Diskussion zu: Baugewerbe in den Philippinen allgemein und speziell auf Bohol

  • Oft lies ich in der Vergangenheit hier diverse Contractor Geschichten wie z.B. von Molchzar (wie geht es ihm eigentlich?).


    Selbst habe ich auf Bohol diverse Foreman kennengelernt, welche eigentlich auch fast das komplette Programm anbieten um ein Haus zu errichten (ausser Building Permit und Architekt).

    Viele Foreigner (so auch ich) konstruieren selbst was und kümmern sich auch selbst um die nötigen Papiere.


    In touristisch stark wachsenden Gegenden ist der Bauboom nicht zu übersehen... Wie Pilze schiessen neue Resorts, Hotels aber auch Privatresidenzen in die Höhe.

    Viele Industrielle (China, Korea, etc.), Foreigner wie du und ich, aber auch reiche Pinoys stopfen haufenweise Geld ins Baugewerbe wie z.B. aktuell auf Bohol und speziell Panglao Island.


    Ich stelle mir (und hiermit auch allen mitlesenden) nun die Frage der Nachfrage: :dontknow


    - Was wird mehrheitlich gewünscht? Contractor mit umfassendem Komplettangebot oder einen guten Foreman und selbst ein bisschen anpacken?



    Weiterhin interessiert mich:


    - Welche konkreten Angebote (Contractor oder empfehlenswerte Foreman) gibt es bereits auf Bohol, wen kennt ihr konkret?


    - Was sind eure Erfahrungen im Phil-Baugewerbe (Bitte keine DACH Vergleiche)?


    - Was würdet ihr einem reichen Foreigner raten, welcher in 6-8 Monaten sein Haus z.B. auf Panglao errichten will und das Kapital auch wirklich hat?



    Bitte jetzt hier nicht DACH Standards mit Philippinischem Baugewerbe vergleichen, das steht auf einem anderen Blatt Papier...


    Ich freue mich auf eine rege Diskussion!


    LG

    Jarno

  • - Was wird mehrheitlich gewünscht? Contractor mit umfassendem Komplettangebot oder einen guten Foreman und selbst ein bisschen anpacken?

    Meiner Meinung nach ist das recht einfach zu beantworten, und gilt generell. Nicht nur für Bohol.


    Hast Du Ahnung vom Bau und den örtlichen Gegebenheiten und bist während der Bauphase vor Ort, kannst Du es mit einem guten Foreman plus Crew versuchen. Du machst den Einkauf, die Behördendinge und überwachst die Arbeiten.


    Hast Du keine Ahnung vom Bau und bist aber trotzdem vor Ort, wirst Du wohl einen Contractor nehmen.


    egal, ob Ahnung oder nicht, kannst Du nicht vor Ort sein, laß die Finger davon und baue erst dann, wenn Du es zeitlich einrichten kannst.


    Natürlich habe ich jetzt sehr kurz geantwortet. Man könnte seitenweise über vor- und Nachteile schreiben. aber im Wesentlichen läuft es daraufhin hinaus.

    Es kommt darauf an welche Kenntnisse und Erfahrungen Du selber mitbringst. Bist Du Handwerker, kannst Du mit einem Foreman arbeiten, und wenn Du einen guten findest, plus Crew, kann das was werden. Hast Du keine Ahnung ist ein Contractor sinnvoller, aber auch den mußt Du überwachen.


    Obiges ist meine Meinung, und entspricht meiner Erfahrung. Es mag andere Meinungen geben.

  • Solange Du ein Ein- oder Zweifamilienhaus bauen willst und selbst täglich wenigstens einmal vor Ort bist, könntest Du das m.E. auch ohne handwerkliche Fähigkeiten oder Bauerfahrung selbst - d.h. ohne contractor - angehen.

    Meine Erfahrung mit Contractoren ist eher negativ, letztlich werden sie Dich über den Tisch ziehen wollen - mal mehr mal weniger phantasievoll. Die großen Bauträger arbeiten viel mit contractors, haben aber auch das know how und die Fachleute um wasserdichte Verträge auszuhandeln und die Erstellung der Gewerke detailliert zu überwachen.

    Im privaten Sektor kann sich jeder schnell in die Materie einarbeiten und sich über jedes Detail im Internet schlau machen. Auch hier im PF kannst Du zahlreiche ausführliche threads zu allen möglichen Bauthemen finden. Wenn Du einen guten und vertrauenswürdigen foreman hast, ist der Rohbau meist kein Problem. Die altbewährte Bauweise mit posts und beams und hollow blocks beherrschen fast alle "Maurer" im Schlaf. Die Einhaltung der statischen Vorgaben in Deinen Plänen kannst Du selbst überwachen und alle erforderlichen Materialien selbst einkaufen. Spannender wirds bei der Sanitär- und Elektroinstallation. Bei der E.- Installation musst du vorher etwaige Vorgaben des örtlichen Stromlieferanten beachten. Ansonsten bist Du vor allem dadurch gefordert, einen guten Elektriker und Installateur zu finden. Auch hier kannst Du alle Materialien selbst einkaufen und die Arbeiten vor Ort überwachen.

