Geld verleihen


  • Also das mit der Geldgier nehme ich krumm, ich habe noch nie Geld als Kredit vergeben, aber ich habe die Familie dort unten schon kräftig unterstützt, obwohl ich selber mit meiner Frau und den kindern von Harz IV leben muß. Das ist wirklich nicht einfach und wenn ich geldgierig wäre, hätte ich das wohl kaum getan!
    Wenn ich auf die Philippinen übersiedeln sollte könnte es nötig sein in das Geschäft einzusteigen, einfach um meiner Familie vielleicht 10 oder 20tausend zusätzliche Pisos über die gesicherte Grundversorgung von 10000 Pisos hinaus zu sichern. Ich plane also ein Leben mit 10 bis 30tausend Pisos im Monat, wobei ich aber auch versuchen werde auf anderem Wege Geld zu verdienen. klappt das so gut, daß ich kein Geld verleihen muß, um so besser! So geldgeil ist das doch wohl nicht, oder?
    Wenn Du finanziell so unabhängig bist, daß Du Geld so rausgeben kannst, dann freut mich das für Dich und diejenigen, die dieses Geld bekommen. Ich bin leider nicht in dieser glücklichen Lage!
    Übrigens, lies vielleicht mal in den verschiedenen Foren, welche Sabotageakte Ausländer in Ihren Geschäftsversuchen dort schon erleben mußten. Vergiftete Fischteiche etc. pp. Und gerade die skrupelosen Geldverleiher sollten davor zurückschrecken etwas gegen unliebsame Konkurrenz zu tun? Das ich nicht lache...
    Und zuletzt: Solltest Du mich mit dem "Unterstellungen" Kommentar gemeint haben, dann möchte ich sagen, daß ich Dir gar nichts unterstellt habe, außer vielleicht, daß Du die Realitäten des Lebens dort unten vielleicht nicht so real sondern mehr von einer theoretischen Ebene siehst.
    Ich sehe da immer noch die Diskussion über Schwangerenberatung bei der katholischen Kirche vor mir: Da wurde die Beratung eingestellt, weil man sich mit der Ausstellung der Beratungsscheine nicht die Finger schmutzig machen und die eigene Seele belasten wollte. Das man damit auch die Chance aufgab, in manchen Fällen durch die Beratung das ungeborene Leben zu retten, das war den Herren egal. Ich in dem Falle würde da vorziehen meine Seele zu belasten, um die Chance zu haben diese ungeborenen Kinder zu retten. Wie man sich in solchen Fällen entscheidet hängt halt von den eigenen Wertigkeiten ab. Ich weiß im Gegensatz zu vielen anderen Menschen nicht, was das "absolut Richtige" ist.
    Bevor wieder Mißverstanden wird, bitte ich darum zu verstehen, daß das Beispiel Schwangerenberatung keinen direkten Bezug zum Geldverleih hat sondern nur die unterschiedlichen Betrachtungsweisen moralischer Fragen anhand eines Beispiels verdeutlichen soll.

  • Also Leute,


    Geld verleihe ich zinslos nur an Familienmitglieder, fakt. Geld an Dritte verleihe ich nur gegen einen Gegenwert. Farmland, Auto, Haus, Karaokemaschinen, etc. Dabei verlange ich keine Zinsen, sondern gegen Nutzungsrecht. D.h. ich bekomme die Hälfte der Reisernte, oder nutze den Truck solange der Kredit nicht zurückgezahlt ist. Das ist für mich auch kein Kredit, sondern einfach nur geliehenes Geld. Wenn der jenige meint, mir das Geld nicht zurückzahlen zu müssen, dann bekommt er auch sein Haus,Auto,Land,Karaoke,etc auch nicht zurück. Wenn das Geld zurückbezahlt wird, werden auch die Dinge zurückgegeben. An besitzlose verleihe ich prinzipiell nix, da verschenke ich vielleicht mal 500p für Medizin. Reden wir hier über 1000 Kleinkredite, wie es Arthur macht, oder um einen einzigen Kredit über 50.000 Peso wie es vielleicht magic1 macht. Beim letzteren sind zweifelsohne etwas mehr an Sicherheiten des Gläubigers zu Leisten, als nur sein Ehrenwort.


