Hallo Jungs,
da wir auf Grund eines Auftragseinbruchs die Gelegenheit haben zwei Monate auf den Phillippien zu verbringen, haben wir uns die Zeit genommen und haben die Insel Sicogon besucht.
Warum gerade Sicogon??
Ich habe mal vor ca 25 Jahren in einem Lokal auf Boracay ein Plakat von dem Resort auf Sicogon gesehen und darauf hin die Besitzerin des Lokals angesprochen, die mir aber sogleich gesagt hat, das daß Resort die Inselbewohner nicht am Tourismus teilhaben lässt und es den Leuten verbietet mit den Touristen irgend welche Geschäfte zumachen. Somit war Sicogon und das Resort erst mal für mich gestorben.
Da es das Resort nun seit geraumer Zeit nicht mehr gibt, hatte ich schon seit längerem die Idee , mir die Insel nun einmal anzusehen. Leider liegt sie etwas abseits der „normalen“ Reiserouten.
Wer die Insel besuchen will muss erst nach Estancia auf Panay fahren, von dort fährt um ca. 13:00 Uhr täglich das Boot nach Sicogon ab. Es benötigt ca. 1 Std. und kostet 30 Peso per Person mit Gepäck.
Es fährt durch eine sehr interessante Insel Landschaft, die ein wenig an El Nido erinnert.
Da wir nicht wussten, ob man dort auch übernachten kann, haben wir gleich auf dem Boot die Passagiere nach Übernachtungsmöglichkeiten gefragt.
Es gibt auf der Insel eine Familie, die nebenbei eine kleine Hütte am Strand an Touristen vermietet.
Bei Ankunft des Bootes wurde unser Gepäck gleich dort hin getragen, die Vermieterin stellte sich als Melinda vor und zeigte uns die doch sehr einfache Hütte. Leider war das Bett in der Hütte für zwei gut genährte Europäische Personen zu schmal, so wurde uns als alternative das Schlafzimmer des Sohnes mit einem schönen breitem Bett im Wohnhaus der Familie angeboten, was wir dann auch dankend angenommen haben.
Da es auf der Insel keine Restaurants gibt, hat uns Melinda auch angeboten für uns zu kochen.
Nun ging es erst mal auf Entdeckungstour.
Direkt vor Melinda’s Haus gibt es einen sehr schönen breiten sauberen Strand, der bei „hight tight“
zum Baden einlädt. Das Wasser ist relativ flach, sauber und frei von Seeigeln oder ähnlichem Getier.
Dem Strand gegenüber befindet sich eine weitere kleine unbewohnte Insel , zu der man bei Low- tight hinlaufen kann.
An dem Strand vor Melindas Haus befinden sich die letzten restlichen Ruinen des ehemaligen Resorts, viel läßt sich da allerdings nicht mehr erkennen. Geht man den Strand entlang, kommt man an einem Fischerdorf vorbei und es liegen dort etliche Fischerboote .
Abends gibt es ab 18:00 Uhr Strom und dann wird bei Melinda im Haus der Fernseher eingeschaltet.
Da etliche Bewohner auf der Insel weder Strom, noch Fernseher haben, wird es dann auch voll in ihrem Haus.
Für uns gab es um ca. 18.30 Abendessen, natürlich Reis mit Fisch.
Der Fernseher spielt mit voller Laustärke bis ca. 22.30 Uhr, so das an schlafen nicht zu denken war, da das Zimmer bis zum Hausdach nach oben offen ist und man jedes Geräusch aus den Nebenzimmern mitbekam, außerdem hatte es natürlich auch keine Scheiben in den Fenstern.
Die Toilette und das Bad, philippino Stile, mit Schöpfkelle, ohne Dusche, war so gebaut, das man an dem Fernsehpublikum vorbei musste, was natürlich interessiert beobachtet wurde.
Morgens wurde man durch Hahnen Krähen und Hunde Gebell automatisch geweckt.
Melinda hat dann auf Wunsch Nesskaffee gekocht, Eier gebraten und zwei Milchbrötchen serviert.
Anschließend haben wir das „Hinterland“ inspiziert.
Wir sind durch das Dorf gegangen und haben entdeckt, das es einige Geschäfte gibt und eines davon hatte sogar kaltes Bier. Die Menschen sind durchweg freundlich, aber nicht aufdringlich. Sie unterhalten sich sehr gerne mit Fremden und erzählen von ihrer Insel.
Die gehört offenbar einem Großgrundbesitzer, der die Bewohner dort kostenfrei wohnen lässt.
Das große Resort wurde wohl Ende der 80zigr Jahre geschlossen und die Gebäude sind Mitte der 90ziger Jahre einem großem Taifun zum Opfer gefallen.
Auf der Insel gibt es kein Wasser in Plastikflaschen, da das Trinkwasser direkt aus dem auf der Insel befindlichem Berg kommt und sauber und bekömmlich ist. Folglich gibt es auch kaum Plastikmüll.
Das Boot zurück nach Estancia fährt jeden Morgen um ca 7:00 Uhr , da es die Fische, die die Fischer nachts fangen zum Fischmarkt nach Estancia bringen muss.
Wir sind insgesamt zwei Nächte geblieben,
mein Fazit: Die Insel ist z.Zt nur was für absolute individual Touristen, denen es nix ausmacht mit den Philippinos Hautnah zusammen zu leben und auf jeglichen Komfort verzichten können.
Abwechslung gibt es praktisch keine auf Sicogon, aber einen wirklich sehr schönen Strand und abends ist es am Strand sehr romantisch, da man die Lichter der Fischerboote auf dem Meer beobachten kann.
Melinda will, maybe next Year, eine größere Hütte bauen, naja, vielleicht wagen wir uns dann noch mal dort hin, oder jemand mit Unternehmer Geist und Durchhaltevermögen stellt dort eine kleine Anlage hin, möglich sollte das sein, da das Ministerium für Tourismus laut Aussage der Bewohner, wieder Besucher nach Sicogon locken möchte.
Gruß Leseerich.
PS. Sollte jemand aus dem Forum Sicogon besuchen wollen, sollte er es sicherheitshalber hier ankündigen, damit die beiden Übenachtungsmöglichkeiten nicht besetzt sind
Bild 1, die Hütte am Strand, in der man Übernachten kann
Bild2 Der Strand vor der Hütte
Bild3 Die Familie plus Dorfbewohner beim Fernsehen
Bild4 Die Ruinen des ehemaligen Resorts
Bild5 das Haus von Melinda