    Auf diese Weise kannst Du Dir auch "Sonderwünsche", wie z.B. betonierte Stürze, Rolladenkästen oder komplett geerdete E.-Installation erfüllen.

    Nachdem Du dann aber auch soz. Arbeitgeber bist, gilt es an die entsprechenden Vorschriften zu denken. Meist wird das so gelöst, dass die Beschäftigungsdauer der Arbeiter nicht länger als 6 Monate dauert, also innerhalb der Probezeit endet.

    Das war natürlich nur ein sehr grober Überblick - viele Tipps und Empfehlungen findest Du wie gesagt hier in den Foren.

    Es gibt nichts Gutes,
    Es sei denn man tut es.

  • Hast Du keine Ahnung vom Bau und bist aber trotzdem vor Ort, wirst Du wohl einen Contractor nehmen.

    Genau so sehe ich das auch, Blue Print Building Permit und letztlich die Bauabnahme kann man so oder so nicht selber machen.

    Mit einem Contractor kann man auch besser komunizieren und absprechen was auch sehr wichtig ist, wenn ein Foreman kein oder schlecht Englisch

    sprechen kann dann kann es Probleme geben bis hin zur Verzweiflung, die sagen einfach immer ja obwohl sie nichts verstanden haben,(keine Veralgemeinerung es gibt auch Ausnahmen) Selber hatte ich vor 10 Jahren ein Haus auf Bohol gebaut, Contractor Architekt Foremann und seine Truppe.

    Vorgängige Referenzen eingeholt (geschaut) was ich auch für wichtig halte. Fazit: unser Hausbau ging ohne Probleme vonstatten und ich würde genau so

    wieder bauen. Manchmal spart man leider am falschen Ort. Übrigens in Panglao gibt es ein Schweizer der schon lange dort lebt und sich mit Hausbau befasst.

    Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein Erfolgreicher Mensch zu sein

    sondern ein Wertvoller !


    -Einstein-


  • Nur mit Contractor alles andere würde mich mindestens 10 Jahre meines Lebens kosten.

    Ein entfernter Verwandter ist Architekt, der hat uns einen Contractor empfehlen.

    Alles ist von Anfang bis Ende Problemlos gelaufen. Selbst einige Wochen nach Fertigstellung hat er noch Männer zu uns geschickt, wenn was zu beanstanden war.

    Bauzeit 9 Monate, Haus ist zweistöckig und ausgelegt für einen 3. Stock.

    Alles wird gut :D


    Wir alle haben gleich viel Zeit......24 Stunden täglich.......

  • Nur mit Contractor alles andere würde mich mindestens 10 Jahre meines Lebens kosten.

    Ein entfernter Verwandter ist Architekt, der hat uns einen Contractor empfehlen.

    Alles ist von Anfang bis Ende Problemlos gelaufen. Selbst einige Wochen nach Fertigstellung hat er noch Männer zu uns geschickt, wenn was zu beanstanden war.

    Bauzeit 9 Monate, Haus ist zweistöckig und ausgelegt für einen 3. Stock.

    Hast Du ein Foto, bitte?

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    Bilder unserer Touren hier: Nord-Luzon, Kordilleren, Reisterrassen, Banaue, Sagada, Pinatubo und Vigan!


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  • Danke für die vielen Antworten!

    Es kommt darauf an welche Kenntnisse und Erfahrungen Du selber mitbringst. Bist Du Handwerker, kannst Du mit einem Foreman arbeiten, und wenn Du einen guten findest, plus Crew, kann das was werden. Hast Du keine Ahnung ist ein Contractor sinnvoller, aber auch den mußt Du überwachen.

    sehr wichtiger Punkt, die eigene Erfahrung! Ich selbst hatte vom Bau nun wirklich wenig Ahnung. Habe eine mechanische Ausbildung und kann deshalb wenigstens einigermassen gut geometrisch zeichnen.

    Ich hatte seit 2012 zwei kleinere Projekte (Schweinestall und Zimmeranbau bei meiner Schwiegermutter) wobei ich sehr viel lernte. Konstruiert und Material gekauft habe ich selbst zusammen mit meiner Frau, gebaut haben unsere Nachbarn (Foreman Onkel meiner Frau und der noch junge Papa meines Gottenkindes quasi in Ausbildung).


