Dornenkronen

  • Hallo alle,
    bei uns am Korallenriff nehmen die sog. Dornenkronen überhand und sind dabei, die Korallen zu zerstören.
    Eine anerkannte Bekämpfung ist folgend erklärt.
    Mein Problem: wo kauft man hier, Bohol oder ggf. Cebu, die Chemiekalien und die beschriebene Spritze.
    Dann könnten unsere Tauchlehrer und Divemaster sich damit beschäftigen.
    Danke für jeden Tip,
    Werner
    FloWer-Beach Resort,
    Anda, Bohol


    Anhang:


    Hier eine Anleitung zum Herstellen des Dornenkronengifts.
    Wir brauchen also Sodium Bisulphate (neuer Name ist Sodium Hydrogen Sulfate) (NaHSO4) und einen Lebensmittelfarbstoff.
    Die Spritze sollte möglichst gross und möglichst dosierbar sein.
    Die Frage ist nun, woher man sowas kriegt...


    Sodium bisulphate, or 'dry acid', is the best choice. Add about 1/3 cup (140 grams) of the chemical to each litre of seawater. One litre of the solution is enough to kill about 40 adults starfish. Because the solution is colourless and difficult to see underwater, add a food colouring as well.


    The mixture can be injected using a standard agricultural injection gun. In Australia, the DuPont Veldspar Spot Gun fitted with a longer 50 cm needle and 5-litre plastic bladder is recommended. To inject the starfish, set the dose meter on the gun to 2 ml. Push the needle under the skin of the central disk of the starfish and pull the trigger. Inject the starfish three times this way.

  • hmmm, wäre da vorsichtig mit Chemiekalien zu handhaben; meistens weckt man damit andere Geister, die man nicht wünscht. Vorsichtiges Aufsammeln (nicht aufpicken!), an Land bringen und dort verbrennen wäre mein Ratschlag. Die große Gefahr: wenn sie den Tod spüren, sollen sie sich "noch mal eben" zur Eiablage entscheiden... Andererseits habe ich persönlich den Verdacht, dass sie sich durch Zellteilung vermehren; die Wissenschaft ist sich da nicht ganz einig. Auf jeden Fall nicht zerscneiden; Fragmente bilden neue "Crown of thrones"; Eddie und ich hben sie bei Tauchgängen verbuddelt; ob es was brachte: :dontknow

  • Vorsichtiges Aufsammeln (nicht aufpicken!), an Land bringen und dort verbrennen wäre mein Ratschlag.


    so ähnlich hab ich das auch schon gesehen, die dornenkronen wurden während des tauchgangs in eimern gesammelt und später in die wüste geworfen.

    Dornenkronenseestern

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  • Ich kenne aus Ägypten zwei Methoden:


    Einsammeln und an Land entsorgen geht am einfachsten. Dabei unbedingt dicken Neoprenoverall und wirklich dicke Handschuhe tragen. Sammeln im alten Reissack ist besser als in Folientüte.


    Für die Injektionsmethode ist Schwefelsäure (angefärbt) wesentlich effektiver und als Batteriesäure für Autoakkus weltweit überall billig zu bekommen. Vorrat in 1 Liter Infusionsflasche mit Durchstichstopfen mitnehmen, Spritze 50-100 ml. Die längsten marktgängigen Injektionsnadeln haben größere Kliniken für arterielle Blutentnahme aus der Femoralisarterie vorrätig, ansonsten tuts eine lange Gewebebiopsiekanüle.


    Wie massiv ist denn die Dornenkroneninvasion? Wie viele Tiere pro 10 qm?

  • in suedleyte haben die gerade das gleiche problem, und zwar recht massiv.
    dort spritzen sie die dornenkronen mit irgendwelchen spritzpistolen aus australien tot...der hohe preis des gifts ist auch dort ein thema...ich glaube die haben ne etwas billigere alternative gefunden.
    soviel ich weiss haben sich dort die diveresorts zusammengetan, und auch die municipality macht mit.
    wenn du willst kann ich dir den kontakt geben, von demjenigen, der das dort ein wenig koordiniert.

    tschö
    Juanico

  • oder eine weitere idee:


    biete den einheimischen doch eine kopfpraemie pro angelieferte dornenkrone...keine ahnung wieviel...5-10 php vielleicht?
    ich bin sicher, dass da recht schnell tausende zusammengesammelt werden


    die jungs kommen doch locker bis 15m tief runter, und um die viecher weiter unten koennen sich die taucher kuemmern

    tschö
    Juanico

  • An einem ueberangebot von Korallen kanns ja wohl nicht liegen.
    die verringerung der fressfeinde wuerde auch die verkuerzung der "Fressattacken" nicht erklaeren, nur die mengenzunahme der individuen.

    [X]

  • wenns mehr viecher werden, weil die bedingungen besser werden, sollten m. e. die "ueberfaelle" auf riffe durch groessere mengen an tieren stattfinden, warum die Pausen dazwischen kuerzer werden erklaert das imho nicht.

