Hausbau durch einen CONTRACTOR. Was ist zu beachten ? Welche Probleme können auftauchen ?

  • Ich möchte hier einen Thread eröffnen, der sich intensiv mit Fragen und Problemen um den Hausbau herum beschäftigt.


    Zur Erklärung:
    Ich lasse gerade ein two-storey house mit 88 qm Dachterasse (Wohnfläche 170 qm, Flächen für Balkone und Terrassen insgesamt 130 qm, Grundstück 600 qm) bauen.


    Alle Planungs- und Vertragsgestaltungsarbeiten sind abgeschlossen . Ich habe jetzt ein „detailliertes Gerüst“ bzgl. der Kostenstruktur, Menge und Qualität aller Materialien. Der Bau hat heute begonnen. Die Verträge wurden letzte Woche unterschrieben. Alle Verträge tragen meine Handschrift und wurden von mir weitestgehend selbst formuliert.



    Der Vorlaufprozess ( erste Zeichnung,Blueprint bis zum Vertragsabschluß) dauerte knappe zwei Monate (und das war auch gut und richtig). Allein die Lösung der Probleme bzgl. des benötigten Materials (Grundlage: Blueprint mit seinen 7 Seiten Anlagen) dauerten mehrere Wochen.


    Die Idee für diesen Thread kam mir , als ich mir erneut Yannics Hausbaubericht durchlas. Diesen Thread dürften viele Member kennen.Yannics Thread war und ist ein Highlight im PFD.


    Zur Erinnerung:
    Yannic baute im Jahr 2010 ein Haus für die Familie seiner Frau. Er entschied sich, das ganze Vorhaben in Eigenregie durchzuführen; also ohne CONTRACTOR. Er machte eine Zeichnung und ließ diese von einem Archtitekten fachgerecht umsetzen (Blueprint). Er benannte eine Familienangehörige als Einkäuferin, beschäftigte einen Architekten als supervising officer (wie regelmäßig der auf der Baustelle war, wird im Bericht nicht genannt) . Dieser benannte eine Arbeitscrew mit Foreman. Dann ging es los, das ganze dauerte nur 7-10 Tage. Eine genaue Kostenplanung fand nicht statt. Yannic ging von 1,3 Millionen Gesamtkosten für ein 124 qm großes Haus (mit kleinem Keller und Terrasse) aus. Das Haus wurde (wie man den Bauplänen entnehmen kann) im philippinischen Stil errichtet – allerdings ohne großen Schnickschnack.
    Am Ende kostete der Bau 2,3 Millionen ( 77 % mehr als „geplant“) . Allein die Lohnkosten beliefen sich auf 42,6 % (bezogen auf Materialkosten), was bei einem Selbstbau exorbitant hoch ist.


    Natürlich gab es für diese Kostensteigerung nachvollziehbare Gründe, die auch von Yannic benannt werden. Nach meiner Einschätzung fehlte bei diesem Projekt eine exakte Vorplanung. Es wurde mehr oder weniger drauflos gebaut. Es gab (vermutlich) keine Detailpläne für die Einzelarbeiten (weder hinsichtlich der Qualität des Materials noch der Quantität). Alles ergab sich dann so nach und nach. Der Einkauf wurde von einem weiblichen Familienmitglied durchgeführt, die nach Angaben Yannics kein ausgewiesener Baufachmann ist. So wird in keiner Phase der umfangreichen Darstellung des Bauablaufs darauf eingegangen, wieviel Sack Zement, cbm Kies und Sand für einen bestimmten Arbeitsschritt (z.B. Füllen der CHB mit Zement, Sand und Kies) eingeplant und dann letztlich verbraucht wurden. Auch Angaben darüber, wieviel DSB (10 mm, 12mm, 16 mm) in den Columns und in den hollowblocks eingearbeitet wurden, fehlen. Anhand der im Thread genannten Preise für DSB ist z.B. davon auszugehen, das es sich möglicherweise um mindere Qualität handelte.


    Meine Philosophie unterscheidet sich aus guten Gründen von der Yannics. So habe ich mich gegen ein SELBSTGESTEUERTES BAUPROJEKT entschieden und einen CONTRACTOR beauftragt (auch wenn das Mehrkosten verursacht). Besonderes Augenmerk sollte auf Qualität der Materialien gerichtet werden (High Standard ) und realistische (true) Verbrauchszahlen für die Hauptmaterialien (Zement, Gravel, Sand, DSB), die allein schon 50 % (und mehr) der Materialkosten ausmachen.


