Lot auf kleinerer Insel nehmen? - Pitogo Bohol

  • Hallo Forengemeinde,


    aktuell ergibt sich bei uns eine Möglichkeit ein Grundstück aus dem Umkreis der Familie zu bekommen. Hierbei handelt es sich allerdings um ein Grundstück am Meer auf der Insel Pitogo Bohol (President Carlos P. Garcia oder auch Lapinig). Die Insel ist etwa halb so groß wie Panglao und eher schlechter entwickelt im Vergleich.

    Stromversorgung und Mobilfunk ist vorhanden, zur Wasserversorgung kann mir keiner aus der Familie eine gute Antwort geben.


    Meine Frage wäre nun was man bei so einem Grundstück beachten müsste, falls man es nehmen würde und zukünftig darauf ein Haus bauen will.

    Leider habe ich keinerlei Erfahrung mit Grundstücken oder dem Hausbau auf den Philippinen, daher wäre ich sehr daran Interessiert, welche Probleme bei einer solchen abgelegenen Lokation entstehen könnten. Es gibt eine Fähre für Personen und PKWs/LKWs mit der man schnell nach Ubay kommen kann.



    Eventuell gibt es ja aus dem Forum sogar Jemand der schon dort war oder sogar dort lebt und mehr einblicke gewähren kann.


    https://www.google.de/maps/@10…m/data=!3m1!1e3?entry=ttu

  • Meine Frage wäre nun was man bei so einem Grundstück beachten müsste...

    Die Frage sollte zuerst sein: "Was willst Du mit dem Grundstück anfangen?"

    Das Inselchen ist schon recht abgelegen, auch wenn Ubay einigermaßen problemlos erreichbar ist. Willst Du dich dort niederlassen? Oder soll das eher was für den Urlaub sein?

    Ich gehe davon aus, dass das weitgehend "langnasenfreie Zone" ist. Das muss man mögen, so eine location ist nicht für jeden geeignet.


    Ansonsten:

    Vorab klären wer als Eigentümer eingetragen ist.

    Gibt es einen sauberen Landtitel? Dazu kannst Du im Registry of Deeds vorstellig werden. Sind ALLE Steuern bezahlt worden? Also Grundstückssteuern sowie eventuell schon vor Jahren angefallen Erbschaftssteuern.

    Wasserversorgung ist ein wichtiges Thema, warum kann Dir dazu niemand etwas sagen?

  • Die Idee wäre ein Haus für die Ferien drauf zu bauen und über das Jahr hinweg eventuell als Airbnb vermieten. Aus der Familie würden sie sich um das Grundstück kümmern solange wir in Europa sind. Wäre auch schön im Ruhestand dort hinzuziehen, aber wer weiß schon was in 40 Jahren sein wird.

    Mit dem einzigen Ausländer der Region hab ich kein Problem, die gleiche Situation hatte ich bereits beim Elternhaus meiner Frau, allerdings war ich dort auch nur für etwa 2 Monate.

    Bei dem Wasser gibt es leider widersprüchliche Aussagen, der ältere Cousin meint das Grundwasser ist versalzen und die Tita meint das Wasser ist in Ordnung. Also müsste man vielleicht mal die Nachbarn fragen, was die so für Wasser haben.

    Die Papiere und Steuern sind aktuell noch ein Thema, anscheinend hat die Tante aus Amerika über die Jahre all die Steuern bezahlt, ob die Papiere sauber sind müssen wir erst noch richtig prüfen, habe keine Idee wie die aussehen müssen, das müsste ich besser vor Ort überprüfen wenn wir wieder dort sind.

  • Falls Du tatsächlich so einen Kauf durchziehen willst, meine Empfehlung: Nur soviel investieren, wie Du als Totalverlust verkraften könntest. Wenn Du jetzt ein Haus baust, ist das Risiko sehr hoch, dass ein Teil der Familie sich nicht nur kümmert sondern dort einzieht. Geldanfragen für Instandsetzung etc. werden vermutlich auch kommen.

  • Auch von der Familie angebotene Grundstücke würde ich vorsichtig sein, meist sind die Preisvorstellung weit über den üblichen Marktpreis. Gern wird falsche Angaben gemacht über Größe und Titel damit die Langnase das Grundstück kauft.

    Auch mit Vermietung würde ich vorsichtig sein, da das Geld nicht unbedingt auf dein Konto landet.

    Als Geldanlage würde ich es vielleicht nehmen, später verkaufen und in ein Grundstück investieren wenn man sich selbst darum kümmern kann.

