Armut auf den Philippinen
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Es wundert mich immer wieder, wie verschiedene Leute Situationen anders auslegen. Erstaunlich. Leide ich am Helfersyndrom, dass ich es anders sehe ? Leiden andere an einer anderen Krankheit z.B. Ignoranz oder Selbstsucht ? Ich weiß es ehrlich nicht.
- Wenn nicht jeder was zu essen hätte, würde man verhungern. Alle die leben sind also nicht arm ?
- Jeder arme Filipino fliegt also so auf den 7.000 Inseln umher ?
- Natürlich zeigt das Fernsehen Slums, weil es sie gibt. Ich streite ja nicht ab, dass die Phils hauptsächlich negativ dargestellt werden. Fakt ist aber auch, dass die Philippinen nun mal viele Slums haben, die gehen nicht zurück, sondern es werden immer mehr. So was nennst Du wohl "Wohngemeinschaft" ?
- das mit den dt Städten bei gleichen Klima ist einfach lustig zu lesen
- ich freue mich, dass Du so gut auf den Philippinen zu recht kommst (Wohnen, Sicherheit)
- du hast recht, die Filipinos sind sehr freundlich Leute. Und weil das ein Exportschlager ist, arbeiten 10 Millionen im Ausland (OFW), und Millionen gaben die Philippinen auf und wohnen irgendwo auf der Welt. Irgend etwas haben die nicht verstanden !!! ... kommt bestimmt noch, darum hat die umsichtige philippinische Regierung den Balikbayan Status ja eingeführtEs tut mir Leid, dass ich Deine Thread so nicht stehen lassen konnte.
Mein Schwager war mit Familie eben auf den Phils. Die Tochter (Halbfilipina) hat mir folgendes über Chat gepostet: "Warum tust du dir so ein Land an ?" ... Gute Frage, da muss ich auch etwas länger nachdenken ?
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende an alle hier,
LG Alf
Toll, wie du das auslegst. Schön das du findest, dass in Deutschland jeder sich einen Flug leisten kann. Toll - das wir hier in Deutschland im Paradies leben - nur, vielleicht mach ich was falsch - ich habs hier noch nicht gefunden. Warum verlassen jedes Jahr so viele Rentner Deutschland - weil man hier nicht mehr leben kann. Natürlich ist in vielen Bereichen auf den Philippinen (Gesundheitswesen, Bildung) eine Änderung notwendig. Wenn du darüber lachen musst, das es in der BRD keine slumähnlichen Wohngebiete gibt, dann tue es. Stelle dir mal die Wohnsituation vor - wenn die überspannten Geldleistungen (Hartz IV) für Nichtstuer hier mal abgeschafft wird. Aber wir wollen ja nicht vom Ursprungsbericht abweichen. Jeder der hier was schreibt, hat seine eigenen Erfahrung, der ein positiv der andere negativ. Alle Meinungen hier sind natürlich subjektiv - nicht objektiv. Schönes WE ! -
Der Begriff Armut ist an sich geregelt und klar definiert. Sollte eine Person mit eigenen finanziellen Mitteln nicht in der Lage sein, seine Grundbedürfnisse wie beispielsweise Nahrung, minimale Kleindung und einen trockenen Schlafplatz decken zu können, so ist diese Person per Definition arm. Alles darüber hinaus ist in meinen Augen subjektiv und höchst spekulativ. Man sollte Armut auch nicht zuerst an Geldwerten messen, sondern an notwendigen Sachwerten innerhalb seiner Region und den Gesamtwert an notwendigen Sachwerten pro Monat als Geldwert in Intervallen von 3 Monaten abzüglich seines additiven Einkommens gegenrechnen. So hat man in dessen Region das benötigte minimale Einkommen pro Person (ohne Kind & Kegel).
Soweit gehe ich mit deiner Definition kongruent, aber bei den notwendigen Sachwerten wird es spannend. Ein ratten- und ungeziefersicheres Aufbewahrungsbehältnis für Lebensmittel ist in einer Slumbehausung sicherlich notwendig. Ein Fernseher und ein Smartphone gehört ganz klar nicht dazu, aber guck mal in die Slumregionen und zähle die TV und Smartphones.
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Zitat von sweet69
Toll, wie du das auslegst.Es geht hier um die Armut auf den Philippinen, und nicht um irgendwelche Missstände in D.
Ich glaube Asterixs Link über die PH gibt alle Antworten die nötig sind um ein einigermaßen objektives Urteil fällen zu können.