    Zielsetzung: Verhinderung von „hidden profits“ aus überhöhten Materialmengen.

    Es wurden drei Kostenvoranschläge von verschiedenen CONTRACTORS eingeholt, eingehend geprüft und miteinander verglichen. Die Unterschiede (und ich meine jetzt nicht nur den Gesamtpreis) zwischen den Angeboten waren so gravierend, das ich hellhörig wurde. Es wurde mir klar, das alle Angebote willkürlich hingeschustert wurden und in verschiedenen Einzelposten MASSIVE „hidden Profits“ versteckt waren. Nach eigenen Berechnungen kamen so durch die Bank 300.000 bis 500.000 Pesos zusätzliche Materialkosten zusammen . Besonders interessant war, das bei jedem CONTRACTOR jeweils andere Materialien „overcharged“ wurden.


    Also musste ich wohl oder übel Überlegungen anstellen, wie das „Bescheißen“ (denn was anderes war ja nicht beabsichtigt) zu verhindern ist. Und da gab es genau genommen nur einen Weg: man muss den Blueprint analysieren und sich die einzelnen Arbeitsschritte ansehen (z.B. Errichtung der Bodenplatten, Füllen der hollowblocks mit DSB,Kies, Sand,Zement, Verputzen innen und außen usw.) Dies habe ich dann auch gemacht und ich bat den Architekten die jeweilige benötigte Menge an Materialien für alle Arbeiten zu berechnen. Danach überprüfte ich diese Zahlen noch einmal anhand der mir zur Verfügung stehenden Informationen (qm ,cbm Werte, Bauweise etc).


    Jetzt hatte ich endlich Orientierungswerte. Darüber hinaus orientierte ich mich an diversen Ratios
    (z.B. Zementsack, Sand- und Kiesverbrauch per cbm)


    Allein diese Überlegungen schraubten dann die „ Mondwerte“ der Contractor in Einzelbereichen um 20 – 40 % herunter.


    Willkürlich überhöhte Materialkosten führen zu erhöhten Lohnkosten, da diese auf den Philippinen durchgängig auf Basis der Gesamtmaterialkosten berechnet werden. Der Contractor versucht zunächst 50 % für Labor zu berechnen. Bei ersten Nachfragen wird das auf 45 % reduziert und bei einem zweiten Nachfassen bekommt man dann „fast“ kampflos auch mal nur 40 %. Da Profit, Contiguencies, Contractors tax und Retention sich auf die DIRECT COSTS (Material und Labor) beziehen , wachsen bei erhöhten Material- und Lohnkosten natürlich auch zwangsläufig die Kosten für diese Positionen.


    Zu welchen Mehrkosten z.B. erhöhte Materialkosten (300.000 P.) im Ergebnis führen, möchte ich anhand eines Rechenbeispiels erläutern.


    Ein Anbieter machte z.B. folgendes Angebot



    Angebot mit 300.000 P überhöhten Materialkosten Werte bei „echten“ Materialkosten


    Materialkosten 2,300 000 2.000 000
    Labor 40 % 920 000 800 000
    SUMME DIRECT COSTS 3.220 000 2.800 000


    Profit 10 % 322.000 280 000
    Contractors tax 12 % 386 000 336 000
    Contingencies 7 % 225 000 196 000
    Retention 5 % 161 000 140 000


    GESAMTPREIS 4.314.000 3.752 000




    Aus 300.000 Pesos überhöhten Materialkosten entstehen insgesamt Mehrkosten von 562.000 Pesos.



    Wer sich die Aufstellung ansieht, stolpert sicherlich über Dinge wie Contingency und Contractors tax. Insbesondere die Position Contractors tax ist eine reine Verarsche – aber viele Einheimische fallen darauf rein. Weshalb diese Position im Vertrag abgelehnt werden muss und vieles andere mehr in der Fortsetzung.


    Ich freue mich auf eine rege Diskussion und viele Beiträge.

    Edited 3 times, last by Molchzar ().

