Auswanderung für hilfsbedürftigen Rentner zur Pflege auf die Philippinen

  • Da bei mir ein Umzug nach Manila bevorsteht, stellt sich die Frage, ob wir meinen 80 jährigen Vater auch auf die Philippinen mitnehmen, bzw. zur Pflege mitnehmen. Es ist nicht so, dass er schon richtig pflegebedürftig ist. In Deutschland lebt er noch alleine, geht einkaufen, schmeisst mehr oder weniger seinen Haushalt. Aber es wird halt nicht besser. Ab und an habe ich auch den Eindruck, er vergisst schon einiges. Er ist in Deutschland halt recht einsam, weil keiner nach ihm schaut. Der einzige Kumpel verstorben ist, etc.


    Hat schon mal jemand so was gemacht, oder durchgerechnet? Ich möchte ihn natürlich nicht unbedingt hier mit nach Manila nehmen, eher irgendwo in die Provinz, Cebu, Bohol, sowas in der Art. Mit 1-2 Pflegern, bzw. aelteren Damen, die sich um ihn kümmern können. Ich weiss, das es die Raintree Organisation in Sukat gibt, ist wohl aber ein wenig zu teuer, obwohl das ideal wäre.


    Ich dachte so an eine kleine Wohnung, oder ein einfaches Häuschen, so vielleicht für max. 20k im Monat, ein bis zwei Damen die sich abwechselnd um ihn kümmern, vielleicht 8-10,000 pro Person. Dann noch Verpflegung und Kosten für Visum und evtl. eine KV, wenn das überhaupt noch geht in dem Alter?


    Würde mich über eine anregende Diskussion freuen.

  • Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach Einreise - und Visabestimmungen.

    Dann das Klima und die - naja - aerztliche Versorgung. Das mit der Langeweile

    wird auch nicht viel besser werden ( Sprache ? ).

    Jemanden zu bezahlen, der nach ihm schaut und/oder hilft sehe ich als das geringere Problem,

    alte Leute werden mehr respektiert als in D

    und solche Halbtagsjobs werden an sich gerne angenommen

  • Moin,

    schön, das Du dich kümmerst :thumb


    Wichtig wäre es zu wissen, wie denn die Meinung Deines Vaters

    zu dem Vorhaben ist !!! :dontknow

    :friends

    Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren !
    :hi

  • na ja, er war schon mehr als 20 mal auf den Philippinen und fragt bei jedem Anruf, wann er denn kommen kann. Visa, muss ich mal sehen, ob ich für ihn ein Dependent Visa bekomme, oder wir ein anderes Visa nehmen müssten, aber wie gesagt, das sind alles erst Mal grobe Gedanken, ein Plan steht noch nicht, deswegen mehr Input bitte

  • na ja, er war schon mehr als 20 mal auf den Philippinen und fragt bei jedem Anruf, wann er denn kommen kann. . . . . . .

    Na, das hört sich doch schon ganz anders an :thumb

    Dein Eingangspost liess vermuten, dass Du das planst - ohne Absprache mit dem alten Herrn :floet


    Dann kennt er ja Land und Leute, Klima, usw.

    Somit ist da grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden!

    Im Gegenteil: wenn er das auch will, kann man ihm noch schöne Jahre

    ermöglichen.

    Ist quasi ein letztes, grosses Abenteuer für ihn!

    Welche Visamöglichkeiten es für ihn gibt, würde ich direkt mit der

    Phil-Immigration absprechen .


    Bestimmt wird seine Rente ausreichen, um hier ein lebenswertes

    Leben zu führen! Irgendwo in Strandnähe ein kleines Haus mieten,

    wo er morgentliche Strandspaziergänge unternehmen kann - oder

    Ähnliches :victory


    Nachtrag:

    KV wird nicht möglich sein, wenn, dann sauteuer, das Geld kann man sparen

    für den eventuellen Ernstfall.

    Die Dame für's Saubermachen und Essenkochen sollte selber nicht zu alt

    sein. (40 bis 50) Auch das wird sicherlich ein Problemchen werden - Dein Vater muss

    ja letztendlich mit der Dame klar kommen 8-)

    So eine Umsiedlung kann lebensverlängert sein, neue Lebensgeister werden geweckt!

