Erfahrungen und Tipps zum Hausbau auf den Philippinen
Anmerkung: Dieses Dokument enthält ausschließlich meine eigenen Erfahrungen beim Hausbau auf den Philippinen und soll anderen helfen wenn sie auch ans Hausbauen denken.Meine Erfahrungen basieren auf den Hausbau in Aninuan/Pto.Galera und können natürlich baurechtlich von anderen Regionen abweichen.Gleichwohl die Preise für Material und Arbeit.Dieser Bericht ist nicht korrigiert und kann Fehler enthalten.
Vorwort:Seit ich 1987 das ersteMal die Philippinen bereiste ,glomm ein Wunsch in mir mich hier niederzulassen.15 Jahre vergingen bis ich endlich die Gelegenheit am Schopf packte und mit dem Hausbau begann.
Beginn:
Im Jahre 2002 machten meine Frau Emi und ich wieder mal Urlaub auf den Philippinen,genauer gesagt nach Aninuan Puerto Galera,Oriental Mindoro.Mein Schwiegervater Rogelio schenkte uns ca.400qm Land und so fing ich von heute auf morgen mit dem Bauen an.Da mein Vater Dipl.Bauingenieur und Leiter einer Baufirma war,hatte ich die nötigen Kenntnisse von der Materie da ich selbst einmal Maurer gelernt hatte.Ich zeichnete also selbst meine Pläne und fand einen Vorarbeiter im Dorf der mich dabei unterstützte.
Mittlerweile ging der 3.Urlaub bzw. Bauphase ins Land und bis auf den Fußboden und die Fließen im Bad ist das Haus bezugsfertig.
Vorgehensweise/Genehmigungen:
Vorausgesetzt ist natürlich Grundbesitz bzw.rechtsgültiger Pachtvertrag.
Als erstes ist natürlich eine Baugenehmigung/Building Permit nötig.Hierbei sucht man sich am besten einen fähigen und kompetenten Ingenieur der auch die benötigten Kontakte zurr Baubehörde/Cityhall herstellt und erbringen kann.Es sind Baupläne zu erstellen und einzureichen.Hier gibt es 2 Personen bzw.Pläne.Nämlich einen Bauingenieur der Pläne für die Konstruktion einreicht.Pläne gibt es für die Gesamtansicht,die einzelenen Stockwerke,fürs Dach,für den Septic-Tank und natürlich für die einzelnen Stahlbetonkonstruktionen.Für den Elektrischen Plan=Elektrischen Leitungen braucht man einen 2.Ingenieur(Elektroingenieur)der die Pläne einreicht und genehmigen lässt.Es ist zu empfehlen sich einen Bauingenieur zu suchen der auch einen Kollegen kennt fürs Elektrische und diesen dann die Genehmigungen unterschreiben lässt.Kosten für den/die Ingenieure sind Verhandlungssache,in meinen Falle waren 25000Peso fällig.Bitte darauf achten das einen Kostenpauschale vereinbart wird ,welches die Ausfertigung der Pläne,die Einreichung bei der Baubehörde sowieso eventuelle Anwesendheit beim Bauen beinhaltet.
Normalerweise darf man erst nach Erteilung des Building Permits mit dem Bauen beginnen.Vetternwirtschaft,wie sie auf den P. üblich ist drehen die Sache natürlich um.In meinem Fall bekam ich die Baugenehmigung nach 18Monaten.Mein Trauzeuge und Verwandter war der Dorfvorsteher (Barangay Captain)und dieser senete immer alles ab.Ich habe ein ausgesprochen gute Verhältnis zu ihm.Er kennt mich so wie ich bin und umgekehrt.WICHTIG!
Bauen:
Um ein Haus zu bauen bedarf es 1.tens guter Arbeiter und auch etwas Know How.Hat man beides nicht so sollte man viel Geld haben und ein Architektenbüro beauftragen.Es kommt natürlich auch darauf an wo man baut bzw. bauen lässt.In meinen Fall (ich bin ein Freund der Philippinen und kein Lästerer)wählte ich natürlich nur Arbeiter aus von dem Dorf in dem meine Frau und ich auch später leben werden.Dies ist natürlich ein wichtiger Faktor,für mich ausschlagegeben und mag nicht auf jeden Fall zutreffe.Wichtig ist aber die Anpassung an die Umgebung-sonst kannst du auf den Philippinen eh nicht überleben.