Darum hier noch mal den Link: http://www.vernetzte-er.de/dev…w=article&id=55&Itemid=43
Meinen Dank an Asterix für die Info und für mich
LG Alf
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Soweit gehe ich mit deiner Definition kongruent, aber bei den notwendigen Sachwerten wird es spannend. Ein ratten- und ungeziefersicheres Aufbewahrungsbehältnis für Lebensmittel ist in einer Slumbehausung sicherlich notwendig. Ein Fernseher und ein Smartphone gehört ganz klar nicht dazu, aber guck mal in die Slumregionen und zähle die TV und Smartphones.
Ich finde das absolut richtig und es ist spannend Je nach Land und Region sind die Verhältnisse, Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlich. Genauso wie in Deutschland gibt es Unterschiede zwischen München, Leipzig und auf dem Lande. Ähnlich ist dies auch auf den Philippinen.
Folgende Annahme als Arbeitsgrundlage:
Was sind grundlegende Nahrungsmittel?
Süßwasser, Kartoffeln/Reis, Eier, Fisch/Schweine- und Hühnerfleich, lokales GemüseWas sind grundlegende Kleidungsstücke?
1 Pullover, 2 Hemden, 5 T-Shirt's, 2 Hosen, 5 Unterwäsche, 5 Socken/StrümpfeWas sind grundlegende Sachwerte?
1-Zimmer Wohnung mit 25 qm und separatem Nassraum, Bett, Schrank, Kühlschrank, Herd/Ofen, Spüle, Handwäsche(?)/(Gemeinraum-)Waschmaschine, Tisch, 2 Stühle, Geschirr und Besteck für 2 Personen, Nähzeug/Schere, kostenlose minimale Medikation, welche nur die Symptome behebt, kostenlose Anträge auf ÄmternWie man ablesen kann sehr spärlich, aber ausreichend zum "Überleben". Hässlich und unfair wird es bei der Medikation und bin mir in diesem Punkt nicht sicher wie man das in den Griff bekommen will.
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Dann geh mal durch welche in Manila. Ich habe das getan. Und mit der Gleichen einfachen Kleidung wurde ich vor Einkaufzentren oder Supermärkten in Manila von Bettelkindern eingekreist. Meine Erfahrung ist, dass die Armen der Ärmsten auf den Phils auch ihren Stolz haben und nicht betteln. Die Bettelkinder sind meist Kinder versoffener, verkommener Typen, die für den Suff ihrer Eltern losgeschickt werden.
Alexist ein ziemlich dummer spruch , fern jeder erfahrung , und dazu da um leidige existierende ausnahmen zu verallgemeinern , gehört eigentlich gelöscht
eingekreist wurde ich noch nie , bin aber ziemlich schlank vielleicht lags daran ? oder die haben einfach gemerkt daß ne langnase mit gewalt versucht hat "lokal" zu erscheinen -
Bezüglich Medikation und sonstigen medizinischen lebensverlängernden Leistungen wirst du weltweit massive Unterschiede finden:
Der gutsituierte Deutsche investiert notfalls tausende Euro in seinen kranken Hund, der Pinoy nimmt einen Knüppel und der tote Hund geht entweder in den Fluss oder in die Küche.
Dem gut versicherten Westeuropäer werden klinisch auch noch mit 80 Jahren so einige teure Körperersatzteile eingebaut, der herzkranke arme Pinoy stirbt.
Liste beliebig verlängerbar.Die oft zitierte und geforderte Gerechtigkeit für alle Lebewesen gibt es nicht und wird es auch nie geben. Da ich nicht religiös denke, schreibe ich absichtlich Lebewesen, denn 10.000 gefangene und vermarktete Babythunfische sehe ich als viel schlimmer an als 1.000 verhungerte oder an Krankheiten frühzeitig verstorbene Menschen. Ebenso weiß ich, dass meine Katze ein sagenhaft glückliches Leben hat, aber Millionen anderer Katzen verdreckt, verfloht, verhungert nicht mal ihr erstes Jahr überleben.
Und gleich kommt die Userin GermanJoy und erklärt, warum auch 1 Million Babythunfisch auf den Markt gehören, 100.000 verhungerte Katzen völlig irrelevant sind, aber jedes weitere mit "Gottes Segen" in eine sowieso verarmte Slumsiedlung hineingeborenes Menschenbaby ab dem Stadium der befruchteten Eizelle ein Recht darauf hat, in bester Gesundheit sehr alt zu werden.