    Mit einem Contractor kann man auch besser komunizieren und absprechen was auch sehr wichtig ist, wenn ein Foreman kein oder schlecht Englisch

    sprechen kann dann kann es Probleme geben bis hin zur Verzweiflung, die sagen einfach immer ja obwohl sie nichts verstanden haben,(keine Veralgemeinerung es gibt auch Ausnahmen)

    na da habe ich wohl Glück gehabt beim aktuellen Projekt und eine "Ausnahme" gefunden. Mein neuer Foreman spricht super Englisch, kommuniziert mit mir offen die nächschten Bauschritte, ist transparent (Buchführung), kauft die Materialien selbst, etc.


    Im privaten Sektor kann sich jeder schnell in die Materie einarbeiten und sich über jedes Detail im Internet schlau machen. Auch hier im PF kannst Du zahlreiche ausführliche threads zu allen möglichen Bauthemen finden. Wenn Du einen guten und vertrauenswürdigen foreman hast, ist der Rohbau meist kein Problem. Die altbewährte Bauweise mit posts und beams und hollow blocks beherrschen fast alle "Maurer" im Schlaf.

    Habe hier im Forum viel gelernt und wie oben beschrieben dann wohl wirklich auch Glück gehabt, einen guten und vertrauenswürdigen Foreman zu finden.


    Nur mit Contractor alles andere würde mich mindestens 10 Jahre meines Lebens kosten.

    So unterschiedlich sind also die Erfahrungen...


    Ich ging noch nie über einen Contractor, haben letztes Jahr in 5 Monaten mit oben erwähntem Foreman unser 2 stöckiges Haus errichtet. Ist seit Juli 2018 bewohnbar und das obere Stockwerk ist noch im Rohbau, wird aber diesen Sommer fertiggestellt sobald ich wieder vor Ort bin.


    Übrigens in Panglao gibt es ein Schweizer der schon lange dort lebt und sich mit Hausbau befasst.

    gogobo könntest du mir hier oder per PN (was sagen die Forenregeln?) verraten wen du damit meinst? Evt. kenne ich ihn auch.


    LG

    Jarno

  • hier übrigens noch der Link zum Thread Haus Bauen--Ja oder Nein ?, dort geht es ja vorallem auch darum vor Ort zu sein, was ich für das wichtigste überhaupt halte.


    Nun zum Thema Business in den Philippinen. Ich bin ja eigentlich auch der Typ, der das Risiko eines Totalverlustes als zu hoch einstuft und keinen Bock hat sich mit langwierigen Behördenprozessen und der Angst vor bewaffneter Konkurrenz rumschlagen zu müssen. Geld verdienen in den Philippinen? Wenns nicht unbedingt sein muss, Nein Danke!


    Trotzdem habe ich mir bezüglich Business im Baugewerbe nun ein paar Gedanken gemacht...


    - Warehouse auf Panglao Island, evt. Mariveles am mittleren Highway. Im Angebot grosser Stock an z.B. Zement, Kieselsteinen, Armierungseisen, Drähten, Nägeln und Plywood. Könnte interessant sein wenn die Bauherren auf Panglao sich das Verkehrschaos in Tagbilaran nicht täglich antun wollen. Ich meine keinen Hardware Laden sondern wirklich ein grösseres Materialdepot. Da müsste natürlich zuerst einiges investiert werden und Vertrauenswürdige Leute rekrutiert werden. Als Besitzerin würde dann meine Frau auf dem Papier stehen.


    - ein bis zwei vertrauenswürdige Foreman plus 5-15 Carpenter, Mason, Helper anstellen (mit Probezeit, wenns nicht passt tschüss!) mit Aussicht auf Festanstellung. Einen Elektriker Foreman plus 2-5 Electrician und Helpers... und dann Auftraggeber wie mich suchen (vermehrt Ausländer) welche innerhalb 5 - 8 Monaten ein Haus errichten wollen und sich das auch leisten können.

    Die ganze Logistik könnte dann z.B. über das Warehouse laufen...


    - Auf Panglao Island einen Airconditioning & Refrigeration Service (und evt. auch Sales) aufbauen. Mein jüngster Schwager schliesst nächsten Monat den von uns gesponsorten Bachelor als AC & Refrigeration Technician ab. Der müsste aber zuerst noch ein paar Jahre Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln...

    Warum AC? Die welche es sich leisten können, möchten alle min. ein gekühltes Zimmer und Kühle Getränke sind für solche Leute auch ein Muss.


    Ist alles noch wenig konkret und liegt noch weit weg in den Sternen, ich strecke hier nur mal meine Fühler aus... evt. wird einer der drei Punkte mal umgesetzt, vielleicht nicht. Und wenns dann wirklich ganz gut läuft wäre eine Kombination aller drei Punkte möglich!


    LG

    Jarno