KlausKrohm/Chancen auf ein SchengenVisum

Hallo ihr Lieben

Erstmal vielen Dank für euere Glückwünsche. Wir sind natürlich sehr froh und wir wissen auch, dass wir sehr viel Glück hatten.

Lieber hge,

Zitat

Wenn du diese "ausführliche Erklärung" mal aus dem Gedächtnis hier reinschreiben könntest, wären dir viele dankbar.

Gerne antworte ich darauf. In unserem Visaantrag hatten wir von Seiten meiner Freundin in Sachen Rückkehrwilligkeit kaum etwas handfestes vorzulegen. Keine Kinder, kein Vermögen, keine Bankguthaben, kein Haus etc. Und natürlich auch keinen Nachweis über ein früheres und korrekt durchgeführtes Schengenvisum. Aber gerade das sind die Punkte, die entscheidend sind in Sachen Rückkehrwilligkeit. Es zählt also im Prinzip nur das, was der Antragsteller in diesem Punkt vorlegen kann und erheblich weniger was der Einlader zu bieten hat.

Mir war ja von Anfang an klar, dass dies der größte Knackpunkt ist/war. Mein Remonstrationsschreiben hat den Beamten aber dennoch irgendwo überzeugt, dass wir es absolut ehrlich meinen und keine krummen Sachen machen. Hier war das persönliche Gespräch natürlich überaus hilfreich. Auge in Auge ist immer besser als hundert geschriebene Seiten. Wir werden diesen Mann jedenfalls nicht enttäuschen. So ist auch eine Heirat für uns in Deutschland noch sonstwo absolut ausgeschlossen. Das kommt für uns absolut nicht in Frage. Entgegengebrachtes Vertrauen muß man pflegen. Macht man das nicht, werden andere irgendwann darunter zu leiden haben. Ich könnte im entgegengesetzten Fall nicht mehr in den Spiegel schauen. Wegen meiner Wenigkeit wird keine Person zukünftig zu leiden haben. Hundertprozentig nicht!

Viele Grüße

Klaus

Hallo polyboy, ProVocalist, Wolle2, Goose und alle sonstigen Mitleser,

euere Glückwünsche haben mich sehr gefreut. Das ist echt lieb von euch. Was unsere Remonstration betrifft, so glaube ich einfach, dass diese ziemlich rund rübergekommen ist. Als uns der Beamte nach etwa einer halben Stunde zu sich bat, hatte er meine ausführliche Remonstration schon gelesen. Ich glaube, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, dann wäre es vermutlich gar nicht zu diesem persönlichen Gespräch gekommen. Mich hat das ja ohnehin total überrascht, denn nie im Leben bin ich davon ausgegangen, dass ich heute schon die Chance bekommen würde mit diesem Beamten persönlich sprechen zu können. Bis dahin hatte ich viel mehr die Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann zu einem telefonischen Dialog kommen würde.

Keine Frage, natürlich hat mir dieses persönliche Gespräch auch sehr geholfen. Ich war innerlich eigentlich schon immer der Meinung, dass ich bei einem persönlichen Dialog das Vertrauen der anderen Seite erlangen kann - nur hatte ich nicht wirklich an diese Chance geglaubt. Mal abgesehen davon, war für die philippinische Interviewerin beim Visaantrag laut Recht und Gesetz vermutlich die Nummer schon durch, weil meine Freundin - um es gelinde auszudrücken - nur ganz wenig Stichhaltiges in der Hand hatte, welches ihre Rückkehrabsichten dokumentiert hätte. Auch wenn die Interviewerin nicht entscheidet, so werden sie diesbezüglich dennoch Einfluß haben. Wie auch immer, mir ist bewusst, dass wir heute auch ganz viel Wohlwollen entgegengebracht bekommen haben. Nicht zuletzt deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit diesen überaus freundlichen Beamten nicht zu enttäuschen. Wir werden ihm - so wie versprochen - unmittelbar nach Rückkehr meiner Freundin auf die Philippinen ihren Pass zur Einsicht vorlegen. Allein schon der Anstand gebietet nichts anders.