Armut beginnt für mich bei menschlichen Reproduktionszahlen in einem Maße, bei dem eigentlich jeder erkennt, dass sie binnen wenigen Jahrzehnten in einer Katastrophe enden müssen. Ich gehe noch einen Schritt weiter:
Jeder Pfarrer, der einer sowieso schon armen Familie nicht dringend rät, weitere Geburten wie auch immer zu vermeiden, ist mitschuldig an deren unausweichlichem Elend und ihrer Chancenlosigkeit, -
Da ich nicht religiös denke, schreibe ich absichtlich Lebewesen, denn 10.000 gefangene und vermarktete Babythunfische sehe ich als viel schlimmer an als 1.000 verhungerte oder an Krankheiten frühzeitig verstorbene Menschen.
ist mir nicht schlüssig was das mit religion zu tun hat , respekt / achtung vor menschlichem leben läßt so einen negativ - vergleich nicht zu .
was soll das ? 10 tote babythunfische = 1 an einer krankheit gestorbener mensch ? -
ist ein ziemlich dummer spruch , fern jeder erfahrung , und dazu da um leidige existierende ausnahmen zu verallgemeinern , gehört eigentlich gelöscht
eingekreist wurde ich noch nie , bin aber ziemlich schlank vielleicht lags daran ? oder die haben einfach gemerkt daß ne langnase mit gewalt versucht hat "lokal" zu erscheinen
Wieso soll das ein dummer Spruch sein, und wieso soll ich, der ich die Hälfte eines Hause in einer solchen Gegend besitze fern jeder Erfahrung sein. Und ich habe auch schon oft Leute in anderen Armenvierteln aufgesucht.
Meine Vermutung ist, dass die, die betteln wollen, eben dort hin gehen, wo was zu holen ist. Wäre doch sinnlos, vor der eigrenen Hütte zu warten, bis alle 3 Wochen mal einer mit Geld in der Tasche vorbeikommt.
Aber mal anders gefragt, Bernd: Bist Du schon mal durch so ein Viertel gegangen?
Oder meinst Du dass mit dem eingekreist? Klar ist das nicht überall, aber hier ist ein Supermarkt, da passiert das jedesmal. Allerdings ist eine Langnase hier ein sehr seltener Anblick.
Alex -
Da ich nicht religiös denke, schreibe ich absichtlich Lebewesen, denn 10.000 gefangene und vermarktete Babythunfische sehe ich als viel schlimmer an als 1.000 verhungerte oder an Krankheiten frühzeitig verstorbene Menschen.
irgend wie bekomme ich jetzt die "kurve" nicht,
darf ich 1000 ameisen, die mein marmeladenglas erobern wollen, töten oder soll ich diese harmlosen LEBEWESEN gewähren lassen?
Matthy -
Wieso soll das ein dummer Spruch sein, und wieso soll ich, der ich die Hälfte eines Hause in einer solchen Gegend besitze fern jeder Erfahrung sein. Und ich habe auch schon oft Leute in anderen Armenvierteln aufgesucht.
Meine Vermutung ist, dass die, die betteln wollen, eben dort hin gehen, wo was zu holen ist. Wäre doch sinnlos, vor der eigrenen Hütte zu warten, bis alle 3 Wochen mal einer mit Geld in der Tasche vorbeikommt.
Aber mal anders gefragt, Bernd: Bist Du schon mal durch so ein Viertel gegangen?
Oder meinst Du dass mit dem eingekreist? Klar ist das nicht überall, aber hier ist ein Supermarkt, da passiert das jedesmal. Allerdings ist eine Langnase hier ein sehr seltener Anblick.
Alexwie kommst du denn zu der aussage das die meisten bettelkinder von versoffenen typen losgeschickt werden ? und wie sind denn deine erfahrungen mit deren familien ? ist das nicht arg weit hergeholt ? ich habe seit 1996 ganz andere erfahrungen gemacht , in denen deine mit versoffenen typen zwar auch vorkommen , aber nur zum kleinen teil . nicht umsonst werden "kinderaufbewahrungsstätten" für eltern - und familienlose kinder betrieben , und es gibt genug familien die an einer für uns unglaubhaften armutsgrenze leben wo man über jeden peso dankbar ist , auch wenn ein kind den nach hause bringt ! also bitte - deine version gibt es zwar auch , ist aber nicht zu verallgemeinern .
und vergiß deine aussage nicht , du hast von den einkaufszentren in manila .
arme kinder haben diesen stolz nicht , sondern hunger -
Damit hast Du sicher Recht, ich hätte das nicht verallgemeinern dürfen. Wo es mir drauf ankam, war der Gegensatz: Dass ich Squattern nie angebettelt wurde. Das es eben nicht die sind, die es wirklich am Nötigsten hätten, und bei denen man es am ehesten verstehen könnte.
