OFW in UK

  • Hallo zusammen


    Die Schwester meine Frau ist Krankenschwester auf den Phils. Sie möchte nun bald nach UK um als Nurse zu arbeiten. Gibt's im Forum jemanden der das schon durch hat? Wäre um Infos und Tipps dankbar.


    Was ich bisher weiss:


    - man muss mindestens 1 Jahr lang in den Philippinen als Krankenschwester gearbeitet haben


    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Ich habe das nur am Rande mitbekommen. UK ist als alternative Destination aufgrund des Volumens der größte Konkurrent für die Rekrutierungsbemühungen Deutschlands.

    Man sollte meinen, durch die Sprache wäre es erheblich einfacher. Die Realität sah aber anders aus. Damals wurde IELTS level 7,5 verlangt. Nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen war das C1. Im Schnitt erreichen Filipinos nach Auskunft der Recruiter aber maximal level 6. Daher waren für die Tests Vorbereitungsschulungen notwendig. Offizielle Zahlen kenne ich nicht, bei einem befreundeten Recruiter betrug die Durchfallquote trotz der Schulungen über einen längeren Zeitraum um die 90 %, sodass er am Ende aufgegeben hat. Auch der Ablauf der Visaverfahren war zäh.


    Anfang des Jahres habe ich folgenden Artikel gelesen, nachdem die Zugangshürden gesenkt werden sollen:


    https://www.telegraph.co.uk/gl…supercharged-recruitment/


    Wie viel davon schon umgesetzt wurde, weiß ich nicht. Demnach würde nun IELTS level 6,5 ausreichen und Berufserfahrung ist überhaupt keine Voraussetzung mehr. Der NHS ist in einem ziemlich desolaten Zustand, daher würde ich zumindest schauen, ob es nicht auch Optionen in Australien, Kanada, Neuseeland oder den USA gibt.

  • So viel ich weiß kann man ohne PH Agentur nichts erreichen, sind sehr teuer. Da kann sie mal fragen.

    UK ist eines von mittlerweile vielen Ländern (u.a. auch Deutschland), für das keine placement fees verlangt werden dürfen. Natürlich wird es Agenturen geben, die es illegal dennoch versuchen.


    Hier das bilaterale Abkommen:


    https://www.google.com/url?sa=…Vaw10HoWRwHy7kQ_L5J9PsofN


    No employer, recruitment or placement agency or any entity shall collect any placement fee, costs incurred by recruitment agency and other fees, directly or indirectly, from any nurse or healthcare professional to be deployed, that contravene the applicable laws and the rules and regulations of both countries.

  • Meine Schwägerin hat nun sämtliche Unterlagen eingereicht und der Englischtest steht nächste Woche an. Hoffentlich besteht sie den, ansonsten heissts nochmals büffeln.


    Muss bei der Ausreise aus den Philippinen ein gewisser Geldbetrag nachgewiesen werden, damit die Ausreise vom Immigration Office nicht verweigert wird? Falls ja, gibts dazu ne Quelle? Danke und Gruss milano

  • Meine Schwägerin hat nun sämtliche Unterlagen eingereicht und der Englischtest steht nächste Woche an. Hoffentlich besteht sie den, ansonsten heissts nochmals büffeln.


    Muss bei der Ausreise aus den Philippinen ein gewisser Geldbetrag nachgewiesen werden, damit die Ausreise vom Immigration Office nicht verweigert wird? Falls ja, gibts dazu ne Quelle? Danke und Gruss milano

    Nein jedoch benötigt sie vermutlich ofw cfo (pdos) und evtl. ein Schreiben vom Arbeitgeber.

  • Hab da anscheinend was falsch verstanden, es gab mehrere kleinere Tests, welche sie alle bestandne hat. Am Schluss dann den Haupttest mit speaking, reading, writing und listening. Kostet AUD 587 was umgerechnet ca. 360 Euro sind.