Tipps:
Suche dir deine Arbeiter sorgfälltig aus.Lass dir Arbeiten und Projekte zeigen wo sie vorher schon tätig waren.Meine Erfahrungen sagen:Erstmal sagt jeder,aber auch jeder das er das und dies kann....sie sind also alle Fachmänner.Ich habe keinen getroffen der sagte er kann etwas nicht.
Sei immer auf der Baustelle anwesend.Man kennt ja den Spruch:Wenn die Katze aus dem Haus so tanzen die Mäuse.Dieser Spruch kommt mit 100% Sicheheit von den Philippinen.Ich habe es selber mehrmals erlebt.Wenn du also deinen Urlaub verbringen möchtest und keinen Zeit hast beim Hausbau anwesend zu sein,so vergiss es.Natürlich kannst du und musst du nicht nicht 8 Stunden am Bau sein ,jedoch solltest du mehrmals am Tage dein Gesicht zeigen.Auch solltest du einen guten Vorarbeiter haben dem du genau sagen kannst was du willst.PS:Wenn ein Filipino ein Haus bauen lässt so sitzt er von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende vorm Haus und schaut seinen Arbeitern beim Schuften zu.Selber rührt er keine Hand!!!!
Mein Haus:
Ich habe wie schon oben erwähnt Erfahrungen mit Statik und Beton und bin auch handwerklich geschickt.So konnte ich natürlich vieles nach meinen Wissen im Hausbauen verwirklichen.Jedoch nahm ich auch gewisse Tipps von EXPATS an die schon hier lebten und Erfahrungen hatte.Deshalb ist es ganz wichtig bei Anderen nachzufragen was sie für Erfahrungen hatten.Da kommt das eine oder andere Wichtige/Richtige raus.
Ich wollte kein Haus im Filipino Stil sondern eine Burg mit Basis auf die ich mein ganzes Leben aufbauen konnte.Deshalb beschloss ich das Erdgeschoss in Skelettbauweise zu erstellen.Das Baumaterial lässt natürlich zu wünschen übrig,so gibt es keine gebranten Ziegel sondern nur sogenannte Hollow-Blocks(Betonsteine)und die auch nur in den Standartgrößen No. 4 und No.6.Diese Angaben sind alle in Zoll/Inch und der Umrechnungswert ist 2,54cm = 1 inch.
Da ich im Erdgeschoss ein stabiles Haus wollte so musste ich auf eine Doppelmauer ,bestehend aus 4 und 6 Steine zurückgreifen die ich nebeneinandersetzte und nun habe ich einen Aussenmauerstärke von 38cm mit Putz!!!Der Vorteil ist natürlich auf seiten des Baustoffhandels der sich auf Mehreinnahmen freut(lustig?hab ich schon gehört hier) nein vor allem die natürliche Dämmung bzw.Kühlung und Stabilität resultiert daraus.Ich benötige also im Erdgeschoss keine Aircon da die dicken Mauern die Kälte der Nacht speichern bzw.die Hitze des Tages absorbieren!
Was man in allen hochglanzpolierten Urlaubsprospekt nicht sieht ,sind z.B die lieben ,vielen kleinen Tierchen die es auf den Philippinen gibt.Von Mosquitos über Nick Nicks zu Kakerlakos und allen anderen fliegenden und hüpfenden Insekten.Einen Barriere z.b für die Springviecher ist ,sein Haus etwas erhöht vom Erdboden zu bauen.Diesen Tipp hat mir Dieter(Beer) gegeben und ich bin heilfroh dass ich ihn beherzigt habe.Mein Erdgeschoss ist nun erhöht zwischen 1 und 1,5 Meter(Gelände leicht abfallend) über dem Ground erbaut und ich habe absolut keine Inhabitants.Bleiben wir gleich bei den Insekten,auch Ameisen und Termiten.Beim Dachstuhl habe ich ausschließlich Tanghile verwendet ,ein Edelholz mit hervorragenden Eigenschaften und gar nicht mehr so leicht erhältlich.Nach der Anlieferung vom Holzgroßhändler wurden die Hölzer mit einem Hobel bearbeitet und danach mit SOLIGNUM eingepinselt.Gesamt brauchte ich 6 - 8 Kanister SOLIGNUM.Dies ist ein Ungezieferimprägnierstoff nur für Hölzer.Desweiteren gibts etwas für die Erde bzw. für das Fundament/Mauerwerk.Es nennt sich Termit X, oder auch......,enthält verschiedene Chemikalien ähnlich Lindan in Deutschland.Das habe ich beim erstenmal rund ums Haus geschüttet den ersten Meter vom Boden ab .Man vermischt es mit Wasser wie angegeben und es hält Ameisen und Termiten ab.In meinem Haus ob ihrs glaubt oder nicht ist nicht eine einzige Langam (Ameise) zu finden.Bevor ich diesemal abreiste habe ich die Prodzedur wiederholt.Das Zeug ist natürlich nicht für BIO-Bauern...es stinkt richtig chemisch einen TAG lang...aber es wirkt!Anmerkung hierzu:Ich habe auch in Deutschland schon früher als Waldarbeiter gearbeite :Bäume gefällt,Gräben gebuddelt,und auch Tausende von Bäumen gepflanzt.Auch wurde hier zum Schutz vor Wildfrass Chemie eingesetzt.Lindan!Und das Zeug daunten riecht genauso!
Fenster kannst du dir einbauen was du willst.Weit verbreitet sind die Klapp/Kippfenster die den Standart entsprechen. Ich stehe aber nicht auf das Amerikanische Patent.Im Erdgeschoss wurden Aluschiebefenster verbaut und im 1.Stock Holzfenster vom Schreiner!
Abschließend:
Mein Haus ist noch nicht ganz fertig.Der Boden muss noch gelegt ,das Badezimmer gefließt und die Decke mit Holztäfelung verkleidet werde.Danach gehts an die Studiowohnung im 1.Stock.Und natürlich kommt danach die Terasse hinten im Garten ,die Scheune nebenan für mein Werkzeug und am Schluss natürlich der Swimmingpool.Beleuchtet wie sichs gehört!
Fazit:
Wenn man aus Europa kommt und z.B aus Deutschland wie ich ,so hat man ja sicher gewisse Ansprüche und Vorstellungen...natürlich aus deutscher Sicht und Qualität her betrachtet.Auf den Philippinen schauts jedoch ganz anders aus-Wie oft hab ich mich Anfangs geärgert über die Arbeiter und alles am Bau!Mittlerweile reg ich mich nur noch sehr selten auf,naja ab und zu kann man als Bauherr schon mal ein Machtwort sprechen.Jedoch wenn man deutsche Qualität will,muss man alles importieren und einfliegen lassen.Vom Architekten,Bauingenieur,Maurer über den Kran,den Bagger ,die Stützen ,die Schallung die Stürze undso weiter undsofort.Das geht ,aber das kostet dann genauso viel wie in Deutschland oder mehr.Ich hab bisher ca.17.000.00 ausgegeben inclusive Titelvermessung und persönliche Unkosten.Ich denke was ich abgeliefert habe ist sein Geld wert und jederzeit zu besichtigen in Aninuan ,Pt.Galera,Mindor.Fragt nach Winfred und Emi,jeder kennt uns.
Wie Eingangs schon erwähnt ist der Bericht nicht fehlerfrei und fertig.Ich hab mir das jetzt schnell am Nachmittag aus den Fingern gezogen und ich denke dass ich noch einiges ändern und anfügen werde.Dennoch stelle ich diese Zeilen jetzt im Forum ein da ich mir sicher bin das sie von Nutzen sein können .Für alle die die wunderbare Gelegenheit,die Voraussetzungen und die Unterstützung haben sich einen Traum zu verwirklichen...nämlich ein eigenes Häuschen auf den Philippinen.
Diese Zeilen sollen keine Vorgabe sein sondern nur eine Anregung!!
Bilder und auch ein paar Zeilen auf meiner privaten Homepage:
Malasimbo 2006