Telefonvertrag

  • Ich habe es ins Behördenforum gestellt, da es hier rechtliche Probleme mit der Bonitätsauskunft geht.


    Vor mehr als 2 Jahren sind wir nach Deutschland gezogen und haben uns soweit möglich integriert. Typische Probleme waren, dass es schwierig war, trotz Arbeitsvertrag einen Mietvertrag zu bekommen, da Gehaltsnachweise nicht vorhanden waren. Aber das ist Geschichte. Wir sind angekommen und mittlerweile geht es ganz gut, Arbeit alles OK, bis auf die Tatsache, dass meine Frau immer noch die Schulbank drücken muss, um die Berufsanerkennung zu bekommen.


    Jetzt wollte ich für und im Namen meiner Frau einen Telefonvertrag bei 1 u. 1 abschliessen, online und kleiner Betrag. Die Email Bestätigung ist gekommen, aber es geht nicht weiter.


    Die Hotline war am Anfang nicht sehr hilfreich:

    Tag1: "komisch, da muss ich nachschauen"

    Tag2: "Der Auftrag wurde storniert. Warum kann ich nicht sagen."

    Tag3: "Es gab eine negative Risikobewertung. Der Auftrag wurde automatisch storniert. Bei Stornierungen sollte eine Benachrichtigung innerhalb der nächsten Tage per Post erfolgen. Wir kennen das Problem, das leider keine automatische Nachricht per Email erfolgt." (Wahrscheinlich aus Sicherheitserwägungen, wie ich denke.)


    Leider wollten oder konnte die Hotline nicht sagen, worauf sich die "negative Risikobewertung stützt".


    Sicherheitshalber haben wir auch schon mal die Schufa-Auskunft angefragt (vor mehr als einem Jahr). Dort steht nicht viel drin ausser, dass das Giro-Konto bei der DKB abgelehnt wurde. Das ist eine andere Geschichte, aber hat wohl ähnlichen Hintergrund, da wir Neuankömmlinge sind.


    Prinzipiell kann ich das Problem mit dem Kreditrating und Vertrauen nachvollziehen. Nach mehreren Anläufen, hat meine Frau jetzt endlich einen Stromvertrag auf ihren Namen abschliessen können. Beim ersten Mal wurde es auch einfach abgelehnt, aber nach Anruf bei der Hotline wurde wohl eine "manuelle" Nachprüfung vorgenommen.

    Jetzt könnte man auf das Problem der Algorithmen schimpfen und die automatischen Checks. Aber das wollte ich hier nicht thematisieren, sondern fragen, ob

    • es hier ähnliche Erfahrungen bei Verträgen gibt oder
    • es, wir hier im speziellen, schwierig ist, als Ehepartner, einen Telefonvertrag abzuschliessen (klar, kann ich das auch selber machen, ich möchte aber dass meine Frau als vollwertiger Konsument anerkannt wird)
    • und wie man solche Probleme vermeiden kann

    Bevor ich mich jetzt den nächsten Vertragsdealer an an Hals werfe, möchte ich schauen, wo das Problem liegen könnte, um nicht wieder auf die Nase zu fallen. Bei jeder Anmeldung muss man ja die Schufa Auskunft unterschreiben. Eine Ablehnung landet dann wohl auch in der Schufa-Zusammenfassung.

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    Sollte die Aussage weiterhelfen oder gar richtig sein, bitte ich um ein ++

  • Leider wollten oder konnte die Hotline nicht sagen, worauf sich die "negative Risikobewertung stützt".

    Ja, die müssen auch keinen Grund geben (Vertragsfreiheit), und werden es i.d.R. auch nicht machen (da sie sich mit jeder Angabe eines Grundes angreifbar machen).


    Aber zum allgemeinen Phänomen (das auch sehr viele andere Ausländer betrifft, die nach D kommen, oder auch Deutsche, die in bestimmte andere Länder umziehen): hat man keine (Kredit-)Historie, scheitern oft Anträge an automatischen Algorithmen. Das kann Telefonverträge, Eröffnung von Bankkonten, Anmieten von Wohnungen, KFZ-Versicherung usw. betreffen. *Manchmal* hilft es, auf eine Nachprüfung hinzuwirken, oft genug aber auch nicht. Zur Schonung der eigenen Nerven wäre es das Beste (meine Meinung), solche Vorkommnisse abzuhaken und andere Vertragspartner zu suchen, zumindest in den ersten 1-2 Jahren. Irgendwann sollte sich eine positive Kredithistorie aufgebaut haben (z.B. durch Gemeinschaftskonto bei Banken; Bürgschaft, um Mietvertrag durchzubekommen; usw.), dass sich das von selbst erledigt.


    Bloß nicht persönlich nehmen und auf irgendwelche "Rechte" pochen (die man nicht hat) :D


    Der Mensch kann nicht gut genug vom Menschen denken - Kant

  • Euer Problem liegt bei der Schufa ihr könnt nur dort klären warum dort bestimmte Einträge vorhanden sind die unter Umständen gelöscht werden sollten. Jede Abfrage wird gespeichert und wenn dort mehrere (evtll. Unbegründete) Einträge vorhanden sind werden alle folgenden Abfragen negativ beantwortet. Daher müsst ihr die Schufa kontaktieren um falsche oder unrichtige Einträge korigieren oder sogar löschen zu lassen.


    Lasst euch da nicht abwimmeln, es ist euer Recht auf Korrektur fehlerhafter Einträge.


    LG Lotsch

  • Das Ziel war sich eine gute Schufa aufzubauen. Auch wenn ich die Idee an sich irrwitzig finde, aber das ist in Deutschland notwendig.


    Mittlerweile gab es POST von "Fraud Operations" mit dem Hinweis "Gerne erklären wir Ihnen persönlich den Grund ..." . Gut, denke ich mir.

    Zitat

    *Manchmal* hilft es, auf eine Nachprüfung hinzuwirken, oft genug aber auch nicht.

    Jetzt hatten wir die Möglichkeit den Fall mit einem kompetenteren Mitarbeiter zu besprechen. Leider wurde uns natürlich nicht der eigentliche Fehler mitgeteilt. Aber es scheint so, als ob der Name meiner Frau eine Rolle spielt. Manchmal verwendet sie für das Online Shopping den Rufnamen und manchmal den kompletten Vornamen (er besteht aus mehreren einzelnen Namen.) und so wie ich denke, hat der Algorithmus ein Problem damit, wenn man die Daten aus mehreren Quellen zusammenführt. Gemeldet ist sie natürlich mit dem vollen Vornamen.


    Wir haben den Antrag zusammen mit der Hotline nochmal ausgefüllt. Und es lief mit kleineren Stolperstellen! (hört hört) durch.


    Die Lösung in diesem Fall war wirklich für den Fall den kompetenten Ansprechpartner zu finden. Dies ist leider schwierig und die ersten Tage nicht funktioniert.

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    Sollte die Aussage weiterhelfen oder gar richtig sein, bitte ich um ein ++