    Das sind übrigens alles Praktiken, die nicht ich eingeführt habe, sondern von Filipinos selbst stammt.


    tbs

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  • Hallo tbs,


    also ich verleihe an Familienmitglieder keine zinslosen Kredite. Aber das liegt wohl eher an der Moral der Verwandschaft, in die ich eingeheiratet habe. Ich verleihe es halt, um mit dem gleichen Atemzug das Geld abzuschreiben. Habe denen, die nicht bereit sind Hilfe zur Selbsthilfe anzunehmen nun meine Unterstützungsbereitschaft entzogen.


    Nur bei meinem speziellen Freund mache ich noch eine Ausnahme, der wird mit herrlichen 20% im Monat bedient.


    Kredite auf der Basis "Collateral" sind sicherlich eine Alternative zum "reinen" Geldverlei. Meine Frau hat einem Karaoke Besitzer P13.000 geliehen. Der Besitzer hatte wohl Geldschulden bei der Bank. Nun wird die Karaoke von einer Verwandten für ein kleines Geschäft genutzt, bis der Eigentümer das Gerät wieder auslöst. Ob er das Geld jemals wieder zusammen bekommt, weiß ich nicht. Ich versuche bei solchen Geschäften die Fähigkeit einer Rückzahlung abzuschätzen. Wenn einer aber nicht will, und statt seine Schulden zu Zahlen, das Geld verzockt, dagegen ist man halt machtlos. In geringem Umfang könnte ich jedoch auch Arbeiten anbieten um eine Tilgung vorzunehmen.


    Was ich jedoch nicht machen werde, ist den Leuten das Geld in den Rachen zu stopfen. Damit würde ich mich zum Gespött der Leute machen und könnte meine Vorhaben dort unten in den Wind schreiben.


    Ich versuche über Beleihung von Cocos lot soviel wie möglich an Land in die Finger zu bekommen. Das ist für mich die sicherste Methode Geld zu verleihen. Land wird mir dabei in genügender Menge angeboten. Wobei ich jedoch, bin halt kein Multi, nur langsam vorwärts komme.


    Ob ein Land zur Beleihung angenommen wird, das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Im Regelfall gilt die Faustregel P10.000 pro ha, wenn der Zustand des Landes eine halbwegs vernünftige Ernte verspricht. Eine große Rolle spielt auch, ob der Eigentümer das Land nur beleihen oder verkaufen will. Auch die Umstände der kompletten Situation werden von mir dabei, soweit möglich, berücksichtigt. Es kommt häufig vor, das die Eigentümer das Land an einen Kredithai verpachtet haben, der neben dem Ernteanteil auch noch Zinsen verlangt. Diesen Leuten ist eigentlich kaum noch zu helfen. Wenn die Belastung der Owner noch einen halbwegs günstigen Rückkauf des Landes ermöglichen, dann Kaufe ich das Land und stelle den ehemaligen Eigentümer als Caretaker ein.


    Ich ziehe es jedoch vor die etwas preisgünstigere Variante der Bewirtschaftung (Beleihung für P10.000 pro ha vorzunehmen. Ein Teil der Owner löst das Land wieder aus. Sie sind den Kredithaien entkommen. Der andere Teil schaft es nicht und sie verlieren Ihr Land an mich.


    Und nun mal ein paar Worte die sich die Leute hinter die Ohren schreiben sollten, die hier so leichtvertig mit dem Begriff Kredithai umgehen. Die Leute, die ihr Land an mich verlieren haben für dieses Land am Ende eine weit größere Menge an Bargeld bekommen. Sie können damit auch einen weit größeren Lebensabschnitt abdecken, weil es gestaffelte auszahlung gibt. Und der, der sich von seinem Land absolut nicht trennen möchte, der muß nicht verkaufen, da ich keine Zinsbelastung vornehme und der Kreditbetrag nicht anwachsen kann und so ein Verkauf des Landes bei Überschreitung der Wertgrenze nicht gegeben ist. Zudem fördere ich die Leute, indem ich ihnen zusätzliche Einkünfte ermögliche. Sie können meine Tiere hüten und sind damit hälftig am Verkaufserlös der Kälber beteiligt. Sie bekommen Saatgut, Geräte und Gelder um Reis anzubauen. Diese Unterstützung lasse ich mir nur mit einem ehrlich gemeinten Lächeln bezahlen. Letztendlich kaufe ich dort unten nur Land auf bzw. pachte es, um die erwirtschafteten Beträge postwendend zu reinvestieren. Mein Lohn dafür wird, wenn alles gut geht, eine kleine Farm sein, auf der ich meinem Hobby fröhnen kann. Das dieses Hobby den Leuten dort unten auch wieder zu Gute kommen wird, ist aber dann ein netter Zufall. Und als krönenden Abschluß würde ich den von mir erwirschafteten Besitz gerne in eine Stiftung einbringen. Ich weiß jedoch noch nicht, ob ich mein Vorhaben auf eine sich lohnende Größe bringen kann. Einen Versuch ist es Wert.


