Blitzschutzanlage bauen

  • Servus miteinand,
    gibts einen sachkundigen Elektriker im Forum, der mich beim Bau einer Blitzschutzanlage für einen Mehrfamilienhaus mit Aufzug beraten kann? Kann man z.B. den Potentialausgleich selber bauen? Welche Bauteile für den Überspannungsschutz sind erforderlich? Die Teile könnten per Balikbayan besorgt werden. Danke für Eure Tipps.

    Es gibt nichts Gutes,
    Es sei denn man tut es.

  • Moin,


    weißt du ganz allgemein, wie eine Blitzschutzanlage für ein Wohnhaus aufgebaut ist? Im Internet gibt es so einige aufschlussreiche Zeichnungen und Texte. Prinzipiell gesagt brauchst du Fangstangen, jede Menge verzinkten Rundstahl oder Rundedelstahl 8-10 mm, ein Sortiment Schellen, einige Staberder (Länge verschieden je nach Bodenleitfähigkeit), so einige Bauteile als Überspannungsschutz im Haus und Kupferleitung 1x25 qmm. Den Rundstahl und die Staberder wirst du keinesfalls in eine Balikbayan-Box reinkriegen, also suche erstmal vor Ort, was wo käuflich ist.

  • Hallo


    Nähere Informationen zu der Gebäudegeometrie (Länge, Breite, Höhe) sowie die Art der Dacheindeckung sind schon nötig. Damit kann man dann eine Blitzschutzplanung und eine Trennungsabstandsberechnung erstellen.
    Auch die Art der Erdungsanlage bestimmt wesentlich den Kostenrahmen. Wenn die vorhandene Bewehrung genutzt werden kann ist es recht günstig zu machen.

  • Ohne Erdung kein Blitzschutz.


    Und da liegt es in den Phills im argen.


    Erst einmal eine ANSTÄNDIGE Erdung . Das geht grade auf den Phills mangels einzelnen Pfostenfundamenten nicht wirklich gut .


    Die Pfostenfundamente müssten sauber vermascht zusammengeschaltet werden ( mt ausreichendem Querschnitt )


    Andernfalls mit Ersdspiessen ( mindestens 4 m ) an den Gebäudeecken ( Allen Ecken ) .


    Lieber auf Blitzschutz verzichten wenn es nicht fachgerecht gemacht wird. Dann ist die Gefahr grösser als der Nutzen. :floet

    Lieber Polygam als Monoton !
    ________________________
    Schon gewusst ? Dellen und Kratzer werden WIE neu wenn man sie
    regelmäßig mit Hammer und rostigen Nägel nacharbeitet

  • mein elektriker sagt 9 meter... nun kommt man ja nicht so leicht in philippinischen boden....


    ich selbst habe keine Blitzschutzanlage, nur meine hauselektrik geerdet, ich nehme an das der TS diese beiden Sachen wohl etwas durcheinanderbringt. wie schon andere schrieben ist es eine ganz normale erdung übers dach mit 10 mm verz. rundstahl und paar schellen.

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Hallo urbayer


    Bitzschutzanlage selber bauen ,würde ich nicht machen.
    Die Kosten dafür über Export sind zu hoch.
    Einfach eine Firma dort suchen ,alles Erdenlassen (E.Anlage,Wasserleitung aussen Schutz),Tiefe 3 Meter unter Hausunterkante.

  • Blitzschutzanlagen sollten schon richtig ausgeführt werden, nicht dass man sich einen Blitz einfängt und man bekommt ihn nicht richtig abgeleitet.


    Hier mal eine sehr ausführliche Lektüre, wo man sich ein wenig oder mehr in die Materie einlesen kann.




    Gruß


    Eric

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
    Der muß auch mit jedem Arsch klar kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von eteeric ()

  • Das A und O eines effektiven Blitzschutzes ist die Ableitung der Blitzenergie in den Boden, maßgeblich dafür ist der Erdungswiderstand, gemessen in Ohm. Steht das Gebäude auf recht feuchtem Erdboden = gute Leitfähigkeit, reichen paar Staberder. Steht das Haus auf trockenem Sand oder auf Fels = schlechte Leitfähigkeit, muss notfalls ein großflächiges Ableitungsnetz unterirdisch verlegt werden, und das wird richtig teuer. Folglich beginnt Planung einer Blitzschutzanlage und damit auch Kostenplanung mit der Messung der vor Ort gegebenen Bodenleitfähigkeit. Das geht alles nicht per Internetberatung. Fachfirma suchen!


    Was passiert, wenn der Blitz zwar gefangen wurde, aber im Boden nicht weiterkommt, zeigen diverse Fotos bei Google.

  • das mit dem Blitzschutz ist so ne Sache.
    Wir selber sind gebrannte Kinder im wahrsten sinne des Wortes.


    habe letztes Jahr bei uns eine Internetturm gebaut der 33meter hoch ist. bei uns an der Beach (Sugar Beach). also auf sandgebaut.
    Blitzschutz war uns sehr wichtig!!!!! den da wo blitze sind, ist auch regen, das vereint auf Sand gebaut, gleich gar nicht lustig.


    haben dann rund um den Internetturm in einem Radius von ca.15metern ein netz gemacht mit Armierungseisen (ca.1meter tief vergraben) und an den Eckpunkten, Armierungseisen so tief in den Boden geschlagen wie es ging, ca. 8meter tief (unter Meerestiefe).
    Bis jetzt ist nichts passiert. wollen es aber auch nicht rausfinden!!!!! wir beten jedes mal wenn es donnert.
    den vor Jahren schlug mal einen blitz ca.250meter von uns in eine Palme ein. und ein Kumpel von mir stand barfuss im Sand und kriegte den Blitzschlag ab, sprich der blitz ist über 200meter unterirdisch zu seinem fuss und ist da wieder ausgetreten. man sieht die narbe heute noch!!!


    in diesem sinne: Blitzschutz ist und bleibt ein heikles Thema!!!!

