An kobmicha: wenn Du gerne auf den Philippinen leben möchtest, spricht nichts dagegen. Du solltest aber "vorbelastet" sein, und mit der "Dritten Welt" klarkommen. Leute, die schon einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn die Straßenbahn 90 Sekunden Verspätung hat, sind auf den Philippinen fehl am Platz.
Englisch ist ein Muss, und vor allem in der Provinz sind einige Brocken Landessprache (Tagalog etc.) sinnvoll.
Die "normalen" Hausarztgeschichten können auf den Philippinen genauso gut erledigt werden wie in Deutschland.
Die Lage ist natürlich entscheidend. Ältere Menschen sollten auch auf die medizinische Versorgung achten. Dort, wo die medizinische Versorgung gut ist, nämlich in den Städten, ist natürlich nicht immer die Idylle mit Traum-Sonnenuntergang. Du musst mit Deinen Nachbarn zurechtkommen, wie in Deutschland, nur mit dem Unterschied, dass in Deutschland niemand auf die Idee kommt, sonntags morgens um 6 Uhr seine Karaoke-Kiste aufzudrehen. Krähende Kampfhähne und Hundegebell können auch sehr nervig und laut sein, genauso wie Jeepneys.
Oder Du bist an einem einsamen Strand, und Dir geht es gut, solange nichts passiert. Aber weite Wege zum Arzt kannst Du auch in Meck-Pomm haben, wenn der Hausarzt im Dorf seine Praxis schliesst.
Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, auf den Philippinen viel billiger zu leben, von Überlebenskünstlern einmal abgesehen. Die meisten Renter wollen (oder müssen ?) einmal im Jahr nach Deutschland, die Reisekosten belasten zusätzlich das Budget.
Ob man sich mit 70+ überhaupt noch krankenversichern soll, steht auf einem anderen Blatt. Versicherungen sind keine Almosengeber, sondern Wirtschaftsunternehmen. Es lohnt sich also nur, wenn man kränker als der Durchschnitt wird, und dies bei Versicherungsabschluss nicht abzusehen war. Ansonsten hilft nur Ausgabendisziplin, d.h. monatlich einen definierten Betrag für medizinische Notfälle zurücklegen.
Und auch privates Haus- und Pflegepersonal ist einfacher gesagt als getan. Hoffentlich hast Du eine gute Menschenkenntnis. Aber die hilft auch nicht in allen Fällen. Im einfachen Fall sind die Leute nur unfähig und unwillig, man wird sie los, aber von einer Langnase wird eine Abfindung erwartet. Im schlimmsten Fall räumen sie Dir noch die Hütte aus. Etwas Frustrationstoleranz musst Du auch hier mitbringen. Ob Du dann im Pflegefall noch die Kraft hast, steht auf einem anderen Blatt. Oder Du lachst Dir eine Holde an. Im besten Fall kümmert sie sich um Dich, im schlimmsten Fall räumt sie zusammen mit den Hausangestellten die Bude aus.
In Deinem Fall spricht aber nichts gegen einen längeren Urlaub. Schau Dir das Land an, und entscheide Dich selbst.