Alex -
von sweet69
ZitatTASTE THE PARADISE - PHILIPPINES
Über die hälfte der Filipinos leben von 2 Dollar oder weniger am Tag. Und das ist laut UN an oder unter der Armutsgrenze.
Du lieber sweet69 kannst ja mal 4 Wochen mit 2 Dollar am Tag dort versuchen zu leben und danach deinen Bericht vom Leben im Paradies hier veröffentlichen.Gruß der-wassermann
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ist mir nicht schlüssig was das mit religion zu tun hat , respekt / achtung vor menschlichem leben läßt so einen negativ - vergleich nicht zu .
was soll das ? 10 tote babythunfische = 1 an einer krankheit gestorbener mensch ?Erklärungsversuch:
Menschen sind ebenso Teile in einem Ökosystem wie Bäume, Fische und sogar Bakterien. Ein stabiles Ökosystem funktioniert ähnlich einem Mobile. Hänge ich an eine Stelle etwas deutlich Schwereres, kommt alles in heftige Schieflage. Nehme an einer Stelle etwas weg, passiert das gleiche.
Das deutlich Schwerere sei die steigende Anzahl Menschen, die auch etwas zu essen haben möchten. Das Weggenommene ist die Nahrung der Menschen. Damit die Schieflage aufhört, müsste folglich auch an anderer Stelle des Mobile mehr Gewicht ran, und zwar genau dort, wo die steigende Zahl Menschen immer mehr wegnimmt, heißt also, die Nahrung (besteht ebenfalls aus Lebewesen) müsste sich ebenso stetig vermehren. Das kann sie aber nicht.Es sollte jedem einleuchten, dass jede Population zusammenbricht, wenn sie unter eine kritische Grenze kommt. Sie bricht noch schneller zusammen, wenn ich aus ihr fast sämtliche reproduktionsfähigen Lebewesen entferne. Stell dir ein Dorf vor, in dem nur Kinder leben und jedes zeugungsfähig gewordenes Kind abtransportiert wird. Es dauert maximal 12-13 Jahre und dann lebt da niemand mehr.
Genau darauf bezog sich meine Bemerkung mit dem Babythunfisch. In weiten Teilen der Phils haben die Fischer jahrelang im Übermaß geschlechtsreife große Thune rausgeholt (die du heute auf den Märkten nur noch ausnahmsweise findest), als nächstes die Halbwüchsigen (auch die findest du auf den Märkten mancher Region nur noch selten). Wenn dann auch noch die Thunbabies weggefangen werden, gibt es bald gar keine Thune mehr.
Genau das gleiche passierte/passiert mit anderen Fischarten. Ergebnis: Beispielsweise rund um Puerto Galera/Mindoro ist das Meer nahezu fischleer und wird sich davon vermutlich auch nie wieder erholen.Es bringt nichts, nur an die aktuelle Ernährung von Menschen zu denken und dafür derartigen massiven ökologischen Raubbau zu betreiben, denn was sollen dann die Folgegenerationen essen, wenn nichts mehr da ist?
Irgendwo in der Bibel steht was von "Seid fruchtbar und macht euch die Erde untertan". Steht da irgendwo auch "Macht, weil eure Fruchtbarkeit zu dolle war, die Ökosysteme und Nahrungsquellen kaputt"? Gerade in den zeugungsfreudigen Ländern muss ganz klar ein Umdenken her, weg von immer mehr geborenen und überlebenden Kindern und hin zum Wiedereinbalancieren des Mobile. "Achtung vor menschlichem Leben" ist ein neuzeitlicher moraltheologischer und moralethischer Ansatz, den ich schon fast als arrogant gegenüber der gesamten Biosphäre sehe, der von Leuten formuliert und propagiert wird, denen die Auswirkungen auf die gesamte Ökologie egal sind. Das finale Resultat derartiger Argumentation ist in einigen Regionen bald ein Big Bang.
Verantwortung und Achtung vor menschlichem (Über-)leben heißt für mich, dafür zu sorgen, dass auch in 200 Jahren = 10 Generationen später dort eine, wenn auch zahlenmäßig gegenüber heute deutlich reduzierte, Zahl Menschen eine Lebensgrundlage hat. Und das ist nicht möglich, wenn immer mehr Kinder in Armut und Hunger hineingeboren werden und das auch noch als Gottesgeschenk angesehen wird.