    Und nun versucht mal heraus zu bekommen, was ein Kredithai ist und verschont mich mit so dummen sprüchen wie ....200% Zinsbelastung. Ich brauche einen Kredit nur lange genug laufen zu lassen, um jeden Zinssatz in eine Gesamtbelastung von 200% laufen zu lassen.


    nanu

    Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun. (Oskar Wilde)

  • Zitat

    Originally posted by tbs
    Geld verleihe ich zinslos nur an Familienmitglieder, fakt. Geld an Dritte verleihe ich nur gegen einen Gegenwert. Farmland, Auto, Haus, Karaokemaschinen, etc. Dabei verlange ich keine Zinsen, sondern gegen Nutzungsrecht. D.h. ich bekomme die Hälfte der Reisernte, oder nutze den Truck solange der Kredit nicht zurückgezahlt ist. Das ist für mich auch kein Kredit, sondern einfach nur geliehenes Geld. tbs


    Ich denke, dass ist genau die gängige phil. Praxis, die tbs beschrieben hat. Mir ist das persönlich jedoch fremd, weil ich nicht in der Province, sondern in Manila wohne. Generell wäre ich als Ausländer aber sehr vorsichtig Geld zu verleihen und zu versuchen, es später wieder einzutreiben..


    amor-1011

  • Hallo Philippinenfreunde!
    Wenn ich schon mal,oder eines Tages ganz auf den Philippinen sein werde,verhalte ich mich so das erst gar keiner auf die Idee kommt von mir Geld leihen zu wollen,die werden angst haben das ich keinen Kredit von Ihnen will,und das ganze einfach durch mein Auftreten in der Öffentlichkeit,mir wird man ansehen das ich zu den ärmsten gehöre,und da kann meine Frau schimpfen so lange Sie will.Da ich auf keine Verdienstmöglichkeit angewiesen sein werde,brauche ich auch keine überteuerten Kredite zu geben,sondern wenn Not am Mann/Frau ist problemlos helfen,und werde mich auch nicht scheuen ein Pfand zu nehmen ,bis das geliehene Geld zurück bezahlt ist!So einfach ist das.
    Gruß Hans!

    Der Bankraubraub ist die Initiative von Dilittanten.


    Wahre Profis gründen eine Bank.

  • Zitat

    Original von max108
    ein deutscher mann verleiht nie :
    1.) sein auto
    2.) seine frau
    3. geld
    alles klar ?!



    No, kenne ich anders. Es handelt sich um drei "F":


    Frau
    Fahrzeug
    Füller


    Da letzteres nicht mehr so aktuell ist, hast Du es wohl gegen Geld ausgetauscht. :D


    Wie wär's mit Finanzen, dann paßt es wieder? :Rolf



    Gruß


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)


  • Deine Schönrechnung hinkt. Du bist davon ausgegangen, daß der Wareneinkauf auf Kredit in einem Monat umgesetzt wurde, soweit einverstanden.


    Aber dann kommt es: 500 Peso Verlust ! :Augenbraue


    Also benötigt der Kreditnehmer im zweiten Monat nur noch 500 Peso Kredit, und im dritten Monat ist er schuldenfrei. 8)


    Wäre doch eine prima Sache, oder? :D


    Noch verwirrender: Am Anfang sprichst Du von 20 % Zinsen pro Monat, am Ende von 20 % pro Jahr, ja was denn nun bitte? ?(
    Gruß


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Benz ()

  • Hallo Nanu,


    ich finde Deine wohldurchdachte und ausgefeilte Vorgehensweise beim Verleihen von Geld sehr interessant und vorbildlich.


    Du bringst die Menschen aus ihrer Lithargie heraus und gibst Ihnen eine reellle Chance, eines Tages auf eigenen Füßen stehen zu können und aus dem Kreis der Wucherzinsen herauszukommen. Dabei lernen sie auch mehr, selbst zu wirtschaften, was viele ja gar nicht können. Wer sollte es ihnen bei den Zuständen beibringen? Sie verlieren ihr Land nicht an die Kredithaie und können ihre Familien ernähren.


    Eigenkapitalbildung und der wirschaftliche Einsatz ist doch kaum möglich, wenn man dort mal kurzfristig nicht liquide ist und keine Erfahrung hat und Kredite zu 5/6 aufnehmen muß.


