Meine 4. Philippinenreise, Dezember 2017

  • Ich war also im August 2017 zurück in der Schweiz, nun als verlobter Mann. Da wir bereits im Dezember heiraten wollen, drängt die Zeit.

    Ich hoffe, ich bringe die Abläufe jetzt nicht durcheinander, ist doch schon ein Weilchen her. Erklärtes Etappenziel ist der Erhalt des Ehefähigkeitszeugnisses. Ich habe mir dann das Gesuch zur Vorbereitung der Eheschliessung herunter geladen, dieses ausgefüllt, ausgedruckt, unterschrieben und bereits am nächsten Tag auf die Philippinen geschickt. Ganz normal mit der Schweizer Post. Briefe bis Format B4 und bis zu 500 Gramm kosten CHF 16.00, sind in der Regel zwischen 8 und 14 Tagen bei Mishel.

    Mishel bereitet ihre Papiere vor. Sie hat Anfangs September einen Termin bei der Schweizer Botschaft in Manila. Sie erstellt einen Ordner mit all ihren Dokumenten, Diplomen, Pass, ID etc., im Original und mit zusätzlichen Kopien. Die Zivilstandsbeamtin in ihrer Stadt ist eine gute Freundin von MIshel, sie sind zusammen bei Singles for Christ. Sie ist eine grosse Hilfe.

    Ich habe im Vorfeld Kontakt mit der Schweizer Botschaft aufgenommen, die haben mir genau gesagt, was Mishel Alles mitbringen muss. Die Botschaftsangestellte hat einen Nachnamen, der in meiner Region sehr verbreitet ist. In einem der nächsten Mails spreche, respektive schreibe, ich sie darauf an. Tatsächlich kommt sie aus meiner Gegend, wie sich herausstellt, bin ich sogar mit einer ihrer Cousinen zur Schule gegangen. Die Welt ist manchmal klein.

    An dieser Stelle möchte ich der Schweizer Botschaft in Manila noch ein Kränzchen winden. Sie sind sehr hilfreich, sehr kompetent und immer freundlich.

    Mishel fliegt am Sonntag, 03. September nach Manila. Yeng holt sie am Flughafen ab. Die Beiden übernachten im Hotel Tower Inn Makati. Mishel hat den Termin auf der Botschaft am Montag um 11.00 Uhr. Sie muss, zusätzlich zu den Papieren, 35'000 Pesos mitbringen. Die habe ich ihr im Vorfeld mit Western Union geschickt. Gleich zu Beginn muss sie die 35'000 Pesos bezahlen, eine philippinische Mitarbeiterin nimmt sich ihrer an. Mishel gibt ihr den Ordner mit den Papieren. Sie sucht sich heraus, was benötigt wird und ist begeistert, dass Mishel bereits Kopien gemacht hat. Sie bittet Mishel darum, auf einem Stuhl Platz zu nehmen, es dauere zirka eine Stunde. Irgendwann kommt die Botschaftsmitarbeiterin wieder und sagt, dass die Papiere in Ordnung sind. DIese werden in die Schweiz geschickt. Ich glaube die nehmen den Weg von Manila über Ämter in Bern (Staat), dann zu Ämtern in St. Gallen (Kanton) und am Schluss zum Zivilstandamt in meiner Stadt. Die Botschaftsmitarbeiterin bringt ihr auch noch eine Abrechnung. Die bisherige Kosten und Gebühren belaufen sich auf 18'000 Pesos. Nicht schlecht für eine Stunde Arbeit. Ich nehme an, die philippinische Angestellte verdient nicht so viel :D Sie klärt Mishel dann noch auf, dass die restlichen 17'000 Pesos da behalten werden, falls nochmals Papiere beglaubigt oder verschickt werden müssen. Sollte das Geld nicht reichen, bekäme ich eine Meldung, dass ich nachzahlen müsste. Sollte Geld übrig bleiben, würde dies Mishel bekommen. Wie es läuft wird da schon geklärt. Zahlen ich, erhalten Mishel :D Tatsächlich bekommt Mishel später fast 14'000 Pesos von der Botschaft zurück überwiesen.

    Mishel fliegt bereits am Montagnachmittag zurück nach Dumaguete, am Dienstagmorgen muss sie wieder unterrichten. In den nächsten Tagen besprechen wir Mishels Wünsche. Ich frage sie irgendwann, mit wie vielen Leuten sie rechnet? 100? Sie: more. Ich: 200? Sie: more. Ich: 1'000? Sie: not so much. Okay, irgendwo zwischen 200 und 1000. Sie meinte dann, sie rechne mit 300 Leuten. Ich bespreche dann irgendwann mit Mishels Schwester Lotlot das Budget. Geheiratet wird in der Kirche in Mishels Stadt. Samstagmorgen, 30. Dezember um 10.00 Uhr. Feier anschliessend gleich nebenan in der, zur Kirche gehörenden, Function Hall. Wir einigen uns auf ein Budget von 200'000 Pesos, ohne Ringe, ohne Brautkleid und ohne Fotograf.