Sonntag geht es endlich raus aus Manila in Richtung Bohol. Es wird mir vermutlich keiner glauben, aber ich bin jetzt wirklich schon wieder fast so ein Bleichgesicht wie vor dreieinhalb Wochen als ich diese Reise angetreten habe. Es wird Zeit, dass wir endlich zur Beach kommen.

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende und nochmals tausend Dank für all die öffentlich- und intern geäusserte Hilfe, die ihr mir zuteil habt kommen lassen. Ohne diese Hilfe hätte wir es ganz sicher nicht geschafft. Eine Hoffung habe ich noch. Ich wünsche mir, dass dieser Thread vielleicht auch andere Member ermutigt es offen und ehrlich zu versuchen. Ein Member von hier schrieb mir nach der ersten Ablehnung auf Facebook, dass er es jetzt erst gar nicht mehr versuchen will. Dazu möchte ich nur eins sagen: Wer es nicht versucht - der hat schon verloren. Mich hätte auch eine mögliche Ablehnung der Remonstration nicht davon abgehalten weitere Versuche zu unternehmen.

Beste Grüße aus Manila und nochmals ganz lieben Dank!

Klaus

Guten Morgen Freddie und HelgeK,

Freddie, mir fällt beim Lesen deines Posting gerade ein, dass ich auf deine erste Einladung an die Küste gar nicht eingegangen bin. Sorry. Natürlich würde ich dich kontaktieren, wenn wir einen Trip gegen Norden unternehmen sollten. Eigentlich ist das ja auch für mich sehr interessant, weil ich es nördlicher als in den Raum Hannover-Wolfsburg noch nie geschafft habe. Weiß der Geier warum. De Zeche würde in diesem Fall aber ganz gewiss ncht der Einlader zahlen.

HelgeK, ich kann deinen Standpunkt nicht beurteilen, weil ich mich dazu viel zu wenig auskenne. Bisher habe ich überwiegend nur von erfolgreichen Anträgen gelesen. Mir ist aber schon klar, dass es auch viele andere Fälle geben wird. Hier wurde immer geschrieben, dass die Mißbrauchsrate gegen Null ginge. In welchen Punkten? Geht es da nur um die pünktliche Ausreise? Im Grunde erzählte mir der Beamte nichts anderes. Eine andere Auffassung hatte er aber in Sachen Heirat. Da gäbe es sehr wohl viele Fälle, dass die Leute mittels des Schengenvisum dann einfach in Dänemark oder wo auch immer heiraten würden. Ich kenne mich in diesen Dingen nicht aus und ich weiss somit auch nicht, warum das offenbar so ungerne gesehen wird. Es wird aber ja Gründe haben. Ist man bei der Beantragung eines Touristenvisa beispielsweise auf den Punkt Heirat eingegangen und hat klar zu erkennen gegeben, dass eine Heirat in dem Zeitraum des Aufenthalts in Deutschland oder sonst wo ausgeschlossen ist und heiratet dann doch, dann hat man sich letztlich nicht an die Vereinbarungen gehalten.

Ich mag das gar nicht bewerten, das steht mir nicht zu. Der Beamte sprach allerdings mehrfach diesen Punkt an und auch, dass diese Fälle eben nicht verschwindend gering wären - im Gegensatz zu den Fällen mit unkorrekten Ausreise. Vielleicht liegt da ja der Hund begraben. Möchte jetzt wirklich keine Diskussion darüber lostreten, aus welchen Gründen Antragsteller dies vielleicht so gemacht haben und warum die Botschaft eine Heirat im Ausland so ungerne sieht. Allerdings ist eins auch klar: Ein Touristenvisum bleibt ein Touristenvisum und nichts anderes. Für uns ist das Thema Heirat jedenfalls absolut tabu, selbst wenn der Himmel über Deutschland einstürzt. Entgegengebrachtes Vertrauen habe ich in meinem Leben stets gepflegt und daran wird sich auch in hundert Jahren nichts ändern.

Herzliche Grüße aus Manila,

Klaus

Hallo ihr Lieben

Haben heute das Visum von dem leitenden Beamten in Empfang nehmen können. Alles wunderbar und wieder in sehr freundlicher Atmosphäre. Hätte noch zwei Fragen. Machen die bei der philippinischen Emigration bei ihrer Abreise eigentlich wieder so einen Aufstand, wie vor ein paar Wochen bei unserer ersten gemeinsamen Reise nach Bangkok? Ich vermute mal nicht, weil sie jetzt ja mit Visum fliegt. Aber sicherheitshalber frage ich lieber noch einmal nach.