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Ich kann bestätigen, dass die Bettelkinder in Cavite City auf dem Markt nur für das Shabu ihres Vaters betteln. Die frühere Chefin der Kinder (Angel, damals 12 Jahre alt) ist nach dem Film über Sie im deutschen Fernsehen (School in a Box) nach Deutschland adoptiert worden. Ich habe und gebe ihren Geschwistern nur Essen. Ein Freund (Zahnarzt) sagte mir, ich bräuchte keine Angst zu haben, dass Sie das Essen weiterverkaufen, da von diesen Schmuddelkindern Keiner etwas kaufen würden. Der Vater schlägt die Kinder zwar, wenn sie ohne Geld nach Hause kommen, aber ich glaube, dass es das kleinere Übel ist. Es ist erstaunlich! Die Kinder lieben ihren Vater heiß und innig. Von den Verhältnissen in Manila habe ich keine Ahnung, aber ich denke sie sind ähnlich. Wir haben in Cavite ein Strandhaus. Es war früher der schönste Strand in der gesamten Manila Bucht. Die Besucher kamen jedes Wochenende aus Manila. Inzwischen haben Squatter dort Hütten auf Stelzen gebaut. Ein Vater eines Schulkamerades meines Bruders ist dort aufgewachsen. er ist inzwischen Vertriebschef eines großen Pharmakonzerns. Er sagte mir, dass sein Vater sich aufgeopfert habe, um seinen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Er war ein Ungelernter, aber sich für keine Arbeit zu schade. Als er ihn in seine Villa umpflanzen wollte, blieb er lieber im Slum bei seinen Freunden. Wie ich schon sagte, es gibt in den Philippinen die Möglichkeit von ganz unten nach ganz oben zu kommen. Ach ich habe die Caretaker unserer Nachbarn auf Sibuyan vergessen. Sie studierte auf Lehrerin. Die ganze Familie war stolz auf die erste Akademikerin! Kurz vor dem Abschluss wurde sie schwanger und vergeigte die Staatsprüfung. Waren natürlich die Anderen Schuld!
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von sweet69
ZitatTASTE THE PARADISE - PHILIPPINES
Über die hälfte der Filipinos leben von 2 Dollar oder weniger am Tag. Und das ist laut UN an oder unter der Armutsgrenze.
Du lieber sweet69 kannst ja mal 4 Wochen mit 2 Dollar am Tag dort versuchen zu leben und danach deinen Bericht vom Leben im Paradies hier veröffentlichen.ich lege sogar noch 1 Dollar drauf und bezahle ihm diese 4 wochen (falls er noch genügend kraft hat, sich das geld abzuholen)
zurück zum thema:
es ist natürlich in der tat auf den Phils ein problem der überbevölkerung,
aber (und das gilt ebenfalls für sehr viele andere länder) auch eine frage der verteilung,
überall liest man von der immer grösser werdenden schere zwischen arm und reich,
(selbst in D wird ja schon der "armutsbericht" geschönt)
und diesbezüglich sehe ich auf den Phils nirgendwo einen "hoffnungs-stern",LG
Matthy -
hallo mytilus -
erklärungsversuch betrachte ich als gescheitert ich bin nicht davon ausgegangen daß die menschheit ihre population nicht in den griff bekommt , was biosphäre arroganz angeht fühle ich mich auch nicht direkt angesprochen , eher jene die das wissentlich in kauf nehmen um gewinn zu machen . ansonst möchte ich schon bei meiner aussage bleiben , ich denke nicht an die vermischung wichtiger themen und zusammenhänge sondern daran daß irgend jemand an hunger oder krankheit sterben muss , erwachhsener oder kind , und das ist für mich schlimmer als 10 tote fische -
.......Wo es mir drauf ankam, war der Gegensatz: Dass ich Squattern nie
angebettelt wurde. Das es eben nicht die sind, die es wirklich am
Nötigsten hätten, und bei denen man es am ehesten verstehen könnte.Woher willst du wissen, dass diejenigen die dich angebettelt haben, es eigentlich nicht nötig hätten? Diese werden sich sicher nicht zuvor bei den Squattern erkundigen: "Habt ihr es vielleicht nötiger als ich zu betteln? Wenn ja, dann verzichte ich dadrauf".
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Erklärungsversuch:
Menschen sind ebenso Teile in einem Ökosystem wie Bäume, Fische und sogar Bakterien. Ein stabiles Ökosystem funktioniert ähnlich einem Mobile. Hänge ich an eine Stelle etwas deutlich Schwereres, kommt alles in heftige Schieflage. Nehme an einer Stelle etwas weg, passiert das gleiche.................und so weiter, und so weiter...............
mytilus:
Und was ändert das daran, dass die Armut derzeit faktisch existiert und Menschen verhungern? Deine ganze Aufrechnerei Menschen - Fische ist doch schrecklich! Sollen die Hungernden sagen: "Ja, ich verhungere mal lieber, dann gibt es mehr Fische und die nachfolgenden Generationen hungern dann vielleicht etwas weniger." ? -
Ich stell das nun doch noch einmal im ganzen ein, denn dieser Bericht sagt alles über die momentane Lage aus!
