Arbeitssuche in Deutschland

  • Hi zusammen,


    nächstes Jahr will meine Freundin aus den Philippinen nach Deutschland kommen und wir wollen heiraten.
    Sie will auf jedenfall hier arbeiten und da sie auf den Phils einen relativ guten Job hat, hat sie
    Bedenken, hier eine Arbeit zu finden.
    Ich komme aus Frankfurt und weiss, dass von Minijobs bis Küchenhilfe / Putzfrau hier einiges geht.


    Ich hätte einfach mal gerne gewusst, was Ihr in dieser Hinsicht für Erfahrungen gemacht habt.


    Gruss
    Wulf

    Einmal editiert, zuletzt von phil-wulf ()

  • Auch wenn es einige nicht hören wollen, wer in Deutschland arbeiten will kann 100% arbeit haben.Natürlich die Jobs mit 5mille netto ,sitzend vor dem Computer bisserl telefonieren sind selten , aber in Hotels, Restaurants usw gibt´s nach wie vor Mega bedarf .Also nur Mut bring sie her des geht schon.

    schodi

  • Auch wenn es einige nicht hören wollen, wer in Deutschland arbeiten will kann 100% arbeit haben.Natürlich die Jobs mit 5mille netto ,sitzend vor dem Computer bisserl telefonieren sind selten , aber in Hotels, Restaurants usw gibt´s nach wie vor Mega bedarf .Also nur Mut bring sie her des geht schon.


    Da gebe ich Dir voll und ganz Recht und diesbezüglich habe ich auch keine Bedenken, hätte aber trotzdem mal gerne von Mitgliedern, die hier mit einer
    Filipina verheiratet sind, erfahren, wie es bei ihnen gelaufen ist und auf welche Schwierigkeiten sie gestossen sind.

  • das wichtigste ist Deutschlernen, meine Frau kam an einem Freitag an, ab Montag ging sie in die Deutsch Schule, Intensivkurs, 50 km entfernt. Erst mit dem Bus, dann mit der Bahn und mit der Strassenbahn, war i.d.R. 1.5h unterwegs. Das hat sie bis zum Abschluss der Mittelstufe gemacht, insgesamt 1.5 Jahre.


    Danach hat meine Frau eine zweijaehrige schulische Ausbildung zur Kauffrau der Buerokommunikation gemacht. Diese hat sie aber nur ein Jahr besucht, da sie nach einem Jahr eine Berufsausbildung als Industriekauffrau bekommen hat. Eine Berufsausbildung, die noch ueber der der Buerokauffrau angesiedelt ist. Und alles nur wegen ihrer guten Sprachkenntnisse und natuerlich ihres Uni-Abschlusses auf den PH.


    Leider gibt es viele Deutsche, die fuer ihre Frau nur so Hilfsjobs ala Putzfrau im SInn haben, nicht dass ich schlecht ueber so Jobs denke, als Putze kannste auch 10 Euro die Stunde verdienen. Aber wer halt was besseres im Sinn hat sollte halt die Anstrengung aufbringen gut Deutsch zu lernen. In Frankfurt ist das z.B. das Zentrum fuer Deutsche Sprache und Kultur (googeln).


    Leider sprechen viele Filipinas in Deutschand sehr schlecht Deutsch, oft nicht besser als die Tuerkinnen nach 20 Jahren Deutschland.


    Dann gibt es noch die Deustchen, die mit ihrer Filipina nach 8 Jahren immer noch Englisch sprechen, selbstverstaendlich kann die Filipina auch kaum Deutsch.


    Ich habe mit meiner Frau nach exakt 3 Monaten nur noch Deutsch gesprochen und sie auch immer verbessert.


    Es geht, glaubt mir. Heute spricht meine Frau fliessend und fast fehlerfrei Deutsch und das nach mittlerweile wieder fast 5 Jahren auf den Philippinen. Aber sie hat hier auch aufgrund ihrer guten Deutschkenntnisse einen guten Job bei einer Deutschen NGO bekommen und rund 40.000 Pesos im Monat verdient.


    Also wie gesagt, arbeiten ja, aber erst Deutsch lernen!!!

