Die Filipinos sind so stolz auf ihr "Rice Research Institut " in Las Pinas und erzählen jedem, das nahezu alle Nachbarländer der Phils. hier in die Lehre gegangen sind, um den Reisanbau zu erlernen. Ich persönlich frage mich dann, warum ist der philippinische Reis um so vieles schlechter als z. B. der thailändische jasminreis oder der indische Basmatireis.Ich habe schon oft versucht, auf dem Markt oder im Supermarkt hochwertige Qualität zu kaufen die dem thailändischen Reis nahekommt - konnte bisher aber auf den Phils nichts an vergleichbarer Qualität finden. Wo gibt es guten Reis ?
Digger
Philippinischer Reis zweitklassig?
-
-
Es werden ja Seminare angeboten, um die Qualität und Quantität des philippinischen Reises zu steigern. Die Reisanbauer kommen auch, weil es ja kostenloses Essen und Trinken sowie eine Urkunde für die Teilnahme gibt, aber am Anbau wollen sie nichts ändern, weil ja schon die Eltern, Großeltern und mehr Generationen den Reis so und nicht anderst angebaut haben.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach, mit der richtigen Anbauweise einen höheren Ertrag zu erzielen. Mit ein wenig Nachdenken kommt man auch ganz alleine drauf.
-
Zitat
Original von klausbacolod
Es werden ja Seminare angeboten, um die Qualität und Quantität des philippinischen Reises zu steigern. Die Reisanbauer kommen auch, weil es ja kostenloses Essen und Trinken sowie eine Urkunde für die Teilnahme gibt, aber am Anbau wollen sie nichts ändern, weil ja schon die Eltern, Großeltern und mehr Generationen den Reis so und nicht anderst angebaut haben.Dabei ist es eigentlich ganz einfach, mit der richtigen Anbauweise einen höheren Ertrag zu erzielen. Mit ein wenig Nachdenken kommt man auch ganz alleine drauf.
Kann mir jemand sagen, ob es so ein Seminar auch in Cagayan de Oro gibt oder an welche Regierungsstelle sich man im allgemeinen wenden kann. Schick dann gleich mal meinen Arbeiter hin!
-
Was versteht ihr unter "bessere Reisqualität" und wie soll der Eurer Meinung beschaffen sein?
Eine Ertragssteigerung hat nicht automatisch eine Qualitätssteigerung zur Folge.
Und es kommt auch auf die Weiterverarbeitung nach der Ernte an.
Was ich bislang sehen konnte, haben Filipinos, aber nicht nur die, ein Talent dafür, die Vitamine vor dem Verzehr des Lebensmittels gut zu entfernen...
Da der heutige Reis dahingehend gezuchtet worden ist, daß seine Kulturführung für einen längeren Zeitraum eine Bedeckung des Ackers mit Wassers bedeutet, frage ich mich, wie ihr da düngen wollt. Einfach nur Mist ins Wasser schmeißen bringt gar nichts. Und der Umgang mit Kunstdünger braucht schon etwas Fachwissen, auch aus Bereichen der Chemie.
Karsten
-
-
Im Seminar wird u.a. versucht, den Leuten beizubringen, dass sie einen gewissen Mindestabstand zwischen den Pflanzen zu halten haben. Dadurch bekommt man kräftigere Pflanzen und kräftigeren Reis. Außerdem kann man auch noch Dünger dadurch sparen.
Man bekommt Fotos von verschiedenen Anbauweisen gezeigt, bei denen man deutlich sieht, dass die vorgeschlagene Anbauweise bedeutend käftigere Pflanzen und mehr Ertrag ergibt.
Eine weitere Qualitätsverbesserung bringen Hartgummiwalzen statt der üblichen Metallwalzen bei der Weiterverarbeitung. Der Reis wird schonender behandelt und bringt einen höheren Ertrag.
-
Zitat
Originally posted by Digger
Die Filipinos sind so stolz auf ihr "Rice Research Institut " in Las Pinas und erzählen jedem, das nahezu alle Nachbarländer der Phils. hier in die Lehre gegangen sind, um den Reisanbau zu erlernen. DiggerNa ja, ohne ihnen ihren Stolz nehmen zu wollen, so eine ganz philippinische Institution ist dies ja nun gerade nicht!
IRRI was established in 1960 by the Ford and Rockefeller Foundations in cooperation with the Philippine government. Our headquarterswhich feature modern laboratories, training and accommodation facilities, and a 252-hectare experimental farmlie next to the main campus of the University of the Philippines Los Baños, about 60 kilometers south of the Philippine capital, Manila.
It is an autonomous, nonprofit rice research and education organization with staff based in 14 countries in Asia and Africa.
