Unsere Reise nach Marokko im April wurde natürlich vom Veranstalter abgesagt. Da so schnell kein neuer Urlaub in Aussicht steht und ich auch vorsichtig wäre, habe ich mich mal in den letzten Wochen etwas mehr mit dem umfangreichen Material beschäftigt, was ich von unserem sehr schönen Urlaub in Mauritius mitgebracht habe, wo wir von Ende Oktober bis Mitte November waren. Da vermutlich nur wenige aus dem Forum hier die Insel kennen, möchte ich sie euch mal vorstellen. Heute gebe ich zunächst einen groben Überblick über die Insel und unsere Touren. In nächster Zeit gehe ich darauf dann näher ein.
Obwohl Mauritius eine Menge zu bieten hat, ist die Insel relativ klein. Von der Fläche her ist sie knapp halb so groß wie Bohol oder - als Referenz an Alf für seinen schönen Bericht über Madeira u.a. - etwa so groß wie Luxemburg. Mindestens einen Nachteil gibt es: Um sie von Mitteleuropa aus zu erreichen, muss man ca. 12 Flugstunden ertragen.
Philippinenreisende sind da ja hartes gewöhnt, aber wenn es geht, versuche ich das so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Rückflug ging z.B. mit 3 Stunden Aufenthalt über Istanbul (neuer Flughafen). Die Anreise verlief noch angenehmer, aber dafür braucht man viel Zeit. Wir sind mit dem Schiff von Genua aus angereist.
Das erklärt auch das 1. Foto. Auf dem Schiff werden die jeweiligen Ziele in Vorträgen vorgestellt. Neben einer Übersichtskarte sind schon mal ein paar interessante Informationen. So gibt es einen Hinweis darauf, dass es ganzjährig ein relativ mildes tropisches Klima gibt, das sich hauptsächlich durch die Regenzeit unterscheidet. Wir waren zur günstigsten Zeit dort und haben nur einmal ein paar Tropfen abbekommen.
In der Hauptstadt Port Louis konnten wir noch einen Tag auf dem Schiff bleiben. Bei der Erkundung der Stadt haben wir u.a. das Fort Adelaide besucht, von wo man einen schönen Überblick hat. Dabei erfährt man auch einiges über die Geschichte des Landes, welches zunächst eine französche Kolonie war aber später von den Engländern übernommen wurde. Gesprochen wird beides dort. Man kommt also gut durch. Der Name Mauritius (nach Moritz von Oranien) stammt aber von den Holländern, die schon im 17. Jhd. dort waren, die Kolonie aber aufgaben.
Von dort sind wir in den Norden nach Pereybere gefahren, wo wir die erste Woche verbracht haben. Direkt vor unserer Anlage gibt es einen kleinen Strand. Größere sind in der Nähe. Man kann auch gut tauchen oder schnorcheln, da die Insel von 3 Seiten von Riffen umgeben ist.
Von dort aus haben wir einige längere Strandspaziergänge (manchmal abenteuerlich über Klippen) gemacht. Bei Ebbe kann man sogar die Nordspitze Cap Malheureux erreichen. Dort befindet sich eine eindrucksvolle katholische Kapelle.
Bei der Unabhängigkeit 1968 hatte man Unruhen befürchtet, weil es auf der Insel zahlreiche Ethnien und Religionen gibt. Ich bin in meinem Leben schon sehr viel gereist, aber ich habe nur wenige Plätze gesehen, wo die Leute so friedlich nicht nur neben- sondern auch miteinander leben. Dabei könnten die Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein.
Die Weißen "importierten" im 18 Jhd. für die großen Zuckerrohrplantagen viele afrikanische Sklaven. Als die Engländer die Sklaverei im 19. Jhd. beendeten, wurden massenhaft indische Lohnarbeite ins Land gelockt, die heute die Mehrheit bilden. Die meisten sind Hindus, was man an einigen Kultstätten bewundern kann.
Einige der Statuen sind riesig. Teilweise wird immer noch dran gearbeitet (Grand Bassin).
Wir haben die Orte auf Ausflügen besucht. Auf unseren besonderen Wunsch hin fuhr uns unser Fahrer auch nach Rochester Falls im Süden. Es gibt zahlreiche Wasserfälle auf der Insel, aber den fanden wir nicht nur wegen der gelegentlichen Klippenspringer besonders eindrucksvoll.
Ein weiteres interessantes Ziel war das Gebiet der Coloured Earth, was besonders bei Sonnenlicht in 7 bzw. unseres gar in bis zu 12 verschiedenen Farbtönen leuchtet.
In der 2. Woche waren wir dann in Flic en Flac an der Westküste. Von dort aus haben wir u.a. den Casela Park besucht, wo man neben vielen anderen Tieren auch Riesenschildkröten bewundern kann.
Nachdem wir zahlreiche Touren gemacht hatten, verbrachten wir zum Schluss noch einige ruhige Tage an der Ostküste. Besonders positiv an unserer Hotelanlage war, dass es einen kostenlosen Transfer zu einer vorgelagerten traumhaften Insel (Île aux Cerfs) gibt, die unbewohnt ist.