    Besser als im gefühlskalten und nasskalten Germany ist es hier auf jeden Fall! :ironie

    :friends

    Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren !
    :hi

  • Ob man seinem 80jährigen Vater mit anscheinend beginnender Demenz im Endeffekt einen grossen Gefallen tut, wenn man ihn abseits der Familie auf einer anderen Insel auf den Phil unterbringt, ist die Frage. Kommt halt auf seine jetzige Verfassung an, wobei die aber sicher mit der Zeit nicht besser wird.


    Man weiss ja jetzt nicht, wo und wie der TS in Manila wohnen wird, aber für mich wäre die beste Lösung immer das Zusammenleben mit der Familie, was aber auch sehr abhängig vom generellen Verhältnis zueinander ist. Grösseres Haus, evtl. sogar mit kleinem Garten und separatem Anbau für den Vater und evtl. Hilfskräfte sollte doch vielleicht auch in Manila möglich sein. Man ist beruhigt, weil der Vater in unmittelbarer Nähe ist, hat trotzdem ein bisschen Abstand, Kontrolle über Helfer und seine gesundheitliche Situation. Vielleicht wird er auf einer anderen Insel alleine genauso einsam sein wie in D,, auch wenn er das Land kennt. Gerade bei einer sonst relativ engen Beziehung kanns sein, dass man dann selbst ziemlich oft und lang immer etwas beunruhigt ist. Ausserdem ist man bei jedem Problem immer mindestens ein paar Stunden entfernt.


    Wenn er noch so fit ist, dass er tatsächlich problemlos zurecht kommt und selbst z.B. lieber in Strandnähe will, kann man dass ja versuchen und es kann ihm natürlich noch einige Jahre sehr gut tun. Aber für den Fall einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes würde ich mich schon jetzt etwas vorbereiten.



    Titoklaus

    De Woch fangd scho guad o (Mathias Kneißl)

  • Aber für den Fall einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes würde ich mich schon jetzt etwas vorbereiten.

    Und halt vor allem schauen, dass auch entsprechende Einrichtungen (Krankenhäuser) in der Nähe sind, das ist in und um Manila ein bisschen einfacher.


    Ob und wie man mit einem dementen Familienmitglied zusammenleben kann oder will muss jeder für sich entscheiden, es ist nicht einfach und nicht jeder ist dafür gemacht. Wenn es nur "normale Vergesslichkeit" ist, ist sicher die Variante von Titoklaus ganz gut, allerdings kostet Haus und Grund in einer entsprechenden Grösse auch gut Geld (im Vergleich zur Provinz).


    Pfleger(innen) die auch ein bisschen was mehr können als Poppes abputzen bekommt man eher für 10+ als 8k, aber immer noch im machbaren Bereich. Musst halt schauen ob Vollzeit Live-In, oder Tag- / Nachtschicht oder wie man das gestalten will.

    "Manche […] sind halt einfach nur dumm! Muss man ihnen aber nicht direkt ins Gesicht sagen!" :hi

  • Antipolo ist auch sehr schön. Nicht weit weg von Manila, höher gelegen und daher etwas Kühler und durchaus mit schöner Aussicht an so manchen Stellen. Kann mit einem Strandgrundstück nicht mithalten... Klar.

    Papa in kümmerbarer Reichweite zu haben, wäre mir wichtig. Es wird nicht besser mit zunehmendem Alter.

  • Die Einkommen von qualifizierten Pflegekräften (aktive PRC-Registrierung) sind in den letzten Jahren ordentlich gestiegen. Ich bezweifele stark, dass man für 10k jmd. findet und in Manila ist es noch unwahrscheinlicher. Es gibt dort aber auch mobile Pflegedienste, die stundenweise vorbeikommen.


    Den Rest der Zeit kann man mit Caregivern abdecken. Die haben aber nur einen TESDA-Kurs absolviert, knapp 800h, wenn ich mich erinnere.