  • Meine Frau hat in Philippinen ebenfalls eine gut Ausbildung gehabt. hier in Deutschland hat sie zuerst, Intensivkurse in Deutsch besucht und sehr schnell gut deutsch gelernt. Ab den Tag wo sie deutsch lernen angefangen hat, durfte ich mit ihr nur noch in deutsch unterhalten. Damit sie schneller deutsch lernen konnte. Als ersten Job hat sie in einer Putzfirma gearbeitet, die in Hotels putzte. Nach 9 Monate nachdem sie gut deutsch gelernt hatte hatte sie eine Aufnahmeprüfung bei einer staatlichen Bundesbehörde gemacht und hat dort in der Datenerfassung gearbeitet. 2 Jahre später hat ein Arbeitskollege gesagt, sie soll doch zur Industrie und Handelskammer gehen um eine Gleichstellungsanerkennung ihrer Ausbildung von den Philippinen zu bekommen. Bei der Industrie und Handelskammer hatte sie ihr Abschlusszeugnisse vorgelegt und eine kleine Prüfung abgelegt. Danach gab man ihr ein Anerkennungsschreiben das sie dem Abschluss einer Industriekauffmannslehr bescheinigte. Mit dieser Bescheinigung ist sie zum Arbeitsgeber gegangen und hat diese vorgezeigt. 2 Monate später kam sie von der Datenerfassung heraus in die Fachabteilung und vom einfachen Dienst in den mittleren Dienst. Heute nach 20 Jahre in der Bundesbehörde ist sie im gehobeneren Dienst und sogar eine Gehaltsstufe höher als ich, der auch im öffentlichen Dienst bin. Dies hat sie natürlich nur erreicht weil sie sich immer weiter fortgebildet hat.


    mfg


    Alfredos

  • es geht, natuerlich will ich meine frau so teuer wie moeglich verkaufen, also kommt 400 euro job nicht in frage,(evtl.kurzzfristig ja), ich habe nochmal fast 2 jahre hier investiert und als einzelverdiener den laden geschmissen , am 15.10. soll es nun geschafft sein, sie wird eine arbeit annehmen, AV soll montag unterschrieben werden, bei 30 h die woche 4 stelliges netto.-die weiterbildung bzw. anerkennung war eine gefoerderte massnahme vom AA.da haben wir einen ganz schoenen zirkus durch,weil sie es nicht zahlen wollten,stattdessen eine billigere ausbildung uns andrehen wollen als altenpflegehelfer ( ca,1/2 jahr kostet so 1000 euro der kurs) PS vieleicht waere das schon was ????
    was hat sie denn fuer eine ausbildung in den phils ? vieleicht jkannst du anknuepfen, auf jeden fall muss in die sprache investiert werden, meine frau schliesst gerade B1 ab, ( das ist eine beilaeufige ausbildung in meinem fall zur berufsanerkennung), nach A1 und A2.
    die meisten die es wollen bzw. viele die ich kenne ,haben nach ca. einem jahr in D. irgendeine stelle.
    sts

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

    Einmal editiert, zuletzt von sts ()

  • Wie meine vorredner schon sagten.wenn sie die deutsche sprache etwas beherrscht sollte das finden einer arbeitsstelle kein problem sein.
    meine frau war erst vollzeit 1 jahr in einer waescherei taetig,danach mehrere jahre selbststaendig in unserem verkaufswagen.
    Letzteres hat ihr weit besser gefallen.


    Gruss
    Wolf

    lebe jeden tag als waere es dein letzter

  • Kommt auch immer auf die Pläne an die man hat,und auch wie alt,oder jung die Frau ist wenn sie nach Deutschland kommt!
    Meine kam mit 39 nach Deutschland,ist also nun 6 Jahre hier und kann auch ohne Schule etwas Deutsch.
    Da ich recht gut verdiene,war arbeiten meiner Frau nie ein tehma! Aber vor 2 Monaten sagte sie daß sie gerne Arbeiten will.
    Nun hat sie einen 400€jop als Reinigungskraft in einem Hotel bei uns im Ort.
    In etwa 6Jahren gehe ich in die Altersteilzeit und dann werde ich mit meiner Frau auf die Pilippinen Auswandern!

