Landwirtschaft

  • Da ich gefragt wurde etwas zum Thema Landwirtschaft in den Philippinen zu sagen, werde ich dies in einem kurzem Rahmen machen. Ich denke es ist wichtig einige theoretische Grundlagen zu erlernen bevor man in die philippinisch Landwirtschaft einsteigt. Dies werde ich hier durch verschiedene Links anbieten, wenn danach noch spezielle Fragen sind (wie z.B. Krankheiten an Tieren oder Pflanzen, Futter & etc) werde ich diese beantworten.


    1. Dies ist vom Landwirtschaftsministerium, hier sind Fallbeispiele angegeben von Crops,Fisheries, Lifestock and Poultry. Es wird genau erklaert was wie wann und wo zu machen ist. In mehren Beispielen ist auch eine finanzielle Planung durchgefuehrt wurden(meistens am ende angehaengt). Bitte beachtet es ist alles in Englisch (Tip:benutzt Google Translator and Copy/Paste)


    http://www.bar.gov.ph/agfishtech/default.asp



    2. Es gibt vom Landwirtschaftsministerium ein Vorbildungsprogramm mit anschliesender Pruefung, um ein Exam in einem bestimmten Fachgebiet zu erlangen, aber dieses ist Online und nur fuer Leute die ansaessig sind in den Philippinen.Fuer alle anderen werden die sogenannten Technokits angeboten (diese kann man nach einer Registratur fuer sich alleine studieren wo man will).Achtung auch dies ist in English gehalten.


    http://e-extension.gov.ph/elearning/



    3. Es gibt vom Member Jochen53 ein Ebook zum Thema Tropenfarm ist ganz gut zu lesen, man kann es fur 2,99 Euro hier erhalten.


    http://www.buddelbini.de/ebooks/kleine-tropenfarm.html



    4.Weiteres von Jochen53 gibt es zum Thema Landwirtschaft auf seiner Homepage nachzulesen, sehr gute Fallbeispiele und Studien.


    http://www.buddel.de/kft/index.htm



    Anmerkend moechte ich empfehlen die Shortstories von Kaithoma zu lesen, da es dort viel um Landwirtschaft und aehnliches geht.



    Ich hoffe das hilft fuer das erste :closedtopic

    Einmal editiert, zuletzt von quezonian ()

  • Ich bin im Dorf meiner Frau als Ingenieur für mein Wissen sehr angesehen. Aber wenn ich mir jetzt in Internetschnellkurs Wissen über Landwirtschaft aneigne und mich in einen seit Generationen gar nicht so schlecht laufenden Familienbetrieb einmische (außer durch Zukauf von Anbauflächen), wird man mich das nicht für einen Klugscheißer halten ?(

  • ok, nicht jeder ist ingenieur und auch nicht jeder hat das glück, daß die familie einen gutgehenden betrieb bewirtschaftet.


    es gibt aber auch andere, die sich gerne, ob nun aus reiner langeweile oder wie auch immer, in der landwirtschaft betätigen wollen, da ist solch ein internetkursus doch besser als gar nichts. also bitte nicht gleich verteufeln.


    über jochen kann ich nur gutes berichten. hab ihn die letzten beiden tage in tagaon besucht. ist schon überwältigend, was er da so auf die beine gestellt hat und er hat viele gute tipps, die einem das leben sicherlich leichter machen können.
    hab sein buch auch gelesen, ich kann nur sagen: aus der praxis für die praxis.

    [align=center]*
    Kluge haben den Vorteil, sich dumm stellen zu können. Andersrum ist's schon schwieriger.
    *
    Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich in der Regel die männliche Schreibweise.
    Ich weise allerdings an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, daß sowohl die männliche wie auch die weibliche Anrede in meinen Beiträgen gemeint ist.

  • Ich gehe mal davon aus, das die Brüder meiner Frau vieles besser machen könnten, und es ist sicher sinnvoll, wenn ich ihnen ermögliche, sich das auf meinem Computer (den ich dort hoffentlich ans Netz bekomme) ansehen lasse. Aber eben nicht als eigenes Wissen raushängen lassen, da werde ich ausgelacht. Was ich denen beibringen werde, ist Wartung und Reparatur der Maschinen.
    Alex

  • Ich gehe mal davon aus, das die Brüder meiner Frau vieles besser machen könnten, und es ist sicher sinnvoll, wenn ich ihnen ermögliche, sich das auf meinem Computer (den ich dort hoffentlich ans Netz bekomme) ansehen lasse. Aber eben nicht als eigenes Wissen raushängen lassen, da werde ich ausgelacht. Was ich denen beibringen werde, ist Wartung und Reparatur der Maschinen.
    Alex


    Warum ist das noetig ? Haben das die letzten Generationen nicht auch geschafft ? :P

    Ich habe heute Dinge ueber mich gehoert die ich selbst noch gar nicht wusste ....