    Irgendwann bekomme ich ein Schreiben des Zivilstandsamtes. Das Gesuch zur Vorbereitung einer Eheschliessung ist eingetroffen. Es besteht der Verdacht auf eine Scheinehe und ich müsse beweisen, dass dem nicht so ist. Wie bitte? Am Nachmittag sofort angerufen. Eigentlich wollte ich sofort die Krallen ausfahren, aber 1. bringt es Nichts und 2. die machen auch nur ihren Job. Im Gegenteil, die Zivilstandsbeamtin ist sehr freundlich und gut drauf. Ich frage sie, ob sie Fotos oder Beweise brauche dass Mishel und ich Sex miteinander haben? Sie lacht nur und meinte, soweit müsse ich nicht gehen. Es wäre aber schön, wenn ich über unsere Geschichte schreiben könnte und dies auch mit Fotos belegen könnte. Dem kann ich entsprechen. Sie meinte dann noch, dass sie vor einigen Jahren einen Schweizer und eine Filipina getraut habe. Ihre Namen seien Urs und Jana und dass sie eine ganz Liebe sei. Ich meinte dann nur, dass liege in der Familie, denn Jana sei die Cousine von Mishel und Urs ein sehr guter Freund von mir. Sie lachte wieder.

    Ich schrieb dann einen 13-seitigen Brief ans Zivilstandsamt, ausgeschmückt mit Fotos von Mishel und mir, Fotos der Familie und auch eine Kopie meines Reisepasses mit den Immigrationsstempel der Philippinen. Knapp zwei Wochen später hatte ich das Ehefähigkeitszeugnis. Ich brauchte auch noch einen Identitätsnachweis, eine Wohnsitzbestätigung etc., etc. Da mal 30 Franken, dort noch 40 Franken, Alles kostet. Mishel schreibt mir irgendwann, dass die Kirche auf den Philippinen ebenfalls noch einen Taufschein und eine Firmbestätigung braucht. Ich mache mich also auf den Weg zum Kirchensekretariat. Die Mitarbeiterin kenne ich. Ich habe ihr dann gesagt, was ich benötige. Sie nimmt ein grosses, schweres Buch hervor und fragt mich nach meinem Geburtsdatum. Sie findet mich schnell und sie setzt sich vor ihren Computer.

    Kleiner Einschub. Meine Tanten, die Schwestern meiner Mutter, erzählten mir irgendwann eine Geschichte wegen meinem Namen. Meine Mutter wollte mich unbedingt Michael taufen, meine Tanten wollten aber einen Oliver. Ich nehme an, mein Vater hatte nicht viel zu sagen, :D Der Kompromiss war, ich wurde auf Michael Oliver getauft. So die Aussage meiner Tanten. Allerdings tauchte der Name Oliver bisher nie auf. Auf keiner ID, in keinem Pass und auf keinen anderen Dokumenten, sogar auf der Taufkerze stand nur Michael.

    Sie druckte also meinen Taufschein aus und was stand da? Getauft auf Michael Oliver. Komische Sache. Die Firmbestätigung war auf dem gleichen Ausdruck. Ich hatte auch schon meine Geldbörse in der Hand, wollte bezahlen. Sie sagte dann nur, dies sei gratis, dass sei Kundendienst (oder heisst das bei den Katholiken Schäfchendienst?). Ich war überrascht, dass ausgerechnet die katholische Kirche kein Geld verlangt.

    Diese Papiere konnte ich alle scannen und sie per Mail an Mishel schicken. Die Originale muss ich dann einfach mitnehmen. Ich muss in den nächsten Tagen noch einige Mails der philippinischen Kirche beantworten, irgendwann habe ich auch noch einen Videochat mit einem Geistlichen von den Philippinen. Es war irgend Jemand vom Bischofssitz in Dumaguete, aber keine Ahnung mehr, wer das war.

    Den Rest erledigte Mishel auf den Philippinen, resp. sie erledigte noch dass, was sie konnte. Den Rest müssen wir dann gemeinsam machen, viel Zeit haben wir nicht zwischen Weihnachten und dem geplanten Termin. Mishels Bruder Toto macht uns einen Vorschlag für die Ringe. Sie werden nach Mishels Wünschen extra für uns angefertigt. Ich gebe das Okay, Toto nennt mir den Preis und im gleichen Atemzug, dass er mir darauf 50% Rabatt geben kann :D. Nehm ich.

    Der Fotograf möchte für die Fotos und Videos 20'000 Pesos, inkl. Prenup-Video und Fotoalbum mit CD-Rom. Ebenfalls Spezialpreis, das Fotografen-Ehepaar sind Freunde von Mishel und ebenfalls Paten unserer Hochzeit. Ich nenne sie nur noch Ninong Josecho und Ninang Jean. Das Hochzeitskleid will Mishel nur mieten. Sie ist Erstträgerin und das Kleid wird auf ihren Wunsch angefertigt. Kosten 25'000 Pesos, inkl. Miete für 8 Kleider für die Bridesmaids und 8 Anzügen für die Groomsman. Ist ebenfalls bewilligt.

    Der Dezember kam näher, der Flug ist ebenfalls gebucht. Mit Cathay Pacific von Zürich nach Hong Kong und weiter nach Manila.


    P.S.: Es kommen dann natürlich auch wieder Fotos.

  • Ich flog am Sonntag, dem 17.12.2017 von Zürich nach Hong Kong. Nur kurzer Aufenthalt, danach Weiterflug nach Manila. Ankunft am Montag, dem 18.12.2017. Ich mag Cathay Pacific. Zuverlässig, guter Service und freundliches Personal. Preislich ab Zürich damals das Beste für meine Reisen auf die Philippinen. Den Flughafen in Hong Kong kenne ich in der Zwischenzeit auch. Es gibt Schlechtere. Leider ist diese Verbindung im Moment keine Alternative mehr. Schade.

