Spanischer Einfluss?

  • Zeitangaben werden oft in Spanisch gesprochen Beispiel:<< a las diez >>, dann sind viele Ähnlichkeiten wie <<como staka>> ("como estas" Spanisch), tornillo, tenedero, plantes, trabajo, etc. da gibt es sicher noch dutzende Wörter die gleich oder ähnlich sind.



    Und dann ganz typisch die einachsigen Kutschen <<Caleja>>, sieht so ungefähr aus wie das Bild unten, hat sicher schon jeder gesehen hier.



    MfG.

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    :399: Es ist so wie es ist! :hi

  • San Miguel Bier kommt doch auch aus Spanien oder!?


    Schaust du hier ---> http://de.wikipedia.org/wiki/San_Miguel_Corporation


    Zitat

    Die ursprüngliche Bierbrauerei wurde 1890 von einem Spanier in Manila gegründet. San Miguel Corporation stellt in erster Linie Lebensmittel her und braut das San Miguel Bier, das in die ganze Welt exportiert wird und zu den 15 meistverkauften Biersorten gehört. Es ist das meistverkaufte Bier auf den Philippinen, in Hongkong und Südchina. Die Firma hat über 100 Anlagen auf den Philippinen, Südostasien, China und Australien.

  • Zitat Link v. Asterix


    "Das in Europa erhältliche San Miguel Bier wird in Spanien von einer Brauerei hergestellt, welche seit 1953 vom philippinischen Mutterhaus unabhängig ist."

    it's more fun in the philippines

  • Meine spanisch-Kenntnisse sind mir auf den Phils sehr nützlich. Das tagalog oder cebuano wo auf Mindanao gesprochen wird, hat viele spanische Wörter. Wenn mein Freund sich mit seinen Schwestern oder Mutter in seiner Sprache unterhält, erkenne ich so bissl den topic der Unterhaltung und kanns nachverfolgen.


    Datumsangaben, Wochentage, Zahlen und viele grundlegende Wörter sind spanisch.

  • Der Einfluss der Spanier auf den Philippinen
    Was die Philippinen und ihre Bewohner heute sind, verdanken sie in erster Linie Spanien.
    Hervorzuheben ist dabei die staatliche Einheit sowie das inselverbundene Nationalbewusstsein und Gemeinschaftgefühl.
    Was die indische, chinesische und orientalische Kulturwelt den Philippinen gegeben hat wird durch die Leistung der Spanier vielfach übertroffen. Das Wirken der Spanier wird in der europäischen Kultur meiner Meinung nach verkannt, gemindert. Es gibt wohl kein einziges Gebiet des menschlichen und staatlichen Lebens was nicht von den Spaniern beeinflusst wurde. Neben dem christlichen Glauben haben die Spanier Dörfer, Städte und Märkte gegründet. Es wurden Kulturpflanzen aus Amerika eingeführt und die geistige Erziehungsarbeit unter den Eingeborenen in Gang gebracht. Natürlich haben die Spanier Schulen und Universitäten installiert, Straßen angelegt und den Verkehrt entwickelt. Musik und Literatur befruchtet und die soziale Struktur des Volkes geändert.
    Weiter haben die Spanier das Rechtsleben gestaltet, neue Bauformen eingeführt, Sitten verändert und erstmals die staatliche E i n h e i t geschaffen. Es muss nicht erwähnt werden das von ihnen das Alphabet eingeführt wurde. Wichtig war aber das die Philippinen an die Weltwirtschaft angeschlossen wurde.
    Mit der Verkündung der christlichen Lehre begann der Kampf gegen verboten Lebenssitten. Hier sei die Sklaverei, die Kopfjägerei und Blutrache hervorzuheben. Systematisch wurden Fehden abgestellt und die zwischen den einzelnen Siedlungen bestehende Kriegszustände beseitigt. Der christliche Glaube führte zur Verständigung von Nachbarn Dörfern, Stämmen Inseln.
    Untrennbar mit dem Wirken der Kirche ist die Einführung der Schule verbunden. Schon die Missionare haben mit der Erziehungsarbeit begonnen. Über die Schule erfolgte die Beeinflussung des geistigen Lebens.Viele geistig führende Filipinos studierten später im Mutterland. Auch ist es ein Verdienst der Kirche das die (indonesische) Eingeborenensprache und -dialekte erhalten blieben durch die Ausbildung einer umfangreichen Literatur.
    Zahlreiche neue Kulturpflanzen haben Einzug in das philippinische Wirtschftsleben gehalten. Es sei hier nur der Mais und der Tabak genannt. Durch den Anbau von Batate wurde die Ernährung der Bergvölker weiter verbessert. Auch Kaffee, Kakao, Ananas sind wichtig für das Wirtschaftslebens geworden.
    Zur Erweiterung des Nutzviehbestandes diente der Import von Schafen, Rindern, Pferden und Eseln über Mexiko.
    Von entscheidender Bedeutung von der spanischen erfolgreichen Arbeit ist jedoch die Tatsache, das die philippinische Fernlage das Einwandern eines weißen Grundbesitzerstandes verhinderte und die Wirtschaft des Landes Eingeborenenwirtschaft blieb.
    Die USAmerikaner haben auf den spanischen Grundmauern weitergebaut. Sie förderten den Gebrauch ihrer eigenen Sprache (englisch wurde aber nicht von den Amerikaner sodern von den Engländern eingeführt), die weit größere Teile des Volkes zu erfassen mochte.