  • Und grundsätzlich selber das Grundstück ansehen und zu den Behörden mitgehen.

    Auch nicht ganz unwichtig: Ist das Grundstück über eine öffentliche Straße erreichbar?


    Wir hatten vor vielen Jahren mal ein Angebot über ein vermeintliches "Schnäppchen". 3000 qm direkt am Pazifik. Wunderschön. Aber zwischen Straße und Grundstück lagen ein paar weitere Grundstücke, es gab nicht einmal eine Barangay Road. Somit erklärte sich auch der günstige Preis.

  • Auch von der Familie angebotene Grundstücke würde ich vorsichtig sein, meist sind die Preisvorstellung weit über den üblichen Marktpreis. Gern wird falsche Angaben gemacht über Größe und Titel damit die Langnase das Grundstück kauft.

    Auch mit Vermietung würde ich vorsichtig sein, da das Geld nicht unbedingt auf dein Konto landet.

    Als Geldanlage würde ich es vielleicht nehmen, später verkaufen und in ein Grundstück investieren wenn man sich selbst darum kümmern kann.

    Danke für die berechtigten Hinweise. Der Familie meiner Frau kann ich in diesem Thema bis heute gut vertrauen, klar weiß ich auch nicht wie unsere Beziehung in 10 Jahren aussieht. Geld würde via AirBnb zum Beispiel direkt auf unserem Konto landen oder funktioniert das doch anders?


    Und grundsätzlich selber das Grundstück ansehen und zu den Behörden mitgehen.

    Auch nicht ganz unwichtig: Ist das Grundstück über eine öffentliche Straße erreichbar?


    Wir hatten vor vielen Jahren mal ein Angebot über ein vermeintliches "Schnäppchen". 3000 qm direkt am Pazifik. Wunderschön. Aber zwischen Straße und Grundstück lagen ein paar weitere Grundstücke, es gab nicht einmal eine Barangay Road. Somit erklärte sich auch der günstige Preis.

    Vor den Behördengänge habe ich aktuell noch etwas bedenken, wie das ablaufen könnte und was dort alles erzählt wird. Mein Bisaya ist leider mehr schlecht als recht auch wenn ich vieles schon verstehen kann.


    Das Grundstück selbst hat 1 Hektar und laut Tita können wir dort ohne Probleme bauen, da es sich nicht um Farmland handeln soll. Den genauen Preis wissen die selbst noch nicht aber der Buschfunk hatte mal was 50-60 Pesos pro sqm verlauten lassen. Habe leider keinen vergleich, ob dieser Preis gut oder schlecht ist. In Ubay gibt es wohl auch Grundstücke die für so einen Preis oder auch etwas mehr gehandelt werden.



    Danke euch jedenfalls schonmal für eure Einschätzungen :D

  • Wer sollte denn dort ein Haus mieten wollen?

    Selbst wenn die Mieteinnahmen direkt zu dir kommen, werden örtliche Kosten zu begleichen sein, auf deren Höhe du keinen Einfluss hast, wenn du nicht dort bist.

    Da könnten Möbel Beine bekommen, Renovierungen nötig werden usw.

    Wer kontrolliert den Zustand zwischen den Vermietungen?

    Du musst alles glauben, was dir vorgetragen wird und könntest den Verwandten nicht Mal Vorwürfe machen, denn Schuld wären selbstverständlich immer die Mieter.

    Wenn du dir vorstellen kannst, dorthin Mal auswandern zu wollen, dann kaufe das Lot, zäune es ein und lass es liegen.

    Bauen dann später bei permanenter Anwesenheit.

    In 10 Jahren wäre ohnehin eine gründliche Renovierung nötig.

  • Ja, ich würde auch nicht bauen und dann von der Verwandtschaft betreuen lassen.

    Male mir schon die Beschwerden der AirBnB-Kunden aus - und natürlich haben die dann maßlos übertrieben:D


    Wenn ich mir nur mein kleines Häuschen nähe Iloilo anschaue und was da jedes Jahr, wenn ich komme, gerichtet werden muss.

    Nichts schlimmes - aber z.B. sind jedesmal die Türknöpfe ganz locker - sind nur jeweils 2-4 Schrauben etwas anzuziehen, wenn man es aber nicht macht, brechen die Schrauben bald aus dem Holz.

    Und wenn man den Clan dann darauf anspricht kommen halt Aussagen wie

    -hält doch noch

    -habe keinen Schraubenzieher, sorry

    -ich pass schon auf



    etc.