  • Ich bin im Dorf meiner Frau als Ingenieur für mein Wissen sehr angesehen. Aber wenn ich mir jetzt in Internetschnellkurs Wissen über Landwirtschaft aneigne und mich in einen seit Generationen gar nicht so schlecht laufenden Familienbetrieb einmische (außer durch Zukauf von Anbauflächen), wird man mich das nicht für einen Klugscheißer halten ?(


    Auf den Phil. ist jede Langnase sehr angesehen, man könnte ja Vorteile durch den Ausländer haben oder sich auch mal Geld leihen. Wenn Du mal etwas länger hier lebst wirst Du das aber auch noch lernen. Den Pinoys ist das Wissen von einem Ausländer auch ziemlich egal, denn sie machen sowieso was sie wollen und sie schon "immer" so gemacht haben.


  • Auf den Phil. ist jede Langnase sehr angesehen, man könnte ja Vorteile durch den Ausländer haben oder sich auch mal Geld leihen. Wenn Du mal etwas länger hier lebst wirst Du das aber auch noch lernen. Den Pinoys ist das Wissen von einem Ausländer auch ziemlich egal, denn sie machen sowieso was sie wollen und sie schon "immer" so gemacht haben.


    Geld gegen Überlassung eines Ackers haben wir schon verliehen, sehr gern, und hoffen es nicht zurückzubekommen und den Acker dann kaufen zu können. Das das nur so geht, hat die Schwiegermutter den Leuten schon verklickert. Und meine Schwager waren auch interessiert von mir technisches zu lernen. Die Kinder wollten die Hausaufgaben von mir kontrolliert haben und die Schule sprach mich an, ob ich nicht in der Oberstufe Mathematik unterrichten könnte.
    Man sollte aber auch in der Lage sein, zu erkennen, was die besser können als man selbst (das ist ein ganzer Haufen) und sich da sehr mit Ratschlägen zurückhalten.
    Alex

  • Ich gehe mal davon aus, das die Brüder meiner Frau vieles besser machen könnten, und es ist sicher sinnvoll, wenn ich ihnen ermögliche, sich das auf meinem Computer (den ich dort hoffentlich ans Netz bekomme) ansehen lasse. Aber eben nicht als eigenes Wissen raushängen lassen, da werde ich ausgelacht. Was ich denen beibringen werde, ist Wartung und Reparatur der Maschinen.


    Kleinbauern sind fast immer Neuerungen gegenüber wenig aufgeschlossen. Das liegt an der Angst, eine neue Methode könnte fehlschlagen was dann zu existenzbedrohenden Einnahmeverlusten führt. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Wenn man als Ausländer Neuerungen einführen will muß man den Farmern eine finanzielle Garantie geben, also dass er mindestens das Gleiche verdient wie bei einer regulären Pflanzung.


    Die niedrigen Ernteerträge und Nettoverdienste haben nicht nur einen, sondern viele Gründe die sich auch noch gegenseitig hochschaukeln. Man muß also alle Parameter zunächst erkennen und dann für jeden einzelnen Punkt eine Lösung finden. Fehler, die im Anfangsstadium einer Pflanzung gemacht werden, also z.B. Auswahl des Saatguts, Landvorbereitung, Saatbeete und Grunddüngung, lassen sich später nicht mehr oder nur mit großem Aufwand korrigieren. Dann geht es weiter mit Unkrautbekämpfung, Pflanzenschutz, Bewässerung, Zwischendüngung usw. Danach spielen dann Erntetechniken, Trocknung, Lagerung und Verkauf eine große Rolle.


    Nur wenn alle Parameter passen, das Wetter mitspielt und die Ernte nicht geklaut wird sind hohe Erträge und Einkommen möglich. Der Teufel steckt im Detail. Wenn die Langnase sich alle notwendigen Informationen beschafft, Startkapital zur Verfügung stellt und die Sache ständig im Auge behält ist ein Erfolg so gut wie sicher. Erst dann setzt das Umdenken der Kleinbauern ein, also wenn sie am Ende mit eigenen Augen alles gesehen haben und mehr Pesos in den Händen halten.