    Immigration und Zoll kein Problem. Schneller Check Inn bei Cebu Pacific. Zeit für Geldwechsel und Load für meine Globe-SIM. Ich gehe immer zum gleichen Money Changer, gleich hinter den Check Inn bei Cebu Pacific. Sehr gute Wechselkurse. Dann rauf in den Foodbereich. Es gibt da noch 2 Lokale, die einen Smoking Room haben. Trinke mein erstes SanMig Light. Hmmm, ich habe es vermisst. (Falls Jemand weiss, wo ich das in der Schweiz bekomme, bitte um Adresse. Ich habe einen Versand in Deutschland gefunden, die verschicken aber nicht in die Schweiz.)

    Kurzer, problemloser Flug nach Dumaguete, meine Verlobte erwartet mich schon. Wir checken wieder im C&L Bayview ein. Wir bleiben 2 Nächte in Dumaguete, Privatsphäre und so.

    Falls Ihr Euch fragt, ob und warum ich alleine gereist bin, hier die Antwort: Meine Familie hat zwar gewusst, dass ich mich verlobt habe, ich habe ihnen aber erst sehr spät gesagt, dass Mishel und ich schon im Dezember heiraten wollen. Meine Eltern und mein Bruder mit Freundin sprechen sehr schlecht Englisch. Ich hätte schlichtweg keine Zeit gehabt, mich auch noch um meine Familie zu kümmern. Und gleich mit ihnen in die Provinz, wäre zuviel gewesen. Mein Bruder ist geschieden, hat zwei Kinder aus seiner Ehe. Heiligabend wollten sie ebenfalls zusammen feiern, so liessen wir es sein. Meine Mutter war am Anfang ein bisschen traurig, aber sie konnte dann meine Hochzeit live per Messenger schauen. Die Familienzusammenführung haben wir dann ein Jahr später gemacht, dazu dann aber ein separater Bericht.

    Am Montagabend sind wir mit Toto essen gegangen. Er bittet mich, am Dienstag bei ihm im Laden in der Robinson Mall vorbei zu kommen. Am Morgen haben Mishel und ich einen Termin im Amtssitz des Bischofs. Ich mache um 14.00 Uhr mit Toto ab.

    Die katholische Kirche wollte mich am Dienstagmorgen checken, ob ich lautere Absichten mit Mishel habe. Teilweise kam es mir wie bei einem Verhör vor :D Ich/wir mussten dann auch noch diverse Papiere unterzeichnen, ebenfalls übergab ich meine Tauf- und Firmurkunde im Original. Ich hoffte, dass es passt. Danach gingen wir in die Robinson Mall, assen da zu Mittag. Mishel ging dann in die Pharmacy, ich ging zu Toto. Wir verabredeten uns für später im Kleiderladen ihres Vertrauens :D

    Ich ging also zu Mlhuillier. Toto war schon da. Er zeigte mir die Hochzeitsringe:

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    Wow, schön geworden. Ich probierte meinen kurz an, er passt. Mishels Grösse wussten wir vom Verlobungsring. Ich bezahlte die Ringe, liess sie aber bei Toto. Er bringt sie dann am Wochenende mit. Wir verabredeten uns für den Abend. Mishel bekam noch zwei Kleider. Wir gingen dann noch ins Lee Plaza, danach zurück ins Hotel. Ruhiger, geselliger Abend an der Beach, Schlummerbecher im Honeycomb mit guter Livemusik.

    Am Mittwoch fuhren Mishel und ich zu Ihr nach Hause. Wieder mit einem Ceres Liner:

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    Herzliche Begrüssung zu Hause. Gepäck verstaut und die mitgebrachten Geschenke verteilt. Ja ist denn schon Weihnachten?!! :D Erstes Bier mit Papa in der Sala. Am Abend lade ich die Familie in ein Restaurant am Strand ein. Mishel erzählt mir, dass der Manager einer unserer Hochzeitspaten sei. Sie stellt ihn mir vor. Er ist ebenfalls in der Lokalpolitik. City Councilor, bei uns wäre das wohl ein Stadtrat.

    Für den Donnerstag haben wir das Prenup-Shooting abgemacht. Die Wettervorhersage war zwar nicht gut, aber wir hatten keine andere Wahl, Die Fotografen machten langsam Druck =)

  • Am nächsten Tag stand das Prenup-Fotoshooting an. Wir standen früh auf, respektive Mishel noch viel früher als ich. Ihr HMUA (Hair and Make Up Artist) wartete bereits. Der Vorteil war, er hat ein Auto und spielte dann gleich den Chauffeur. Er ist ebenfalls Kindergärtner, homosexuell und ein super Typ. Er kümmert sich den ganzen Tag sehr gut um Mishel. Leider spielt das Wetter nicht mit. Es war bewölkt und teilweise regnete es. Das Gute an der heutigen Technik ist, man kann die Fotos gut retuschieren. Aus grauem Himmel wurde dann, wie von Zauberhand, ein blauer Himmel. Wir gingen zuerst an den Beach, danach auf eine grosse Baustelle, dann auf die Baustelle von Mishels Schwester, ins Stadtzentrum und am Schluss noch in die Berge. Josecho und ein Mitarbeiter machten Fotos, seine Frau Jean assistierte. Dann waren noch zwei Mitarbeiter mit Videoaufnahmen beschäftigt. Alles in allem 5 Leute. Ich lass dann einfach mal Fotos sprechen:

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    Sind doch gut geworden? Mir gefallen sie.