Gruss
-
Die Probleme liegen hauptsächlich in der Vorfinanzierung der Ernte. Z.B. kostet es ca. 9.000 Peso zusätzlich, wenn Hybrid-Saatgut verwendet wird. Der Mehrertrag pro Hektar liegt bei 40-50.000 Peso. Macht aber kaum ein Farmer weil er dieses Startkapital nicht hat und im Fall einer Mißernte der Schaden wegen der höheren Vorkosten erheblich höher ist.
Während der Regenzeit gibt es gewaltige Nachernteverluste, weil nicht genügend Trockner-Kapazitäten vorhanden sind.
Und wie Klaus schon sagte, eine Modernisierung der Reismühlen würde die Nettoerträge und die Qualität zusätzlich steigern.
Ein weites Feld für staatliche und private Institutionen, hier Abhilfe zu schaffen. Aber dafür hat Bill Gates (der finanziert u.a. die Rockefeller Stiftung) sicher kein Geld übrig.
Karsten: Meines Wissens wird vor dem Düngen das Wasser abgelassen. Der Hauptgrund, warum Reisfelder geflutet werden ist die Unterdrückung von Unkraut. Alle Öko-Spinner, die sich über den Methanausstoß aufregen und Trockenreisanbau fordern, sollten sich über die dann eintretenden Ernteverluste sowie den massiven Einsatz von Herbiziden klar sein.
-
Ich habe vorhin die vorläufige Fassung unseres Reis-Videos bei Youtube eingestellt:
http://www.youtube.com/watch?v=PdV--RBnTyU
Ist noch nicht komplett, es fehlen noch Aufnahmen vom Tresher, Düngerausbringung usw., gibt ab doch einen ziemlich umfassenden Einblick in den Reisanbau.
Mit der Tontechnik stehe ich noch auf Kriegsfuß: Habe immer noch nicht rausgefunden, wie man bei Pinnacle 9 den Originalton leiser schalten kann wenn man einen Kommentar aufnimmt.
-
Schöner Film, jochen53! Ich kann das zwar inhaltlich nicht einschätzen (selbst zu wenig Ahnung und überhaupt keine Erfahrung), aber mein Engel hat immer wieder begeistert gerufen: "So machen wir das auch!"
Nur: Die Abfälle werden nicht "abgefackelt", sondern an die Schweine verfüttert.
-
Zitat
Nur: Die Abfälle werden nicht "abgefackelt", sondern an die Schweine verfüttert.
Da musst Du unterscheiden zwischen den Reishülsen (werden abgefackelt) und dem braunen Schrot (nennt sich Ata), das ist Schweine- und Hühnerfutter.Hoffentlich schauen sich auch einige Finanzhaie den Video an, dann bekommen die vieleicht eine Vorstellung welche Knochenarbeit in deren Spekulationsobjekt steckt.
-
Ich habe mich vor etwas mehr als drei Jahren mit dem Thema Reisanbau beschäftigt, da ich meinen lieben Schwägern die Möglichkeit bieten wollte, sich und ihre Familien ein " besseres "Leben zu schaffen.
Was an Informationsschriften aufzutreiben war, habe ich schon hier in Deutschland versucht zu bekommen. Eine interessante Studie der Uni Hohenheim war der Anfang. Ich bin dann mit zwei meiner Schwäger und einigen deren Freunde ins IRRI nach Munoz, Nueva Ecija gefahren um dort Infos zu sammeln. Es gibt dort die Möglichkeit, sich zum Züchter ausbilden zu lassen. Ich hatte dann einen Kurs für zwei der Herren angemeldet.
Alles an Büchern, was nur einigermassen interessant war, in englisch und teilweise Tagalog habe ich in doppelter Ausführung erworben und an die Kollegen mit der Bitte weitergereciht, dass sie die Bücher im Dorf weitergeben um auch andere von den Infos profitieren zu lassen.
Da in Munoz auch der Mestizo / Hybridreis vermehrt und Saatgut verkauft wurde haben wir zusammen mit der Direktorin eine Kalkulation erstellt. Das Saatgut des Hybridreises kostete das doppelte des IR28 ober auch IR68 als Standartsaatgut.
Da aber nur mehr die Hälfte des Gewichts an Saatgut benötigt würde, wäre ja der Einstandspreis pro Hektar der gleiche.
Ich habe dort noch eine Hand- - Sämaschine bestellt, da ich plante, den Reis trocken säen zu lassen und dann erst zu bewässern ( wie vom IRRI empfohlen) Tagesleistung der Maschine : 1 Mann = Hektar
Feld pachtete ich an über Darlehen, das Bauern von mir erhielten. Im größeren Feld ( gut 1 ha ) habe ich einen Tiefbrunne bohren lassen und ein Wasserpumpe installiert. Sollte eine japanische sein, seien viel besser wurde gesagt. Der Boden wurde im Tagelohn von einem Nachbar kultiviert.