    Ergebnis meiner Schwägerin war:

    Speaking - 380

    Reading-360

    Writing-350

    Listening-330


    Das reicht leider beim listening nicht aus, da hätte sie 20 Punkte mehr gebraucht für England. Was in etwa 2 Fragen ausmacht gemäss ihr, sie hat mir nach dem Test gesagt, dass sie sicher nicht bestanden hat, da es nicht gut gelaufen ist. Es gibt jedoch auch Länder (Ireland, USA Florida, Malta und Maldediven) mit geringerer Anforderung, kann unter OET Accepted Countries and Grades For Nurses and Doctors (edoxi.com) eingesehen werden.


    Wie gehts weiter? Sie wird den Test wiederholen, da sie nach England möchte... to be continued


  • Es gibt Neuigkeiten. Meine Schwägerin hat den 2. Test gemacht und hatte genug Punkte beim listening, dafür war sie beim speaking darunter... aber angeblich kein Problem, es wird der Durschnitt der zwei Tests berechnet. Sie hat sich nun def. entschieden und möchte nicht nach DACH, da sie keinen Bock hat auf Deutsch lernen...sie würde so mindestens 1 Jahr "verlieren". Sie bewirbt sich jetzt mit diversen recruiter. Mal schauen wo sie schlussendlich landet. Eine Kollegin von ihr ist in UK als Nurse oder Pflegerin. Ich meld mich wieder sobald es Neuigkeiten gibt.

  • Meine Schwägerin hat einen Arbeitgeber gefunden und ein Jobangebot erhalten. Das "certificate of Sponsorship" wurde ausgestellt. Jetzt muss sie im November nur noch den Gesundheitscheck bestehen, dann gehts für sie im Januar 2024 los. Jährlicher Bruttolohn beträgt 38'532.00 Pfund, das sind ca. 41'844 CHF oder 44'179 Euro. Keine Ahnung ob das Gehalt iO geht. Aber ist jedenfalls bedeutend mehr, als meine Schwägerin in der Heimat verdient...


    Hat hier jemand Erfahrungswerte?

  • Mittlerweile ist meine Schwägerin in UK angekommen. Hat eine Wohnung und arbeitet 3 1/2 Tage die Woche (42h). An ganzen Arbeitstagen sind's 12h und bei nem halben 6h. Jetzt steht nur noch der letzte Test an der Uni an, damit sie auch in UK als vollwertige, sogenannte registered nurse gilt und auch so entlöhnt wird.

  • Mittlerweile ist meine Schwägerin in UK angekommen. Hat eine Wohnung und arbeitet 3 1/2 Tage die Woche (42h). An ganzen Arbeitstagen sind's 12h und bei nem halben 6h. Jetzt steht nur noch der letzte Test an der Uni an, damit sie auch in UK als vollwertige, sogenannte registered nurse gilt und auch so entlöhnt wird.

    Danke, dass Du über die weitere Entwicklung schreibst. Wie sind bisher die Arbeitsbedingungen?


    Arbeitgeber ist der NHS?

  • Mittlerweile ist meine Schwägerin in UK angekommen. Hat eine Wohnung und arbeitet 3 1/2 Tage die Woche (42h). An ganzen Arbeitstagen sind's 12h und bei nem halben 6h. Jetzt steht nur noch der letzte Test an der Uni an, damit sie auch in UK als vollwertige, sogenannte registered nurse gilt und auch so entlöhnt wird.

    Genau das ist der Grund warum viele im medizinischen Bereich nicht nach DACH gehen: Denn sie müssen keine Fremdsprache lernen und die medizinische Sprache in English sollten sie beherrschen!

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Danke, dass Du über die weitere Entwicklung schreibst. Wie sind bisher die Arbeitsbedingungen?


    Arbeitgeber ist der NHS?


    Was möchtest du gerne wissen ALD? Glaube habe das meiste erwähnt, 3 1/2 Tage arbeiten pro Woche 42h, sie hat keine Nachtschicht (kann man angeblich dort wählen), sprich Schicht von 8-20:00. Je eine Pause am Morgen und Nachmittag sowie Mittag, wobei die kurzen Pausen auch ausfallen können, sofern zu viel los ist, weiss jetzt garnet ob die bezahlt sind oder nicht... Sie ist bisher sehr zufrieden, die Arbeit ist streng aber nicht anders als auf den Philippinen gem. Aussage meiner Schwägerin.