  • Was dein Kumpel ankriegte, war die sogenannte Schrittspannung. Die Blitzenergie breitet sich rund um die Einschlagstelle kreisförmig als elektrisches Feld aus. Wenn ein Bein auch nur 50 cm näher am Einschlagort steht als das andere, können dazwischen leicht paar 1000 Volt anliegen. Deshalb soll man sich bei Gewitter im Freien auch mit geschlossenen Beinen hinhocken und nicht hinlegen. Das Gleiche passiert, wenn man sich einer vom Mast gefallenen Hochspannungsleitung nähert. Und was an seinem Bein zu sehen ist, nennt sich Strommarke.

  • Hello


    Wir wohnen auf einem Huegel. Das ist sehr exponiert. Also haeufige Einschlaege. Habe unsere Daecher mit 1/2 Zoll Rohre alle 3 meter geerdet.
    Die Stromzuleitungen sind unterirdisch verlegt. Es gab in 6 Jahren mehrere Einschlaege. Keine Schaeden. Also funkioniert die Erdung. Der bauliche
    Aufwand ist gering .


    mfg Guenter

  • Statt 1/2 Zoll Rohr hättest du preiswerter von Dach bis Erder auch 8 mm Baustahl nehmen können. Fehlen sicher leitfähig umschließende Schraubschellen, kann man nötige Verbindungen auch schweißen (ich meine richtig schweißen, nicht irgendwie zusammenbraten). Ganz wichtig sind Fangspitzen.

  • Hello


    Wir wohnen auf einem Huegel. Das ist sehr exponiert. Also haeufige Einschlaege. Habe unsere Daecher mit 1/2 Zoll Rohre alle 3 meter geerdet.
    Die Stromzuleitungen sind unterirdisch verlegt. Es gab in 6 Jahren mehrere Einschlaege. Keine Schaeden. Also funkioniert die Erdung. Der bauliche
    Aufwand ist gering .


    mfg Guenter


    Du hast dir eine Zeitbombe gebaut.


    Beim Blitzschlag entstehen Lichtbögen mit sehr hohen Temperaturen. Die Luft innerhalb der Röhren wird dabei schlagartig extrem erhitzt und dehnt sich explosionsartig aus. Das wird die Rohre zerfetzen und die Splitter fliegen dir wie bei einer Splitter-Handgranate um die Ohren.


    Ein Praxisbeispiel hierzu: Mittelspannungs-Schaltanlagen in geschlossenen Räumen haben immer eine großzügig bemessene Druckentlastungsöffnung in der Außenwand. Entsteht bei Schaltvorgängen ein Kurzschluss wird der dabei entstehende Lichtbogen die Umgebungsluft stark erhitzen. Die Luft dehnt sich aus und kann die Wände zum bersten bringen. Auch haben die einzelnen Schaltzellen in solch einer Anlage niemals ein festes Dach/Deckel. Die Dachöffnung dient aus Ausblasöffnung nach oben und schützt so den Bediener vor der Anlage vor einer direkten Druckwelle.


    Sowohl Donner als auch der Knall den man bei einem gewöhnlichen Kurzschluss wahrnimmt ist auf explosionsartig expandierende Umgebungsluft zurückzuführen.


    Verwende niemals Hohlkörper in einer Blitzschutzanlage!



    Grüße, Bahog Utot

  • Wir haben die zum Erdreich durchgängigen Amierungseisen rund um den Beam austreten lassen und mit dem Wellblechdach verbunden. Wir sind allerdings nicht direkt auf dem Hügel des Berges, sondern an der Seite. Wir haben uns quasi für den Hausbau in den Berg hineingegraben. Die Eisenenden sind nicht am Wellblech angeschweißt. Sie liegen nur an. Wir hatten auch schon Blitzeinschläge, ohne dass was angeschmort ist. Die Eisenstangen sind durch quergebundene Eisenstangen durchgängig verbunden. Quasi ein faradaischer Käfig, wenn man so will.


    Einen aktiven Blitzableiter wollte ich nie haben, denn mit einer höher gelegenen Blitzeinfangkugel würde ich durch die künstliche Minimierung des Widerstandes zwischen Himmel und Erdreich, Blitzeinschläge provozieren. Das war nicht in meinem Interesse!
    Außerdem kann man Blitzeinschläge sowieso nicht vermeiden. Wenn das Potenzial in den Wolken über den Widerstand bis zum Erdreich liegt, dann kommt das Ding so oder so runter. Der Weg des geringsten Widerstandes sollte dann nicht durchs Haus führen, sondern außen entlang.
    Stromleitungen sollten diese Amierungen möglichst nicht kreuzen, sonst springt ein Teil des Funkens möglicherweise auf die Leitung über und zerstört das eine oder andere Haushaltsgerät. Wobei das auch so passieren kann, wenn nämlich der Blitz auf die von außen zugeführte Stromzufuhr trifft. Da wiederum hilft ein Überspannungsschutzgerät.



    Gruß
    Nik

    2 Mal editiert, zuletzt von NikWalker ()