  • ...
    Was die Philippinen und ihre Bewohner heute sind, verdanken sie in erster Linie Spanien...

    Das ist unbestreitbar richtig. Es muss aber auch bedacht werde, dass die Spanier (und später die Amerikaner) nicht als Wohltäter auf die Philippinen kamen, sondern immer zu aller erst im eigenen Interesse handelten. Peter Scholl-Latour sagt beispielsweise in seinem Buch "Die Angst des weissen Mannes" sinngemäss: Amerikaner und Spanier müssten sich schämen für den Zustand, in dem sie die Philippinen zurückgelassen haben. Denn nachdem beide ja ihre Kultur, ihren Glauben, ihre Lebensweise, ihr Verständnis von Freiheit und Menschenrechten, ihr Wirtschaftssystem als einzig gültig in die ganze Welt importieren wollten müssten die Philippinen, die diese Wohltaten über 400 Jahre geniessen durften, auf all diesen Gebieten führend in der Region und eigentlich allen Nachbarn ein Vorbild sein...

  • Es ist nur merkwürdig, dass es den Nachbarländern (z.B. Malaysia, Vietnam, Thailand) heute wesentlich besser geht, obwohl diese nicht von den Spaniern kolonisiert wurden:dontknow
    Ich finde, solch eine Lobhudelei ist nicht gerechtfertigt. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Spanier den Grundstein der heutigen Besitzverhältnisse auf den Phils gelegt haben.


    Dirk

  • Peter Scholl-Latour sagt beispielsweise in seinem Buch "Die Angst des weissen Mannes" sinngemäss: Amerikaner und Spanier müssten sich schämen für den Zustand, in dem sie die Philippinen zurückgelassen haben. Denn nachdem beide ja ihre Kultur, ihren Glauben, ihre Lebensweise, ihr Verständnis von Freiheit und Menschenrechten, ihr Wirtschaftssystem als einzig gültig in die ganze Welt importieren wollten müssten die Philippinen, die diese Wohltaten über 400 Jahre geniessen durften, auf all diesen Gebieten führend in der Region und eigentlich allen Nachbarn ein Vorbild sein...


    Dies trifft die Realtität wohl eher als das vorangestellte Loblied auf die Kolonialherren und deren Nachfolger.


    hey joe: Mich interessiert es, weshalb das Buch den Titel trägt "Die Angst des weißen Mannes"? Wovor hat demnach der "Weiße Mann" Angst? Vor den Verlust an Einfluss?


    Einmal editiert, zuletzt von St.Martin ()

  • Dies trifft die Realtität wohl eher als das vorangestellte Loblied auf die Kolonialherren und deren Nachfolger.


    hey joe: Mich interessiert es, weshalb das Buch den Titel trägt "Die Angst des weißen Mannes"? Wovor hat demnach der "Weiße Mann" Angst? Vor den Verlust an Einfluss?


    Ja und noch etwas mehr:


    http://www.ullsteinbuchverlage…&sort=&auswahl=&pagenum=1
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    Bilder unserer Touren hier: Nord-Luzon, Kordilleren, Reisterrassen, Banaue, Sagada, Pinatubo und Vigan!


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  • Es ist nur merkwürdig, dass es den Nachbarländern (z.B. Malaysia, Vietnam, Thailand) heute wesentlich besser geht, obwohl diese nicht von den Spaniern kolonisiert wurden

    genau das ist der Schlüssel zum Erfolg. Nenn mir mal ein Land, welches von den Spaniern kolonisiert wurde, welches heute kein 3te Weltland oder Schwellenland ist? Es geht denen nämlich besser, weil sie gerade nicht von Spanien "kultiviert" wurden. Wobei dich die von fritsch genannten Errungenschaften Spanischer Einfluss? der Spanier in keinster Weise schmäler will.


    tbs

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  • Die Filipinos haben eine völlig andere Mentalität im Vergleich zu Thailänder oder Chinesen, Japaner, Koreaner etc.... auch gerade deshalb die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung...
    Filipinos sind keine Geschäftsleute.. wie die anderen Asiaten!! Erfolgreiche Geschäftsleute auf den Philippinen sind idR Chinesen!


    Das hat mit Spanien überhaupt nichts zu tun...

  • Die Filipinos haben eine völlig andere Mentalität im Vergleich zu Thailänder oder Chinesen, Japaner, Koreaner etc.... auch gerade deshalb die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung...
    Filipinos sind keine Geschäftsleute.. wie die anderen Asiaten!! Erfolgreiche Geschäftsleute auf den Philippinen sind idR Chinesen!


    Das hat mit Spanien überhaupt nichts zu tun...


