Mindanao-Reise Januar 2007

  • Ich schliess mich bolong beach an, sehr interessant und unterhaltsam zu lesen,
    nur das mit den Fotos müssen wir noch üben, die sind ja so winzig, sozusagen Reiseformat... :Rolf
    mich darfst aber nicht fragen, ich bin in diesen Sachen dümmer als jeder Schulbub :dontknow
    Vielleicht hat ja jemand einen Tip, ansonsten werd ich dich nochmal mit meiner e-mail add belästigen,
    das wäre doch ein Jammer wenn man solch schöne Fotos nicht in voller Grösse zu Gesicht bekäme

    "It's not what you're underneath,
    it's what you do, that defines you."
    Batman, It Begins

  • Zitat

    Original von reismehl
    @ David


    Butuan werde ich möglicherweise von Süden und Osten her erreichen, ich will ja die Ostküste in Süd-Nord-Richtung hochfahren. Möglich auch, dass wir via Nabunturan reisen werden, auch dort gibt es touristisch recht interessante Dinge.


    Hi Jens,


    vielen Dank für deine Berichterstattung!


    Ist mir schon klar das du somit den Ceres Liner von Davao >Richtung norden/Butuan nimmst. 8)
    Das ist eine landschaftlich wunderbare Strecke durch Berge und umgeben von Reisfeldern, die du geniessen wirst. Speziell die Strecke zwischen Tagum und Prosperidad hat was. Die Strassenbeschaffenheit dürfte übrigens durchweg ok sein!


    Falls du Interesse hast ein kleines Abenteuer (Kontakt zu den Goldschürfern/Besichtigung einer Goldmine in den Bergen) zwischen Davao und Butuan, genauer gesagt San Fransisco, zu erleben, lass es mich wissen. Wenn du versprichts nicht öffentlich darüber zu schreiben, lass ich dir per PM oder email eine Kontaktadresse zukommen. Vor den Minen befindet sich ein kleines Militärcamp. Falls die Sicherheitslage/Situation ok. ist, werden dich die freundlichen Besitzer der Mine durch die Goldfelder führen. Du fährst quasi direkt dran vorbei wenn du von Davao kommst!


    Weiterhin viel Spass und gute Besserung für Herzdame :rolleyes:


    David

    ------------------------------------------------------------------

  • Hallo allerseits,


    @ Stringer


    sorry für die kleinen Bilder, aber eine Grösse von unter 200 Pixel ist Vorschrift für das Einstellen hier ... daher stelle ich die max. 5 Bilder mit jeweils 199 Pixel hier ein. Ich werde aber später einiges bei yahoo einstellen oder die Aufnahmen in 7,2 Megapixel - Qualität (Carl Zeiss Objektiv) auf DVD gerne privat zusenden, denn sie sind wirklich bestens gelungen.


    Hier nun der Bericht:


    13. TAG meiner Reise / 16.1.2007


    Früh um 6 Uhr betreten wir bereits das Hotelrestaurant "The New Roxan" als einzige Gäste. Da Schinken und Speck nicht vorhanden sind, bestelle ich mir ein american breakfast mit corned beef. Auch der schöne Calimandsaru-Saft aus den kleinen Zitronen ist nicht mehr zu haben, ich bestelle mir 2 Ananassaft optional sowie einen Nestle-Kaffee. Meine Herzdame bevorzugt heute egg sandwich, also bestelle ich ihr 2 davon. Dazu Nestle-Kaffee. Eistee nicht vorhanden, schade! Trinkwasser wird sowieso gebracht, was soll's! Für's Frühstück reicht es, ich zahle wieder 380 Pesos.