    Die Hochzeitsvorbereitungen bestimmen mittlerweile unseren Tagesablauf. Am Tag darauf treffen wir die örtlichen Vertreter von Gott im Büro der Kirche. Die wollen auch noch Dies und Jenes von uns wissen. Ebenfalls sollte ich noch Weihnachtsgeschenke für die Kiddies kaufen gehen. Weihnachten kommt schnell näher.

  • (Falls Jemand weiss, wo ich das in der Schweiz bekomme, bitte um Adresse. Ich habe einen Versand in Deutschland gefunden, die verschicken aber nicht in die Schweiz.)

    Du bekommst in St.Gallen bei kabayancornerSanMight Light, allerdings nur aus der Dose. Bei Asiawayhab ich's auch schon gesehen, aber nicht immer.


    Vielen Dank für deine Berichte. Lese gleich fleissig weiter :D

  • (Falls Jemand weiss, wo ich das in der Schweiz bekomme, bitte um Adresse. Ich habe einen Versand in Deutschland gefunden, die verschicken aber nicht in die Schweiz.)

    Du bekommst in St.Gallen bei kabayancornerSanMight Light, allerdings nur aus der Dose. Bei Asiawayhab ich's auch schon gesehen, aber nicht immer.


    Vielen Dank für deine Berichte. Lese gleich fleissig weiter :D

    Vielen Dank, checke ich gleich. Dose ist egal.

  • Normalerweise schnappe ich mir die Kinder und gehe mit ihnen ins Einkaufscenter. Sie dürfen sich dann Etwas aussuchen. Mein Patenkind ist noch zu klein. Da gebe ich seiner Mutter Nene das Geld, sie kann dann kaufen, was sie für ihn braucht. Normalerweise ist das Milchpulver. Nene durfte nicht stillen, da sie regelmässig Medikamente nehmen muss. Also gibt sie ihm Ersatzmilch. Diese Milch kommt von einem grossen, Schweizer Produzenten. Den Namen lass ich mal aussen vor, aber ihr wisst, wen ich meine. In meinen Augen eine Schurkenfirma. Immerhin steht nun auf den Milchdosen, dass Nichts Muttermilch ersetzen kann. Das war auch schon anders. Der Kleine ist immer mal wieder krank, leidet auch unter Laktoseintoleranz. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass er nicht gestillt werden kann. Babys bauen ja mit Hilfe der Muttermilch allmählich ihr Immunsystem auf. Die Ersatzmilch dürfte diesen Effekt nicht haben.

    Diese Weihnachten war allerdings anders. Die anderen drei Kinder wünschen sich ein Fahrrad. Okay. Ich sah mich in Gedanken schon im Bikeshop und Alle wollten ein Mountainbike für zig Tausend Franken. Dem war zum Glück nicht so. Die Familie hat einen Händler ihres Vertrauens. Jeg kommt mit uns. Wir finden schnell drei Fahrräder, die passen. Alle drei mit Stützrädern :D, denn Fahrrad fahren kann noch keines der Kinder. Kostenpunkt knapp 4'000 Pesos pro Fahrrad. Das kann man mal machen.

    Weihnachten fand im herkömmlichen Rahmen statt. Gegessen wurde erst nach Mitternacht. Das Lechon war wieder von mir gesponsert, den Rest steuerte die Familie bei. Es wurde viel getanzt, getrunken, gesungen und gelacht.

    In den folgenden Tagen nahmen Mishel und ich wieder diverse Einladungen war. Teilweise war die Familie inkludiert, teilweise waren nur Mishel und ich.

    Am 27. Dezember mussten wir nochmals ins Büro der katholischen Kirche nach Dumaguete. Langsam fängt es an zu nerven. Ich packe zur Bestechung ein paar Tafeln Schweizer Schokolade ein. Es wirkt. In 15 Minuten ist Alles erledigt. Zwei Stunden Busfahrt nach Dumaguete und zwei Stunden wieder zurück. Nur für das beantworten einiger einfachen Fragen. Unglaublich. Und ob ich in drei Tagen heiraten kann, konnte mir noch Niemand sagen. Mishel und ich blieben dann eine Nacht in Dumaguete. Ihr wisst ja, Zweisamkeit und so :D

    Mishel meinte dann, dass ich mir noch neue Schuhe kaufen solle für unsere Hochzeit. Ich hatte eigentlich schöne, schwarze Schuhe dabei. Die gefielen Mishel aber nicht. Kommt ihr ja früh in den Sinn. So gingen wir vor der Nachhausefahrt noch in die Robinsonmall. Das Problem war, ich brauche eine breite 45er - Grösse. Das bequemste was ich gefunden habe, ist eine schmale 44er - Grösse. Kostet dafür nur knapp über 1'000 Pesos. Mishel gefallen sie sehr gut, also tue ich mir das an. Wird schon gehen. Dann schnell zum Ceres - Terminal, Mishel muss um drei Uhr zur letzten Kleiderprobe. Ich werde an unserer Hochzeit einen schwarzen Anzug aus Kaschmirwolle tragen. Den habe ich mir im Jahr 2015 auf Koh Samui massschneidern lassen. Der hing danach 2 Jahre zu Hause im Schrank, habe den noch nie getragen. Dazu trage ich dann ein weisses Hemd und eine rote Kravatte. Mishel gefallen Fliegen nicht. Die Farbvorgabe für die Gäste war ebenfalls rot/weiss. Dies hat Mishel so gewünscht, für mich passt es, sind es doch die Schweizer Nationalfarben.