    So ganz stimmt das nicht, die Chinesen sind in vielen Ländern Asien DIE Geschäftsleute. Ganz typisch eben auch in Thailand oder sogar noch mehr als in den Philippinen, das hat dort nämlich einen geschichtlichen Hintergrund, der König setzte damals im ganzen Lande chinesische Verwalter ein, weil die schreiben und rechnen konnten. Im Geld ausgeben haben so ziemlich alle Asiaten die selbe Mentalität, ausgenommen wieder die chinesisch stämmigen Einwanderer. Wo Du dann wieder 100% recht hast ist, dass das mit den Spaniern überhaupt nichts zu tun hat.


    @ Dirk0711, ja kann sein dass die Spanier die Erfolgsverhinderer sind, dann erklär mir aber doch mal, warum die Philippinen vor dem WW II allen Asiatischen Ländern voraus waren, auch die erste SOA Airline die Europa angeflogen hat kam aus den Philippinen, Manila war DAS Zentrum in SOA und jetzt ist das eben nicht mehr ganz so, warum wohl? Ich denke, das haben sich die Pinoys zum grössten Teil selbst vermasselt.


    MfG.

    :399: Es ist so wie es ist! :hi

  • Zu unserer Verwunderung ist die englische Sprache stark durchsetzt mit spanischen Wortelementen. Mein Bekannter spricht "native" spanisch (ich etwas) und konnte sich auch in spanisch problemlos unterhalten. Viele Einwohner tragen das Spanische in ihren Herzen, nur wissen sie es oft gar nicht, aber sie verstehen es meistens :)

  • So ganz stimmt das nicht, die Chinesen sind in vielen Ländern Asien DIE Geschäftsleute. Ganz typisch eben auch in Thailand oder sogar noch mehr als in den Philippinen, das hat dort nämlich einen geschichtlichen Hintergrund, der König setzte damals im ganzen Lande chinesische Verwalter ein, weil die schreiben und rechnen konnten. Im Geld ausgeben haben so ziemlich alle Asiaten die selbe Mentalität, ausgenommen wieder die chinesisch stämmigen Einwanderer. Wo Du dann wieder 100% recht hast ist, dass das mit den Spaniern überhaupt nichts zu tun hat.


    Korrekt. Japaner, Koreaner und Chinesen sind hier als Block zu sehen, zumindest was Arbeitsethos und nachhaltige Entwicklung betrifft, wenn auch mit kulturellen Unterschieden.


    In Südostasien (Thailand, Malaysia, Singapore sowieso, Indonesien, Philippinen) sind die Chinesen die bestimmenden Geschäftsleute, was auch mit der Grösse des Landes etwas zu tun haben dürfte.
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    Bilder unserer Touren hier: Nord-Luzon, Kordilleren, Reisterrassen, Banaue, Sagada, Pinatubo und Vigan!


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  • außer sprachlichen elementen (vorallem im bereich visayas und mindanao) und familiennamen ist neben älteren bauwerken nicht mehr viel übrig geblieben. auch von essen her gibt es nur noch wenig was an spanische wurzeln erinnert.


    persönlich bin ich allerdings nicht sicher ob die kolonisierung der philippinen durch die spanier heil oder fluch ist. die spanier haben auf brutalste art und weise ihre kultur eingeführt und die vorherschende ausgerottet. das dabei natürliche auch nützliches übermittelt wurde ist ja ganz klar, aber es wurde viel mehr vernichtet. auf den philippinen tritt das nur nicht so deutlich zu tage wie in anderen damaligen kolonien wie z. b. mexiko oder der inka region.


    icediver

  • ... aber es wurde viel mehr vernichtet. auf den philippinen tritt das nur
    nicht so deutlich zu tage wie in anderen damaligen kolonien wie z. b.
    mexiko oder der inka region..

    Was unter anderem daran liegt, dass Philipp II. (dessen Namen die Inseln tragen) seine Truppen anwies, die "Ureinwohner" zwar zum katholischen Glauben zu bekehren, gegen sie aber nicht so brutal vorzugehen wie das zuvor in Mittel- und Südamerika geschehen war. Allerdings dürften die Spanier hier auch auf wesentlich weniger Widerstand gestossen sein.


    Wegen der abgelegenen Lage der Inseln (der Kontakt zum "Mutterland" Spanien wurde über das "Vizekönigreich" Mexiko gehalten) gab es auch relativ wenige spanische Siedler, Goldsucher oder sonstige "Glücksritter", die die einheimische Bevölkerung brutal verdrängt hätten. Machtpositionen nahmen im Wesentlichen die Mönche war, die im Zuge der Bekehrung den Philippinos zwar ihren Glauben aufzwangen und damit die vorhandene Kultur weitgehend verdrängten (oder integrierten), die aber eben weniger physisch brutal auftraten. Im Gegenteil - um ihre Kirchen, Häuser und Klöster zu erbauen bzw. zu erhalten und um sich selbst versorgen zu können waren sie auf die vorhandene Bevölkerung angewiesen.