    Dann geht es direkt per Motorcicle ab zum Bus Terminal, für 50 Pesos ... fairer Preis für die arge Beanspruchung fast nur steil bergauf des kleinen Motorrades mit uns und all dem Gepäck! Die Kofferträger verlangen unverschämte 100 Pesos für die 30 Meter zum Van und das Festschnallen des Koffers auf dem Dach des Vans ... ich zahle und murre meine Herzdame deutlich an, sie soll da besser aufpassen. Bin froh, als ich einsteigen kann und mich die Hände der bettelnden Kinder nicht mehr berühren. Nun beginnt noch eine Diskussion mit dem Van-Manager. Ich würde soviel Platz kosten wie 2 Filipinos, argumentiert er los. Ja, stimmt, - pflichte ich ihm bei -, aber in jedem Bus, in jedem Trycicle und in jedem Flugzeug oder Fährboot zahle ich auch nur eine Person, weil ich nur eine Person bin. Er will den doppelten Fahrpreis von mir, ich lehne ab und sage, wir hätten den Fahrpreis schon von 280 Pesos auf 300 Pesos pro Person aufgerundet und würden 100 Pesos für unseren grossen Koffer drauflegen, mehr sei nun aber nicht drin, 700 Pesos seien mein äusserster Preis hier. Er fragt, ob ich mit meiner Herzdame nicht besser vorne Platz nehme ... aber gerne doch ... . So kann ich viel besser fotografieren!


    Endlich geht die Abenteuerreise um 8 Uhr los, nachdem der Van vollgestopft ist wie eine deutsche Weihnachtsgans zu Omas Zeiten! Die Fahrzeit beträgt 4-5 Stunden, meint der Fahrer. Hinter mir sichte ich ein buntes Fahrgastspektrum aus jung und alt, Christen und Muslimen. Auf der gutausgebauten Landstrasse geht es Richtung Cotabato, wobei alle 5 km Kontrollsperren der Polizei oder des Militärs zu Zeitverlust führen. Wir brauchen aber nie auszusteigen, lediglich mit mir wechseln die Uniformierten immer wieder gerne mal ein paar Wörter und verabschieden sich mit "Take good care in Cotabato". Ein Mal darf ich sie sogar fotografieren.


    Hinter Pagadian geht es erst einmal durch Tiefland voller Reisfelder. Dann weiter an der Küste entlang und hinein in die Bergwelt Mindanaos am Moro-Gulf mit teils herrlichem Blick auf braune Stein- oder Sandstrandbuchten nahe den kleinen nun fast ausschliesslich muslimischen Fischer- und Kokosnussbauerndörfern. Überall hängen Transparente und heissen die Hadschis und Hadschas willkommen, die von der Pilgerreise nach Mekka zurückkehren in ihre Heimatorte. Entwicklungsprojekte der ARMM, der Autonomen Region des Muslimischen Magmindanao, tauchen vereinzelt auf. Ein Gebäude unterwegs ist als "revolutionary commitee" ausgewiesen und legaler Stützpunkt der MILF-Guerrilla. Vereinzelt finden sich noch Ruinen, aber die Neubauten überwiegen die Kriegshinterbleibsel bei weitem. Etwa 2/3 der kleinen Dorfmoscheen sehen auch nicht mehr gar so armselig aus, sind immerhin weiss gestrichen und zumeist offenbar von Saudi-Arabien gesponsert. In grossen Koranschulen daneben tummelt sich eine grosse Zahl Kinder, während die Elementary Schools dieser Gegenden doch etwas verlassen wirken. Immer wieder Kontrollstellen des Militärs, zuweilen besetzt, zuweilen unbesetzt, ein Mal ohne vorherige Ankündigung, und der Fahrer bremst lieber scharf vor den Gewehrläufen der Soldaten... . Mehr als 15 Soldaten sind aber nie zu sehen bei diesen Kontrollstellen, was nicht heisst, dass nicht noch weitere dort etwas abgetarnt anwesend sind.


    Unterwegs bei einem Halt, wo wir auf den Ticketkontrolleur warten müssen, kauft sich meine Herzdame erstmal rasch wieder etwas load für das cellphone. Sie wurde schon immer nervöser zuvor, zeigte die bekannten Entzugserscheinungen der Filipinas bei fehlendem Tratsch mit "denen daheim". Nun lächelte sie wieder und schnurrte vor sich hin wie der Motor des Vans. Ich erhielt alle 20 min meinen Mentholbonbon angeboten und beschäftigte mich mit dem Knipsen von landschaftlichen Schönheiten, Moscheen, überladenen Jeepneys, Behausungen, Wasserbüffeln und checkpoints. Meiner Herzdame misslang immer wieder mal, an meine Schulter gelehnt ein Nickerchen zu machen.