    Mishel ging also zur Kleiderprobe. Die Groomsman und die Bridesmaids holten ihre Kleider ebenfalls ab. Ich chillte ein bisschen in der Sala. Surfte im Internet und genoss einige SanMig light. Am Abend machten wir einen Spaziergang an der Beach und gingen noch was Kleines essen.

    Mishel informierte mich dann, was wir am Freitag noch Alles erledigen müssen. Nochmals ins örtliche Büro der Kirche, da wir unsere Bewilligung zur Heirat immer noch nicht hatten. Dann müssen wir auch noch in die Kirche. Mishel erzählt immer Etwas von confession. Leider übersetzte ich dieses Wort nicht, denn für mich war klar, sie meinte Konfession. Keine Panik mein Schatz, ich muss nicht konvertieren, bin ja schon römisch - katholisch. Ich war komplett relaxed. Das änderte sich dann aber am Freitagnachmittag schlagartig....

  • Am Freitagmorgen mussten wir auf die Gemeinde. Bei uns wäre es wohl das Zivilstandsamt. Kurzes Gespräch, danach sind wir die Papiere durch gegangen. Meine Angaben stimmen, Mishel checkt ihre. Sie gibt auch ihr Okay. Danach die Papiere zur Kirche gebracht. Sie werden sich die Papiere anschauen. Die Bewilligung zur Hochzeit, seitens der Kirche, haben wir immer noch nicht. Wir gehen einen Kaffee trinken und was Kleines essen.

    Die Nacht vor unserer Hochzeit verbringen wir im Hotel. In getrennten Zimmern. So will es die Tradition. Ich mache den ganzen Tag meine Scherze mit Mishel, dass sobald wir im Hotel sind, ich mit Toto und den Jungs ausgehe. In Mishels Stadt gibt es einige Beerbars, in denen wohl auch einige Ladies einem Nebenjob nachgehen. Habe aber noch nie Eine gesehen. Ich foppe Mishel den ganzen Tag, dass ich mit den Jungs einen Junggesellenabschied feiern will. Allerdings ist überhaupt Nichts geplant oder vorgesehen, aber das weiss Mishel nicht. Sie hat überhaupt extrem Mühe mit Sarkasmus und Ironie.

    Etwas Anderes plagt mich aber schon länger. Mishel wünscht sich, dass ich zu ihrem Einzug in die Kirche ein Lied singe. Beautiful in White von Westlife. Ich höre mir den Song immer und immer wieder auf meinem Mobile an, bin aber nicht textsicher. Im Männer - und im Gospelchor singe ich im 1. Bass und dieser Song geht teilweise sehr hoch hinauf. Zu hoch für mich. Und vor soviel Publikum singen, macht mich nervöser als die Hochzeit selber. Wie ich erfahren habe, ist in der Function Hall für 350 Gäste aufgetischt worden.

    Am Nachmittag beziehen wir unsere Zimmer im Hotel. Die Zimmer liegen nebeneinander. Mishel hat eine Suite, einige Bridesmaids wollen bei ihr schlafen. Ich habe ein einfaches Doppelzimmer. Am Nachmittag gehen wir in die Function Hall, die letzten Vorbereitungen laufen. Das kommt gut. Sehr schöne Dekoration, Lotlot macht einen guten Job. Sie arbeitet seit Jahren mit den gleichen Leuten zusammen. Das sieht man auch, es sitzt Alles. Um 16.00 Uhr drängt Mishel, dass wir in die Kirche müssen. Die confession steht an. Jetzt bin ich gespannt.

    In der Kirche waren nicht viele Leute. Mishel und ich setzen uns in die zweite Bank. Irgendwann kommt ein Priester und setzt sich vorne in der Kirche auf einen Stuhl. Mishel steht auf und will zu ihm gehen. Ich stehe ebenfalls auf und will mit ihr gehen. Sie dreht sich um und sagt zu mir, dass ich nach ihr gehen muss, alleine. Oh, oh. Ich habe sofort mein Mobile hervor geholt und confession gegoogelt, respektive übersetzt. Nichts mit Konfession, das heisst Beichte. Ach du Sche..e. Ich spreche und schreibe in der Zwischenzeit relativ gut englisch. Aber für eine Beichte reicht es bei weitem nicht. Da gibt es ja genaue Abläufe, die könnte ich nicht einmal mehr auf Deutsch. Die letzte Beichte ist schon Jahrzehnte her. Panik, Schweissausbrüche. Mishel kommt sehr bald wieder zurück, sie war wohl ein braves Mädel :D Sie drängt mich, dass ich zum Priester gehe. Ich weigere mich. Grosse Diskussionen. Ich schalte auf stur, keine Chance. Mishel sagt, dass wir nicht heiraten können, wenn ich das nicht mache. Nützt Alles nichts. Mishel ist der Verzweiflung nahe, ich sehe Tränen in ihren Augen. Ich bleibe stur. Mishel geht wieder zum Priester, kniet sich wieder vor ihm hin und spricht mit ihm. Dann kommt sie zurück und sagt nur, wir gehen.

    Zurück im Hotel setzen wir uns ins Restaurant, eisiges Schweigen. Nach einiger Zeit sagt sie zu mir, dass ich sie nicht liebe und ich sie gar nicht heiraten wolle. Meine Gegenargumente waren, dass ich die ganze Hochzeit schon bezahlt habe. Nützt nicht viel. Mishel ist wahnsinnig enttäuscht. Sie ruft Jeg an. Zur Erinnerung: Jeg wollte Priester werden, dann lief ihm Mishels Schwester Lotlot über den Weg und seine Pläne änderten sich. Jeg ist aber der katholischen Kirche immer noch sehr nahe und er übernimmt regelmässig auch Priesteraufgaben während Gottesdiensten. Er dürfte unsere letzte Rettung sein.