    Eigentlich sollte die Regierung mit Hilfe einer speziellen Bank und ausgebildeten Ratgebern so eine Hilfe zur Selbsthilfe einrichten, ggf. mit weniger Zinsen, weil staatlich und karikativ orientiert.


    Dein Projekt finde ich ganz toll, gut durchdacht, meine Hochachtung. Und es ist absolut korrekt, daß Du davon profitierst.



    Gruß


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)

  • Das sehe ich anders.
    Er wird im nächsten Monat wieder 10,000.00 Peso + 500.00 Peso Kredit brauchen.
    Die Kreditbelastung wird jeden Monat also steigen.

    Ein guten Tag wuenscht
    Einstein
    Wer Signaturen nachmacht oder nachgemachte Signaturen in
    Umlauf bringt, wird mit Impotenz und Haarausfall bestraft!


  • Ich weiss nicht, meinst du das jetzt im Ernst mit dem Schuldenfrei nach 3 Monaten?


    Bei 20 % pro Jahr tritt üeberschlagsmässig dies nach ca 7 Monaten ein.


    Nebenbei ich kaufe auch Altflaschen für 1 Pesos das Stück und verkaufe sie für 3 Pesos, von diesen 2 Prozent lebe ich ganz gut. ;)

  • Zitat

    Original von Einstein
    Das sehe ich anders.
    Er wird im nächsten Monat wieder 10,000.00 Peso + 500.00 Peso Kredit brauchen.
    Die Kreditbelastung wird jeden Monat also steigen.


    Hallo Einstein,


    das Beispiel von Benz ist schon richtig. Er bezog sich auf die Aussage "Nettoergebnis 500 Peso Verlust"


    Allerdings ist das Rechenbeispiel von jochen doch recht abenteuerlich.


    Hier mal ein Beispiel, das etwas näher an der Realität sein dürfte.


    Tagesumsatz = P3.000 x 25% Gewinnspanne = P750


    P750 x 28 Tage = P21.000 Verkaufserlös -P10.500 Personalkosten -P800 Stromkosten -P1.000 Mieten -P500 Sonstiges = P8.200 Gewinn


    P8.200 x 3 Monate = 24600 -P10.000 Kredit -3x P500 Zinsen = P13.100 freies Kapital nach 3 Monaten = P4.366,67 pro Monat.


    Wenn die P10.500 an Personalkosten in der Familie bleiben, hat der arme Schlucker sicherlich mehr zum leben, als meiner Familie hier umgerechnet in D zur Verfügung steht.


    nanu

    Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun. (Oskar Wilde)

  • Ich bin ja kein Mathematiker und vieleicht habe ich ja etwas übersehen, aber wenn man meine Rechnung mit der von nanu vergleicht, müsste es eigentlich so aussehen:


    3.000 Umsatz/Tag macht 90.000 im Monat, = 67.500 Wareneinkauf. Finanziert mit 5/6 macht das 13.500 Zinskosten. Dem stehen 8.200 Gewinn gegenüber, also 5.300 Nettoverlust.

  • Zitat

    Original von jochen53
    Ich bin ja kein Mathematiker und vieleicht habe ich ja etwas übersehen, aber wenn man meine Rechnung mit der von nanu vergleicht, müsste es eigentlich so aussehen:


    3.000 Umsatz/Tag macht 90.000 im Monat, = 67.500 Wareneinkauf. Finanziert mit 5/6 macht das 13.500 Zinskosten. Dem stehen 8.200 Gewinn gegenüber, also 5.300 Nettoverlust.


    Dein Gedankengang paßt immer noch nicht. Es ging um einen Kreditbetrag von P10.000 und der ergibt für meinen vergebenen Kredit pro Monat P500 Zinsen.


    Wenn ich das jetzt auf Deine 20% herunterbreche, dann hat der Kreditnehmer nur noch P2.866,67 pro Monat statt P4.366,67 für 3 Monate, wäre dann aber schuldenfrei.


    Der Kreditnehmer ist in diesem Fall schon ein paar Jahre alt und nicht nackt. Er brauchte für was auch immer nur P10.000.