    LG bonbon

  • Es geht darum,dass die frau arbeiten WILL nicht ob sie MUSS.
    Den damen aus unserem bekanntenkreis,sowie auch meine frau in d waren in der regel alle froh als sie etwas produktives leisten durften und selbst geld verdienten.
    Das ist gut fuer ihr ego und fuer den geldbeutel. 8-) :yupi
    was will man mehr.


    Gruss
    Wolf

    lebe jeden tag als waere es dein letzter

  • Unsere Erfahrung:
    Deutsch sprechen und verstehen ist die Grundvorraussetzung für fast jeden Job.
    Auch meine Frau will arbeiten, tut dies auch, auch wenn Sie es aufgrund unserer finanziellen Lage nicht unbedingt muß.


    Ganz wichtig für Ihr Selbstwertgefühl. Und ich stehe ihr da nicht im Weg.
    Unsere Erfahrung auch bei Versuchen des Tellerwaschens oder Kellnerns... auch hier in Multikulti Berlin... ohne deutsch schlechte Chancen.
    Auch unsere Erfahrung: Ohne genügendes deutsch war sie sehr gehemmt, auch nur einen Job anzunehmen.. aus Angst etwas nicht verstehen zu können.
    Dies ist nun zum Glück aber vorbei, aber es war ein langer Weg,
    Unser Weg: Ausbildung zur Altenpflege über ein spezielles Förderprogramm der EU, verbunden mit Computerkurs, erste Hilfe und..... Deutsch für Zuwanderer B1 und Orientierungskurs, speziell für ausländische Frauen ausgerichtet.
    Das ganze ist fast kostenlos !
    Das dauert zwar lange, aber..
    Sie ist unter Leuten, findet neue Freunde, lernt viel, hat Spass und Beschäftigung und hat am Schluss einen deutschen "Abschluß".
    Und nebenbei geht Sie noch arbeiten.


    Ich habe mich gewundert, was man hier in Deutschland für Möglichkeiten der Integration findet.
    Ich kann diese Ausbildungskombi nur empfehlen, und die gibts sicher nicht nur in Berlin. Näheres gerne über PN

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und interessanten Berichte.
    Natürlich sind gute Deutschkenntnisse das A + O, wenn man hier leben will und der gezwungene A1, mögen hier auch viele geteilter Meinung
    über diesen Erlass sein, finde ich eigentlich eine gute Sache, auch wenn dieser Kurs lediglich ein Sprungbrett zur Weiterbildung darstellt.


    Wichtig ist natürlich auch der Wille und die Bereitschaft, sich weiterzubilden und eine Aufgabe im Leben zu übernehmen.
    Meine Freundin wäre todunglücklich darüber, wenn man ihr diese Aufgabe nehmen würde. Sie hat einen relativ guten Job, sie ist 'line-leader' in einer
    Taschenfabrik und für philipp. Verhältnisse verdient sie nicht allzu schlecht (ca 250 € mtll.) auch wenn sie dafür täglich fast 10 Std und sehr oft 7 Tage die
    Woche arbeitet. Aber sie ist sehr stolz auf ihren Job und sie wäre mit Sicherheit sehr unzufrieden mit ihrem Leben, wenn man ihr das nehmen würde, hätte sie hier
    nur eine "low-level-Tätigkeit".
    Sehr interessant fand ich hier einige Beiträge, bei denen hier viel Zeit und Arbeit in die Ausbildung investiert wurde und die Frau letztendlich einen gleichgestellten und stellenweise
    höheren Status erreicht hat, wie der deutsche Ehemann. Hier spielt natürlich der Zeit- und Altersfaktor eine grosse Rolle.


    In meinem Fall sieht das so aus, dass meine Freundin 38 ist und ich dieses Jahr noch die 5 erreiche. Wenn sie dann nächstes Jahr hierherkommt, ist sie 39.
    Meine Pläne gehen dahin, dass ich zur Rente oder schon vorher, wenn es sich mit einer guten Abfindung überbrücken lässt, in 10-12 Jahren dann auf die Phils übersiedeln werde.



    es geht, natuerlich will ich meine frau so teuer wie moeglich verkaufen, also kommt 400 euro job nicht in frage,(evtl.kurzzfristig ja), ich habe nochmal fast 2 jahre hier investiert und als einzelverdiener den laden geschmissen , am 15.10. soll es nun geschafft sein, sie wird eine arbeit annehmen, AV soll montag unterschrieben werden, bei 30 h die woche 4 stelliges netto.-die weiterbildung bzw. anerkennung war eine gefoerderte massnahme vom AA.da haben wir einen ganz schoenen zirkus durch,weil sie es nicht zahlen wollten,stattdessen eine billigere ausbildung uns andrehen wollen als altenpflegehelfer ( ca,1/2 jahr kostet so 1000 euro der kurs) PS vieleicht waere das schon was ????
    was hat sie denn fuer eine ausbildung in den phils ? vieleicht jkannst du anknuepfen, auf jeden fall muss in die sprache investiert werden, meine frau schliesst gerade B1 ab, ( das ist eine beilaeufige ausbildung in meinem fall zur berufsanerkennung), nach A1 und A2.
    die meisten die es wollen bzw. viele die ich kenne ,haben nach ca. einem jahr in D. irgendeine stelle.
    sts

    Schulausbildung hat sie College-graduated. Ob sie eine besondere Berufsausbildung hat, weiss ich nicht, wobei das ja hier, denke ich, auch nicht unbedingt anerkannt wird.
    Aber diese Schiene zu einem Pflegeberuf, ist eigentlich auch das, was ihr und mir vorschwebt.


    Gruss
    Wulf

  • Mach Dir mal gar keine Gedanken über eine "Low-Level-Tätigkeit". Es ist keine Schande, durch Putz- oder Hilfsarbeiten zum Familieneinkommen beizutragen. Sowohl meine Frau als auch etliche ihrer Freundinnen sind als Hilfskräfte beschäftigt, ohne daß da jemand herunterschaut. 10 Jahre Selbständigkeit waren bei uns auch dabei - war eine sehr gute Erfahrung und wäre auf Dauer für meine Frau sicher angenehmer gewesen als jetzt, aber es nützt ja nichts, wenn bei einem Geschäft trotz größerem Aufwand im Endeffekt weniger hängenbleibt.


    Natürlich ist es besser, wenn sie versucht, nochmal was anderes zu lernen, aber das kann sehr schwierig werden, weil sie dazu auch erst Deutsch lernen muß und dann die 40 schon überschritten haben dürfte. In dem Alter geht das halt nicht mehr so leicht (ist ja auch bei Deutschen so) - warte einfach mal ganz entspannt ab, wie sich das entwickelt.



    Titoklaus

    De Woch fangd scho guad o (Mathias Kneißl)

  • Zitat

    Schulausbildung hat sie College-graduated. Ob sie eine besondere Berufsausbildung hat, weiss ich nicht, wobei das ja hier, denke ich, auch nicht unbedingt anerkannt wird.
    Aber diese Schiene zu einem Pflegeberuf, ist eigentlich auch das, was ihr und mir vorschwebt.


    Gruss
    Wulf


    Hallo Wulf wegen der Ausbildung mache dir nicht zu große Sorgen. Wenn sie hier in Deutschland ist, gehe mit ihr und den Schulabschlüssen zu den Behörden und gehe denen richtig auf die Nerven damit sie euch helfen und beraten. Was sie hier in Deutschland arbeiten kann und welche Ausbildung sie noch zusätzlich brauch. Hilf ihr vor allen Dingen das sie gut Deutsch lernt, dann hat sie auch Möglichkeiten in einen Beruf zu arbeiten. Das wichtigste aber ist egal was sie arbeitet, wenn sie den ausgewählten Job in dem sie arbeitet Freude hat und gut bezahlt wird.


    mfg


    Alfredos

  • @TS also wenn du das nicht weisst ,dann wuere ich sie mal fragen....???? typisch fuer deutsch Ph beziehung was du da vom stapel laesst, mach ich dir nicht mal einen vorwurf, bei mir war das ab und an aehnlich, ich habe mich halt nie so gekuemmert die ersten 2 jahre.
    wss die anderen auch schon sagten, geh mal den behoerden auf die nerven und frage da mal nach was geht....STS