Außerdem wollte ich fragen, ob jemand eine gute Seite kennt, wo man preiswert Flüge Manila-Frankfurt und zurück buchen kann. Die Beantwortung dieser Frage spielt aber nur eine untergeordnete Rolle für mich, denn ich habe schon gesehen, dass man mit Etihad Airways für gut 1.100 $ einen Hin- und Rückflug bekommt, der auch zeitlich durchaus angenehm ist. Zumal das eine wirklich gute Airline ist. Da wird preislich sicher nicht mehr viel Spielraum nach unten sein. Jedenfalls finde ich den Preis durchaus angemessen.

So, heute und morgen muß das deutsche Bleichgesicht Manila noch ertragen und dann geht es endlich ab auf die Insel.

Wünsche euch ein schönes Wochenende

Klaus

Hallo lieber Polyboy,

es war gut, dass ich bezüglich der philippinischen Emigration noch einmal nachgefragt habe. Ich werde alles so machen wie von dir beschrieben, denn meine Partnerin reist in der Tat alleine aus. Sie kommt ja erst Mitte Juni, während mein Rückflug schon am 21. April losgeht. Auch ganz lieben Dank für das Einstellen der verschiedenen Links in Sachen Flugangebote. Natürlich werde ich diese mal checken, wobei ich jetzt eigentlich nicht davon ausgehe, dass man noch preiswerter an einen Flug mit einer guten Airline wie beispielsweise die von Ethiad Airlines finden wird.

Noch ein Wort zum Visum und speziell zu der Meinung von Member Huttmann, dessen Meinung ich ehrlich gesagt nicht so recht nachvollziehen kann. Sowohl in unserem Visaantrag als auch in dem Remonstrationsschreiben habe ich den Punkt „Heirat“ sehr wohl angesprochen und das auch noch ziemlich ausführlich. Wahrheitsgemäß hatten wir dort zum Ausdruck gebracht, dass für uns bei Erteilung eines Schengenvisums eine Heirat nicht in Frage kommt. Nicht in Deutschland und auch nicht sonst wo. Ich denke nicht, dass uns dieser Absatz zum Nachteil gereichte.

Im Übrigen bin ich jetzt auch ziemlich überzeugt davon, dass uns der Weg zum Anwalt nichts gebracht hätte. Eher im Gegenteil, denn aufgrund Ihrer fehlenden Nachweise/Indizien in Sachen Rückkehrwilligkeit, waren wir im Grunde von Anfang an auf den Ermessensspielraum der Botschaft angewiesen. Ich denke nicht, dass dieser Ermessensspielraum mittels eines Anwalts größer geworden wäre, denn wenn es ausschließlich nach Recht und Gesetz respektive Punkt und Komma gegangen wäre, hätten wir sicherlich sehr schlechte Karten gehabt.

Insofern denke ich, dass es in unserem Falle richtig war, nicht auf die Ratschläge verschiedener Member einzugehen, die mir antwaltliche Hilfe nahegelegt hatten. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen – so wie hier auch ein einem Posting geäußert - wenn ein Beamter gleich mit einem Rechtsanwalt konfrontiert wird, das dieser erst recht auf Punkt und Komma achtet und sein Ermessensspielraum bestimmt sinken wird. Es mag sicher Fälle geben, wo das ganz anders aussieht. Für uns war das aber ohnehin zu keinem Zeitpunkt nie eine ernsthafte Option. Nicht zuletzt deshalb, weil mir von Anfang an klar war, dass wir in dem Punkt „Rückkehrwilligkeit“ eigentlich gar nichts in der Hand hatten. Und laut den Bedingungen der Botschaft respektive den Vereinbarungen der Mitgliedsstaaten des Schengenabkommens zählen hier normalerweise nur Gründe, die der Antragsteller und nicht der Einlader vorzuweisen hat. Hier waren wir demzufolge also von Anfang an auch auf Wohlwollen der Botschaft angewiesen, welches mittels eines Anwalt sicher nicht größer geworden wäre.

Wünsche euch schönes Wochende,

Klaus