ZitatOriginal von vernetzte er.de
Die Philippinen gelten als ressourcenreiches Land. Sie sind die älteste Demokratie Asiens. Und doch ist es ein Land, in dem über 60 Prozent der Menschen weniger als zwei US-Dollar am Tag zum Leben haben und zudem gezwungen sind, ein Leben ohne ausreichende soziale Absicherung wie z.B. Kranken- oder Sozialversicherungen zu führen. 86 Prozent der Menschen haben weniger Einkommen zur Verfügung als sie bräuchten, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, wie dies von dem Nationalen Statistikamt NCSB definiert wird.
15 von 100 Familien haben nicht einmal genug Mittel, um sich ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. 3,8 Millionen Familien (und damit etwa 23 Millionen Menschen) sind von Hunger betroffen, vier Prozent der Bevölkerung haben „oft“ oder „immer“ nicht genug zu essen. Die Zahl der Filipin@s, die von Hunger betroffen sind, hat sich in den letzten sechs Jahren vervierfacht, von 5 Prozent in 2003 zu 20 Prozent im Juni 2009.
Das internationale Kinderhilfswerk UNICEF weist die Philippinen als eines der zehn Länder aus, die die meisten unterernährten Kinder unter fünf Jahren haben. Dazu sind fast 20 Prozent der Familien auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen, um das familiäre Überleben zu sichern.
Für die untersten 30 Prozent gilt: jeder Dritte hat keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser, 47,2 Prozent haben keinen Strom, 31 Prozent keine sanitären Einrichtungen. Nur 56,6 Prozent haben ein festes Dach über dem Kopf.
Armut in den Philippinen hat mehrere Dimensionen: Menschen mangelt es an Chancen und Ressourcen, wie Land, Geld, medizinische Versorgung oder Bildung. Ihnen fehlt eine soziale Absicherung gegen Lebensrisiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter oder sie sind mangelhaften bis fehlenden Wohnraum und Naturkatastrophen ausgesetzt.
Der Anteil der absolut Armen, denen nicht mehr als 1,25 US-Dollar am Tag an Bargeld zur Verfügung steht, liegt seit vielen Jahren um die 40 Prozent. Das heißt: Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze.
Armut und soziale Ungleichheit sind in den Philippinen mittlerweile weit ausgeprägter als in Nachbarländern wie Thailand, Taiwan oder Malaysia. Dort sind in den vergangenen Jahrzehnten diese beiden Erscheinungen stärker zurückgegangen.
Wie wirkt Armut sich aus?
Gerät eine Familie in die Armut, muss sie ihren Lebensstandard senken. Sie muss auch oft am Essen sparen. Viele in Armut geratene Familien nehmen die Kinder aus der Schule, fliehen vom Land in die Stadt oder suchen sich eine Beschäftigung im Ausland. Sie bitten Verwandte, Freunde, PolitikerInnen, GroßgrundbesitzerInnen, Hilfsorganisationen, und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) verstärkt um Hilfe. Sie versuchen es mit Eigeninitiative und bauen andere Einkommensmöglichkeiten auf. Oder manche Menschen prostituieren sich oder werden kriminell.
Hinter diesen Handlungsstrategien stehen die unmittelbare Verringerung ihrer Armut sowie der Wunsch, die grundlegendsten Bedürfnisse möglichst zeitnah zu befriedigen.
Wie in vielen anderen Ländern der Welt auch, ist soziale Ungleichheit auf den Philippinen im Alltag deutlich sicht- und fühlbar. Viele Menschen auf den Philippinen haben den Glauben daran verloren, dass sich ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte verwirklichen lassen. Meist kommt es nur zu politischer Aktivität, wenn die Mächtigen und Reichen den Bogen überspannen und ihre (ungeschriebenen) Verpflichtungen zu sehr vernachlässigen. Enge Freundschaften und insbesondere die Familie bringen soziale Verpflichtungen mit sich, die man nicht einfach ignorieren kann. Da persönliche Netzwerke eine große Rolle spielen, ist soziale Mobilität auch mit mehr Problemen behaftet als bei uns. Sie vereinzelt – und sie schafft Verpflichtungen gegenüber schlechter gestellten Verwandten und Freunden.