    Zwei kurze Pinkelpausen wurden eingelegt, bei denen ich im Auto blieb. Der Fahrer hielt da einfach auf Begehr eines Fahrgastes an, die Männer entleerten sich direkt neben dem Van ... so dass auch meine Nase was von dem Ereignis hatte ... die Frauen gingen mal rasch hinter die Büsche ... Schulkinder kamen vorbei, na und! Schnell noch den Glimmstengel durchziehen, weiter geht es! Durch eine überwältigende Berg- und Küstenlandschaft, bei der am besten mit Allradantrieb das Fahrzeug ausgestattet sein sollte. Denn auch wir müssen zuweilen durch den Schlamm einer unbefestigten Strassenstelle hindurch.


    Von zerstörten Brücken, wie im Jens Peters berichtet wird, kann ich nichts finden. Die Brücken sind in Ordnung. An der Strasse wird immer wieder mal gebaut. Und der Linienbus fährt nur deswegen noch nicht, weil die Strasse nicht dauerhaft für den Linienverkehr freigegeben ist. Was bedeutet, dass der Waffenstillstand heute funktioniert, morgen aber vielleicht schon nicht mehr ... und dann sperrt die Armee die Strasse eben ab. Vielerorts auch Schilder "If you want peace give justice", so wohl die Forderung vieler Muslim-Rebellen in Madmindanao an die Regierung.


    Wir fahren in Cotabato City erst den Bus Terminal Richtung Sultan Kudarat an, wo einige aussteigen. Dann geht es weiter zum Bus Terminal Richtung Davao, wo wieder einige aussteigen. Dann kommen wir an den zentralsten Platz in Cotabato City, wo auch ich mit meiner Herzdame den Van verlasse. Wir steigen in ein Motorcycle. Die beiden Boys sind geschäftstüchtig und missverstehen erstmal bewusst die Zielangabe "Hotel Filipino", sie fahren "Diamond Hotel" zielgerichtet an und stoppen dort. Hier wollte ich allerdings nicht hin, denn dieses Hotel sieht schon recht luxuriös aus. Das "Hotel Filipino" hätte keine Aircon, wird losargumentiert. Ich bestehe darauf, zum "Hotel Filipino" gebracht zu werden. Na schön, mit etwas verdorbener Freude im Gesicht bringen uns die Boys nun dorthin. Natürlich funktioniere die Aircon, sagt mir die Rezeption im "Filipino" direkt an der zentralen Plaza der Stadt Cotabato. Ich inspiziere einen Raum mit Rundtisch und grossem Arbeitstisch plus Spiegel, Schrank, Aircon, TV, Telefon, Trinkwasser, WC und Dusche. Alles funktioniert. Special rate ist nicht drin, 900 Pesos pro Nacht, bitte! Frühstück, ok, Frühstück inklusive ... ich erhalte noch zwei Karten für das Frühstück. Beim Hotelboy bedanke ich mich mit etwas Trinkgeld für die Schlepperei mit meinem 30 kg - Koffer hoch in den 2. Stock. Auf jeder Etage sitzt ein Hotelangestellter und sieht sich jeden Gast an, der die Etage betritt. Sicherheit wird hier also gross geschrieben, wie schön. Meine Herzdame ist erfreut über den Ausblick vom Zimmer auf die Plaza. Ja, das Gelände will ich gleich mal näher erkunden!


    Taschenkamera in die Hosentasche, Brustbeutel unter das TShirt, auf geht es! Links hinein in die erste Ausfallstrasse, - ah, ein Internetcafe! Gegenüber gibt es offenbar Buko, hmmm, da muss ich gleich mal hin ... und schütte 6 köstliche frische Bukos in mich hinein ... zahle 40 Pesos. Hinterher steht mir meine Herzdame mit dem Tuch zur Seite, denn was ich durch den Mund an Flüssigkeit zu mir nehme, kommt mir so etwa bei den Ohren wieder rausgeschossen aus dem Kopf und läuft dann in Form von Schweiss das Gesicht herunter... . Rasch ist das kleine Stadtzentrum von Cotabato City abgelaufen. Ich entdecke auch noch mehrere ATM mit Maestro-Symbol. Dass meine Bankkarte damit hier funktioniert, konnte ich in Pagadian erfolgreich testen. Bettelnde Kinder zeigen das Gesicht der Stadtarmut. Ein "Jollibee" ist gleich nebenan, aber ich stehe nicht auf fastfood, sondern auf seafood. Und da es hier einen Fischereihafen geben muss, muss es auch seafood-Restaurants geben. Leider jedoch nicht im Zentrum von Cotabato City! Nun ja, mal sehen, was das Hotelrestaurant hergibt. Das "Filipino-Hotel" mit Restaurant macht jedenfalls einen gepflegten Eindruck an der grossen Plaza, ich fasse Vertrauen auch zu dem Restaurant. Wir laufen eine Stunde lang fotografierend herum und finden nicht mal Postkarten von Cotabato City. Immer wieder wird meine Herzdame von neugierigen Filipinas angesprochen und muss ich immer mal rasch die Strassenseite wechseln. Sie kommt mit dem örtlichen Dialekt nicht klar, sagt sie mir. Und getratscht wird nur mit der Schwester, die weit weg ist, per Text ... na gut!