    Und wenn man sich nicht selbst kümmert, wird es jedes Jahr ein wenig schlimmer.

  • Was man auch beachten soll: Was wird überhaupt in der Nähe angeboten? Wo kriegt man Lebensmittel, Material oder Medikamente. Wo gibt es einen Arzt? Welche Dienstleistungen kriegt man auf der Insel und wie teuer sind sie? Was für Aktivitäten sind möglich (Stichwort: Inselkoller)? Wie komme ich bei schlechtem Wetter oder bei Sturm zumindest nach Bohol rüber? Gibt es Ausgehmöglichkeiten? USW.

  • Kleine Insel wäre grundsätzlich nichts für mich, da ist man dann auch noch von Fährverbindungen abhängig.

    Zudem verteuert sich dadurch alles nochmals.

  • Die Fähren wären wahrscheinlich nicht so ein Problem, ausser man hat ein eigenes Auto auf der Insel. Dort auf dieser Insel wäre man jedoch mit einem Motorrad wesentlich besser bedient.


    Was ich vergessen hatte: Qualität der Elektrizität. Ist die stabil oder fällt die dauernd aus oder haben die feste No Power-Stunden => man benötigt evtl. eine eigene Solaranlage mit Speicherbatterien.


    Übrigens waren genau die oben genannten Sachen der Grund gewesen, dass wir uns in Siquijor ein grosses Grundstück direkt an der Küste eben nicht gekauft hatten, sondern ein kleineres Grundstück in Ormoc City.

  • Auf der Insel gibt es einen Markt, sowie ein Krankenhaus und eine Apotheke. Kleinere Restaurants sind auch über die ganze Insel verteilt, also man hat schon eine Grundversorgung. Für alles weitere muss man nach Ubay, dort gibt es eine Fähre hin mit der man auch sein Auto übersetzen kann, die Fähre allgemein ist recht groß und transportiert auch Busse von Tagbi oder Ubay. Bei schlechtem Wetter wird man wohl festsitzen auf der Insel, da keine Fähre mehr ablegen wird.



    Auf die Insel selbst gibt es eine robust gebaute Stromleitung von Ubay, die Stabilität vom Netz ist leider wie in Ubay und Umgebung, also es gibt ab und an mal Aussetzer von 2-3 Minuten und Nachts kann der Strom auch mal eine Stunde weg sein, aber längere Aussetzer hatten sie dort schon länger nicht mehr. Eine Solaranlage würde ich mir aber trotzdem besorgen, selbst mit einer kleinen Anlage kann man schon weit kommen, falls es doch mal einen längeren Ausfall gibt.


    Mein Schwager ist Statiker und hat schon einige Bauten betreut auf Dauis/Panglao, daher mache ich mir um den Zustand der zukünftigen Immobilie eher weniger Sorgen. Er war auch schon hier in Europa unterwegs und kennt die deutschen Standards, ein solches Haus von der Familie würde er nie so verfallen oder runterkommen lassen. Trotzdem werde ich wohl die nächsten Jahre nichts bauen, falls wir das Grundstück nehmen und eher als Anlage für die Zukunft sehen.


    Danke euch nochmals, einige Faktoren hatte ich nicht bedacht und durch eure Beiträge habe ich doch nochmal einiges durch die Familie über die Insel erfahren.

  • Geh davon aus daß nichts, wirklich NICHTS funktioniert wenn du nicht vor Ort bist! Das ist das Erste und Wichtigste!


    Genauso siehts mit Vermietungen aus, falls Du überhaupt Mieter bekommst. Wenn Du nicht vor Ort bist wird die Familie dein Haus nutzten, wie auch immer. Ich glaube nicht daß es vor einer Vermietung in einen Zustand versetzt wird der unseren Ansprüchen entspricht.


    Zu guter Letzt würde ich mich nie in der Nähe zur Familie niederlassen, auch wenn ich die Familie meiner Holden zu schätzen weiß. Dort Leben ist nochmal ne andere Hausnummer, ausser du legst keinen Wert auf Privatsphäre und einen eigenen Kühlschrank...


    just my 5 cent!

  • Das Grundstück selbst hat 1 Hektar und laut Tita können wir dort ohne Probleme bauen, da es sich nicht um Farmland handeln soll.

    Ich hätte eine Frage zum Thema Farmland;

    ist es auf den Philippinen grundsätzlich verboten Farmland zu bebauen?

    Folgefrage: falls ja, gilt dies nur für kommerzielle Bauten oder auch für private wie z.B. Wohnhäuser oder Wirtschaftsgebäude?