Soziale Mobilität – in eine höhere Klasse aufsteigen
Soziale Mobilität ist in den Philippinen eher selten zu beobachten. Die gesellschaftlichen Positionen werden in der Regel über Generationen hinweg vererbt. Die berühmten Tellerwäscher, die Millionäre werden, gibt es im Land so gut wie gar nicht. Die vielen umtriebigen Kleinunternehmer/innen mit ihren Kantinen (Tagalog: Carenderias) oder Miniläden (Tagalog: Sari-Sari-Stores) und Einzelhandelsgeschäfte schaffen es meist höchstens, einen ausreichenden Lebensunterhalt zu erwirtschaften.
Ärzte und Ärztinnen, RechtsanwältInnen oder ManagerInnen stammen meist aus mittleren oder oberen Schichten – nur sie können sich die hohen Studiengebühren leisten. Außerdem sind bei der Erlangung gesellschaftlicher Positionen oder Arbeitsplätze die persönlichen Beziehungen wichtiger als eine Ausbildung. Bildung, die auch in der philippinischen Gesellschaft über die Verteilung von Lebenschancen entscheidet, ist in den Philippinen zwar hoch angesehen und von sehr vielen angestrebt, wirkt aber kaum als Gleichmacher.
Soziale Ungleichheit
Warum leben in diesem ressourcenreichen Land so viele Menschen an oder unterhalb der Armutsgrenze? Ein ausschlaggebender Grund ist der wirtschaftliche Stillstand. Die philippinische Volkswirtschaft wächst kaum, stattdessen wächst die Bevölkerung, gegenwärtig etwa um eine Million Menschen pro Jahr. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen an einem gleichbleibenden Finanzguthaben teilhaben wollen. Hinzu kommen eine geringe Industrialisierung und hohe Arbeitsintensität, eine geringe Wertschöpfung und eine niedrige Sparquote. Statt nachhaltig aus den vorhandenen Ressourcen schöpfen zu können, werden diese (etwa die Arbeitskraft und die natürlichen Rohstoffe) billig exportiert. Dies passiert jedoch in den seltensten Fällen freiwillig, sondern auf Druck der einflussreichen Konzerne der so genannten Industrieländer.
Ein weiterer Faktor ist die hohe soziale Ungleichheit im Land. 2006 haben die oberen 20 Prozent der philippinischen Bevölkerung 11x mehr verdient als die unteren 20 Prozent. Die 40 reichsten Menschen auf den Philippinen verfügen über ein Vermögen von 17 Mrd. US-Dollar. Das entspricht 60 Prozent des Gesamteinkommens der philippinischen Bevölkerung. Die Einkommensschere geht weiter auseinander.
Eng mit der Armut zusammen hängt die Lebenserwartung eines Menschen. So ist die Kindersterblichkeit der ärmsten 60 Prozent des Landes dreimal so hoch wie die der oberen 40 Prozent: 66 Kinder von 1000 der Ärmeren sterben vor ihrem fünften Geburtstag, bei den etwas besser gestellten sind es 21 Prozent.
Regionale Unterschiede
Armut ist insbesondere in ländlichen Regionen der Philippinen weit verbreitet. Dort haben sieben von zehn Menschen weniger als 1,25 US-Dollar am Tag zum Leben. Das ist eine Folge von Jahrzehnten regional ungleicher Entwicklung. In den Großstädten, besonders in der Hauptstadt Manila, werden Entwicklungen und Fortschritte immer zuerst angetrieben und umgesetzt. In Metro Manila ist jedoch nach der asiatischen Wirtschaftskrise der letzten Jahre, unter anderem aufgrund massiver Entlassungen, die Armut überdurchschnittlich gewachsen.
Gerade an Orten, wo teilweise seit Jahrzehnten bewaffnete Konflikte ausgetragen werden, ist die Armutsrate besonders hoch. So gibt es Konflikte auf der philippinischen Inselgruppe Mindanao zwischen philippinischem Staat und der muslimischen Autonomiebewegung, und es gibt landesweit Auseinandersetzungen mit den kommunistischen Rebellen „New People’s Army (NPA).
Der Staat als Armutsbekämpfer?
Sind soziale Sicherungssysteme wie in den Philippinen unzureichend ausgeprägt, gewinnen öffentliche Dienstleistungen im Bereich der Gesundheitsfürsorge, der Schulbildung, aber auch eine armenorientierte Wirtschafts- und Sozialpolitik an Bedeutung. Solch eine Förderung zugunsten der Armen kann etwa in Gestalt von auf Grundbedürfnisse ausgerichteten Infrastrukturmaßnahmen, Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderungsprogrammen, Einkommen schaffenden Projekten, öffentlichen Krediten, aber auch der finanzielle Unterstützung von Lebensmittelprodukten auftreten. Diese Verpflichtungen sind zwar in der Verfassung niedergeschrieben, aber der philippinische Staat kommt ihnen kaum nach. Ein mit der Sozialhilfe in Deutschland vergleichbares Instrument der Sozialpolitik gibt es in den Philippinen nicht. Das Sozialministerium muss sich auf Nothilfeeinsätze beschränken. Die öffentlichen Sozialausgaben betrugen zwischen 1995 und 1999 nur fünf Prozent des Bruttosozialprodukts (BSP). Insgesamt macht der Staatshaushalt bloß etwas mehr als 17 Prozent des BSP.