    Wenn man aber schon über Pflege nachdenkt, sollte man bedenken, dass dann auch ärztliche Betreuung und Krankenhausaufenthalte alltäglich werden. Spezifische geriatrische Expertise ist wenig verbreitet, wodurch die Lebensqualität verbessert und Leiden gemildert werden können. Gerade unqualifizierte Betreuung kann erhebliche Qualen verursachen, etwa Wundliegen.


    Das übliche Siechtum in deutschen Altenheimen ist natürlich nicht grundsätzlich besser, vor allem, wenn keine Familie vor Ort ist.


    Schwierige Entscheidung, über die man genau nachdenken sollte. Ist die Pflegebedürftigkeit einmal eingetreten, lässt sich das aufgrund der eingeschränkten Transportfähigkeit kaum rückgängig machen.

  • Hallo ,


    mal ein paar Zeilen von mir zu dem Thema . Ein Bekannter ( Holländer der auch in der gleichen Sub lebt wie ich ) hat genau das gemacht . Er hat beide Eltern ( auch so um / über 80 ) hier mit her genommen , lebt mit denen in einem Haus . Hat ne Hilfe angeheuert und kümmert sich . Der Vater ist aber schon vor einiger Zeit verstorben ( angeblich corona ) , die Mutter hatte er während des Lockdowns öfter nach Cebu City bringen müssen , weil sie dort irgendwelche Spritzen bekam und wohl auch schon mal operiert worden ist . Ich finde das mutig , aber bei ihm scheint es zu gehen .


    Mein Vater hatte mich ( vor Jahren als es ihm noch gut ging ) auch mal darauf angesprochen und gesagt ich komm zu dir , nehme mir ein paar Angstellte usw.

    Ich habe ihm aber von abgeraten eben wegen der Krankenversorgung hier und auch das Klima wäre nix für ihn ( der war ja auch schon mal auf den Philippinen aber das ist lange her ) . Und auch ich könnte das nicht , denn ich habe selber so meine gesundheitlichen Handycaps .


    Tja schwierig , weil man weiß ja nicht , was so alles kommt , hat es deinem Vater bisher immer auf den Phils gefallen ?

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  • Der 80 - jährige Vater, der schon mehr als 20 mal auf den Philippinen war, dürfte sich dort wohlfühlen, wenn an seinem zukünftigen Wohnsitz außer seinem Sohn noch andere Deutsche in seinem Alter wohnen.

    Das größte Problem dürfte die Tatsache sein, dass Menschen in diesem Alter nicht nur ein Zipperlein haben, sondern an mehreren Stellen im Körper krankheitsbedingte "Baustellen" haben. Welche Versicherung soll oder will diese Behandlungen bezahlen?

    Wenn der Vater dauerhaft auf die Philippinen umsiedelt, kann er seine bisherige Krankenkasse in Deutschland kündigen. Denn diese Krankenkassenbeiträge, die ihm von seiner Rente abgezogen werden, sind auf den Philippinen nutzlos.

    Es ist deshalb auch zu überlegen, ob man die nächsten Jahre bis zu seinem Ableben nicht besser auf den Kanaren leben sollte, wo die deutsche Krankenkasse bei Krankheiten und Operationen die Kosten übernimmt.

    Hauptsache: in den Wintermonaten weg aus Deutschland!

  • Ich finde das mutig , aber bei ihm scheint es zu gehen .


    Entfernte Familienmitglieder lassen sich in Cebu mit Stammzellentherapie behandeln. Geht alles wenn man sich nicht fragt

    Welche Versicherung soll oder will diese Behandlungen bezahlen?

    Das macht nämlich keine. Ohne eigene Kohle kommst halt nicht weit. Das denke ich weiss der TE aber auch, deshalb muss man sich da seinetwegen keine Sorgen machen.

    Es ist deshalb auch zu überlegen, ob man die nächsten Jahre bis zu seinem Ableben nicht besser auf den Kanaren leben sollte, wo die deutsche Krankenkasse bei Krankheiten und Operationen die Kosten übernimmt.

    Je nach persönlicher Situation kann das eine alternative sein, dem TE geht es aber darum den Vater näher dran zu haben und da sind die Kanaren auch nicht viel besser als D.

    "Manche […] sind halt einfach nur dumm! Muss man ihnen aber nicht direkt ins Gesicht sagen!" :hi