Freimaurer, freemasons auf den Phl

  • Hallo


    Freimaurer waren mir bisher nur aus Abenteuerfilmen bekannt. Nun hab ich aber ein paar Masons hier kennengelernt und war überascht, dass es wohl ne grössere Vereiniging auf den Phl ist.

    Was die tun/wollen kann man ja googeln.

    Was ich gern wissen möchte, wieviel Einfluss haben die auf den Phl?

    Wie angesehen sind sie? ...mal abgesehen von den Katholen.

    Tun die tatsächlich was auf ihren Fahnen steht, oder ists nur show?

    tschö
    Juanico

  • level4

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  • Was ich gern wissen möchte, wieviel Einfluss haben die auf den Phl?

    Schwer zu sagen, viele phil. Politiker und sogar Praesidenten sind/waren Mitglieder der Freimaurer.


    Ihnen wird unterstellt(?) ein elitaeres Netzwerk fuer erfolgreiche und politisch einflussreiche Leute anzubieten welche sich durch Lobbyismus gegenseitig pushen.


    Also die werden schon einen gewissen Einfluss haben, so genau wird dir das aber wahrscheinlich niemand sagen koennen... :dontknow


    Wie angesehen sind sie? (...)

    Tun die tatsächlich was auf ihren Fahnen steht, oder ists nur show?

    Anscheinend ja, also sie beteiligen sich an sozialen und karitativen Projekten in den Bereichen Bildung, Kultur, Gesundheit, Katastrophenhilfe.



    Wenn du im Strassenverkehr unterwegs bist, achte mal etwas genauer auf die Nummernschilder - manche Mitglieder haben daneben das Freimaurersymbol also "Winkeleisen und Zirkel" angebracht.



    Sieht man eigentlich recht haeufig...



    Weiterfuehrende Infos zum Belesen hier:

    https://www.grandlodge.ph/

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • Weiterfuehrende Infos zum Belesen hier:

    https://www.grandlodge.ph/

    Wer sich die Grandmasters ansieht, der sollte wissen wie einflussreich die Freimaurer sind in den Philippinen!


    https://www.grandlodge.ph/about/past-grand-masters

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    die seine Erfahrung erfordern!


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  • Die Freimaurerei ist in der Tat recht weit verbreitet auf den Philippinen und zahlreiche prominente Filipinos, bis hin zum Nationalhelden José Rizal gehörten dem Bund an. Dies mag ein Grund für die Popularität sein. Einen gewissen Einfluss zur weiteren Popularisierung dürften zudem die Amerikaner gehabt haben. Ich sage manchmal spaßeshalber, überall, wo die Amerikaner hinkommen, bauen sie Golfplätze und gründen Logen.


    Erstaunlich ist die Popularität - es gibt wohl deutlich über 20 Tausend aktive Freimaurer auf den Philippinen (zum Vergleich, in D sind es knapp 15 Tausend) - auch deshalb, weil die Katholische Kirche über Jahrhunderte immer wieder die Unvereinbarkeit der Zugehörigkeit zur Freimaurerei und der Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche proklamier hat. Allerdings scheinen sich auch auf den Philippinen die katholischen Brüder Freimaurer davon wenig beeindrucken zu lassen.


    Als im vergangenen Jahr das Jahrestreffen ("Annual Communication", zu der gerne mal 5000 + Freimaurer anreisen) der philippinischen Großloge, in Dumaguete stattfand, fühlte sich der dortige Bischof gemüßigt einen Brandbrief an den Vatikan ob des anhaltenden und zunehmenden Einflusses der Freimaurerei unter den Schäfchen des heiligen Stuhls zu schreiben. Papst Franziskus hat daraufhin die Unvereinbarkeit zwar grundsätzlich bestätigt, den Ball ansonsten aber relativ flach gehalten und an die philippinischen Bistümer und Gemeinden zurückgespielt. - Die diesjährige "AnCom" fand übrigens in Clark statt.


    Die vergleichsweise hohe Popularität der Freimaurerei auf den Philippinen hängt zudem mit Sicherheit mit der allgemein hohen Affinität so gesellschaftlichen Vereinigungen, etwa universitären "Fraternities/Sororities" (auch dies letztendlich amerikanisch beeinflusst) wie "Alpha Kappa Roh", "Bi Sigma", "Tau Gamma Phi" etc. aber auch den klassischen "Service Clubs" wie "Lions" oder Rotary" zusammen. Die Mitgliedschaft in all diesen Vereinigungen (einschließlich der Freimaurerei) wird auf den Philippinen sicherlich häufig auch ein Stück weit als Statussymbol gesehen. Dies ist aber sicherlich nicht die einzige Motivation.


    Auch auf den Philippinen ist die Freimaurerei ein ethisch motivierter Freundschaftsbund. Aus persönlicher Anschauung weiss ich, dass das karitative Engagement der Logen auf den Philippinen eine deutlich größere Rolle spielt, als beispielsweise in Deutschland. Eine sehr schöne Aktion fand ich beispielsweise, dass eine Loge aus Angeles/Clark (Sammel)hochzeitsfeiern für die indigene, überwiegend in den Bergregionen lebende, zumeist bitterarme, indigene Bevölkerung arrangiert hat. Mit der eigentlichen Hochzeit hat die Loge natürlich nichts zu tun gehabt aber sie haben ein schönes Ressort gemietet, wohin die Paare ihre Hochzeitsgäste einladen und in einem Rahmen feiern konnten, der ihnen sonst sicher nicht möglich gewesen wäre.