    Bei der glühenden Hitze will irgendwie kein sonderlicher Appetit auf Lunch aufkommen, wir gehen wieder ins Hotel und duschen erst einmal. Dann holt meine Herzdame die 5 Resthappen vom gestrigen Abendhähnchen heraus. Na, das tut es doch! Mit dem Trinkwasser, welches uns der Hotelservice hier spendiert. Auch wenn ich den Fischgenuss hier sehr schätze, fleischliche Gelüste sind deswegen ja nicht abhanden gekommen... . Das Bett ist hier zwar etwas härter als im vorigen Hotel, wie mir Untenliegenden rasch auffallen musste ... aber wo ein Wille ist, findet sich immer auch ein Busch!


    Während der Siesta lasse ich dann also meine Herzdame erst mal schön etwas ausschlafen und widme mich schon mal den 398 Bilddateien von allein dem heutigen Tage. Auf dem Programm steht für heute nur noch Internetcafe und Abendessen. Ich bin noch ganz hin- und hergerissen von der wirklich herrlichen sattgrünen Landschaft, durch die es heute gegangen ist. Flusslandschaften, Berglandschaften, Küstenlandschaften. Solche Eindrücke entschädigen für den ganzen Stress beim Malochen für die Kohle, die hier mal eben so binnen 4 Urlaubswochen auf den Putz gehauen wird!


    Also das Internetcafe schliesst schon um 19 Uhr. Auf dem Weg zum highway cybercafe kommen wir durch ein recht dunkles Gebiet, ich ordne den geordneten Rückzug an. Leider gibt es auch keine Taxen in Cotabato City, lediglich motorcycles und trycicles und wenige jeepneys. Wer wie ich nicht auf Jollibee steht, findet hier mitten in der Stadt kaum noch ein annehmbares Speiselokal. 5 min vom Hotel ist das Mangorio Restaurant mit chinesischen und philippinischen Schnellgerichten, jedoch gegen 19 Uhr kurz vor Feierabend (20 Uhr) in sehr mäßiger Auswahl. Für meinen Buko in der grünen Kokosnuss plus Rindfleischsuppe mit Einlage und Reisbeilage sowie die Fischsuppe mit Einlage und Reisbeilage und Mineralwasser für meine Herzdame zahlte ich 250 Pesos und kam mit nicht mehr ganz so laut knurrendem Magen raus aus dem Lokal, wo die Stühle auf die Tische gestellt wurden. Ich kaufte auf dem Rückweg noch einige Mangos und Schokoladenriegel für den langen Abend im Hotelzimmer und erlag den Reizen meiner Herzdame anschliessend ausgiebig. Ab 21 Uhr lachte die Jugend noch etwas auf der Plaza herum, ansonsten gab es kaum noch Geräusche von Strassenverkehr.