    Nein, es ist eine private Firma mit mehreren Altersheimen.

  • Na gut, dann hat sie eine 42h Woche, etwas mehr als hier. Muss dafür kein deutsch lernen

    Rischtisch! Und das Deutsch ist das Schwierigste bei der ganzen Aktion.


    Und der Artikel sagt sehr viel zu dem Thema:


    Where have the nurses gone? The shortage of nursing professionals in the Philippines

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    um Situationen zu vermeiden,

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  • In der Welt ist heute ein Artikel zu dem Thema erschienen:


    Die Flucht der schlecht bezahlten Pflegekräfte

    Großbritannien zahlt wie Deutschland nur mittelmäßige Löhne in der Krankenpflege. Das führt nun dazu, dass viele Pfleger aus dem Ausland nach kurzer Zeit weiterziehen – in Länder, die viel höhere Löhne zahlen. Drei sind besonders attraktiv. Anzeige

    Seit Jahren gehören medizinische Pflegekräfte aus dem Ausland zu den wichtigen Stützen des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes NHS. Doch längst nicht alle dieser Krankenpflegekräfte bleiben dauerhaft im Land. Und die Abwanderung nimmt rasch zu, vor allem in Staaten mit deutlich höheren Gehältern.

    Im Fiskaljahr 2022/23 haben 12.400 Pflegerinnen und Pfleger die nötigen Unterlagen beantragt, um ihre Qualifikation im Ausland nachzuweisen. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr und eine Vervierfachung gegenüber 2018/19, dem letzten vollen Jahr vor der Pandemie.

    Am deutlichsten zeigte sich der Anstieg bei Pflegern, die im Ausland ausgebildet worden sind und bisher maximal drei Jahre in Großbritannien gearbeitet haben. Das „lässt vermuten, dass Großbritannien für eine wachsende Zahl ausländischer Pflegekräfte zu einem Sprungbrett wird, um zu anderen Zielen aufzubrechen“, schreiben die Autoren der Denkfabrik „Health Foundation“ in einer aktuellen Studie.

    Auffällig sei, dass vier von fünf Bewerbungen auf drei Staaten entfallen: Australien, Neuseeland und die Vereinigten Staaten. Dort wird das Personal in der Pflege deutlich besser bezahlt als in Großbritannien.

    Im Land genießt der NHS sehr hohe Zustimmung, das steuerfinanzierte Gesundheitssystem gilt als eine der großen Errungenschaften. Doch die Sparpolitik in der Folge der Finanzkrise, eine alternde Gesellschaft und ein hoher Anteil an Übergewichtigen haben dem System in den letzten Jahren zugesetzt.

    Dazu kamen noch die erheblichen Anforderungen an medizinisches Personal während der Pandemie. Viele Menschen müssen Monate auf Behandlungstermine warten. Seit Jahren sind viele Stellen für Ärzte, aber vor allem auch das Pflegepersonal schwer zu besetzen.

    Immer stärker hat der NHS daher auf Anwerbung im Ausland gesetzt. Für medizinische Kräfte gelten vereinfachte Visa-Bestimmungen und geringere Gehaltsschwellen als für viele andere Berufe.

    „Es sieht fast so aus, als würde der NHS auf den Ranglisten der beliebtesten Standorte für internationale Pflegekräfte abrutschen“, sagte Anne Marie Rafferty, Professor für Krankenpflege am King’s College in London dem „Guardian“.

    „Besonders besorgniserregend ist, dass Großbritannien bei der Entlohnung nicht mehr als Hochlohnland, sondern nur noch als mittlerer Anbieter gesehen wird und als Zwischenstation, in der sich ausländische Pfleger an westliche Gesundheitssystem gewöhnen, um sich dann auf die Suche zu machen, nach besserer Bezahlung und Bedingungen.“

    Großbritannien ist mit seinen Sorgen nicht allein. In vielen westlichen Industrienationen fehlen in zahlreichen Bereichen der Gesundheitsversorgung Fachkräfte. Der demografische Wandel dürfte die Lage in den kommenden Jahren noch deutlich verschärfen.

    Auch Deutschland wirbt seit einigen Jahren medizinisches Pflegepersonal aktiv im Ausland an. In Großbritannien hat dieses Vorgehen schon länger Tradition, hier ist der Anteil der im Ausland ausgebildeten Pflegekräfte daher hoch. Bei 18 Prozent lag er laut Daten der OECD bereits 2021 und damit höher als in anderen Staaten in Westeuropa.

    Von den 2022/23 im Land neu registrierten Krankenpflegern hatten 24.000 ihre Ausbildung im Ausland abgeschlossen – laut Daten der Branchenaufsicht Nursing and Midwifery Council waren das fast die Hälfte aller Neuzugänge.



    Doch weitverbreitete Engpässe in vielen Staaten führen dazu, dass der Wettbewerb zwischen einzelnen Staaten immer weiter zulegt. Arbeitsbedingungen und die Bezahlung gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung, scheinen die britischen Daten zu belegen. Grundlage sind die Certificate of Current Professional Status (CCPS), die nötig sind, um in anderen Staaten bei einer Bewerbung eine Beschäftigung in Großbritannien nachzuweisen.

    In den drei beliebtesten Zielländern verdienen Krankenpflegerinnen und -pfleger deutlich besser als in Großbritannien. Angepasst um die Kaufkraftparität liegt das durchschnittliche Jahresgehalt laut den jüngsten OECD-Daten auf der Insel bei umgerechnet 46.000 US-Dollar (42.566 Euro). In Neuseeland sind es 57.000 US-Dollar, in Australien 71.000 US-Dollar und in den USA 84.900 US-Dollar.

    Zum Vergleich: Fachkräfte in der Gesundheitspflege verdienen in Deutschland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Mittel 3928 Euro, das entspricht mindestens 47.136 Euro im Jahr.



    Die drei beliebtesten Destinationen haben jüngst Maßnahmen bekannt gegeben, um mehr medizinisches Pflegepersonal aus dem Ausland anzuziehen. Einfacher wird ein Wechsel auch dank der englischen Sprache. Fast die Hälfte der Bewerber für die USA sind vor ihrer Zeit in Großbritannien in Indien ausgebildet worden, ein weiteres Fünftel auf den Philippinen.


    Beide Staaten zeichnen sich durch gute Englisch-Kenntnisse aus. Von dort kommen grundsätzlich die meisten Pflegerinnen und Pfleger ins Land, 2022/23 waren es fast 80 Prozent.

    Großbritannien schneidet bei der Bezahlung aber nicht nur im internationalen Vergleich schlecht ab. Die Pflege-Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren auch nur wenige Lohnerhöhungen gesehen. Nominal hat sich das Salär von 2010 bis 2020 um neun Prozent verbessert.



    In Deutschland waren es 21 Prozent. Unter dem Strich stand für Pflegepersonal in diesem Zeitraum eine reale Einbuße von sechs Prozent. Die vergangenen drei Jahre haben die Situation angesichts der hohen Inflation weiter verschärft. Viele unbesetzte Stellen führen zudem zu einer erheblichen Arbeitsbelastung.

    Verschiedene Gruppen von Beschäftigten im NHS treten daher seit Monaten immer wieder in den Streik. In der Krankenpflege sind aktuell keine Arbeitsniederlegungen geplant, die großen Gewerkschaften der Branche drohen aber weiter mit Ausständen, sollten sich die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung nicht verbessern.

    Die Beschäftigten hätten natürlich das Recht, in Staaten zu arbeiten, in denen ihr Fähigkeiten und ihr Wissen besonders geschätzt würden, sagte Pat Cullen, Generalsekretärin der Gewerkschaft Royal College of Nursing. Doch für das Land werde das zum großen Problem, da schon heute die Bedürfnisse der Patienten nicht mehr versorgt werden könnten.


    https://www.welt.de/wirtschaft…ahlten-Pflegekraefte.html