  • Whow! Das liest sich ja extrem vielversprechend! :yupi
    Unverschämte Nachfrage. Kannst du auch die Dokumente, Pläne, Material- und Kostenaufstellungen, die du da anspricht zur Verfuegung stellen? Dann könnte man die Sache noch besser nachvollziehen.

  • ich hätte folgende fragen:
    1. nach was richtet sich das honorar des architekten ?
    2. wer überwacht den gu ?
    3. wenn das der architekt ist - wer überwacht dann ihn ?
    4. es wird mir nicht ganz klar nach was die angebote erstellt wurden. hattest du ein lv oder eine baubeschreibung ? haben die baufirmen die pläne zur kalkulation gehabt ?
    5. ist das angebot eine pauschale oder wird nach tatsächlichen aufwand abgerechnet ?


    ich weiss die fragen hören sich sehr "deutsch" an aber das hilft mir die vorgänge auf den philippinen bzw. die unterschiede zu deutschland zu verstehen. ;-)


    300

  • Die einzige Möglichkeit,um Betrug vorzubeugen : man übernimmt den Einkauf der Baumaterialien selbst.Man kann dann auch einen Discount aushandeln, wenn man bei einem Händler kauft.Den Discount steckt normalerweise der Contractor ein.Es kann auch sein, dass teures Material berechnet und minderwertiges geliefert wird.Auch muss jede Lieferung auf Menge und Qualität kontrolliert werde. So musste ich meine teure Granitplatte fürs Bad drei mal umtauschen, weil sie Risse hatte.Mein Architekt holte für unser Dach ein Angebot für 360.000 P ein.Bezahlt hatte ich dann 220.000 P weil ich das Material bei einem anderen Händler gekauft hatte, der mich nicht übers Ohr hauen wollte.Das lässt sich beliebig lange fortsetzen: solange der Contractor den Kauf der Baumaterialien übernimmt, wirst du übervorteilt-du kannst nichts dagegen machen.Die werden immer Mittel und Wege finden, an dein Geld zu kommen.Wenn man die Zeit nicht investieren will, dann muss man eben seinen Geldbeutel aufmachen.Und Vertrauen ist auf den Phils. sehr,sehr relativ. :denken
    Digger

    Die Dummen sind konsequenter als die Klugen !!!

  • 5. ist das angebot eine pauschale oder wird nach tatsächlichen aufwand abgerechnet ?


    Lieber Molchzar (schön dass Du hier einmal wieder schreibst),


    auch mir ist nicht ganz klar wie der Bau ablaufen soll!
    Sehe ich es richtig dass der Contractor 34% der Baukosten verlangt? Schon dies erscheint mir Wucher! Was tut er dafür? Bauaufsicht? Einkauf und Auswahl von Baumaterialien? Damit dürfte er nochmal abkassieren!
    Wie schon Digger richtig schrieb sollte man den Materialieneinkauf selber übernehmen weil sonst in der Tat Beschissmöglichkeiten Tür und Tor geöffnet sind!


    Ich hatte es 2 x (Hauptbau sowie Erweiterungsbau) wie folgt gemacht:


    Bauzeichnung durch einen guten Architekten welche mir von einem Philippinischem Freund empfohlen wurde (Filipinochinese aus Cebu City).
    Der Architekt hat mir immer wieder Listen der im nächsten Schritt benötigten Materialien erstellt aufgrund derer ich die Baumaterialien selber gekauft habe.
    Die Arbeiter kamen teils aus seinem Cebu-Team gemischt mit Leuten aus meiner Nachbarschaft auf Bohol. Es gab feste Tagessätze. Der Lohnanteil der Gesamtkosten lag am Ende weit unter 40%! Klar definierte Arbeiten wie z.B. die Erstellung der gesamten Elektrik, der gesamten Wasserleitungen sowie Produktion und Einbau der Fenster wurden ausgegliedert und von Fachhandwerkern nach vereinbartem Festpreis zu klar definierten Qualitäten erstellt!
    Alle Constructor-Arbeiten des Architekten einschliesslich Kontrollen vor Ort kosteten mich am Ende unter 10% der Bausumme, also keine 34% wie in Deinem Beispiel!


    Unterm Strich war ich damit sehr zufrieden!