    Reismehl


    Bilder von der Van-Fahrt von Pagadian nach Cotabato

  • 14. TAG meiner Reise / Mittwoch 17.1.2007


    Was tun in Cotabato? Hafenbesichtigung? Gibt es hier Strände? Zum Memorial Park fahren? Ich will nach dem Frühstück erstmal zum Tourismusbüro und Erkundigungen einholen, denn der Jens Peters gibt da nichts her über diese Stadt. So beginnen wir den TAG mit einem Frühstück im Hotelrestaurant "Filipino", welches bis 19 Uhr ja geöffnet sein soll. Wir zahlen 95 Pesos zu und erhalten dafür neben dem Kaffee, Rührei mit etwas Beef und Reis auch Kalamansi- und Ananassaft für mich sowie Mineralwasser für meine Herzdame. Hinterher erkundigen wir uns nach dem Weg zum Tourismusbüro und laufen direkt die 15 min dorthin. Ich erhalte dort Hinweis auf einen schönen Strand, den ich aber aus Sicherheitsgründen unbedingt meiden soll. Dafür kann ich in das National Museum gehen, welches direkt bei der Verwaltung der ARMM, der Autonomen Region von Muslim Mindanao, angesiedelt ist. Wir fahren mit einem Jeepney zu diesem grossen Verwaltungsgelände und finden schliesslich das kleine Museum. Die darin sitzenden Muslimas sind sehr freundlich und stellen gleich die typische Frage, ob ich denn Muslim sei. Ich bleibe bei der Wahrheit und verneine dies. Im Museum darf ich dann knipsen, wie die Haushaltseinrichtung der Muslime ausgesehen hatte, bevor sie in den letzten 50 Jahren auf den heutigen Stand kamen. Ich frage hinterher mal nach dem Friedensprozess auf Mindanao. Wir haben Waffenstillstand und keinen Frieden, wird mir erklärt. Und auf meine Fragen nach der Zukunft und Perspektive dieses Prozesses erhalte ich keine Antwort. Auf meine Frage nach den gesellschaftlichen Hintergründen der Auseinandersetzungen werde ich an die Bibliothek der ARMM-Verwaltung verwiesen, wo es Material dazu einsehbar gäbe. Ansonsten werde ich umfassend ausgefragt, ob ich Heiratspläne hätte und ähnliches. Als Muslim könnte ich ja 4 Frauen haben, antworte ich scherzhafterweise. Dann müssen einige Frauen los zum Hafen, denn die Hadschis und Hadschas werden gleich eintreffen, was natürlich ein grosses Ereignis ist. Ob ich denn mal nach Saudi-Arabien...??? Sorry, die Sitten sind mir dort doch zu streng, antworte ich, - da würde ich erst recht als Frau niemals hinreisen. Und so eine Hadsch ist einfach sündhaft teuer. Da stimmen sie mir dann endlich mal zu.


    Es geht zurück per Jeepney zum Markt von Cotabato. Dort ist es sehr unübersichtlich, aber wir finden den Buko-Saft und kommen dannn auch wieder zum Hotel Filipino zurück. Mittlerweile ist es mittags, wir gehen weiter zum Internetcafe.


    Reismehl

  • Hier noch einige Bilder:


    - Dörfchen am Moro Gulf
    - Moro Gulf Küste
    - Moro Gulf Landschaft
    - Muslimdörfer in der Provinz Cotabato (Maguindanao)
    - herrliche Naturparadiese

  • Und jetzt mal einige bessere Bilder (von der Qualität her!):


    - military checkpoint 50 kms vor Cotabato
    - meine Herzdame beim Abendessen
    - Verwaltungsgebäude in Cotabato City
    - Muslimisches Kokospflanzerdorf in Maguindanao
    - Moschee

  • Und hier kommen weitere Bilder:



    - der braune Fluss
    - die Küstenlandschaften beim Aufstieg in die Berge am Morogulf
    - Einblick in die üppige tropische Vegetation dort


    Reismehl

  • @ Reismehl,


    Bin schwer beeindruckt von deiner intensiven und hautnahen Beschreibung der Touren.
    Muss sagen selbst die kleinen Fotos sind schon gestochen scharf, wie dann erst die
    kompett großen Bilder aus sehen mögen ? Dieses wäre dann bestimmt so, als ob man
    live dabei gewesen wäre. :D


    Klasse, weiter so ! :yupi


    Mfg : Torsten

    Einmal editiert, zuletzt von Ferrari ()

  • Hallo Jens und Herzdame,
    schön zu sehen das es Euch anscheinend wieder besser geht.
    Deine Reportagen lassen keine Wünsche übrig was die Information angeht.
    Jetzt wo es endlich auch funktioniert das Du große Bilder präsentierst, macht es noch mehr Spaß Euch quasi zu "verfolgen".
    Weiter so, freuen uns auf Fortsetzung.
    Gruß bolong beach (Norbert und Jocelyn), Grüße auch aus Bolong von Victor, mit dem wir gestern telefoniert haben.