    Selbst wenn er nakt wäre, darfst du so nicht rechnen. Der täglich erzielte Umsatz wird sofort wieder in Waren gesteckt und wieder zu Geld gemacht. Vielleicht findest Du ja einen anderen Fehler in meiner Berechnung, bin auch nicht unfehlbar. Doch Deine Rechnung paßt auf keinen Fall.


    nanu

    Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun. (Oskar Wilde)

  • Es geht mir ja nur um folgende Einschätzung, die ich mit 30 Jahren Geschäftserfahrung in den Raum stellen möchte: Bei Zinsen von über 2% pro Monat wird fast jedes Geschäft auf dieser Welt unrentabel, vor allem in Branchen mit geringen Handelsspannen wie z.B. Einzelhandel.

  • Zitat

    Original von jochen53
    Es geht mir ja nur um folgende Einschätzung, die ich mit 30 Jahren Geschäftserfahrung in den Raum stellen möchte: Bei Zinsen von über 2% pro Monat wird fast jedes Geschäft auf dieser Welt unrentabel, vor allem in Branchen mit geringen Handelsspannen wie z.B. Einzelhandel.


    Das könnte schon sein, aber nur mit der einzelnen Größe von 2% kann man das weder prüfen noch sonstwie nachvollziehen. 2% pro Monat ist auf den Phils der Prozentsatz, für den Du bei der Bank Kredite bekommst.


    Ob ein Geschäft über Kredit finanziert rentabel ist hängt doch nicht vom Zinssatz ab. Wenn der bei 0,5% liegt, die Unkosten aber gerade mal über die Einnahmen gedeckt werden, dann war's das.


    Hier ging es doch darum das Kreditzinsen, wie sie von mir oder magic angewandt werden die Leute in der Ruin treiben. Es ging auch um P10.000, dies auch in Deinen Beiträgen.


    Ich denke ich habe vorgerechnet, das man Leuten selbst mit einem Kredit auf 5/6 noch helfen kann. Es kommt darauf an wie die gesamte Situation aussieht.


    Daher behaupte ich, bei einem Zinssatz von 0,5% kann ein Geschäft bereits unrentabel sein, eines mit 20% hingegen rentabel.


    nanu

    Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun. (Oskar Wilde)

  • @ nanu



    Was mich interessieren wuerde: wie schaffst Du es im Sicherungsfall tatsächlich das Land zu bekommen? Als Ausländer wird doch wohl nur Deine Frau das Land erhalten können.


    Wird die Besicherung irgendwo eingetragen? Und wenn ja, auf Deinen Namen???


    Vielen Dank fuer die Aufklärung.


    Maninjau

  • Zitat

    Original von Hans-Jürgen
    Bitte nicht böse sein ,aber Geldverleiher auf den Phi.? 15% Zinsen das hört sich nicht nach verleihen an ,sondern nach Geldhai.Man muß ganz schön kaltschnäuzig sein um aus der Armut der Leute noch Kapital zu schlagen.Jedem das seine aber so wollte ich mein Geld wirklich nicht verdienen!!Gruß Hans-Jürgen :denken


    Aus diesem Grunde ging dann bestimmt der Friedensnobelpreis dieses Mal auch an einen Geldverleiher, der a) sogar 20% Zinsen kassiert und b) mit Microkrediten die Leute aus der Scheiße holt.
    Weil der so kaltschnäuzig ist.


    Ganz ehrlich: Ich würde das schon gerne machen.

    PhilippineConcepts - prof. Internet-, Medien, Print- & Marketingkonzepte. Revolutionen statt Veränderungen.

  • Zitat

    Original von max108
    ein deutscher mann verleiht nie :
    1.) sein auto
    2.) seine frau
    3. geld
    alles klar ?!


    Dann muss ich ja nur noch die Frau verleihen, um Ausländer zu werden... ich hoffe nur, sie spielt mit.

    PhilippineConcepts - prof. Internet-, Medien, Print- & Marketingkonzepte. Revolutionen statt Veränderungen.


  • Also als Hauptarbeit möchte ich das erstens nicht haben. Man kommt dabei tagtäglich mit dem Elend in Berührung und, was schlimm, daran ist, muss abwägen zwischen wirtschaftlichen INteressen - man will oder muss ja Geld verdienen bzw. sein eingesetztes Kapital wieder zurück - und humanitären. Ich hätte kein Problem damit, den gerade gekauften aber nicht bezahlten Farbfernseher wieder abholen zu lassen. Aber einer Frau mit Kindern das Land auf dem sie leben unterm Hintern wegzupfänden... hmmm... das könnte ich nicht.


    Zweitens leben sie gefährlich, ja. Und mit einem Bein im Knast.