    [X]

  • Korallen haben viele Feinde (polypenfresser) Falter- und Feilenfische, Papageienfische, bohrende Organismen wie Schwämme, Muscheln Krebse auch Algen und natürliche die Dornenkrone eine Seesternenart.
    Sie kommt in Korallenriffen vor und, so lange bis sie nicht überhand nimmt, gefährdet sie diese nicht. Die Dornenkrone hat einen natürlichen F e i n d. Dieser Gegenspieler ist das TRITONSHORN. Diese Schnecke trägt wesentlich zum ökologischen Gleichgewicht der Riffe bei. Durch den wachsenden Tourismus wurden viele Schneckengehäuse gesammelt und durch Einheimische an ausländische Besucher verkauft. Zwangsläufig folgte eine Vermehrung. Dornenkronenseesterne töten in kurzer Zeit die Korallenpolypen und saugen diese aus, bis nur noch das typische weisse Kalkskelett übrigbleibt. Das Zerschneiden der Tiere ist nicht hilfreich. Die Tiere haben eine hohe Regenerierungsfähigkeit. Aus den Stücken entstehen neue Dornenkronen. Möglicherweise sollen auch andere Umwelteinflüsse zur Vermehrung beitragen. VORSICHT: Dornenkronenstachel sind giftig und verursachen schmerzhafte und schlecht heilende Wunden.


    Das Tritonshorn kennt ihr bestimmt wird bis 35 cm groß, vielleicht kann ein Leser ein Bild von dem Tier einstellen.

  • Die Dornenkrone hat einen natürlichen F e i n d


    "Der Dornenkronenseestern hat sowieso nur wenige Fressfeinde, darunter das Tritonshorn (Charonia tritonis), verschiedene Helmschnecken und Ringelwürmer, die Harlekingarnele und einige Rifffische wie Napoleon-Lippfisch, Riesen-Kugelfisch und Weißflecken-Kugelfisch, Riesen-Drückerfisch und Orangestreifen-Drückerfisch.[1][2] Neuerdings wurde entdeckt, dass auch Scheibenanemonen der Gattung Pseudocorynactis Dornenkronenseesterne mit einem Durchmesser bis zu 25 cm fressen, indem sie sie an sich heranziehen und anschließend komplett verdauen."


    Aus: Wikipedia. Link siehe oben


    McTan

  • Noch mal die Frage wegen Abwägung, ob überhaupt was gemacht werden sollte, nach der Stückzahl pro 100 qm Korallen.


    Und ohne zu lästern eine schlichte Feststellung: Eine Horde tauchender, auf ein Riff im Wortsinn einstürzender Koreaner, Chinesen, gemäßigt auch Franzosen und Italiener, runiert pro Tauchgang mehr Korallen, als es auf gleicher Fläche 100 Dornenkronen in einem Monat schaffen.

  • Einsammeln und an Land entsorgen geht am einfachsten. Dabei unbedingt dicken Neoprenoverall und wirklich dicke Handschuhe tragen. Sammeln im alten Reissack ist besser als in Folientüte.

    So ähnlich haben wir das früher auf Boracay auch gemacht ( als ich in einer Tauchschule gearbeitet habe ) . Immer wenn wieder zu viele davon gesichtet wurden , wurden alle
    Tauchschulen aufgefordert an der Sammelaktion teilzunehmen . Mit Stick und einem Sack sind wir dann getaucht um sie einzusammeln . An Land wurden sie dann an einer
    Sammelstelle verbrannt !


    Mein Tipp an den TS , vielleicht mal verschiedene Tauchschulen auf Boracay kontaktieren , die haben ja Erfahrungen damit !!!


    Träumer 8-)

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  • Also in 2002 haben wir in dem Einzugsgebiet des TS an dem rund 14km langen Saumriff an 3 Tagen und 5 Tauchgängen mit ungefähr 15 Tauchern ca. 2.500 Dornenkronen eingesammelt. Damals gab es nur ein operierendes Tauchgeschäft; heute müssten es meines Wissens mindestens drei sein. Bei Koordination und Zusammenhalt der Tauchbasen dürfte heute ein weit besseres Ergebnis, selbst oder gerade jetzt, in der einsetzenden Nebensaison zu erreichen sein!

  • Irgendwie wäre es nett seitens des TE, nach drei Threadmonaten mal eine Rückmeldung zu geben!


    @ Scubaholly bezüglich Ebay und Dornenkronen
    Was meinst du, für was es alles einen Sammler- oder Souvenirmarkt gibt! Und so eine Dornenkrone ist sogar ziemlich dekorativ. Sie präparieren ohne Gestinke ist sogar recht einfach: Reinwerfen in 80 %igen Industriealkohol (kann auch Isopropanol sein), nach zwei Wochen rausholen und lichtgeschützt trocknen. Schlimm wäre es nur, wenn sie ein Sammler direkt neben ein vorher gekauftes Tritonshorn hängt, denn diese Schnecken sind in weiten Teilen tropischer Riffgebiete nahezu ausgestorben.