    Jeg vertröstet Mishel auf später. Um 19.00 Uhr findet die Hauptprobe in der Kirche statt. Der Einzug sollte geübt werden. Alle, die während unserer geplanten Hochzeit irgendeine Funktion haben, werden daran teilnehmen. Mishel sagt mir das, steht auf und geht auf ihr Zimmer. Ich gehe nach Draussen, laufe etwas umher, ich muss den Kopf lüften. Tausend Sachen schwirren mir durch den Kopf und eine grosse Frage: Wars das mit der Hochzeit?

  • Mishel klopft um 18.45 Uhr an meine Zimmertüre. Sie ist noch immer nicht sehr gesprächig. Wir fahren mit dem Motorbike zur Kirche. Es sind nur einige hundert Meter. Es ist schon reger Betrieb. Ich setze mich alleine, etwas Abseits, auf eine Mauer. Ich bin nicht nur einsam, ich fühle mich auch so. Ich bereue das erste Mal, dass ich meine Familie nicht dabei habe. Irgendwann kommt Jeg zu mir. Er will wissen, was passiert ist. Ich sage ihm, dass ich in der Kirche etwas Panik bekommen habe. Dass ich mich nicht fähig gefühlt habe, auf englisch zu beichten und ich keine Fehler machen möchte. Es hängt so viel davon ab und die Kirche kann manchmal streng sein. Dass ich mit meinem Verhalten wohl den grösseren Fehler gemacht habe, war mir in der Zwischenzeit bewusst geworden. Es hätte wohl eine andere Lösung gegeben. Ich sagte dann zu Jeg, dass ich nur noch einmal meine Beichte ablegen werde. Wenn ich irgendwann einmal meinem Schöpfer gegenüber trete, werde ich beichten. Aber nicht gegenüber seinen Stellvertretern auf Erden. Jeg lacht, als ich das sage. Er sagt mir dann, dass er eine Instruktion auf englisch gehabt hätte, wie die Beichte ablaufen würde. Ich meinte dann, dass dies schade sei. Hätte ich das vorher gewusst, respektive hätte ich das vorher bekommen, wäre ich jetzt nicht in dieser Situation. Ich bot ihm dann an, dass wenn es wirklich sein muss, ich die Beichte ablegen werde. Entweder noch am Freitagabend oder am Samstagmorgen vor der Hochzeit. Jeg sagte dann, dass ich warten solle. Er wolle mit den zuständigen Herren von der Kirche sprechen. In der Zwischenzeit kommt Mishel zu mir und fragt, wie es mir gehe? Ich entschuldige mich zuerst bei ihr. Wir sprechen dann lange über unsere Gefühle und unsere Situation. Bis Jeg wieder daher kommt. Er hält mir eine kurze Moralpredigt. Ich wollte nochmals meine Einwände bringen und meine Situation erklären, fand dann aber, dass es wohl besser sei, wenn ich einfach die Klappe halte.

    Ich muss definitiv nicht mehr zur Beichte. Die Kirche erteilt die Bewilligung zur Heirat. Jeg meinte, dass mein Spruch mit dem Schöpfer und seinen Stellvertretern auf Erden sehr gut war. Er habe ihnen das genau so gesagt :D

    Mishel und ich mussten den Einzug nicht gross üben. Ich muss zuvorderst warten, Mishel kommt als Letzte. Man sagt mir dann noch so beiläufig, dass ich als Begleitung für den Song nicht die Originalmelodie hätte, sondern eine Geigenspielerin würde mich live begleiten. Ach du Schei..e. Das kommt nicht gut:D

    Mishel und ich gehen dann zurück ins Hotel, essen noch was Kleines. Sie fragt mich, ob ich jetzt noch mit Toto und den Jungs auf die Piste gehe? Ich bejahe ihre Frage. Toto spielt zum Glück voll mit. Sie hat ihn auch schon gefragt. Sie ist nicht glücklich und nicht damit einverstanden.

    Irgendwann kommen dann drei Bridesmaids. Eine davon war Yeng, Totos Verlobte. Die andere kenne ich nicht, sie wird mir vorgestellt. Die Dritte war Mishes Cousine, sie ist die Maid of Honor (Trauzeugin). Mein Best Man (Trauzeuge) ist Toto. Wir gehen dann auf unsere Zimmer. Ich gehe unter die Dusche, danach lege ich mich ins Bett. Ich checke meine Mails und lese ein bisschen im Internet. Irgendwann beginnt Mishel einen Chat. Sie will nun definitiv wissen, ob ich noch aus gehe? Ich schreibe Ja. Sie meint dann, dass sie das nicht erlauben würde. Ich dann zu ihr: Du kannst mich diese Nacht nicht kontrollieren. Sie: Sie kann, sie schlafe diese Nacht in meinem Zimmer. Ich schrieb ihr dann, dass dies nicht erlaubt sei. DIes ging dann eine Weile hin und her. Irgendwann schreibt sie, ob ich sie Morgen wirklich heiraten wolle? Meine Antwort: Wenn du Morgen um 10.00 Uhr in die Kirche kommst und ich vor dem Altar warte, dann heirate ich Dich:D

    Es ging gefühlte 10 Sekunden, dann klopfte es an meine Zimmertüre. Draussen stand Mishel im Nachthemd, in der Hand ihr Mobilephone. Sie gab es mir, ihre Mutter war am Apparat. Sie meinte dann nur, dass sie Mishel erlaube, in meinem Zimmer zu schlafen. So gerissen. Dann bleibe ich wohl, gezwungenermassen, im Hotel. Natürlich gibt es keine genauen Details, aber es war eine wunderschöne Nacht;)

    Allerdings war die Nacht kurz. Mishel steht schon um 05.00 Uhr auf. Ihr HMUA komme gleich. Ich kann eien Stunde länger schlafen, dann geht es auch für mich los.