Seit Jahren wird immer weniger für Bildung, Gesundheit oder auch öffentliche Infrastruktur ausgegeben; mehr Geld denn je fließt in die Rückzahlung von Staatsschulden (über 50 Prozent des Staatshaushalts).
2010 waren die Arbeitslosigkeits- und Armutsraten auf den Philippinen so hoch wie lange nicht mehr, die soziale Ungleichheit hat zugenommen, das Land ist höher verschuldet als zuvor und Migration ist für sehr viele zum einzigen Ausweg geworden.
Autoren: Niklas Reese und Lilli Breininger
Einige Daten
Bevölkerung: 92 Millionen (2009) (Deutschland: 81,8 Mio.)
Bevölkerungswachstum: 1,8 Prozent (2005-2009) (Deutschland: -0,05)
Lebenserwartung: 71,4 Jahre (68,5 Männer/ 74,5 Frauen) (Deutschland: 76,9 Männer / 81,8 Frauen)
Kindersterblichkeit: 33 pro 1000 (Deutschland: 5/1000)
Durchschnittsalter: 22,5 Jahre (Deutschland: 42,6 Jahre)
städtische Bevölkerung: 61 Prozent (Deutschland: 88,9 Prozent), 38,4 Prozent der Bevölkerung leben in der erweiterten Hauptstadtregion Mega Manila.
BIP: 98,2 Mrd. US$ (2009) (davon 14,5 Prozent Landwirtschaft/ 32,3 Prozent Industrie/ 53,2 Prozent Dienstleistungssektor) – BSP:116,4 Mrd. US$
Wirtschaftswachstum: 5,9 Prozent (2009) (Deutschland: - 5,4)
Inflationsrate: 8,4 Prozent (Deutschland: 0,4)
Pro-Kopf-Einkommen (BIP): 1.067 US-Dollar, nach Kaufkraftparität (PPP): ca. 3.900 US-Dollar (Deutschland: PPP 31.823 US-Dollar)
Arbeitslosigkeit: 3,5 Mio. Unterbeschäftigtenrate: 26,1 Prozent (Deutschland: 3,5 Mio.)
Währung: Philippinischer Peso 45 Pesos – 1 US-Dollar / 1 € - 57 Pesos (Juli 2010)
Auslandsverschuldung: 69,1 Mrd. US-Dollar (2009), 59,4 (2005)
Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushalts: 14,7 Mrd. US-Dollar – 17,2 Mrd. US-Dollar (Deutschland: 1,300 Mrd. US-Dollar - 1,450 Mrd. US-Dollar)
Verhältnis Staatshaushalt / BSP: 17,4 Prozent (Deutschland 48,1 Prozent)
HDI-Index: 0,75 (2009) (Deutschland: 0,94)
Mobiltelefone je 1000 Einwohner: 740 ( 2008 ) ( 2005: 380 ) ( Deutschland: 1030 )ZitatEmmanuel M. Hizon, "Freedom from Debt Coalition" (FDC):
"Mit den Darlehen, die uns die reichen Länder aufdrängten und die die korrupten früheren Regierungen gern annahmen, versprachen sie uns wirtschaftliche Entwicklung, aber wir bekommen keine Chance zur Entwicklung. Seit Ewigkeiten schon sind wir in einer tödlichen Schuldenspirale gefangen. Die Philippinen haben mehr als 90 Millionen Einwohner. Jeder Einzelne, jeder Filipino, egal wie alt, egal welcher Religion er angehört, hat eine Schuldenlast von 44.000 Pesos (= 750 Euro). Jedes Jahr zahlt jeder Filipino 7.000 Pesos Schulden ab (= 120 Euro. Viele Menschen müssen von weniger als 100 Pesos täglich leben, also 1,70 Euro). Jedes Jahr. Diese Zahlen sprechen für sich. Es ist kein Wunder, das eine Menge armer Familien nicht genug zum Überleben haben, sie können sich ja nicht einmal drei Mahlzeiten am Tag leisten. Kein Wunder, dass viele unserer Jugendlichen nicht zur Schule gehen können." http://fdc.ph