    Drittens: Sehe ich hier keine große Gewinnspanne. Theoretisch schon, praktisch nicht, es sei denn, man macht es wirklich so wie Nanu, dessen Beitrag ich übrigens hervorragend finde. Hut ab. Darüber werde ich nachdenken die nächsten Tage. Ich habe eine Bekannte, die das Geldverleihen seit Jahren ausschließlich macht. Die hat Verluste ohne Ende, vorigen Monats waren sie nahe am Aufgeben. Und die beschäftigt mehrere Collectors.


    Die Rechnung sieht eigentlich ganz einfach aus: Wenn bei 10 Kreditnehmern von sagen wir a 20.000 Peso nur einer nicht zahlt, ist der Verlust höher als der Gewinn oder letzterer zumindest so gut wie weg. Das kann man vielleicht hier in D durch Schufa und Versicherungen abfedern, in den Phils ist das nicht machbar. Es sei denn, man greift dann zu besagten Methoden wie Fingerchen brechen, Kinder einschüchtern, Familie bedrohen etc.
    Das wäre wieder etwas, was ich nicht kann und auch nicht möchte.


    Meine Holde hat mir momentan strikt verboten, auch nur einen Peso herzuleihen. Zuviele treiben Schindluder dort. Ich mach es zwar trotzdem, aber nur mehr für wirklich wichtige Dinge und ohne großen Gewinn. Und nur kleine Beträge.


    Wenn ich ein Business dort (oder auch hier) machen müsste, dann IMMER etwas wie Handel bzw. eine Geldmaschine schaffen. Wie sagte schon mein seeliger Großvater: "Und ist der Handel noch so klein, bringt er doch mehr als Arbeit ein". Daran hat sich nichts geändert. Ware gegen Bares mit Gewinnspanne.


    Mit Geldmaschine meine ich Dinge, die man klein kauft und die von alleine groß werden (Pflanzen, Fische etc.pp) oder die man billig kauft und die von alleine teuer werden (Weine, Autogramme, Aktien etc.pp. aber auch Produkte durch die Handelsspanne) oder die man einmal produziert (Werke schaffen) und die dann jahre- oder jahrzehntelang Gewinn abwerfen (Onlineshop, Software oder Buch schreiben, CDs erstellen, Wanderführer etc.pp.) Die Verdienstspanne muss bei mehr als tausend Prozent des Einsatzes liegen, dann ist es interessant.


    Geld verleihen würde ich nur aus humanitären Gründen, klar auch mit Zinsen, wenn es Sinn macht und machbar ist. Aber eigentlich nicht, um damit Geld zu verdienen, sondern um die Projekte zu fördern. Die Zinsen decken nur meine Kosten, wenn überhaupt.


    Verwerflich sehe ich das nicht. Erst zu hohe Zinsen, aber man muss sich überlegen, bevor man urteilt, wie und warum hohe Zinsen zustande kommen:
    Wie überall bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Erstens. Und zweitens das Ausfallrisiko. Wenn Banken KEINEN Kredit geben, dann werden sie schon wissen, warum.


    Wenn jemand also einen Kredit benötigt, den ihm die Bank nicht gibt, muss er woanders hingehen. Die Bank gibt ihm den aber deshalb nicht, weil er keine Sicherheiten vorweisen kann, keinen Job, keinen guten Leumund hat, keine feste Adresse, wegen der Mentalität der Filipinos etc.pp.
    Es steht also in den Sternen, ob das Geld zurückkommt. Dieses Ausfallrisiko müssen auch die Geldverleiher berücksichtigen. Sowas nennt man Mischkalkulation und bei allem Verständnis für moralische Entrüstung hier über die Geldverleiher: Man kann nur ausgeben, was man hat. Wenn ich eine Sau fressen will, dann muss ich sie vorher haben.


    Auch die Filipinos sind erwachsene Menschen, die wissen sehr wohl, auf was sie sich einlassen, wenn sie Geld ausleihen. Wir reden ja hier auch nicht von irgendwelchen Pennern, sondern Leuten, die mit konkreten Projektideen zu einem kommen und denen man zutraut nach einem Interview, daß sie das Projekt auch erfolgreich zu Ende bringen können. DANN verleiht man Geld. Ich mache auch meine Rechnungen vorher und wenn ich keine Chance sehe, daß das Geld auch wieder reinkommt, realistisch betrachtet, dann gibt es eben kein Geld.

    PhilippineConcepts - prof. Internet-, Medien, Print- & Marketingkonzepte. Revolutionen statt Veränderungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Yoyo ()