    LG Carabao

  • ich verstehe nicht, wie die Lohnkosten fast die hälfte der Bausumme ausmachen können, wenn ein Handwerker ca 6 € am Tag verdient

  • "CHB", "DSB": Was ist das?


    Woran erkennt der Laie Qualität bei Zement, Stahl ...?


    bein Zement macht es die Mischung, ich hab hier Holowblocks gesehen die waren sandgelb, dann gibt es welche die sind dunkelgrau, wie sie sein sollten.


    Ich glaube nicht das es beim Stahl unterschiede gibt, wird halt manchmal falsch oder zu wenig eingesetzt.


    Ichwürde mich nie beim Hausbau auf einen Construktor verlassen

  • Whow! Das liest sich ja extrem vielversprechend!
    Unverschämte Nachfrage. Kannst du auch die Dokumente, Pläne, Material- und Kostenaufstellungen, die du da anspricht zur Verfuegung stellen? Dann könnte man die Sache noch besser nachvollziehen.


    In Auszügen später mal gern. Ich bin ja immer noch beim Vorgeplänkel und habe noch nichts zu den konkreten Verträgen gesagt. Das kommt noch


    ich hätte folgende fragen:
    1. nach was richtet sich das honorar des architekten ?
    2. wer überwacht den gu ?
    3. wenn das der architekt ist - wer überwacht dann ihn ?
    4. es wird mir nicht ganz klar nach was die angebote erstellt wurden. hattest du ein lv oder eine baubeschreibung ? haben die baufirmen die pläne zur kalkulation gehabt ?
    5. ist das angebot eine pauschale oder wird nach tatsächlichen aufwand abgerechnet ?


    Zu 1) Die Projektpläne (Blueprint mit sieben Anlagen) hat ein Architekt erstellt. Details wurden alle mit mir abgestimmt. Habe ihn mindestens 6-7 mal getroffen, bevor der Blueprint fertig war. Zahlung dafür übernehme ich . Bis zu diesem Zeitpunkt hätte der Anspruch ca. 5000 - 15.000 Pesos für die Blueprints betragen. Üblich sind dann später 1500 P pro Besuch. Ich habe aber den Architekten zum meinem Supervising Officer gemacht. Er bekommt ein sehr gutes Honorar von mir (Festpreis), muss aber auch regelmäßig auf die Baustelle


    2) gu ? Meinst du meinen Supervising Officer ? Ich habe auf eigene Rechnung einen Baufachmann beauftragt, der mit mir zusammen den Bau beaufsichtigt. Die Bezahlung übernehme ich - zahle aber sehr gut, denn immerhin hat der Junge 5-6 Monate lang eine Menge zu tun.Darüber mal genaueres später.


    4) Alle Anbieter hatten den Blueprint in fertiger Ausführung vorliegen . Mit anderen Worten: die hatten alle relevanten Zeichnungen und Fakten vor sich auf den Tisch.


    5) Im Ergebnis haben alle Contractor in ihren Estimations Festpreise angeboten, die allerdings auf den von ihnen antizipierten Materialkosten fußten. Wie die teilweise die Mengen festgelegt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich lag immer ein Würfel dabei. Es scheint die Angebotsgeber nicht zu interessieren, ob ihre Mengenangaben (und somit auch die Materialkosten) akkurat sind. Die kreieren erhöhte Materialkosten, hauen dann überhöhte 40-45 % für Arbeit drauf, schließlich noch Contingencies,retention, Contractors tax, Profit etc.
    Da kommt dann schon genug zusammen. In der Regel werden diese Kostenvoranschläge auch nicht Bestandteil des Bauvertrags. Ich hatte da aber von Anfang an die klare Absicht den Kostenvoranschlag verbindlich zu machen und ihn in den Kontrakt einzubeziehen (natürlich mit Öffnungsklauseln)



    Die einzige Möglichkeit,um Betrug vorzubeugen : man übernimmt den Einkauf der Baumaterialien selbst.Man kann dann auch einen Discount aushandeln, wenn man bei einem Händler kauft.Den Discount steckt normalerweise der Contractor ein.Es kann auch sein, dass teures Material berechnet und minderwertiges geliefert wird.


