Hunderttausend heulende und jaulende Höllenhunde!
Schlafmützen! Schwarzfüße! Troglodyten! Feuerfresser! Ikonoklasten! Schnapphähne! Süßwassermatrosen! Hatschi-Bratschis! Barbaren! Anthropophagen! Spitzbube! Sklavenhalter! Schubiak! Anthropopitheken! Rabenaas! Hagel und Granaten! Söldnerseelen!
Zur Erinnerung:
Und noch viel mehr habe ich heute Morgen am Strand ins Meer hinaus geschrien und zwar zwei Mal.
Der 1. Haddock Anfall:
Vor einer Woche hatte ich der lokalen Elektrizitätsgesellschaft (CAMELCO) mitgeteilt, dass ic sie bitte, noch diese Woche den provisorischen Anschluss and den
definitive Eingang umzuhängen. Ich hätte es selbst tun können, aber was ausserhalb des Grundstücks liegt, ist deren Hoheitsgebiet und das respektiere ich.
Wir haben dann einen Termin für heute Morgen, Freitag, "first workhour", das heist 08h00 vereinbart.
Um 05h30 hatten wir dann unseren täglichen Brown-out, aber um &h30 war der Strom wieder da.
Natürlich kam um 08h00 niemand. Das ist ja auch normal, denn 08h00 Filipino Zeit ist so etwas zwischen 9 und 10 Uhr.
Wir haben dann um 10 Uhr angerufen und uns wurde mitgeteilt, dass unser Auftrag ja ein ganz anderes Gebäude betreffe und dass da zuerst Abklärungen gemacht werden müssten.
Nach dem ich mich abgekühlt hatte, unter der Dusche, denn das Meer ist viel zu warm, bin ich zur Elektrizitätsgesellschaft (CAMELCO) gefahren um mich zu erkundigen.
Dort erzählte man mir dann eine ganz andere Geschichte: Der uns zugewiesene Elektriker hätte heute Morgen angerufen und gesagt, gesagt, dass er wegen Bauchschmerzen nicht
arbeiten könne.
Hier habe ich den Haddock in mir ganz tief verschluckt und gelächelt.
Ob sie mich dann nicht hätten anrufen können, fragte ich. Nein, das tun wir nicht und wir kennen auch ihre Telefonnummer nicht.
Komisch, auf der monatlichen Rechnung ist sie immer gedruckt, sowohl Landline wie Cell-Nummer. Schon wieder so eine faule Ausrede.
Ob denn jemand anders kommen könnte, fragte ich weiter. Nein, alle Techniker (sic!) seien schon anderen Arbeiten zugeteilt, kam die Antwort.
Na, dann soll halt morgen Samstag jemand kommen. Oh nein Sir, am Samstag arbeiten wir nicht, aber next week maybe.
Haddock hat dann noch ein gequältes Lächeln herausgewürgt und mich verabschiedet.
Im Auto hat es dann etwa so getönt:
Affenschwänze! Affenmensch! Saufeule! Duckmäuser! Pfeffersäcke! Intriganten! Teppichhändler! Meerkatzen! Luder! Galgenstricke! Höllenbratschen! Strauchdiebe! Fatzke! Schweißfußindianer! Hungerleider! Mameluck! Neandertaler!
Ah, der Haddock muss auf einer seiner Seereisen in den Philippinen vorbeigekommen sein.
Zuhause angekommen, gab es dann erst einmal einen guten Espresso.
Der 2. Haddock Anfall:
Ich sass vor meinem Computer auf der Veranda, schlürfte Kaffee und tippte den Artikel über unsere Gecko-Austreibung.
Da kamen doch die Wasserweiber!
Hueregopfertamisiech nomol! (das ist nicht Haddock, das bin ich).
Die Vorgeschichte:
Seit 4 Jahren bezahlen wir hier pro Monat 60 Pesos für das Frischwasser. Der Preis ist OK und das Wasser ist bestes Sodawasser.
Im Juni kamen dann zwei Wasserweiber um 60 Pesos für das Wasser und 200 Pesos Tankgebühr pro Monat einzuziehen.
Das Wasser habe ich natürlich bezahlt, aber Tankgebühr ?