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Was ich auch noch empfehlen kann ist, dass Deine Freundin alle ihren College-Abschluss betreffenden Unterlagen mitbringt. Bei meiner Frau haben wir es so gemacht, dass wir beim Ministerium für Wissenschaft und Forschung die Anerkennung des philippinischen Hochschulabschlusses beantragt haben. Bei meiner Frau wurde er glücklicherweise direkt vollständig anerkannt. Wir kennen zwar Fälle, in denen für die vollständige Anerkennung noch 2 oder 3 Semester nachgeholt werden mussten, aber auch das ist nicht tragisch. Insgesamt sind die College- und Hochschulabschlüsse auf den Philippinen auf einem recht hohen Niveau, so dass Deine Freundin bestimmt nicht "leer ausgeht". So könnte Deine Freundin vielleicht später in ihrem alten Job in Deutschland weiterarbeiten. Und dass sie schon Arbeitserfahrungen vorweisen kann, bleibt bei Bewerbungen auch nicht unbeachtet. Die Voraussetzungen, die das Ministerium für eine Anerkennung stellt, kannst Du im Vorfeld schon erfragen. Eine Auflistung wird dann zugeschickt (ist nicht sooo viel). Die Beantragung ist nicht kostenlos, lohnt sich aber. Als meine Frau sich auf Positionen als Sozialarbeiterin beworben hatte, war sie schnell erfolgreich, obwohl sie noch lange kein fehlerfreies Deutsch sprechen konnte. Also keine Angst. :D


    Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Deutsch lernen ist das A und O. Sie wird zwar besonders zu Beginn das Englisch brauchen, um sich wohl zu fühlen, denn wer nicht kommunizieren kann, ist unglücklich. Aber mehr und mehr muss das Deutsch in den Alltag einziehen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Andy77 ()

  • Ich spreche aus eigener erfahrung .
    Wer in Deutschland als ausländer(in) einen job sucht, findet ihn auch --- voraussetzung, relevant sind auf jeden fall gute deutsch-kenntnisse.
    Bevor ich in Deutschland an Uni habe immatrikuliert, beherrschte ich deutsch in wort und schrift schon recht gut , habe aber weiter gelernt.
    Nach erfolgreichem studium-abschluss hatte ich überhaupt kein problem, den für mich optimalen job zu finden und auch zu bekommen .---


    Informatives zur beruflichen integration :


    http://www.berami.de/index.php?p=1


    http://migranet.org/index.php?…content&view=article&id=9


    Yanina

  • Mach Dir mal gar keine Gedanken über eine "Low-Level-Tätigkeit". Es ist keine Schande, durch Putz- oder Hilfsarbeiten zum Familieneinkommen beizutragen. Sowohl meine Frau als auch etliche ihrer Freundinnen sind als Hilfskräfte beschäftigt, ohne daß da jemand herunterschaut.


    Natürlich ist es besser, wenn sie versucht, nochmal was anderes zu lernen, aber das kann sehr schwierig werden, weil sie dazu auch erst Deutsch lernen muß und dann die 40 schon überschritten haben dürfte. In dem Alter geht das halt nicht mehr so leicht (ist ja auch bei Deutschen so) - warte einfach mal ganz entspannt ab, wie sich das entwickelt.


    Da kann ich titoklaus nur voll und ganz zustimmen.
    Kann ja mal kurz schildern, wie es bei uns war:
    Meine Frau war fast 32 Jahre alt, als sie nach D kam, war auf den Phils eine "registered nurse" mit u.a. 2jähriger Berufserfahrung in Saudi-Arabien.
    Wir haben zuvor auf den Phils geheiratet.
    Ich bin Freiberufler und komplett privat krankenversichert.
    Als meine Frau kam, musste ich sie kostenpflichtig privat krankenversichern. Mit über 30 und gesundheitlich nicht topfit (z.B.Asthma) war die Prämie entsprechend hoch.
    Auch deshalb und damit sie unter Menschen kam, wollte ich, dass sie so schnell wie möglich eine sozialabgabenpflichige Arbeit aufnimmt.
    Sie war davon nicht begeistert, aber ich konnte sie überreden :rolleyes: ebenso zu einem Crashkurs in deutscher Sprache, für den sie sich zunächst auch nicht begeistert hat.
    Später hat sie mir dann aber gesagt, dass beide Entscheidungen richtig waren =)
    Nach dem Sprachkurs hat sie sich auf eine Putzstelle in einem Krankenhaus beworben (25 Wochenstunden). Beim Vorstellungsgespräch bei der Dienstleistungsfirma war ich dabei und wunderte mich, was der Chef für viele Fragen zum beruflichen Werdegang meiner Frau hatte.
    Dann kam heraus, dass er ihr eine andere Stelle im selben Krankenhaus (KH) anbieten wollte, die sie auch angenommen hat.
    Das KH hat gerade eine Privatstation für Privatpatienten eröffnet. Zielgruppe waren auch ausländische Patienten, insbesondere aus UK und dem arabischen Raum. Dafür wurden "Stewardessen" gesucht, die das Essen, die Zeitung und Getränke bringen. Da war es für meine Frau ein Riesenvorteil, dass sie fließend englisch spricht, in Arabien gearbeitet hatte und eben auch Krankenhauserfahrung hat.
    2 Wochen nach Ende des Deutschkurses hat sie den Job angefangen. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück.
    Wegen der ungünstigen Arbeitszeiten hat sie dann später gewechselt und arbeitet heute als Hilfskraft in einem großen ambulanten Reha-Zentrum. Sie arbeitet da am Empfang und betreut die Patienten (führt sie in die Räume usw.)sowie die Physiotherapeuten (Kaffeekochen, Handtuchwechsel usw.).
    Ein "easy job", der nicht schlecht bezahlt wird :yupi