    Ach ja, wie meine Signatur hier im Forum zumindest vermuten lässt, bin ich selber Freimaurer und dies seit über dreisig Jahren. :-)



    edit:

    ich hab's hier hin verschoben, ist wohl versehentlich woanders gelandet...

    level4

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    Recht sehr zu wünschen,


    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg wären und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört, ...

    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die dem Vorurteil ihrer angebornen Religion nicht unterlägen; nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse, was sie für gut und wahr erkennen."


    Gotthold Ephraim Lessing, Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer

  • Als im vergangenen Jahr das Jahrestreffen ("Annual Communication", zu der gerne mal 5000 + Freimaurer anreisen) der philippinischen Großloge, in Dumaguete stattfand, fühlte sich der dortige Bischof gemüßigt einen Brandbrief an den Vatikan ob des anhaltenden und zunehmenden Einflusses der Freimaurerei unter den Schäfchen des heiligen Stuhls zu schreiben. Papst Franziskus hat daraufhin die Unvereinbarkeit zwar grundsätzlich bestätigt, den Ball ansonsten aber relativ flach gehalten und an die philippinischen Bistümer und Gemeinden zurückgespielt.

    Sehr interessant!!


    Ohne mir die obige Homepage genau durchgelesen oder weiter recherchiert zu haben: was genau hat die katholische Kirche eigentlich fuer ein Problem mit den Freimaurern?


    Ich nehme mal an da geht es um eine Art Machtanspruch oder Einflussreichtum, denn eine religioese Agenda scheinen die freemasons ja nicht zu haben? :dontknow


    Oder taeusche ich mich da?

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • level4


    Warum die Katholische Kirche Probleme mit der Freimaurerei hat, muss man natürlich zunächst einmal die Katholische Kirche fragen.


    Die Freimaurerei als "monolitisches Gebilde" gibt es zudem nicht. Das höchste institutionelle Level ist die jeweilige nationale Großloge (in Deutschland gibt es aus historischen Gründen fünf davon). Das Ganze antimasonische, ebenfalls jahrhunderte alte, Geschwurbel von "geheimen Oberen" etc. ist kompletter Unsinn.


    Die Freimaurerei ist zwar selber nach allgemeinem Verständnis keine Religion, verwendet aber Symbole, die religiöser Interpretation offen stehen, allen voran den sog. "Großen Baumeister aller Welten" (entstehungsgeschichtlich unschwer als verbrähmter monotheistischer Gottesbegriff zu identifizieren). Dies ist jedoch wie gesagt ein Symbol, das jeder Freimaurer individuell interpretieren kann. Anders als Religionsgemeinschaften und Kirchen, kennt die Freimaurerei keine theologische Doktrin, spendet keine Sakramente und verspricht keine Erlösung in einer jenseitigen Welt. Es gibt also definitiv keinen freimaurerischen Gottesbegriff. Auch die Bibel findet, wiederum als Symbol eines - beispielhaften - "Buch des heiligen Gesetzes", in der Freimaurerei Verwendung. Gleichwohl vermutete die Katholische Kirche von Anfang an Häresie im Treiben der Anfang des 18 Jahrhunderts in der heute bekannten Form entstandenen Freimaurerei. Ein andere, aus heutiger Sicht nurmehr historischer Aspekt, dürfte darin liegen, dass Freimaurer, neben anderen gesellschaftlichen Strömungen, in Italien im neunzehnten Jahrhundert mit zu den Befürwortern der Abschaffung des Kirchenstaaates gehörten.

    Wen das Thema Freimaurerei allgemein interessiert, der findet unter nachsthendem Link "für lau" eine sehr gute Aufsatzsammlung des renommierten freimaurerischen Autors Heinz Hermann Höhmann - allerdings natürlich eher aus deutscher und nicht aus philippinischer Perspektive (die Grundidee der Freimaurerei ist freilich auf den Philippinen und in Deutschland weitestgehend dieselbe):

    https://freimaurerforschung.de…ehmann_-_freimaurerei.pdf


    In Deutschland gehörten u.a. so unterschiedliche Personen wie Friedrich der Große, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky oder auch Gustav Stresemann der Freimaurerei an. Im deutschsprachigen Raum natürlich nicht zu vergessen Wolfgang Amadeus Mozar mit seiner "Freimaureroper" der Zauberflöte (Sarastro: "Er ist mehr als ein Prinz, er ist ein Mensch" und "In diesen heilgen Hallen, kennt man die Rache nicht...") Die Nazis haben die Logen 1935 verboten (was nicht bedeutet, dass die Logen frei von nationalistischem Gedankengut gewesen wären). Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gab es in Deutschland übrigens über 200 Tausend Freimaurer. Von dem Verbot durch die Nazis hat sich die Freimaurerei in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg (auch aufgrund einer gewissen inneren Zerstrittenheit) im Grunde nicht wieder erholt.

    Recht sehr zu wünschen,


    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg wären und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört, ...

    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die dem Vorurteil ihrer angebornen Religion nicht unterlägen; nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse, was sie für gut und wahr erkennen."


    Gotthold Ephraim Lessing, Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer

  • Axel S.


    Vielen Dank für den Hinweis auf den alten Thread. Allerdings stehen dort eine ganze Reihe unzutreffender Vermutungen (etwa was eine vermeintliche Verbindung zur Iglesia NiChristo betrifft), auf die im Einzelnen einzugehen mir im Augenblick die Zeit fehlt.

    Recht sehr zu wünschen,


    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg wären und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört, ...

    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die dem Vorurteil ihrer angebornen Religion nicht unterlägen; nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse, was sie für gut und wahr erkennen."


    Gotthold Ephraim Lessing, Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer