Hausbau durch einen CONTRACTOR. Was ist zu beachten ? Welche Probleme können auftauchen ?

  • 750 Pesos ist sehr viel. Der Mann ist es aber wert. Er hat Beziehungen, bringt die Arbeiter mit,


    Hi Molchzar


    Nun musst du einfach schauen, dass du mit ihm immer gut auskommst. Solltest du ihn entlassen müssen (aus welchen Gründen auch immer) dann nimmt er seine Mitarbeiter auch mit "Utang na loob". Aber Arbeiter gibt es hier ja genügend.


    Visaya

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Benutzer.

  • Wie funktioniert es eigentlich, wenn du die Arbeiter direkt bezahlst? Bist du dann auch für Steuern, Unfalllversicherung, Krankenversicherung ... verantwortlich? Oder ist das "zu deutsch" gedacht!

  • Steuer Unfallversicherung usw... :yupi oder ;(
    Die Verantwortung besteht darin einen Arbeiter zu bezahlen. Wer mit seinen Latschen in einen Nagel tritt verdient nichts.


    Wenn du hier die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen triffst und zb mit guten Essen dafuer sorgst dass sie mehr Kraft beim Arbeiten haben und dadurch auch sicherer arbeiten ist denen schon geholfen.

    In Deutschland wird die Meinungsfreiheit durch Art. 5 Abs. 1 Satz 1 1. Hs. Grundgesetz gewährleistet.
    „(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […] Eine Zensur findet nicht statt.“

  • Weisst du schon, wieviel du von deinem Contractor zurückfordern willst?


    Meine Forderungen belaufen sich auf 400.000 Pesos. Ist eine ganze Menge Holz ! Ich konnte aber aus prinzipiellen Gründen nicht mehr am Baukontrakt festhaltenm zumal die Arbeiten (nach 35 Arbeitstagen) 10 - 12 Tage hinter dem Soll zurück lagen.

  • Hi Molchzar


    Nun musst du einfach schauen, dass du mit ihm immer gut auskommst. Solltest du ihn entlassen müssen (aus welchen Gründen auch immer) dann nimmt er seine Mitarbeiter auch mit "Utang na loob". Aber Arbeiter gibt es hier ja genügend.


    Visaya


    Der Vorarbeiter macht ja weiter und auch alle seine Arbeiter (bis auf den Storeman und Timekeeper, die mit dem Contractor verbandelt waren).Alle Arbeiter sind "glücklich", denn die mochten den Contractor bzw. sein Verhalten niicht. Alle Beteiligten haben ja die Konflikte mitbekommen und der Vormann hat ihnen dann nach der Entlassung alle Details berichtet.
    Ich habe aber auch von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Aber es war auch nicht nötig zu intervenieren, da von Seiten der Arbeiter "goodwill" herrschte, ich niemals jemanden herumstehen sah und der Vormann seine Leute sehr gut einsetzt.



    Wie funktioniert es eigentlich, wenn du die Arbeiter direkt bezahlst? Bist du dann auch für Steuern, Unfalllversicherung, Krankenversicherung ... verantwortlich? Oder ist das "zu deutsch" gedacht!


    Steuer Unfallversicherung usw... oder
    Die Verantwortung besteht darin einen Arbeiter zu bezahlen. Wer mit seinen Latschen in einen Nagel tritt verdient nichts.


    Wenn du hier die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen triffst und zb mit guten Essen dafuer sorgst dass sie mehr Kraft beim Arbeiten haben und dadurch auch sicherer arbeiten ist denen schon geholfen.


    Ja, ich bezahle die Abeiter jetzt selbst. Zahltag: Samstag Arbeitsschluss. Mittwochs wollen dann die meisten Arbeiter einen Vorschuss ( nach 3 Arbeitstagen bekommen die dann im Regelfall den Tageslohn für zwei Tage als "Advance"). Krankenversicherung ? Da käme ja nur Philhealth infrage. Habe ich geprüft (Prüfung noch nicht abgeschlossen) - Problem: bei bestimmten Leistungen gibt es eine Wartezeit. Versichere ich jetzt einige (alle) für drei Monate, bekommen diese (die Neuzugänge) bestimmte Leistungen nicht sofort.
    Steuern: ? Wie ich das sehe, kein Thema.
    Unfallversicherung ? Mein Supervising Architect hat alle Arbeiter belehrt, einen Helm zu tragen und sie wurden über alle Sicherheitsmaßnahmen belehrt. Die Belehrung soll dann heute oder morgen von allen unterschrieben werden (Motto: halten sie sich nicht an die Sicherheitsbestimmungen bin ich nicht verantwortlich). Die Risiken sind aber überschaubar, obwohl es momentan sehr gefährlich ist. Wir haben seit 4 Tagen Dauerregen und alles ist slippery. Arbeiter arbeiten ja teilweise in 4 Meter Höhe. Alles steht unter Wasser- Für diese Jahreszeit extrem ungewöhnlich.


    Ansonsten läuft die "Rechtskiste" jetzt an. Habe schon einen Blotter von der Polizei (musste sein - dauerte ein paar Stunden). Mit diesem Schrieb geht es heute morgen zum Barangay und dann wird der Contractor vorgeladen. Werde versuchen, schon Ende dieser Woche/Anfang der nächsten Woche einen Termin zu bekommen. Ich habe ihn schriftlich aufgefordert bis zum 15. Januar eine Endabrechnung zu erstellen und mir den Rest der Vorauszahlung zurückzuzahlen.


    Das wird er natürlich nicht/nicht sofort tun. Ob ich da genügend Druck aufbauen kann, wird sich bei den Mediationsterminen zeigen. Ich werde mit dem Vormann und meinem Supervising Architect auftauchen.

  • Morgen erstatte ich Anzeige (fraudulent behavior, fraud, professional incompetence). Dies läuft je zunächst über den Barangay. Es wird 3 Sitzungen geben (Mediation, Arbitration). Muss leider sein, ist vorgeschaltet.


    Das stimmt nicht.
    Den Kindergarten kann man sich sparen, wenn es um mehr als die sagenhaften Erdnuesse geht.
    Auch deine Anschuldigung ist nicht sinnvoll.
    Du willst doch Kohle zurueck haben, warum geht es dann nicht auch darum ?
    Nimm einen Anwalt, lass ihn einen Brief aufsetzen (ca. 500-1000P) , in dem du deine Forderung klar machst und drohe einen zivil- und(!) auch einen Strafprozess (Unterschlagung oder so ) an.


    McTan

  • Warum gutes Geld ..schlechten nachwerfen... .. für was einen Anwalt.. er kriegt eh nix zurück... höchstens Nachforderungen ....


    Wenn Du an den Contractor für einen Vorarbeiter 750 gegeben hast, dann hat der max die Hälfte weitergeben... aber wenn die Leute wissen was Du an den Contractor bezahlt hattest, kannst Du nicht mehr weniger bezahlen... In Butuan habe ich für den Vorarbeiter 350 am Tag bezahlt -das der seine Facharbeiter, Hilfskräfte selbst besorgt gehört zu seinem Job!- für Facharbeiter 200.. Helfer 150.. jeweils plus 1x Mahlzeit/Getränke am Tag...

  • Warum gutes Geld ..schlechten nachwerfen... .. für was einen Anwalt.. er kriegt eh nix zurück... höchstens Nachforderungen ....


    Wenn Du an den Contractor für einen Vorarbeiter 750 gegeben hast, dann hat der max die Hälfte weitergeben... aber wenn die Leute wissen was Du an den Contractor bezahlt hattest, kannst Du nicht mehr weniger bezahlen... In Butuan habe ich für den Vorarbeiter 350 am Tag bezahlt -das der seine Facharbeiter, Hilfskräfte selbst besorgt gehört zu seinem Job!- für Facharbeiter 200.. Helfer 150.. jeweils plus 1x Mahlzeit/Getränke am Tag...


    Wahrscheinlich hast du den Thread nicht aufmerksam verfolgt: der Contractor bekam pauschal 30 % der Materialkosten für Labor. Dies ist ein eher realistischer Satz.
    Vorschlag: lass uns einfach mal bei den Tatsachen bleiben. Der Vormann bekam die 750 Pesos auch vorher - und bekommt die er auch weiter.Deine Preisliste ist "lunrealistisch" und basiert auf schlichter Ausbeutung. Natürlich gibt es solche Auswüchse in "armen" Gegenden. Die Facharbeiter und der Leadman (macht auch guten Eindruck) bekommen 350 Pesos, die Helfer 250 Pesos.


    Im übrigen bin ich kein Ausbeuter !! Ich bezahle keine Hungerlöhne. Ich will gute Arbeit Ich baue auch keine philippinische Billigklitsche, sondern ein Qualitätshaus mit gehobenen Ansprüchen. Allein die Tatsache, das ich drei Stockwerke habe und mein Drainage System tricky ist (Flachdach), bedeutet, das hier qualifizierte Handwerker benötigt werden.


    Ich halte faire Löhne für gerechtfertigt und selbstverständlich. Im übrigen machen die Arbeitskosten nur 23 - 30 % der Gesamtkosten aus. Würde ich Lohndumping betreiben, könnte ich vielleicht 5 % sparen - kann dann aber davon ausgehen, das der Materialverbrauch höher ist. Allein beim Plastering und Finishing kann man bei guter Workmanship allein 200.000 . 300.000 Pesos einsparen.

    Einmal editiert, zuletzt von Molchzar ()

  • Das stimmt nicht.
    Den Kindergarten kann man sich sparen, wenn es um mehr als die sagenhaften Erdnuesse geht.
    Auch deine Anschuldigung ist nicht sinnvoll.
    Du willst doch Kohle zurueck haben, warum geht es dann nicht auch darum ?
    Nimm einen Anwalt, lass ihn einen Brief aufsetzen (ca. 500-1000P) , in dem du deine Forderung klar machst und drohe einen zivil- und(!) auch einen Strafprozess (Unterschlagung oder so ) an.


    Du müsstest das Verfahren kennen. Ich kann nicht direkt Klage erheben, Arbitration (Mediation) ist "vorgeschaltet". Auch die Blotter gehört dazu.


    Einen Rechtsanwalt brauche ich (noch) nicht. Das von dir beschriebene Procedere (Brief durch einen Anwalt aufsetzen) habe ich ja schon selbst gemacht. Meine Forderungen liegen klar auf dem Tisch. Bevor ich einem Anwalt erklärt habe, was Sache ist und dann sowieso alle Formulierungen selbst vorgebe, kann ich mir doch diese "Zeitverschwendung" ersparen. Die Materie ist zu komplex als das ich das einem Rechtsanwalt überlassen möchte.


    Ich bin davon überzeugt, das i c h meine Interessen am besten wahrnehmen kann. Habe mich intensiv mit dem Civil Code (4. Buch) beschäftigt und kann auch selbst argumentieren. Die drei Termine beim Barangay nehme ich zunächst selbst wahr, beim 2. und 3. Termin werden mich Vormann und Supervising Architect begleiten. Summons ist bereits erteilt, Freitag ist der 1. Termin. Beim ersten Termin wird er ohnehin nicht erscheinen - das ist voraussehbar.


    Der Contractor lässt sich von einem Denkfehler leiten: Ein Ausländer wird sowieso nicht klagen und verliert jeden Prozess. Er glaubt auch noch nicht daran, das ich wirklich K l a g e erheben werde. Wahrscheinlich glaubt er sogar daran, das er mit seinem ignoranten Verhalten durchkommt. Nur in seinem Fall zieht das nicht, weil er jetzt seine Unterlagen früher oder später offenlegen muss (er hat ja bislang noch gar nicht reagiert) und ich alle Behauptungen mit Tatsachen und Zahlen belegen kann (auch durch Affidavits Vormann, Architekt, Zeugen , Warning letters mit Fristsetzungen durch Post Certification usw.). ER muss jetzt "liefern" - auch wenn er es nicht wahrhaben will - es wird um "Fakten" gehen. Er versucht es mit Moral damages bla bla bla, ich hätte ihn einmal nicht gegrüsst und solchen Kinderkram.


    Der "Kerl" glaubt: alle Ausländer sind sowieso rechtlos - er als Filipino darf alles. Solche Meinungen lese ich ja selbst hier bim PFD fast täglich, z.B. hier

    Warum gutes Geld ..schlechten nachwerfen... .. für was einen Anwalt.. er kriegt eh nix zurück... höchstens Nachforderungen ....


    Wenn Du an den Contractor für einen Vorarbeiter 750 gegeben hast, dann hat der max die Hälfte weitergeben... aber wenn die Leute wissen was Du an den Contractor bezahlt hattest, kannst Du nicht mehr weniger bezahlen... In Butuan habe ich für den Vorarbeiter 350 am Tag bezahlt -das der seine Facharbeiter, Hilfskräfte selbst besorgt gehört zu seinem Job!- für Facharbeiter 200.. Helfer 150.. jeweils plus 1x Mahlzeit/Getränke am Tag...



    Ich habe da ein anderes Weltbild. Und ich kann meine Interessen auch selbst einbringen - zumindest in der Mediationsphase.

    Einmal editiert, zuletzt von Molchzar ()

  • Ich wuerde es vermutlich auch versuchen, schon allein um nicht alles mit mir machen zu lassen.
    Auch wenn die Erfolgsaussichten nicht gut waeren.
    Allerdings wuerde ich zuvor Aufwand und Gewinn abwaegen.
    Kosten und Zeitaufwand des Verfahrens sollten in einem vernuenftigen Verhaeltnis zu den den Erfolgsaussichten stehen.
    Sonst geht man lieber arbeiten in der Zeit und verdient vermutlich mehr...


    Viel Erfolg wir sind gespannt.



    Zu den Loehnen: Ich finde deine Einstellung gut.

    In Deutschland wird die Meinungsfreiheit durch Art. 5 Abs. 1 Satz 1 1. Hs. Grundgesetz gewährleistet.
    „(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […] Eine Zensur findet nicht statt.“

  • Du müsstest das Verfahren kennen. Ich kann nicht direkt Klage erheben, Arbitration (Mediation) ist "vorgeschaltet". Auch die Blotter gehört dazu.


    Ja ich kenne das Prozedere recht gut, da ich es mehrfach durchlaufen haben.
    Ebenso oft habe ich aber auch direkt Klage eingereicht, oder wurde verklagt.


    " Und ich kann meine Interessen auch selbst einbringen - zumindest in der Mediationsphase. "
    Beim Barangay sind keine Anwaelte zugelassen. Da muss man sowieso selbst reden.


    Ich weiss ja nicht, ob ca. 1500 P fuer einen Anwaltbrief fuer Einige bereits eine Investition darstellen, ich habe jedenfalls nie eine Zeile selbst geschrieben, sondern jeden Schriftwechsel ueber einen Anwalt gemacht.
    Nur dadurch wird sichergestellt, dass die Briefe auch Beweiskraft erlangen, von der Abschreckung gar nicht geredet.
    Nehme ich einen Anwalt, zeige ich deutlich, dass ich diesen Weg einschlage.
    Der Gegner weiss auch, dass ein Anwalt immer zur Klage raet. Der Schritt ist also nur noch gering. Die Abschreckung daher groesser.
    Ich kann nur sagen, wie ich es gemacht habe.


    Inzwischen gibt es das Instrument des " Fast-Case " . In nur einer einzigen Gerichtssitzung soll recht gesprochen werden - so mein Anwalt. Ohne Kindergarten vorher.
    Der Streitwert fuer einen Fast-Case ist aber nach oben begrenzt. Summe weiss ich derzeit nicht.


    PS : Die o.g. Loehne habe ich genau so bereits 2000 gezahlt. Ich halte die Angaben heute fuer Sklaverei in irgendeiner Provinz.


    McTan

  • Recht haben und Recht bekommen ist gerade auf den Philippinen nicht das gleiche, da haben sich schon ganz andere gewundert. Will aber nicht sagen, dass das hier so waere, es wuerde mich aber nicht ueberraschen...

  • Man zahlt halt die ortsüblichen Löhne... denn z.B. für Dt. Gewerkschaften wäre auch Deine Bezahlung "Ausbeutung"... ich wollte nur meine Zahlen in den Raum stellen.. jeder kann machen was er will!
    Im übrigen bin ich wirklich gespannt wie das bei Dir ausgeht... :denken


    Der Onkel meiner damaligen Freundin war Anwalt in Butuan... eine ganze Anwaltfamilie.. Vater Anwalt in Butuan, Tochter in CDO.. Sohn in Manila... kenne also so von Gesprächen was so abläuft auf den Ph am Gericht... mal sehen, was Du für Praxiserfahrungen machst...wünsch Dir alles Gute


    Noch was zum Lachen dazu:.. als ich zum ersten Mal zu Besuch hinkam, sah ich im Hof eine ganze "Autoflotte"... dachte ..ups.. kriege ich günstig einen Gebrauchten von ihm.. :yupi .. Als ich ihn fragte, lachte er und sagte: "das sind die Anzahlungen und Sicherheiten meiner Mandanten"... :yupi :yupi

    Einmal editiert, zuletzt von Krim ()

  • Allerdings wuerde ich zuvor Aufwand und Gewinn abwaegen.
    Kosten und Zeitaufwand des Verfahrens sollten in einem vernuenftigen Verhaeltnis zu den den Erfolgsaussichten stehen.


    Genau das tue ich ja. Ich kämpfe nicht um 20.000 oder 30.000 Pesos (das ist es nicht wert), sondern um 400.000 Pesos (sogar einiges mehr nach meiner neuen Berechnung). Selbst wenn das ganze wie das Hornberger Schießen ausgeht, ist es "diese" Sache wert.

  • Ich weiss ja nicht, ob ca. 1500 P fuer einen Anwaltbrief fuer Einige bereits eine Investition darstellen, ich habe jedenfalls nie eine Zeile selbst geschrieben, sondern jeden Schriftwechsel ueber einen Anwalt gemacht.
    Nur dadurch wird sichergestellt, dass die Briefe auch Beweiskraft erlangen, von der Abschreckung gar nicht geredet.


    Es geht ja nicht um 1500 Pesos für einen Anwaltbrief.Es geht darum, das ich meine Interessen bei dieser komplexen Materie besser einringen kann - ja auch schriftlich (in Englisch). Inzwischen habe ich meine eigenen Unterlagen so "sortiert", das ein Anwalt genug Textbausteine besitzt, um selbst einen Brief zu schreiben, der dann mit "rechtlich relevanten" Formulierungen unterlegt werden kann.


    Ja, ich traue mir viel in rechtlichen Dingen zu und habe auch viele eigene Erfahrungen sammeln können. Die meisten Fälle vor deutschen Gerichten (sofern kein Anwaltszwang bestand) habe ich selbst in eigener Regie durchgeführt (einschl. aller Schriftsätze). Im deutschen Zivilrecht kenne ich mich sehr gut aus - im philippinischen (amerikanischen) Recht habe ich natürlich Wissenslücken, zumal es hier vor Gericht ganz andere Zivilprozessordnungen und Abläufe gibt. Ich bin sehr gespannt, wie das ganze hier abläuft und werde bestimmt sehr viel dazulernen.


    Was die Beweiskraft anbelangt: da habe ich ja alles getan, was möglich ist. Etwas beweiskräftigeres als Briefe durch die Post mit "Certification" zuzustellen, gibt es doch nicht. Da wird die Übergabe und Annahme der Briefe durch einen Urkundsbeamten schriftlich bestätigt.


    Mit "Abschreckung" hast du natürlich recht. Ein Anwalt könnte da Wunder wirken. Mein Contractor glaubt möglicherweise bis heute nicht, das ich den Rechtsweg beschreiten werde. Aber ist das mein Problem, wenn er mir das nicht zutraut ? Mein ganzes Verhalten ( 5 Warning letters) und der Rausschmiß waren doch wohl eindeutig genug. Wenn er das nicht begriffen hat, kann ihm keiner helfen.


    Ich bin natürlich nicht den "philippinischen" Weg gegangen. Aber wieso sollte ich dies auch ? Ich habe den Case Schritt für Schritt systematisch aufgebaut, Termine und Fristen schriftlich gesetzt. Die Grundlage für einen erfolgreichen breach of contract war gegeben.


    Wenn der Contractor am Freitag nicht erscheint, kann ich ohnehin gleich Klage erheben. Kommenden Montag würde ich dann einen Rechtsanwalt einschalten.

  • Wenn der Contractor am Freitag nicht erscheint, kann ich ohnehin gleich Klage erheben.


    Also bei euch scheinen ja voellig andere Regeln zu gelten, als hier in LLC .
    Wenn du den Barangayweg gehen willst, um am Ende vor Gericht zu gehen, brauchst du vom Barangay das Zertifikat, dass eine Schlichtung gescheitert ist.
    Das bekommst du nur, wenn der Gegner alle 3 Termine nicht wahrgenommen hat, oder nach dem 3. Termin keine Einigung erzielt wurde.
    Die Erstellung des Zertis dauert ca. 1 Woche.


    Wenn der andere gewitzt ist, das hatte ich mehrfach erlebt, sitzt du am Termin und wartest, und der andere ruft 30 min nach dem Termin, was ja nach phil Time noch puenklich ist, an, und bittet um eine Verschiebung.
    Da Konflikte ja moeglichst vermieden werden, wird die Bitte gewaehrt und du sitzt, je nach Terminplanung, in 3 Wochen wieder dort. Dann ist der andere leider krank und kann nicht kommen, es gibt einen ueberraschenden Feiertag, der Captano ist nicht da usw.
    Auch hatte ich es, dass der andere schon eine Stunde vor dem Termin da war und dumm geschwaetzt hat, was wieder zur Verschiebung fuehrte. Ich kam vergeblich hin.
    Von 9 Terminen, alle mit dem gleichen Gegner, erschien er nur 4x , incl. den eigenen !
    Er hat das Spiel dann auch andersrum versucht, und 2x mich und 1x meine Frau vor den Barangay zitiert.
    Ich habe dem Captitano dann einen Tag vorher erklaert, dass ich ihn und seine Institution zwar respektiere, aber den Cirkus nicht laenger mitmache.
    Da ich eine Bekannte dort habe, weiss ich, dass der Gegner in keinem Fall ein Certifikat for File Action erhalten hat, obwohl ich nicht mehr erschienen bin.
    Trotzdem hatte ich dann 2 Klagen und meine Frau eine vor Gericht anhaengig, die alle dismissed wurden for lack of merrit. Kostete 10.000 P unterm Tisch und eine Pulle Roten.


    Sorry, dass ich ein wenig ausfuehrlich wurde. Ich wollte nur darstellen, wie es laufen kann, damit du nicht mit zu grossen Erwartungen startest.
    Ich habe uebrigens auch alle Briefe mit dem Anwalt abgesprochen.Es gibt aber viele Dinge, die man als Langnase nicht wissen kann, die aber sehr wichtig sind.



    Viel Glueck !


    McTan

  • Lieber Sackgesicht,
    danke für dein Interesse. Der Contractor kam nicht, was ja vorauszusehen war. Habe dann mit dem Barangay Captain ein längeres Gespräch gehabt. Guter Typ, er entschuldigte sich für das Verhalten des Filipinos. Er hat einen erneuten Termin für kommenden Mittwoch (22.1) vereinbart. Kommt der Contractor nicht, gibt er mir das Certificate of .... (Begriff fällt mir gerade nicht ein), das mich dann zur Erhebung der Klage berechtigt. Morgen treffe ich erstmals einen Rechtsanwalt, denn ich möchte sowas wie eine "Einstweilige Verfügung" bekommen. Es muss ja so etwas geben, da sich das philippiinische Recht am US Recht orientiert. Es besteht jetzt natürlich Beratungsbedarf.


    Mehr am Mittwoch.

  • denn ich möchte sowas wie eine "Einstweilige Verfügung" bekommen. Es muss ja so etwas geben, da sich das philippiinische Recht am US Recht orientiert.


    Lieber Molchzar,


    ein Einlesen in die Begriffe "writ of preliminary injunction" (Rule 58 der 1997 Rules of Civil Procedure) und TRO (temporary restraining order) koennten Dich bereits auf Dein Rechtsanmaltstreffen vorbereiten. :D


    Schau auch mal hier, hier und special rules hier sowie allgemein hier und hier.


    "Provisional remedy philippine law" koennten Dir als Suchworte bei einem Research weiterhelfen. :D


    Ansonsten viel Erfolg bei der Anwaltssuche - (nicht gleich den naechst besten),
    Sackgesicht

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