Das alles war im Spätsommer erledigt und so konnte man der ersten Runde zuwarten.
Alles von Deutschland aus gesteuert und von meinen Schwägern ausgeführt.
Das Ergebnis im Mai des Folgejahres :
Reisernte von über 2 ha : ca 2,5 Tonnen, ? Warum ?
Die hatten wie seit Jahrhunderten gemacht, den Standartreis vorgezogen und pflanzen lassen " siehe schaffen besseres Leben "
Aber selbst dafür war der Ertrag zu mickrig. Ja, es sollten viele Ratten auf dem Feld gewesen sein. Sicher auch rcihtig, aber die sind mit dem Roller dorthin und zurück gefahren und die haben auch das 200 ltr. Dieselfass leergesoffen, das man für die Wasserpumpe brauchte. Und das ging die folgenden Ernten fort
Fazit nach drei Jahren:
Es wäre sicher ein gutes Geschäft mit Reis zu machen, aber nur, wenn man vor Ort ist und sich die Verwandschaft weit von Leib hält.
Das IRRI biete wirklich jede Unterstützung, welche ein Reisfarmer braucht. Die kommen sogar in die Orte, machen Bodenanalysen, beraten über Saatgut und preiswerte DÜnger. An Unterstützung mangelt es nicht
Ich bin überzeugt, dass die Philippinen mit einem richtigen Management ihre Reisproduktion drastisch erhöhen und sogar exportieren könnten. Dazu wäre aber ein richtiger Druck auf die Bevölkerung nötig. Und den macht keiner, man will ja wieder gewählt werden.
Bei optimaler Ausnutzung der vorhandenen Fläche durch teilweise Bewässerung, die neuen , ertragstarken Reisssorten und dem Einsatz von Naturdünger und Kompost gäbe es sicher keine Ernährungsprobleme dort
hegauner25
-
Zitat
Original von hegauner25
Es wäre sicher ein gutes Geschäft mit Reis zu machen, aber nur, wenn man vor Ort ist und sich die Verwandschaft weit von Leib hält.Diese Erfahrung macht man leider immer wieder. Aber man sollte sich auch nicht entmutigen lassen. Ich versuche jetzt mal etwas in zusammenarbeit mit der Kirche auf die Beine zu stellen. Da ist alles vorhanden was man benötigt. Die Priester sind sehr gut ausgebildet und auch in der Lage eine entsprechende Kontrolle vor Ort auszuüben.
Einen Versuch ist die Sache sicherlich wert. Schade nur, das es da eine Rotation gibt, ich hoffe der nächste Priester ist auch so ein geschickter.
Gruß, nanu
-
Zitat
Original von hegauner25
Da in Munoz auch der Mestizo / Hybridreis vermehrt und Saatgut verkauft wurde haben wir zusammen mit der Direktorin eine Kalkulation erstellt. Das Saatgut des Hybridreises kostete das doppelte des IR28 ober auch IR68 als Standartsaatgut.
Das ist doch logisch! Hybridsaatgut bedeutet einen erheblichen Aufwand an Zuchtarbeit. Wenn Du allerdings meinst, du kannst die Körner, die Dein Hybridsaatgut gebracht hat, selber weitervermehren, muß ich Dich enttäuschen.
In den allermeisten Fällen werden die Nachkommen wieder wie die Eltern der Hybridpflanzen aussehen. Und vermutlich weniger Ertrag bringen...ZitatOriginal von hegauner25
Das alles war im Spätsommer erledigt und so konnte man der ersten Runde zuwarten.
Liest sich komisch. Bist Du phil. oder deutsch?ZitatOriginal von hegauner25
Alles von Deutschland aus gesteuert und von meinen Schwägern ausgeführt.Wärst besser vorort gewesen, nicht in Deutschland!
ZitatOriginal von hegauner25
Die hatten wie seit Jahrhunderten gemacht, den Standartreis vorgezogen und pflanzen lassen " siehe schaffen besseres Leben "
Was der Bauer nicht kennt, das ißt er nicht. Den Spruch habe ich aus Deutschland.
ZitatOriginal von hegauner25
Aber selbst dafür war der Ertrag zu mickrig. Ja, es sollten viele Ratten auf dem Feld gewesen sein.Was habt Ihr gegen die Ratten unternommen?
ZitatOriginal von hegauner25
Fazit nach drei Jahren:
Es wäre sicher ein gutes Geschäft mit Reis zu machen, aber nur, wenn man vor Ort ist und sich die Verwandschaft weit von Leib hält.
Manchen glaubne eben, daß ein paar Komandos gegeben in Deutschland Wunder wirken. Du muß vorort sein, denen auf die Hände schauen!