    amko


    PS: Eine "registered nurse" mit Bachelor-Examen wird in D nicht anerkannt, meine Frau hätte 1 Jahr als Praktikantin/Schwesternhelferin arbeiten müssen und dann die Prüfung zur examinierten Krankenschwester in deutsch ablegen müssen.

  • Der Thread ist zwar schon etwas aelter, trotzdem meine Meinung / Erfahrungsbericht:


    es kommt natuerlich auch immer darauf an, was und an welcher Uni man auf den Philippinen studiert hat und wo man auf den Philippinen gearbeitet hat. Man kann nicht erwarten, in Deutschland eine "bessere" Arbeit zu bekommen als auf den Philippinen, nur weil es Deutschland ist. Wenn man auf den Philippinen z.B. in einer internationalen Firma z.B. im IT-Bereich taetig war, wird man auch in Deutschland was finden - vorausgesetzt man ist nicht zu schuechtern und hat Durchsetzungsvermoegen. Und man sollte belastbar sein, denn die Arbeitsweise in Deutschland ist eine andere als auf den Philippinen. Und man darf nicht zu "philippinisch" denken. Man muss lernen, straight forward zu sein, zu sagen was man denkt. Ganz wichtig ist natuerlich - wurde schon gesagt - Deutsch lernen, meiner Meinung nach nicht erst hier, sondern am besten schon auf den Philippinen.


    Bei meiner Frau ist's so gelaufen, dass sie 2 Jahre bevor sie nach Deutschland kam angefangen hat, Deutsch im Goethe Institut Makati zu lernen und gleichzeitig ihren Arbeitgeber gewechselt hat, und zwar in eine international bekannte und renommierte Firma (sie ist im IT Bereich taetig und hat einen Bachelor of Computer Science. Das Deutsch-vorher-lernen war wichtig, denn daher hatte sie fundierte Grammatik-Kenntnisse, auf die man aufbauen konnte und ohne die man spaeter nicht fehlerfrei sprechen kann. Angekommen in Deutschland, nach 3 Monaten, hatte sie eine Arbeit gefunden wo sie beim Bewerbungsgespraech 3 Stunden auseinandergenommen wurde, aber sie hat es gemeistert und die Stelle bekommen. Ob der Bachelor hier anerkannt wird oder nicht hat da nicht interessiert. Von Bedeutung war ihre Ausstrahlung und ihr Ehrgeiz. Danach wurd's erstmal eine schwierig Zeit, Maennerwelt, nur maennliche Kollegen, sie die neue "kleine Asiatin". Alles war auf Deutsch, von Kopierer bis zur Kaffeemaschine. Einarbeitung und Dokumente auch alles auf Deutsch (was in der IT Branche selten vorkommt). Keine Gespraeche mit Kolleginnen auf dem Flur oder der Kueche so wie auf den Philippinen. Heute, nach 4 Jahren, wird sie respektiert, spricht fast fehlerfrei Deutsch - und sucht jetzt wieder neue Herausforderungen.