Dem ist so. Der Wasserdruck aus der Barangayleitung ist nicht gerade berauschend. Deshalb habe ich einen rund 11m hohen Wasserturm
über meinem Haus gebaut um Druck zu erzeugen. So eine Taboo-Dusche tut es ja zur Not, aber auf die Dauer habe ich lieber einen rechten
Wasserstrahl aus der Dusche oder zum Feuerlöschen.
Ich habe das den Wasserweibern erklärt und verlangt die schriftlichen Unterlagen der Wassergenossenschaft zu sehen, da ich das Gefühl hatte,
dass es sich entweder um einen Longnose-Tarif oder um die eigene Tasche der Wasserweiber handelte.
Wie geschrieben, das war im Juni dieses Jahres.
Heute sind die zwei wieder angetrabt und haben mit wichtiger Mine eine Papier auf den Tisch geknallt.
Es war die Resolution Nummer 2/2013 vom 29. August 2013.
Darin stand, dass ab sofort alle Besitzer eines Wassertanks eine Gebühr von 200 PHP pro Monat zu bezahlen hätten.
Das stinkt doch zum Himmel. Das Geld wollten sie schon im Juni, aber das entsprechende Papier wurde erst ende August erstellt. Komisch!
Ich life dann schnell zum Strand runter, um meinem Haddock zu fröhnen.
Mit einem Lächeln kam ich dann zurück und fragte die Damen, weshalb denn ein Tank etwas kosten sollte.
Die sagten mir doch ganz überzeugt, dass ich ihnen den Druck aus der Barangayleitung übermässig belasten würde.
Haddock musste noch warten.
Ich erklärte ihnen, dass genau das Gegenteil wahr wäre und dass sie eigentlich mich bezahlen müssten.
Staunen und Glucksen!
Es ist nämlich so, dass ich zwei Mal pro Woche in der Nacht meinen 4000 Liter Tank mit etwa 2200 Liter fülle.
Ich fülle ihn in der Nacht, weil da kaum jemand Wasser braucht und ich niemandem den Druck wegnehme.
Die andern 5 Tage und Nächte beziehe ich keinen Tropfen vom Barangay und an den 2 restlichen Tagen auch nicht, weil die
Pumpe nur nachts so ungefähr 20 Minuten lang pumpt.
Die Wasserweiber hatten während der Physikstunden sicher einen Fensterplatz gehabt. Verstanden haben sie aber rein gar nichts.
Da meinte dann die ältere der Hexen, dass sie eine "Occular Inspection" durchführen würden, wenn ich nicht bezahle. Und dass ich
dann pro Monat für jeden Wasserhahn 80 Pesos bezahlen müsste.
Mit einem grossen Grinsen (Lächeln kann man das nicht mehr nennen) sagte ich ihr: "Ma'am, this is blackmail. I will report."
Ich hatte Mühe, den Haddock noch unter Kontrolle zu haben.
Sie sagte mir dann, dass morgn um 13h00 Filipino Time eine öffentliche Genossenschaftssitzung auf dem Basketballfeld stattfinden würde
und dass ich meine Anliegen dort vorbringen könnte. Sie fügte dann noch hinzu, dass Filipino Time bedeute, dass es auch 1h30 oder 2 Uhr werden könnte.
Ich habe dann die zwei Wasserweiber zum Haupttor geführt, habe meinem Hund auf Schwyzertütsch gesagt, dass er böse knurren soll und die Hexen sind auf den Besen gesessen und weggeflogen. (War zwar ein Tricycle und hat geknattert und gestaubt und geraucht).
Ich bin dann zum Strand gerannt und habe meinem Haddock gezollt:
Wasserkopf! Kartoffelkäfer! Kleptomane! Diplodokus! Vampir! Kürbisgeist! Flaschenteufel! Hominide! Quartalssäufer! Krrtchmvrtz! Mrkrpxzkrmtfrz! Wasserhexen!
Wenn meine Partnerin nicht ein wunderbares Mittagessen gekocht hätte, würde ich vielleicht immer noch ins Meer hinausrufen ...
ich überlege mir, ob ich morgen zu diesem Plattfussindianer Powow gehen soll und falls ja, wie ich diesen Kürbisgeistern beibringen, dass ich ihnen durch meine Investition einen Dienst erweise.
Tomorrow maybe.
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