  • Zitat

    Original von reismehl
    Und jetzt mal einige bessere Bilder (von der Qualität her!):
    - meine Herzdame beim Abendessen


    Ja Respekt, das ist aber eine zuckersüsse Maus,
    kein Wunder hast du nur alle paar Tage Zeit für uns.... *neid*

    "It's not what you're underneath,
    it's what you do, that defines you."
    Batman, It Begins

  • Du verwechselst das mit dem Besucheraward! :P

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  • Hallo Reismehl,
    Dein Bericht ist wirklich TOLL und bei den Fotos bekommt man ziemliches Fernweh.
    Hoffentlich bekommen wir noch mehr Fotos und Berichte.



    Gruß der_Ingo

  • Hallo allerseits,


    erstmal herzlichen Dank fuer die freundlichen Reaktionen hier, soviel Einhelligkeit bin ich da gar nicht gewohnt ... :D ...um so mehr freue ich mich nun darueber.


    Ich gehe morgen wieder mit Laptop direkt rein ins Internet und poste dann auch wieder Fotos.


    Gestern abend versuchten wir sehr vergebens, zu jenem Fischrestaurant in Cotabato City durchzudringen, welches im Jens Peters auch erwaehnt wird. War leider nicht drin, die Motorcycles trauen sich nicht oder duerfen wohl nicht auf den highway, so dass sie lieber alles missverstanden und uns auf jener gastronomisch unterbelichteten Seite des Mindanao-Rivers mit location Hotel Filipino zu allen moeglichen und unmoeglichen Zielen brachten, nicht aber dem gewuenschten... . So liessen wir 250 Pesos im Jollibee und speisten anschliessend dasselbe wie tags zuvor.


    :Augenbraue


    Morgens wurde gut gefruehstueckt im Hotelrestaurant Filipino in Cotabato City, die Getraenke kosteten 75 Pesos extra. Fuer 100 Pesos fuhr uns ein Motorcycle dann zum Busterminal der Weena-Line, die die Strecke nach Davao von hier aus bedient. Auf der ca. 3-4-stuendigen Bustour auf gutausgebauter befestigter Strasse durch Tiefland mit viel Reisfeldern gab es wieder jede Menge militaerische Kontrollstellen. Mehrfach kontrollierten die Militaers innen den Bus. Mir gelangen etliche gute Aufnahmen dabei. In den Ortschaften mit hohem Muslimanteil bekamen wir auch in wenigen Faellen Parolen gegen die Regierung und gegen die Soldaten zu Gesicht, so stand da irgendwo geschrieben, dass Soldaten vergewaltigen wuerden, usw. Offiziell zulaessig ist das grosse Schild offenbar der MILF und ihrer Basis dort "You want peace - give justice".


    Bei einem Stop fielen mir einige junge "salam police" auf. Ich fragte sie, was sie seien. Sie erklaerten mir, dass sie unbewaffnet seien und Einfluss nehmen in den Orten, um den Frieden zu sichern. Es gaebe immer wieder radikale Elemente, die den Friedensprozess torpedieren wollten. Dagegen ihr Engagement dort. Sie seien Teil der Absprachen zwischen MILF und Regierung, sie seien Muslime und Teil auch der muslimischen (MILF-) Selbstverwaltung. Bisher gebe es den Waffenstillstand, aber die Hoffnung auf Frieden sei gross.


    =)


    Andererseits fiel die hohe Militaerpraesenz auf. Trupps von Soldaten kontrollierten einen Busterminal vor meiner Kamera, - also nicht nur die Busse innen, sondern auch die Haendler und Leute draussen im Terminal. Sonderlich freundlich wurde dies von den Menschen dort nicht aufgenommen.


    Angekommen in Kidapawan City (City of Fruits and Highland Springs laut einem Touristenprospekt), brachte uns ein Motorcycle erst einmal zum Mango Oming Lodge, was mir aber doch zu sehr den Eindruck eines Stundenhotels machte... . Wir stiegen dann also im hoeher und ruhiger gelegenen gediegenen AJ HI-TIME Hotel and Restaurant ab, 950 Pesos fuer das DZ mit Fruehstueck, TV, Tel, Bad/Dusche/WC heiss/kalt, Balkon. Das Zimmer war um 12 Uhr noch nicht sauber, also speisten wir erst einmal fuer 350 Pesos im Restaurant eine Krabbensuppe mit viel Ei und Gemuese und assen Squid mit Gemuese und Reis, dazu Mango- und Kalamansisaft frisch sowie Wasser und Kaffee. Hinterher Dusche und Siesta und wieder Dusche und dann raus auf einen Spaziergang. Das erste Internetcafe war schon mal restlos vollbesetzt, jetzt tippe ich hier im zweiten Internetcafe ein.