  • Hier nochmal ein nuetzliches Programm fuer Ziegenzucht zum downloaden als demo.Fuer mich war es sehr gut damit zu arbeiten als wir Ziegenxucht betrieben haben.


    http://www.livestockmanagers.com/goatmanager/goatmanager.htm



    Noch was kurz am Rande waehrend wir Landwirtschaft in den Philippinen betrieben haben in den letzten 6 Jahren, arbeiteten wir immer sehr eng mit dem Landwirtschaftsministerium und unseren Angestellten zusammen.Wir haben ein Motto in unsere Familie alle Menschen sind gleich spielt keine Rolle ob Filipino oder Europaer. :friends

  • nochmal ein paar Links zur Ziegenhaltung


    Die philippinische Ziegen- und Schafzucht Vereinigung


    http://fgaspapi.com/



    Hier das A und O der Ziegenzucht in den Philippinen mit Themen wie Health, Nutrition, Fencing, Equipement und Collectibles.


    http://www.boer-goats-farmstay…goats-in-philippines.html



    Noch ein Link welche Ziegenarten geeignet sind zur Fleischproduktion.


    http://www.ansi.okstate.edu/br…oats/philippine/index.htm

  • Die niedrigen Ernteerträge und Nettoverdienste haben nicht nur einen, sondern viele Gründe die sich auch noch gegenseitig hochschaukeln. Man muß also alle Parameter zunächst erkennen und dann für jeden einzelnen Punkt eine Lösung finden. Fehler, die im Anfangsstadium einer Pflanzung gemacht werden, also z.B. Auswahl des Saatguts, Landvorbereitung, Saatbeete und Grunddüngung, lassen sich später nicht mehr oder nur mit großem Aufwand korrigieren. Dann geht es weiter mit Unkrautbekämpfung, Pflanzenschutz, Bewässerung, Zwischendüngung usw. Danach spielen dann Erntetechniken, Trocknung, Lagerung und Verkauf eine große Rolle.


    Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen. Das Problem ist wohl, das für das Saatgut kein Geld da ist, es wird auf Pump gekauft, und der Kleinbauer kann sich dabei dann nicht aussuchen, was für ihn am besten wäre, sondern er bekommt das, was für den kreditgebenden Verkäufer den höchsten Gewinn abwirft. Und der kauft meist auch die Ernte auf, die ja Sicherheit für den Kredit war. Und zwar sofort, nachdem sie eingefahren wurde, wenn der Reis billig ist. Und wenn Der Kleinbauer warten will mit dem Verkauf, fallen dann Wucherzinsen an, so dass das auch nicht lohnt. An der Stelle kann man mit Geld helfen, muss natürlich jemanden haben, der aufpasst, dass das Geld nicht für was anderes draufgeht. Bei uns ist diese Person die Schwiegermutter.


    Und ich möchte Gänse halten, wäre da für Tips dankbar, hat aber noch Zeit bis nächstes Jahr.
    Alex

  • Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen. Das Problem ist wohl, das für das Saatgut kein Geld da ist, es wird auf Pump gekauft, und der Kleinbauer kann sich dabei dann nicht aussuchen, was für ihn am besten wäre, sondern er bekommt das, was für den kreditgebenden Verkäufer den höchsten Gewinn abwirft. Und der kauft meist auch die Ernte auf, die ja Sicherheit für den Kredit war. Und zwar sofort, nachdem sie eingefahren wurde, wenn der Reis billig ist. Und wenn Der Kleinbauer warten will mit dem Verkauf, fallen dann Wucherzinsen an, so dass das auch nicht lohnt. An der Stelle kann man mit Geld helfen, muss natürlich jemanden haben, der aufpasst, dass das Geld nicht für was anderes draufgeht. Bei uns ist diese Person die Schwiegermutter.


    Dieses Problem haben die meisten Kleinbauern. Deshalb ernten die auch nur 60 Sack Palay pro Hektar während finanzstarke Betriebe mit gutem know-how schon mal 200 Sack Hybridreis einfahren, bei nur unwesentlich höheren Produktionskosten. Der Rekord auf den Philippinen liegt m.W. bei ca. 340 Sack...


    Wenn man z.B. schlechtes Saatgut einsetzt kommt es zu einer negativen Kettenreaktion. Es bilden sich dann u.a. weniger Triebe (Tiller) bei den Setzlingen und dann ist es egal wieviel Dünger man einsetzt, es gibt in jedem Fall eine schlechte Ernte.

  • Hier auf Palawan gibt es noch Wildschweine. Die schmecken sehr gut und sind auch nicht fettig.
    Da sie nur gejagt werden sind sie schwer zu bekommen. Daher hätte eine Zucht mit
    Sicherheit anehmer.


    Dani

    nicht jeder versteht meine art von humor. ich lache aber auch gerne alleine.