Hallo zusammen,
im Familienumfeld meiner Frau auf den Philippinen gibt es ein Problem mit dem Providerwechsel von PLDT zu einem neuen Anbieter und ich würde gerne mal Eure Meinungen oder Ratschläge hierzu erfragen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Die betroffene Familie war langjähriger Kunde bei PLDT und hatte dort einen Festnetzanschluss ("landline") und Internet. Vor ca. vier Jahren bot PLDT ihnen im Rahmen einer "Promo" ein kostenloses Tablet an. Der Haken bei der Sache war, dass sich der Vertrag dadurch, wenn auch erst ein halbes Jahr später, wesentlich verteuerte und außerdem eine sehr lange Kündigungsfrist von meines Wissens 36 Monaten erhielt. Warum sie sich überhaupt darauf eingelassen haben ist mir nicht klar. Vermutlich haben sie die Konditionen nicht genau gelesen oder verstanden und nur gesehen: "oh cool, kostenloses Tablet - nehme ich". Am Ende haben sie durch die viel höheren Monatsraten des Vertrags das Tablet doppelt an PLDT bezahlt, aber das nur am Rande.
Jedenfalls habe ich ihnen dann geholfen, diesen überteuerten Vertrag zu kündigen. Da sie keine EDV-Kenntnisse und keinen Computer haben, setzte ich ihnen ein sauberes Kündigungsschreiben in englischer Sprache auf. Das hat soweit auch geklappt und sie konnten den teuren Vertrag ordentlich loswerden. Jedoch haben sie ihn nicht wirklich gekündigt, sondern von PLDT einen wesentlich günstigeren Vertrag umwandeln lassen. Die Kosten des neuen Vertrages lagen bei einem Drittel für die ersten sechs Monate, und danach immer noch um ca. die Hälfte günstiger als vorher.
Soweit so gut.
Nun kamen sie ein paar Wochen später auf die Idee, doch von PLDT zu einem anderen Anbieter wechseln zu wollen. Sie hatten wohl ein Angebot mit scheinbar besseren Konditionen bekommen. Der neue Anbieter versprach, den Wechsel von PLDT komplett abzuwickeln, einschließlich Kündigung des alten Vertrages. Kurze Zeit Später war ein Techniker vor Ort, klemmte den PLDT-Anschluss irgendwie ab, und installierte den Telefon- und Internetanschluss des neuen Anbieters. Für die betroffene Familie war damit alles erledigt und sie bezahlten fortan die monatlichen Raten an den neuen Anbieter.
Nach einiger Zeit stellte sich nun allerdings heraus, dass der neue Anbieter wohl, entgegen seiner Versprechungen bei Vertragsabschluss, die Kündigung bei PLDT nicht abgewickelt hat. Die Konsequenz daraus ist, dass nun PLDT weiterhin die monatlichen Raten in Rechnung stellt und sich entsprechende Schulden auftürmen. Beide Verträge gleichzeitig zu bedienen, können sie sich finanziell nicht leisten. Außerdem können sie den PLDT-Anschluss auch gar nicht mehr verwenden, weil er ja abgeklemmt wurde.
Ich legte ihnen nahe, die Sache möglichst rasch mit PLDT zu klären. Aber sie sind der Meinung, es sei wohl der beste und einfachste Weg, schlicht die Zahlungen an PLDT einzustellen und fertig. Nachbarn, Freunde und Kollegen hätten ihnen dazu geraten. Angeblich sei die einzige Konsequenz daraus, dass man irgendwann auf einer Blacklist der PLDT lande, was denen aber scheinbar egal ist.
Nun meine Fragen an Euch:
1.) Ist es auf den Philippinen wirklich so einfach, sich aus einem Vertrag zu winden, indem man einfach die Zahlungen einstellt? Muss man da nicht irgendwann mit härteren Konsequenzen rechnen, als auf irgend einer Blacklist eines Anbieters zu landen?
Natürlich ist das in diesem Fall überhaupt nicht mein Problem. Aber mich interessiert es dennoch, wie solche Dinge auf den Philippinen laufen.
Hier in DE würde sowas ja schnell eskalieren über Inkasso, Mahnbescheid, Vollstreckungsbescheid, Gerichtsvollzieher etc. und mit ruiniertem Schufa-Score bekäme man kaum noch irgendeinen Vertrag.
2.) Seht Ihr irgendeinen Weg, die Sache zu bereinigen?
Vielleicht selbst nochmal bei PLDT kündigen? Vermutlich hat der Vertrag aber eine Kündigungsfrist, weil sie ja erst kurz davor den Tarif wechselten.
Oder vielleicht den neuen Anbieter anhauen und sich beschweren, weil er den PLDT-Vertrag - entgegen der Versprechungen bei Vertragsabschluss - nicht ordentlich abgewickelt hat?
Danke für Eure Ratschläge