    Wie meine Gespraeche an der Hotelrezeption ergaben, sind die points of interest


    - Mt. Apo (nein, den wollte ich nicht besteigen!);
    - Lake Venado
    - Lake Agko
    - Marble Falls & Hot Spring (waere schon eher was gewesen!!!)


    zu weit entfernt von Kidapawan City selbst, als dass jemand vom Hotelpersonal diese fuer diese Stadt touristisch ausgewiesenen Sehenwuerdigkeiten kennen wuerde.


    :denken


    Bleibt also der Genuss der Durian-Frucht, was mir gleich noch bevorsteht. Hier downtown an der dichtbefahrenen ausgebauten Hauptdurchgangsstrasse gibt es diverse Obststaende mit auch dieser regionalspezifischen Frucht aus dem Grossraum Davao. Sie soll ekelhaft stinken und koestlich suess schmecken.


    Meine Herzdame ist selig, mal wieder genug load drauf auf dem cellphone... . Und hier sind wir auch wieder in vertrauter Gegend, wo sie sich besser auskennt. Im Hotel fielen mir etliche Koreaner auf, darunter eine in rot gekleidete Hochtzeitsgesellschaft. Beeindruckt war ich auch von einer niedlichen Motorcycle-Fahrerin, die ich fuer morgen gechartert habe fuer eine Stadtrundfahrt. Den oertlichen Jugendtreff habe ich auch schon entdeckt, mit lauter Discomusik und so weiter... .


    Fotos kommen morgen. Wobei, so schoen wie jene von den 11 Islands oder der Strecke nach Cotabato an der Morogolfkueste sind sie leider nicht, da die Landschaft doch nicht soviel hergab ... eben nur Tiefland, wie viele von uns es kennen, Reisfelder, Zuckerrohr, ab und zu auch Kokospalmen oder Mangoplantagen.


    So, jetzt lasse ich mir die Durian-Frucht munden,


    :D


    Reismehl

    :thumb "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht) :thumb

  • Super Bericht! Sieht aus als ob man seinen ganzen Urlaub nur auf Mindanao verbringen kann.
    Die Bilder von einigen Straßen mit schöner Aussicht z.B. Pagadian nach Cotabato würden mich schon wieder zu einer Fahrradtour animieren :D

  • Hallo allerseits,


    vielen Dank für die freundlichen Reaktionen hier.


    @ klaush


    Von Fahrradtouren hier durch die Provinz Cotabato oder Sultan Kudarat würden Polizei und Militär und alle Freunde abraten. Leider ist vor allem die Gegend um die Stadt Cotabato berüchtigt dafür, dass dort einige kriminelle Banden ihr Unwesen treiben ... Trittbrettfahrer der Kriegsparteien hier (Polizei, Militär, MILF-Guerrilla). Daher wurde mir auch strikt abgeraten, dort an den Strand zu fahren. Bisher ist hier derzeit ein Waffenstillstand erreicht, immer mal unterbrochen von explodierenden Bomben ... die nicht von der Guerrilla kommen sollen, sondern von Provokateuren. Mir gegenüber meinten einige Filipinos, dass ja auch das Militär gut am Kriegszustand verdient und wenig interessiert am Frieden wäre.


    @ ferrari


    Mein Hotelzimmer stinkt derzeit nach Durian-Überresten. In Flugzeugen ist die Frucht leider verboten, in vielen Hotels hier auch! Ich schicke aber gerne mit der DVD auch eine Packung Durian-Paste als Süssigkeit mit, wie man sie hier sehr günstig kaufen kann.


    @ Alois


    Mitte Februar ist die DVD sicherlich versandfertig und geht dann bei mir raus.