    Darauf läßt sich aber (wie ich finde zurecht !) kein Contractor ein. Soll er doch seinen Discount haben. Im übrigen ist die Qualität aller Materialien im Detail festgelegt. Jede Lieferung wird hinsichtlich der Qualität geprüft. Das mache ich bzw. der Supervising Officer (den ich ja angestellt habe und bezahle). Die Menge wird über Bestandskarten (Einkäufe, Entnahmen = Bestand) von mir kontrolliert. Entnommene Materialien müssen dann auch real verbaut worden sein. Das wird kontrolliert. Verschwinden kann so nichts - oder nur minimale Mengen.

    Der Lohnanteil der Gesamtkosten lag am Ende weit unter 40%! Klar definierte Arbeiten wie z.B. die Erstellung der gesamten Elektrik, der gesamten Wasserleitungen sowie Produktion und Einbau der Fenster wurden ausgegliedert und von Fachhandwerkern nach vereinbartem Festpreis zu klar definierten Qualitäten erstellt!
    Alle Constructor-Arbeiten des Architekten einschliesslich Kontrollen vor Ort kosteten mich am Ende unter 10% der Bausumme, also keine 34% wie in Deinem Beispiel!


    Lieber Carabao, ich habe doch noch gar keine Zahlen genannt. Wie kommst du auf 34 % ? Ich hatte lediglich ein Rechenbeispiel aufgeführt, wobei sich das Angebot an einem realen Kostenvoranschlag orientiert.


    Das mit genauen Zahlen kommt noch. Vorab: ich zahle jetzt nur 30 % für Labor. Da besteht kein großer Spielraum für Extraprofit. Den Einkauf möchte ich nicht übernehmen, das wäre zuviel des guten. Ich konzentriere mich da lieber auf Qualitäts- und Baukontrolle. Ich bin auch kein Pfennigfuchser - ich will lediglich Transparenz und "true figures".


  • ..........ganzer Beitrag. .............


    Als erstes wünsche ich dir viel erfolg beim Bauen.
    wenn ich das so sehe ,wie es da steht,bin ich richtig froh alles selber gemacht zu haben.
    Wer ist verantwortlich für Qualität ?
    Wo wird gebaut ?
    Deine Materialkosten reichen schon für 2 Häuser,(da sehe gleich mal nach ,2000 mal Zement Sack oder ein vergleich in cbm,da habe ich keine fragen mehr).

  • [Zitat von Molchzar: Contractors tax. Insbesondere die Position Contractors tax ist eine reine Verarsche – aber viele Einheimische fallen darauf rein.]


    Die Contractors tax ist eigentlich die 12% VAT (value added tax) oder in deutsch: USt (Umsatzsteuer)


    Viel Erfolg mit Deinem Bauvorhaben.

    "Eine Expertise ist eine objektive Niederschrift einer subjektiven Meinung"

    "Fakten sind keine Wahrheiten" - Werner Herzog

  • Hallo, also für mich
    sind die Lohnkosten viel zu hoch, hier in den Philippinen sind 25-30% der gesamt
    kosten das Maximum nach meiner Meinung. Dann meine ich aber, das dann nur Leute
    auf der Baustelle sind die Erfahrung haben. Wer die Lohnkosten noch mehr sengt
    spart nichts, da dann nur pusch gemacht wird. Entscheidend ist auch der Vormann
    das er sehr viel Erfahrung hat und das
    man sich mit ihm versteht und er weiß was man will. Und immer anschauen was
    haben die Leute vorher oder der CONTRACTOR früher gebaut und wenn möglich auch
    mit den Besitzern sprechen.
    Ich baue zurzeit auch ein kleines Haus ca. 80qm³ Plan und Genehmigung
    wurde vom Architekten gemacht hat alles zusammen 10.000 Peso gemacht. Dann habe
    ich eine Crew mit 9 Mann 3 haben 320 Peso, 2 haben 270 Peso und 4 haben
    220 Peso am Tag.
    Der Einkauf wird von mir gemacht. Der Rohbau mit Dach (Blech mit Eisen Konstruktion )
    Hat 280.000 Peso gekostet davon sind 80.000 Peso Lohnkosten.
    Die Montage des Daches war Festpreis von 23000 Peso ist in den 80.000 Peso
    enthalten. Materialkosten des Daches waren 73.000 Peso. Für das Dach hatte ich 3 Kostenvoranschläge der
    Unterschied war 15.000 Peso.


  • Stimmt schon die Richtung so ,bestimmt auch Hohlblocksteine ,PH Bauweise,würde der Preis auch hin kommen.
    Personal 9 Mann ?,was machen die so am Tag ,ich habe nur 2 Mann mit guter Bezahlung. :denken

  • Es soll ja auch mal fertig werden. Ich halte nichts von Baustellen die lange gehen. Es ist mein 4 Haus das ich hier in den Philippinen baue.
    Da hat jeder seine arbeit. Es ist ein eingespieltes Team. Nach dem Verputzen werde ich sie auf 3 Mann reduzieren.

  • Die Contractors tax ist eigentlich die 12% VAT (value added tax) oder in deutsch: USt (Umsatzsteuer)


    NEIN ! VAT = Mehrwertsteuer . Mehrwertsteuer fällt hier auf den Philippinen nur bei einem Teil der Materialkosten an (aber nicht bei allen Positionen). Wie genau das hier auf den Philippinen mit der MWST funktioniert blieb mir bisher verborgen. Vielleicht finde ich das mal in den nächsten 5 Monaten heraus. Meines Wissens ist Labor ohnehin hier VAT frei.
    Wenn nun (wie in zwei der drei Angebote angegeben) Contractors tax auf alle DIRECT COSTS bezogen wird, dann kann es sich nicht um MWST handeln, weil ja nur der "added value" herangezogen werden dürfte.
    Contractors tax ist m.E. die Gewinnversteuerung des Contractors. Das ist insofern ein Witz, weil ja Materialkosten und aufgewendete Kosten für Labor nun mal gerade nicht zum Gewinn gehören (bzw. bei berechneten Laborkosten nur teilweise) - aber sowas kann man hier sowieso nicht mit den Einheimischen diskutieren. Wenn 12 % auf den Gewinn an Steuern anfallen, dann muss mich das mich als Bauherrn nicht interessieren. Oder soll ich mir Gedanken darüber machen, wie der Contractor seinen Gewinn versteuert ? Ich meine NEIN ! Im übrigen wird es der Contractor hinbekommen, das kaum was an die BIR geht.


    In dem von mir abgeschlossenen Bauvertrag gibt es deshalb keine Position Contractors tax.


  • O.K. - dann hast du vermutlich ein Sub-Standard Haus gebaut. Dein qm Preis liegt ja nun mal gerade bei 3500 Pesos/qm. Es wird da ja noch einiges dazukommen (Plastering, Fenster, Anstrich usw - aber dann kommen ja nach deiner Logik nur noch 100.000 - 150.000 Pesos an Kosten hinzu.


    Nach deinen Angaben baust du dann ein Haus für plus/minus 5000 Pesos/qm. Sorry in ein solches Haus möchte ich nicht einziehen.


    Der Durchschnittspreis für ein solides einfaches Haus liegt momentan bei 13000 -15000 Pesos/qm (philippinischer Standard mit Billigmaterial), ein Haus in mittlerer Bauqualität liegt bei ca. 18000 Pesos/qm und ein Haus mit High Standard Qualität (wie meines) liegt bei 20 - 22000 Pesos/qm.
    Natürlich kann man da noch einiges nach unten drehen, insbesondere durch die Verhinderung von Wastage und den Einsatz von qualifizierten Handwerkern, aber für 5000 Pesos/qm bekommt man kein "vernünftiges" Haus.
    Das sind nur Annäherungswerte - diese Preise spiegeln sich aber auch bei den Angeboten wieder.

  • NEIN ! VAT = Mehrwertsteuer . Mehrwertsteuer fällt hier auf den Philippinen nur bei einem Teil der Materialkosten an (aber nicht bei allen Positionen). Wie genau das hier auf den Philippinen mit der MWST funktioniert blieb mir bisher verborgen. Vielleicht finde ich das mal in den nächsten 5 Monaten heraus. Meines Wissens ist Labor ohnehin hier VAT frei.
    Wenn nun (wie in zwei der drei Angebote angegeben) Contractors tax auf alle DIRECT COSTS bezogen wird, dann kann es sich nicht um MWST handeln, weil ja nur der "added value" herangezogen werden dürfte.
    Contractors tax ist m.E. die Gewinnversteuerung des Contractors. Das ist insofern ein Witz, weil ja Materialkosten und aufgewendete Kosten für Labor nun mal gerade nicht zum Gewinn gehören (bzw. bei berechneten Laborkosten nur teilweise) - aber sowas kann man hier sowieso nicht mit den Einheimischen diskutieren. Wenn 12 % auf den Gewinn an Steuern anfallen, dann muss mich das mich als Bauherrn nicht interessieren. Oder soll ich mir Gedanken darüber machen, wie der Contractor seinen Gewinn versteuert ? Ich meine NEIN ! Im übrigen wird es der Contractor hinbekommen, das kaum was an die BIR geht.


    In dem von mir abgeschlossenen Bauvertrag gibt es deshalb keine Position Contractors tax.


    Es soll ja auch mal fertig werden. Ich halte nichts von Baustellen die lange gehen. Es ist mein 4 Haus das ich hier in den Philippinen baue.
    Da hat jeder seine arbeit. Es ist ein eingespieltes Team. Nach dem Verputzen werde ich sie auf 3 Mann reduzieren.


    O.K. - dann hast du vermutlich ein Sub-Standard Haus gebaut. Dein qm Preis liegt ja nun mal gerade bei 3500 Pesos/qm. Es wird da ja noch einiges dazukommen (Plastering, Fenster, Anstrich usw - aber dann kommen ja nach deiner Logik nur noch 100.000 - 150.000 Pesos an Kosten hinzu.


    Nach deinen Angaben baust du dann ein Haus für plus/minus 5000 Pesos/qm. Sorry in ein solches Haus möchte ich nicht einziehen.


    Der Durchschnittspreis für ein solides einfaches Haus liegt momentan bei 13000 -15000 Pesos/qm (philippinischer Standard mit Billigmaterial), ein Haus in mittlerer Bauqualität liegt bei ca. 18000 Pesos/qm und ein Haus mit High Standard Qualität (wie meines) liegt bei 20 - 22000 Pesos/qm.
    Natürlich kann man da noch einiges nach unten drehen, insbesondere durch die Verhinderung von Wastage und den Einsatz von qualifizierten Handwerkern, aber für 5000 Pesos/qm bekommt man kein "vernünftiges" Haus.
    Das sind nur Annäherungswerte - diese Preise spiegeln sich aber auch bei den Angeboten wieder.



    Frage :,wo her hast du die Angaben ?und was ist ein Solides Haus bei dir ?ich kenne welche,die haben Taifun und Erdbeben vor paar Wochen nicht überlebt.
    Und wo soll der Bauplatz sein (das hängt oft mit den Preis zusammen )?PH ist groß, so auch das Beachten. :denken

  • Es soll ja auch mal fertig werden. Ich halte nichts von Baustellen die lange gehen. Es ist mein 4 Haus das ich hier in den Philippinen baue.
    Da hat jeder seine arbeit. Es ist ein eingespieltes Team. Nach dem Verputzen werde ich sie auf 3 Mann reduzieren.


    Ja,die Zeit vergeht beim Bauen schnell(im Schnitt Rohbau mit Innenausbau, bei mir, 3 Monate mit Maschinen)
    ,aber wieso verputzen und wie lange dauert so ein Hausbau bei dir ?ich hoffe du baust auf Qualität. :denken

  • Es ist mein 4 Haus das ich hier in den Philippinen baue.


    Was machst du mit den ganzen Häusern?
    Aber mal im Ernst. Magst du die und ihre "Geschichte" nicht mal (ggf in einem eigen Thread) vorstellen!
    Auf jeden fall viel Erfolg!

  • Frage :,wo her hast du die Angaben ?und was ist ein Solides Haus bei dir ?


    Die Baukosten pro qm habe ich aus deinen Zahlen errechnet. Meine Angaben bzgl. der Baupreise pro qm sind Werte, die durchgängig im Netz kursieren und auch von Contractors und anderen Bauexperten so genannt werden. Da es nur Annäherungswerte sind, sind natürlich nach oben unten unten keinerlei Grenzen gesetzt.


    Damit du (und auch alle anderen ) eine Vorstellung von meinem Projekt bekommen, werde ich heute noch ein paar Bilder einstellen. Im Augenblick klappt das leider nicht. Muss da noch ein wenig rumprobieren.