  • So kam der Samstag, der 30. Dezember 2017. Mein, unser Hochzeitstag. Ich war sehr relaxed, überhaupt nicht nervös, vielleicht kommt das noch.

    Mishels Wecker klingelt um 05.00 Uhr. Sie zieht sich an und verabschiedet sich. Ich drehe mich nochmals um, stehe um 06.00 Uhr auf. Ich ziehe mich léger an und gehe zuerst nach unten, trinke einen Kaffee. Danach zurück aufs Zimmer, duschen und sich anfangen zu richten. Kleine Panik, meine Kravatte hat noch keinen Knopf. Ich oute mich jetzt, ich kann keinen Kravattenknopf.:peinlich Im Schweizer Militär hatte ich nur Kravatten mit Gummizug, meine privaten Kravatten knöpfte immer mein Vater. Waren die Knöpfe mal drin, blieben sie es auch. Mishel hat meine Kravatte wohl noch gebügelt, daher war da kein Knopf mehr. Youtube hat mir mit einem Video geholfen. :D

    Ein Fotografen-Team begleitete Mishel, ein Anderes mich. Das Videoteam switchte zwischen Mishel und mir. Hier einige Fotos der Vorbereitung:

    Mishel und ihre Bridesmaids:

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    Ich und meine Groomsmen:

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    Noch relaxed:

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    Toto, mein Best Man:

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    Ich und meine Groomsmen wurden um knapp nach neun Uhr abgeholt und zur Kirche gefahren. Da meine Eltern nicht dabei waren, bekam ich "Standeltern". Der Ablauf wurde kurz besprochen. Ich warte vorne mit meinen "Eltern". Mishel kommt in die Kirche, wird von ihren Eltern in Empfang genommen. Dann fängt die Geigenspielerin an und ich sollte singen. Mishel und Ihre Eltern bleiben dann in der Mitte der Kirche stehen und ich muss ihnen entgegenlaufen. Grosser Vorteil: Das Mikrofon, in das ich singen sollte, hängt an einem Kabel. Diese reicht nicht weiter als bis dahin wo ich stehe. Ich darf also nur eine Strophe singen, danach spielt nur noch die Geigenspielerin. Darüber bin ich nicht unglücklich, die erste Strophe sitzt und da muss ich auch noch nicht so hoch singen. Ich "blesse" dann die Eltern von Mishel. Die Eltern übergeben mir dann Mishel und wir laufen gemeinsam in Richtung Altar. So weit so gut, Alles klar.

    Ich rufe dann meine Mutter an, in der Schweiz ist es knapp vor drei Uhr morgens. Die Verbindung ist gut. Ich zeige ihr die Kirche und die Dekoration. Für die Hochzeit gebe ich mein Mobile dann später an eine Cousine von Mishel.

    Kurz vor zehn Uhr macht sich auch Mishel auf den Weg in die Kirche.

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    In der Kirche ist Alles bereit. Ich warte, das Mikrofon habe ich in der Hand, es kann losgehen. Der Einmarsch beginnt, Zuerst kommen die Kinder. Blumenmädchen, Ringbringer etc. Dann die Jugendlichen, immer Paarweise. Dann die Hochzeitspaten, danach die Bridesmaids und Groomsmen. Mishels Eltern warten bei der Türe, ich sehe das Auto vorfahren. Mein Arsch geht mir auf Grundeis. Schei..e bin ich nervös...

  • Mishel betritt die Kirche.

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    Die Geigenspielerin beginnt. Ich treffe den Einsatz. Ich habe wohl in meinem ganzen Leben noch nie mit so zittriger Stimme gesungen. Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Nach eine Strophe gebe ich das Mikrofon an Toto und laufe Mishel entgegen. Ich gebe zuerst Mishels Vater die Hand und führe sie an meine Stirn. Er umarmt mich. Dann gebe ich ihrer Mutter die Hand, führe sie ebenfalls an meine Stirn. Während sie mich umarmt, sagt sie "Thank You".

    Mishel und ich gehen dann zusammen zum Altar.

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    Für die Zeremonie bekam ich den Ablauf ausgedruckt und in englisch. Das hilft mir ungemein. Es war sehr heiss, zwei Ventilatoren waren auf mich gerichtet. Sie halfen nur bedingt. Die Zeremonie dauerte etwas mehr als eine Stunde. Bevor ich meine Frau küssen darf, müssen wir die Papiere unterschreiben. Der Priester bittet uns zum Altar. Er unterschreibt die Papiere, danach ich und dann Mishel. Er gratuliert uns Beiden und bittet uns vor den Altar. Er erklärt uns zu Mann und Frau, danach darf ich die Braut küssen. Das wars, nun bin ich verheiratet. Und es hat fast nicht weh getan :D

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    Danach beginnt eine endlose Fotosession.