    ------


    Freitag 19. Januar


    Wir stehen sehr früh auf, so gegen 7 Uhr. Das im Zimmerpreis von 950 Pesos inbegriffene Frühstück ist dürftig im Hotelrestaurant des AJ HI-TIME Hotels in Kidapawan City. Filipino Breakfast für die Dame meines Herzens besteht aus Reis mit Rührei plus Kaffee, ich nehme corned beef auf Toast mit Kaffee zu mir. Dafür wird der mitbestellte jeweilige Mangosaft ohne Eis tatsächlich ohne Eis serviert und nicht extra berechnet.


    Ich will den TAG nicht verschwenden, sondern doch noch zumindest bis zum Lake Agko kommen. Laut einigen Marktfrauen soll es dort sehr schön sein, und liegt dieses Naturereignis nur 60-90 min entfernt per Motorcycle.


    So stehen wir um 7.20 Uhr vor dem Hoteleingang. Der Motorcycle-Fahrer weiss nicht, wie er zum Lake Agko kommen soll. Also laufen wir erstmal die 20 min downtown zum Busterminal. Dort ist bereits rege Betrieb. Die Dame meines Herzens entreisse ich einigen Filipinos, die nichts wissen und meinen, alles herausbekommen zu können, wenn unsereins nur lange genug auf eine Antwort wartet. So gerate ich an einen Filipino, der mir weiterhelfen will und mich zu einem Bekannten mit Van weiterreicht, welcher tatsächlich in jene Gegend fährt. Im vollbesetzten Van geht es auf in die Berge, für 150 Pesos Fahrtkosten pro Person. Die Dame meines Herzens kommt aus den Verhandlungen mit dem Fahrer nicht raus. Nach einer halben Stunde teilt sie mir mit, ich müsse auf 900 Pesos aufstocken, damit wir am Lake Agko an verschiedenen sehenswerten Stellen fotografieren können und halten und wieder zurückkommen. Später sehe ich, dass es doch noch ein Stück durch unwegsames Gelände geht und bin nicht mehr knurrig wegen der unerwarteten Mehrkosten. Endlich wird der Van leer und kann ich vorne neben dem Fahrer sitzen und auch fotografieren.


    Bis auf 1000 m Höhe sind wir an Bananenpflanzungen vorbeigefahren, dann erfolgt ein Vegetationswechsel und weist ein Schild das Gebiet als Naturschutzgebiet am Mount Apo aus. Erfreut nehme ich den Rest tropischen Regenwaldes zur Kenntnis. Urwüchsige Natur, herrlich übergrosse Farne, starke Luftfeuchtigkeit ... wir kommen am Mahomanoy Swimming Resort an. Ich beginne mit dem Fotografieren. Was für ein schönes Plätzchen für Menschen, die urwüchsige Natur lieben, Thermalbaden geniessen möchten und evtl. vorhaben, den Mount Apo zu besteigen oder seine Umgebung zu durchwandern! Hier gibt es den normalen Swimming Pool, aber auch kleine Thermalbecken, davon eines direkt am Lake Akgo, einem Heisswasserquellsee mit sprudelndem dampfenden Schwefelwasser. Auch Dampfsauna ist hier gut möglich! Preise des Resorts stelle ich als Foto mit ein.


    Die ganze Besichtigung dauert ca. 45 Minuten und gefällt mir ausserordentlich. Die Fotos sprechen für sich, ich kann es kaum mit Worten beschreiben. Ich erwäge schon, eine Übernachtung hier einzulegen. Die Dame meines Herzens weiss aber ein ähnliches Hotel in einer Gegend, durch die wir noch fahren werden, im Compostela Valley nordöstlich von Davao. Ich freue mich jetzt schon darauf.


    Zurück im Hotel nehmen wir das Mittagessen ein:


    Seefood-Allerlei mit Muscheln, Shrimps, Fischfiletstücken ... eine doppelte Portion ... und Reis,
    sowie etwas Beef tagalog säuerlich schmeckendes Rindfleisch).


    Dazu trinke ich 2 x Mangosaft und 2 x Anananassaft sowie ein Glas Wasser, die Dame meines Herzens trinkt ihren 1 x Icetea.


    405 Pesos zahlten wir dafür im Hotelgartenrestaurant zur Lunchzeit.


    Jetzt sitze ich im 5. mit Motorcycle angefahrenen Internetcafe, wo ich meinen Laptop anschliessen konnte ... die 4 Internetcafes zuvor liessen dies leider nicht zu.


    Reismehl


    Hier einige Fotos von Militärkontrollen in Maguindanao (Provinz Cotabato):