ZitatOriginal von hegauner25
Bei optimaler Ausnutzung der vorhandenen Fläche durch teilweise Bewässerung, die neuen , ertragstarken Reisssorten und dem Einsatz von Naturdünger und Kompost gäbe es sicher keine Ernährungsprobleme dort
hegauner25
Ich sag's nochmal: Düngerlehre verlangt zwangsläufig auch Kenntnisse in der Chemie. Du kannst nicht einfach irgendwie Kompost oder Carabaomist auf's Feld schütten. Die Pflanzen essen den Kompost nicht.
Und so schlimm ist der Kunstdünger auch nicht. Mußt halt wissen wie Du ihn einsetzen mußt - und vorallem wieviel!Karsten
-
Leider weiss ich noch immer nicht, wo man sich Hilfe holen kann, ich meine bei irgendwelchen Organisationen der Regierung, bei uns gibt es in den Baumärkten so einen Solarschreck für Nagetiere.
Was meint ihr, taugt so was? -
Zitat
Original von Karsten
Wärst besser vorort gewesen, nicht in Deutschland!
Das ist zwar richtig, aber würde im Umkehrschluß bedeuten, wenn man es nicht sein kann, sollte man es lassen, dies wiederum halte ich für verkehrt. Ich ernte lieber ein wenig Reis, auch wenn er drittklassig ist, als gar keinen.ZitatOriginal von Karsten
Was habt Ihr gegen die Ratten unternommen?
Was würdest Du uns denn da empfehlen?ZitatOriginal von Karsten
Ich sag's nochmal: Düngerlehre verlangt zwangsläufig auch Kenntnisse in der Chemie. Du kannst nicht einfach irgendwie Kompost oder Carabaomist auf's Feld schütten. Die Pflanzen essen den Kompost nicht.
Und so schlimm ist der Kunstdünger auch nicht. Mußt halt wissen wie Du ihn einsetzen mußt - und vorallem wieviel!
Könntes Du uns da vielleich ein paar Tipps geben, soweit dies ohne Bodenanalyse überhaupt machbar ist?Gruß, nanu
-
Die Sache mit der Bodenanalyse und Berechnung der Düngermenge ist einfacher als man glaubt: Man muss nur in der Nachbarschaft nach einem Farmer Ausschau halten, der gute Erträge erzielt. Den fragen welchen und wieviel Dünger er nimmt.
Letztes Jahr hatte ich Bodenproben, u.a. vom Reisfeld, nach Deutschland mit gebracht und dort analysieren lassen. Das Ergebnis war, dass unsere Jungs genau die Düngung seit Jahrzehnten durchführen, die der deutsche Prof. empfohlen hat...
In den meisten Gemeinden auf den Philippinen führt der Munincipality-Agriculturist die Bodenproben kostenlos durch und gibt Dünger-, Saatgut und Spritzmittel-Empfehlungen. Daran sollte man sich dann auch halten.
Ich stimme mit Nanu überein: Wenn man nicht vor Ort ist, sollte man die Pflanzung von jemanden managen lassen, der auch Ahnung von der Sache hat. Es ist nämlich viel komplexer als es scheinen mag.
Ratten sind bei uns übrigens kein großes Problem. Dafür aber die Schnecken. Am besten vor der Pflanzung, nachdem der Boden vom Handtractor bearbeitet wurde, die Schnecken von Hand einsammeln und an die Schweine verfüttern. Ist effektiver, gesünder und billiger als die chemische Keule.
-
Zitat
Original von magic1
Leider weiss ich noch immer nicht, wo man sich Hilfe holen kann, ich meine bei irgendwelchen Organisationen der Regierung, bei uns gibt es in den Baumärkten so einen Solarschreck für Nagetiere.
Was meint ihr, taugt so was?
Wenn es wirklich ein Rattenproblem gibt, wäre es einen Versuch wert. Da die Reichweite begrenzt ist, sollte man einen "unbeschallten" Bereich zur Kontrolle abstecken. Wenn es was bringt, kann man es immer noch auf die gesamten Felder ausweiten.Ich könnte mir vorstellen, dass solche Geräte auch auf den Phils erhältlich sind. Mal in großen Baumärkten nachfragen.
-
Ich gehe davon aus, dass die Ratten zweibeinig waren!
-
Zitat
Original von Arian
Ich gehe davon aus, dass die Ratten zweibeinig waren!
Das ist eher unwahrscheinlich. Es gibt eine Besonderheit beim Reisanbau: Die Ernte ist nur für die Dauer weniger Tage möglich. Bei Verzögerungen, z.B. durch Dauerregen, bewachen die Farmer ihre Felder rund um die Uhr.