    Mit dem Priester:

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    Die jugendlichen "Bridesmaids" und "Groomsmen":

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    Die Blumenmädchen und Ringbringer:

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    Mishels Coworker:

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    Bridesmaids und Groomsmen:

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    Die direkte Familie:

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    Maid of Honor und Best Man:

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    Und so weiter. Die Kirche war schon lange leer, wir machten immer noch Fotos. Zwischendurch sprach ich kurz mit meiner Mutter. Die Verbindung hielt, mit ein paar kleinen Störungen, durch. Allerdings war mein Akku fast leer. Meine Mutter gratulierte mir und meinte, dass sie nochmals schlafen ginge.

  • Wir machten dann noch einige Fotos vor der Kirche.

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    Danach ging es zur Feier. Beim Eingang mussten wir zuerst Ballone zerstechen. Es fielen Konfetti und Geldmünzen heraus. Diese schnappten sich die Kinder. Als wir den Saal betraten, standen Alle auf und applaudierten. Ich habe dann später erfahren, dass 410 Leute anwesend waren. Für 350 wurde getischt, es wurden dann noch zusätzliche Tische aufgestellt. Wir bekamen dann ein Glas Wein, anstossen, küssen. Gegenseitig Kuchen reichen und essen, küssen. Eigentlich wollte ich essen, ich hatte einen tierischen Hunger. Aber was sein muss, muss sein. Wir hatten total 10 Lechon, alle wurden gesponsert. Das Desserbuffet wurde von Mishels Cousine Jana und ihrem Mann, meinem guten Freund Urs, bezahlt. Sie wären gerne mitgekommen, aber die Krankheit von Urs liess es nicht zu. Irgendwann bekamen wir dann unser Essen. Endlich. Die Feier wurde durch einen Moderator gestaltet, er wurde von einem DJ unterstützt. Dann stand der Hochzeitstanz an, uns wurde Geld angesteckt. Dieses Geld haben Mishel und ich dann später für einen guten Zweck gespendet und das örtliche Kinderheim unterstützt. Dann hat sich Mishel auf einen Stuhl gesetzt. Ich durfte, oder musste, ihr Strumpfband suchen gehen. Ich fand es nach kurzer Suche, an einem Bein unter ihrem Hochzeitskleid :D Es mussten dann alle Männer, die sich in einer Beziehung befinden, tanzen. Das Strumpfband wechselte dann einige Male den Besitzer, bevor es wieder zu mir kam. Ich gab es dann wieder zu Toto, dann stoppte die Musik. Dies war vorher abgesprochen, denn das Strumpfband sollte in der Familie bleiben. Mishels Mutter und Grossmutter hatten es schon getragen. Toto und Yeng sind die Nächsten, die heiraten. Das selbe passierte auch mit dem Brautstrauss. Dieser war nach dem Tanz im Besitz von Yeng.

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    Danach begannen viele Reden. Zuerst mein Schwiegervater. Den schönsten Satz den er sagte, werde ich nie vergessen: Er habe heute keine Tochter verloren, sondern einen Sohn bekommen. Danach meine Schwiegermutter. Sie hielt mit Abstand die längste Rede. Danach war ich dran, dann meine Frau. Erste Geschenke wurden ausgepackt.

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    Es war eine schöne, gemütliche Feier. Der Saal leerte sich dann aber sehr schnell. Es war auch noch Rizal Day und auf der Plaza fand um 16.00 Uhr noch eine Feier statt. Uns war es egal. Irgendwann war Mishel verschwunden. Ich fand sie in einem Nebenraum, sie trug schon wieder normale Kleidung. Ich tat es ihr gleich. Vorallem war ich froh, die viel zu engen Schuhe endlich loszuwerden.

    Wir feierten dann am Abend im Restaurant von Jeg and Lotlot weiter. Nur die engste Familie und Totos Jungs. Es gab ein Buffet mit den Resten von unserer Feier. Ich sponserte das Bier, den Wein, Tanduay und Emperador. Ich schnappte mir dann noch kurz das Motorbike und fuhr zum Schnapshändler meines Vertrauens. Ich kaufte zwei Flaschen Don Papa, das musste zur Feier des Tages noch sein.

    Ich genoss den Tag, er war wirklich wunderschön.

  • Ein schöner und lesenswerter Hochzeitsbericht! Der beste bisher im PFD!

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Hallo Zusammen,

    Es ist schon (zu) lange her, seit meinem letzten Eintrag. Habe gerade turbulente Zeiten hinter mir, inklusive 2 Jobwechseln innerhalb eines guten Jahres. In meinem Alter (Ü50) eher ungewöhnlich. Dazu aber später mehr.

    Gerne möchte ich Euch, falls gewünscht, meine und Mishels Story weiter erzählen. Dazu möchte ich aber diesen Bericht noch ganz kurz zu Ende bringen, bevor ich dann mit dem nächsten starte.

    In diesen Ferien passierte nicht mehr wahnsinnig viel. Wir feierten Neujahr mit der Familie, am 03. Januar 2018 fuhren Mishel und ich, nun als verheiratetes Paar, wieder nach Dumaguete. Wir möchten noch einige Tage Zweisamkeit geniessen. Wir checkten wieder im C&L Bayview ein und machten vorallem Tagesausflüge in der Umgebung und betrieben ausführliches Shopping. Die Abende verbrachten wir am Boulevard, Essen in diversen Restaurants mit anschliessendem "Absacker" im Honeycomb bei guter Live-Musik.

    Am 7. Januar flog ich dann wieder zurück in die Schweiz. Leider (noch) ohne Mishel.