Hat sich schon jemand mit den konkreten Auswirkungen des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz (was für ein Wortungetüm ) für Arbeitsuchende Filipinos beschäftigt, das ja nun ab November 2023 anwendbar ist? Für Krankenschwestern und Pflegekräfte scheint es ja schon bisher zielführende Möglichkeiten zur Arbeitsmigration nach D zu geben (kenne jedenfalls kaum ein Pflegeheim, das ohne Filipinos auskommt), aber was ändert sich für die übrigen "Fachkräfte"?
In der Liste der sog. Engpassberufe geht es vor allem um akad. