahen Osten sehr gut verdient und genügend Geld nach Hause schickt. Aber sie will arbeiten da ihr daheim die Decke auf den Kopf fliegt und sie es liebt mit Menschen Kontakt zu haben. Sie lacht viel ist freundlich und happy. Sie bringt oft Essen mit oder Kuchen.


    Die dritte im Bunde ist eine um drei Ecken Bekannte vom Bruder. Sie ist chronisch krank und sie und ihr Mann verdienen kaum genug um die Krankheit bezahlen zu können. Sie kommt oftmals Tagsüber vorbei und teilt sich die Schicht mit der anderen Dame die eigentlich nicht arbeiten muss. Sie ist auch immer Aushilfe wenn einer seinen freien Tag hat.


    Leider haben wir nach wie vor massive Probleme mit der Nachtschicht. Sie ist nicht koscher und wir suchen bereits schon wieder eine neue Dame. Das ist echt nervig.


    Die Umsätze zogen wieder geringfügig an diese Woche und heute war - dank eines Festes auf dem Sportplatz um die Ecke die Hölle los. So konnten wir alleine heute 18.000 Pesos umsetzen was den Wochenschnitt wieder erheblich steigerte. Wir kratzen wieder am 10.000 - er Durchschnitt.


    Allerdings erhöhen sich auch die Fixkosten. Wir haben inzwischen rund 53.000 Pesos ohne volle Miete. Denn wir haben jetzt schon mal 3.000 pesos im Monat Tax eingestellt da wir wohl nicht drum rum kommen in den nächsten Monaten Geld an die BIR abzuführen. Dafür sind die Umsätze einfach zu hoch. Außerdem hat unsere Buchhalterin uns gewarnt dass irgendwann in den nächsten Wochen die BIR vorbeikommen wird und eine unangemeldete Prüfung durchführen wird.


    Morgen soll unser neues Schild kommen.


    So in etwa wird es aussehen und damit schon von weitem gut sichtbar sein. Den Fehler haben wir am Anfang gemacht. Unser Schild ist in Schönheit gestorben aber war leider überhaupt nicht lesbar wenn man vorbei gefahren ist.

    Außerdem beginnt der Umbau des Außenbereichs mit BBQ. So können dann auch Leute Platz nehmen wenn es regnet und auch der BBQ wird überdacht werden. Dann wird Doi Doi nicht naß wie schon so oft wenn es mal wieder einen kurzen Schauer gibt.


    Die Aircon ist noch nicht bestellt da die Dinger einfach Schweineteuer sind. Hier warte ich noch zu. Eventuell halte ich dann selber Ausschau in 14 Tagen wenn ich weider da bin.


    Es ist so wie es doch einige hier schon beschrieben haben. Personal ist das größte Problem was man haben kann.


    wir haben jetzt mit Sicherheit zwei sehr ehrliche Leute gefunden aber es fehlt halt immer noch eine dazu.


    Wenn ich da bin wird die komplette inventur durchgezogen. Dieses Mal habe ich genügend Zeit. Wir haben bereits einen Tag auserkoren an dem wir zwischen 9 und 15 Uhr dicht machen werden und allesamt zählen. Dann sieht die Welt anders aus denn dann haben wir eine fundierte Grundlage. Und da wir ja schon eine 80 % Inventur haben kann man dann schon sehr gut einschätzen ob es Zuwächse oder Abflüsse gab.


    Wir haben übrigens 80 Bewerbungen auf unsere Facebook Anzeige bekommen für die Stelle. Und die Anzeige war kostenlos.


    Es kommen jeden Tag neue Bewerbungen rein. Teilweise von Eastern Samar oder vom Süden aus Leyte. ich frage mich wie die Leute mit dem Geld in Tacloban leben wollen aber wahrscheinlich haben viele Verwandtschaft wo sie unterkommen können und irgendwo in der Pampa sind die Jobs halt nicht sehr dicht gesät.


    Die nächste Soap gibts dann nächsten Sonntag. ist fast wie bei der Lindenstraße :haha

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Die Diebin


    Wie in jeder Soap Opera gehören Schurken in die Handlung eingebaut. Sonst verliert sich die Spannung.


    Wir halten uns an dieses eherne Gesetz. Wir haben eine echte Schurkin in unserem Shop beschäftigt. Aber der Reihe nach:


    Wir vermuteten schon, dass etwas nicht koscher war mit unserer Nachtschicht. Die Umsätze waren außergewöhnlich schlecht.


    Seit Montag aber waren wir uns sicher, dass nix mehr schief gehen kann da wir ja jetzt CCTV haben und genau kontrollieren konnten was über den Tisch ging. Der nächtliche Umsatz war jedoch wieder so niedrig wie zuvor. Also wendeten wir eine kleine List an. Zwei Stunden nach Dienstantritt am Dienstag ging mein GM wieder in den Shop mit einem Vorwand. Dabei zählte Sie auch kurz die Kasse. 2.100 Pesos waren schon drin. Als am Morgen dann 2.500 Pesos auf dem Zettel standen war es ein Leichtes anhand der Aufzeichnungen am CCTV den ungefähren Wert zu ermitteln. Der belief sich auf ca. 3.000 - 4000.Pesos mindestens. Mein GM ging damit zur Polizei und die bestätigten dass die Beweise ausreichend seien für eine Anzeige. Soweit wollten wir aber nicht gehen. Am Abend wurde sie zur Rede gestellt und sie gestand. Sie hatte rund 2000 Pesos mitgehen lassen. Damit wussten wir dass wir mit Sicherheit in den 10 Tagen in denen sie da war zwischen 5 und 10.000 Pesos verloren hatten. Mein GM ging nun zu ihrer Heimatbarangay und meldete es dem Capitän. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater ein Chairmen in der Barangay war - ein recht schaffender Mensch und dass seine Tochter leider schon vorher auffällig war. Jedoch wurde es hier nicht angezeigt. Wir gaben Ihr Zeit bis Freitag um uns 5.000 Pesos des Schadens zurück zu zahlen. Sollte dies nicht geschehen wird Sie von der Barangay "angeklagt". ich kann das nicht genau beschreiben was damit gemeint ist aber es hörte sich für mich so wie eine Vorstrafe an.

    Heute kam der Vater von Ihr in den Laden und entschuldigte sich. Wir werden sehen ob sie morgen in der Barangay etwas erreichen wird oder nicht.


    Ich hätte eigentlich nichts unternommen und sie nur gehen lassen aber mein GM meinte dass die das immer wieder machen wird. Nun gut - das überlasse ich ihr.


    Auf jeden Fall hat sich das CCTV schon ausgezahlt. allerdings haben wir jetzt keine Nightshift mehr und mussten zwei Nächte um 3 Uhr schließen mangels Masse. Meine GM hielt es schlicht nicht länger aus da sie morgens ja raus muss wegen Schule und einigen Einkäufen. lustigerweise ist der Umsatz aber stark gestiegen auch wenn wir um drei Uhr schließen. Er hat sich schlicht verdoppelt in der Nacht.


    Also sind wir wieder auf der Suche nach einer Dame für de Nacht.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Dunkle Wolken überm Paradies


    Mein Vergleich mit einer Seifenoper bleibt mir angesichts der Vorgänge letzte Nacht im Halse stecken. Mag sein, dass auch Gewalt zu einer soap opera gehört aber darauf hätten wir gerne verzichtet - der Reihe nach:


    Die Umsätze zeigten einen klaren Trend nach oben. Nachdem wir das Problem mit der "Diebin" gelöst hatten konnten wir täglich zwischen 10 und 13.000 Pesos umsetzen. alles gut und die neue Aircon sollte nächste Woche bestellt werden. Dazu bauten wir ein Dach über die Sitzplätze (Fotos folgen wenn ich da bin und es fertig ist). Dann können die Leute auch in der Regenzeit sitzen bleiben und essen und trinken.


    BBQ ist seit einem Monat keiner mehr weil es einfach zu oft regnet und der Platz wo wir den BBQ machen nicht trocken ist. Das wird sich mit dem Dach dann auch erledigen.


    Alles gut bis auf die Nightshift die wir noch nicht haben. Glücklicherweise ist eine Freundin meiner GM im Moment arbeitslos und hat sich angeboten zu übernehmen. Sie ist Kauffrau und macht dass sehr routiniert und gut.


    Und dann dass......


    Gestern war ein guter Tag. Gute Umsätze und als mein GM um 1 Uhr nach Hause ging waren noch einige Tische gut belegt und es klingelte in der Kasse. Leider nur bis 1.30 denn dann meinten zwei der Gäste sich mit Fäusten, Flaschen und sonstigem einen Fight liefern zu müssen. Wie schnell die Stimmung zwischen Testosteron und Alkohol dann umschlagen kann konnten wir teilweise auf dem CCTV verfolgen. Leider nur teilweise da ein großer Teil außen ohne Kamera ist und es dort geschah. Der eine Kontrahent - der anscheinend unterlegen war ob der Menge die sich mit ihm beschäftigte floh in den Shop. Damit waren wir nicht nur Zuschauer sondern mitten drin dabei. Es gingen einige Flaschen zu Bruch. Glücklicherweise nahm die Meute den Laden nicht komplett auseinander. Das Ergebnis war viel Blut, einige zerbrochene Flaschen, ein Menschenauflauf, Polizei und zwei Ambulancen, die beide Kontrahenten mit stark blutenden Wunden in das Hospital fuhren.


    Eine Katastrophe für uns.


    Als die Polizei eintraf (genau ein Polizist der nach 10 Minuten wieder verschwand) war auch mein GM zurück. Die Bilder unten stehend sind nichts für zart beseidete Gemüter. Sollte das nicht erlaubt sein, einfach melden dann lösche ich die wieder.


    Wir werden heute leider sehr zweifelhaften Ruhm erlangen, da wir in Tacloban im Radio auftauchen werden beim täglichen Polizeibericht. Wir rechnen auch damit, dass der Barangay - Captain jetzt seine Chance gekommen sieht uns noch mehr zu triezen.


    Die Maßnahmen sind vorerst andiskutiert, dass wir ab 1 Uhr Nachts die Tische schließen und niemand mehr draußen trinken darf. Leider.... denn da saßen immer welche teilweise bis morgens um 5.


    Zweite Maßnahme wäre einen Security Guard einzusetzen was aber angesichts der Umsätze und Deckungsbeiträge uns wieder in eine schlechte Position bringen würde. Wir werden sehen welche Maßnahmen wir umsetzen werden.


    Auf jeden Fall steht bestimmt noch mehr Ärger ins Haus.

  • Sind Bad News wirklich manchmal good news????


    Mein GM verbrachte die restliche Nacht auf der Polizeistation zur Auswertung der CCTV - Bilder. Die Polizei fragte ob wir Anzeige erstatten wollen und mein GM verneinte. Hier stellt sich als vorteilhaft heraus dass wir Tatay haben. Er begleitete mein GM auf die Wache und die Gespräche waren freundlich und höflich wegen dem Ex-Kollegen. Nun die Polizei bestätigte uns korrektes Verhalten und nahm dies zu Protokoll.. Dies ist falls der Barangay - Captian versucht uns was anzuhängen.


    Es hat sich inzwischen rumgesprochen in Tacloban auch wenn wir nicht wissen ob wir im Radio kamen oder nicht. Aber schlechte oder außergewöhnliche Nachrichten sprechen sich immer schnell rum.


    Und heute..... der Laden war bumsvoll. Alle Tische belegt und viele Leute aus der Gegend sprachen ihr bedauern aus. Wir wissen inzwischen das es ein Streit zwischen einem jungen Kerl aus der Barangay war und einem fremden Boy. Also die Befürchtung der Inszenierung können wir so gut wie ausschließen. Ganz ehrlich - erstens sind wir in der Tat ein kleines Licht hier und zweitens wenn die wirklich darauf aus gewesen wären uns zu schaden dann würde unser Shop jetzt anders aussehen. Bei allem sind die noch sehr zivilisiert mit unserem Eigentum umgegangen.


    Die Woche war dann auch seit Mai die beste Woche seit Eröffnung. 70.000 Pesos trotz drei Nächten in denen wir um 2 Uhr geschlossen haben.


    Wir werden jetzt vorläufig um 2 Uhr nachts schließen da unsere Nightshift - die Freundin nicht mehr möchte was wohl verständlich ist. Ab 1 Uhr werden wir die Tische zusammenstellen und keine Drinks mehr zum sitzen zulassen. Sehr ärgerlich dass wir erst letzte Woche die Schilder auf 24/7 geändert hatten. Aber wenn es dem Umsatz nicht schadet schließen wir halt um 2 und machen um 7 wieder auf. Dann sind wir in Zukunft halt 19/7. Egal Hauptsache das Risiko wird minimiert, dass so etwas wieder passiert. Gewähr hat man allerdings keine.


    Wenn wir den BBQ wieder aufnehmen werden die Umsätze nochmals steigen und es kommen jetzt doch einige PKW am Abend die etwas einkaufen und wieder von dannen schleichen. Aber klar, der Getränkeumsatz ist auf jeden Fall unsere Stütze hier. Wenn der wegfallen sollte dann wird es schwierig.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Es geht sichtbar voran

    Nun bin ich selbst wieder vor Ort und kann mir von den Veränderungen ein Bild machen. Das CCTV hat sich ja jetzt schon mehrfach ausgezahlt und nun ist auch das Dach über den Tischen fertig. Und es ist wunderschön geworden. Ich behaupte jetzt mal an der Straße wo wir liegen gibt es keinen schöneren BBQ—Stand.


    Die orangene Plane gemeinsam mit drei Lampen gibt dem ganzen schon ein Flair wie in einem gemütlichen Restaurant. Anstatt Stühle haben wir jetzt metallene Bänke gebaut. Die sind aber so schmal, dass keiner dorthin liegen möchte. Reine Vorsichtsmaßnahme, wenn mal wieder einer zu viel intus haben sollte.


    Die Playwood – Tische lösten sich ja bereits nach 6 Monaten in ihre Einzelteile auf. Jetzt haben wir Betonplatten gegossen, die auf den Metallgestellen angebracht sind. Die wurden in Signalrot gestrichen und passen perfekt zum Dach. Damit dürften wir dieses Problem auch beseitigt haben.


    Nächster Schritt wird das Dach über dem BBQ-Stand damit der Grillmaster nicht im Regen stehen muss. Dann noch zwei Holztische und der Ansturm kann kommen.


    Im Moment schließen wir mangels Personals um 1 Uhr – bis 2 Uhr je nach Betrieb. Außerdem kommt nun ein Schild in die Scheibe, dass das Trinken an den Tischen nach 2 Uhr verbietet. So hoffen wir, dass wir die gröbsten Durchsaufereien verhindern können. Einzig das Personalproblem können wir im Moment einfach nicht lösen da niemand in der Nacht arbeiten möchte. Wir haben zwar via Facebook immer wieder Bewerbungen aber im Endeffekt kommen die Leute dann einfach nicht zum Gespräch.


    Wenn das für Phil - Verhältnisse nicht ansprechend aussieht weiß J ich auch nicht Mal wieder ein Kunstwerk von Kuja Doi Doi dem Allrounder :)




    Sieht doch toll aus oder?


    Man kann in Tacloban von gefühlter Vollbeschäftigung ausgehen. Überall werden Mitarbeiter gesucht. Ich habe das Gefühl, dass sich da in den letzten 3 Jahren einiges getan hat. Die Wirtschaft brummt wenn auch die Jobs relativ schlecht bezahlt sind so sind es Jobs. Mir fällt auch auf, dass sich die Zahl der PKW und insbesondere der dicken SUV merklich erhöht hat. Aber das gehört nicht in diesen Chat vom Shop. Sorry 😊.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Der doppelte Besuch

    Freitag Abend – wir gingen um 21 Uhr in den Shop da wir die letzte Schicht mangels Mitarbeiter selbst übernehmen. Wir schließen ja um 1 Uhr in der Nacht solange wir keine zuverlässige Kraft gefunden haben.


    Ich wollte gerade gemütlich auf meinem Laptop die Weltlage checken als mein GM einen Anruf erhielt. Sie meinte – es kommt ein Nachbar aus Christina Heights in den Shop. Er hätte im Moment deutsche Verwandtschaft zu Besuch und da er wusste das ich da bin und nicht wusste was er mit den Jungs machen solle kam er auf die Idee den Abend im Shop zu verbringen.


    Keine 20 Minuten später standen 4 junge Kerle aus Sinsheim bei Heidelberg also nur 30 km entfernt von meiner Heimat in DE vor mir. Alle so ca. 1.90 groß und 100 kg schwer. Eine halbe Handballmannschaft im Alter von 17 bis 21 Jahren. Drei Brüder die Halb – Philippino waren aber nie hier gelebt haben. Das einzige weshalb die hierher kamen war das Ferienhaus auf Samar, welches im Besitz der Familie war.


    Nun – wir stellten einen Tisch in die Mitte und saßen zu 6 um den Tisch herum. Bei den Getränken ahnte ich dann schon was kommen würde. Sie bestellten Red Horse 1 Liter ohne Glas…… dazu eine Flasche Imperador. Der Verwandte Philippino war sichtbar froh, dass er etwas für die Jungs gefunden hatte. Die Jungs waren froh, dass sie deutsch sprechen konnten und wir waren froh weil sie ordentlich Umsatz in die Kasse spühlten. Sie tranken unfassbar viel.


    Jeder hatte um 0 Uhr 3 Literflaschen Red Horse intus und einer davon sogar vier.





    Die Stimmung kam auf den Höhepunkt als der Balut-Mann kam und die Jungs unter dem Gelächter der anwesenden Philippinos jeder zwei der Eier verdrückten.

    Es war an diesem Abend zudem extrem viel los bei uns. Alle Tische waren voll belegt und die Mopeds kamen und gingen.



    Tja wie sagt man so schön, „wenns am schönsten ist sollte man gehen“.


    Wir hatten vor um 1 Uhr zu schließen aber leider kam bereits um 12 eine Heerschaar von Offiziellen in den Shop.

    3 Barangay- Polizisten und 1 regulärer Polizist. Sie bedeuteten uns dass wir eine Anzeige wegen Ruhestörung bekommen würden. Dabei haben wir nur einen einzigen Nachbarn. Auf allen anderen Seiten ist … nichts.

    Mein GM ging zu den Tischen und meinte bitte leise sein. Die Delegation trabte wieder ab.


    Um 1 Uhr hatten wir 5.000 Pesos in der Kasse von der Schicht von 23 Uhr bis 1 Uhr.


    Am nächsten Morgen fuhren wir als erstes zum Barangay – Capitano. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ machten wir ihm Vorwürfe, dass bei der Schlägerei kein einziger Barangay Polizist aufgetaucht wäre aber bei Ruhestörung kommen gleich 3 + 1 angetrabt.


    Das Pech der 4 war, dass just in dem Moment als die zu uns in den Shop kamen ein Police Officer bei uns einkaufte. Der war ranghöher und ein guter Freund der Familie. Dadurch waren den Offiziellen die Hände gebunden und sie mussten sich überkorrekt verhalten. Sonst hätte es sein können, dass die unseren Shop in dieser Nacht gleich geschlossen hätten.


    Jedenfalls war der Barangay Captain etwas überrascht, dass wir so etwas vorbrachten und wollte sich verteidigen. Das gelang nicht da wir alles auf CCTV hatten und belegen konnten, dass seine Beamten sich nicht bemühten und selbst der Polizist nichts unternahm.


    Gut wir müssen jetzt leider um 23 Uhr die Tische schon schließen aber mein GM meinte wir machen das auf die philippinischen Art. Jetzt machen wir es wie gewünscht und in ein paar Tagen dehnen wir es wieder aus.

    Es ist mir ehrlich gesagt eh lieber, wenn wir die Leute nicht die ganze Nacht trinken lassen bei uns. Das birgt immer die Gefahr, dass die Bierleichen irgendwann ins streiten kommen. So hoffen wir, dass die Leute dann eben ihre Getränke kaufen und wieder von dannen schleichen. Sollen se sich daheim volllaufen lassen.


    In wie weit es Einfluss auf den Umsatz haben wird werden wir sehen. Da wir immer noch keine Nachtschicht haben schließen wir ja um 1 Uhr aber am Wochenende wäre deutlich mehr Umsatz drin, wenn wir offen ließen denn inzwischen kommen und gehen die Kunden ab 23 Uhr in größerer Zahl.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Kühle Luft in heißen Zeiten


    Endlich..... die Aircon ist installiert. Gerade im Moment wirklich lebensnotwendig. Es wird jeden Tag heißer, seit ich hier bin hat es nicht einmal geregnet und die Luft wird spürbar wärmer. Dafür ist jetzt für uns und unsere Mitarbeiter im Laden angenehm kühl.




    Der Kauf war mal wieder typisch. Wir handelten das Gerät auf 38.000 Pesos runter plus 7.500 Installation. Jetzt nachdem es installiert ist wurden nochmal 6.800 aufgerufen da die zu legenden Leitungen zum eigentlichen Gerät außen 11 Meter statt der 3 Meter lang sind die im Preis inkludiert waren. Ich machte - typisch deutsch - meinem Unmut Luft und sagte nein - das zahlen wir nicht! Nach langem hin und her einigten wir uns auf 5.000 Pesos Mehraufwand. Also hat das Ding jetzt 50.000 Pesos inklusive Einbau gekostet. Da es eine 2.5 Liter Maschine hat ist es ausreichend für den ganzen Shop.


    Damit sind unsere Investitionen nahezu abgeschlossen aber die Langsamkeit geht mir - ebenfalls typisch deutsch - auf den Sack. Das Dach über dem BBQ ist immer noch nicht fertig da Kuja Doi Doi sich die letzten zwei Abende mit dem Besitzer unseres Hauses zugeschossen hat. Der war heute um 17 Uhr schon "out of order" da die bereis um 2 angefangen haben unseren Tuba zu verköstigen. Der Owner bezahlt zwar alles aber unsere Arbeitskraft bleibt auf der Strecke. Its more fun.....


    Morgen ist Inventur - dann sehen wir die ganze Wahrheit.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!