Zitat von Padawan
Also 100% Apfelsaft, Hefe (leider nur Backhefe) und Zucker.
Hi Padawan.
Deine Zutaten sind voellig ausreichend, um nach ein paar Tagen das Grosshirn in andere Schwingungen zu versetzen.
Zu dem '100% Apfelsaft von Ceres' kann ich nichts sagen. Kenn ich nicht. Da Deine Mischung blubbert ist der Saft auch
geeignet. Zuckergehalt waere auch wichtig zu wissen.
Deshalb ein paar grundlegende Infos. (alle Mengenangaben so cirka)
Die Hefepilze wandeln Zucker in Alkohol um u. verenden schlussendlich an ihrem eigenen Stoffwechselprodukt Alkohol!
Waehrend des Stoffwechsels entsteht unter anderm CO2, deshalb der Gaerspund.
Die Trockenhefe auf den Phils ist sehr gut geeignet. Sie ist sehr geschmacksneutral u. bringt den Ansatz auf ca. 16% Alkohol.
Um einen 16%igen Wein ohne Restsuesse blubbern zu lassen ist das Verhaeltnis Fluessigkeit/Zucker ca.: 3,5l/1kg.
In Deinem Fall bei 5l Fertigsaft/1.5 kg Zucker. (deshalb meine Frage am Anfang nach dem Zuckergehalts des Saftes.)
Mehr Zucker bringt den Wein mehr Richtung Likoer, weniger Zucker Richtung Most. Der DACH Most kommt traditionel mit
seinem eigenen Fruchtzucker aus u. landet so zwischen 4% - 6% Alkohol.
Nun ein paar Tips zur Herstellung.
Muss da mal einfuegen, dass ich ausschliesslich Maischen ansetze zur Fruchtweinherstellung.
Mit Fertigsaft geht der 1. Schritt natuerlich viel schneller. (Birgt halt die Gefahr, dass sich Konservierungsstoffe u. sonstige
Lebensmittelchemikalien auf die Weinherstellung/Geschmack auswirken.... aber wie?)
Was schon angesprochen wurde u. wirklich sehr wichtg ist, dass alle Gefaesse u. weiteren Utensilien sauber sind. Zuegiges
arbeiten ist auch von Vorteil, da damit die Alkoholgaerung schaedigenden Essigbakterien nicht zum Zuge kommen.
Den Zusatzzucker gegebenen falls noch in Fertigsaft einruehren bis sich die Zuckerkristalle aufgeloest haben. Nach u. nach
alles ins Faessle. Bei Deiner Fassgroesse 3 Teeloeffel Trockenhefe zugeben. Die erste Haelfte in einer Tasse mit Wasser u.
einem Essloeffel Zucker gut verruehren u. als erste Hefezugabe ins Fass. Dann mit z.B. 2 Esstaebchen in der Fluessigkeit
leicht umruehren. (Der Flaschenhals fuer Dein Experiment ist recht eng, kannst auch sonst was zum Ruehren nehmen.)
Danach die verbleibenden 1,5 Teeloeffel Hefe auf der Oberflaeche so gut wie moeglich verteilen. Der Grund ist wieder die
Essigbakterien u. natuerlich auch Schimmelpilzsporen nicht zum Zuge kommen zu lassen.
Danach Deckel mit Gaerspundschlauch drauf, den selbigen mit etwas Wasser fuellen. Wichtig ist, dass die ganze Anlage luftdicht
ist. Da kannst Du mit Wachs u. Klebebaendern nachhelfen. Das Ganze in den Schatten stellen u. abwarten.
Ich war das erste Mal, als ich Wein hier auf den Phils herstellte, sehr erstaunt, wie schnell der Gaerprozess von statten ging.
Im d. Mostkeller blubberten der Inhalt der Faesser so 6 - 8 Monate vor sich hin. Hier bist Du nach 7 - 10 Tagen schon durch,
wenn's halt nicht mehr blubbert.
Zum Abfuellen benutze ich hier auf den Phils ausschliesslich leere Cola- bzw. Pepsiglasflaschen, wo zuvor diese braune Plaerre
drin war. Die Flaschen sammle ich im laufe der Zeit u. immer Verschluss drauf, damit kein Dreck, Fliegen, Geckos usw. usw...
Es wird Dir vielleicht auch schon aufgefallen sein, dass sich so kein Schimmel in den leeren Flaschen bildet.
Diese Flaschen kurz vor dem Umfuellen 2 mal mit klarem Wasser ausspuehlen u. gut ist; mit den Verschlusskappen natuerlich das
selbe.
In Deinem Fall ist abfuellen wahrscheinlich gar nicht angesagt - bei der Groesse des Gebindes. Hat ja gut im Kuehlschrank platz
u. wird in Zeiten von Ausgangssperren nicht alt werden.
Dann sehr zum Wohle!

Ps. Falls Du mal Maischengaerung machen willst, dann einfach PN.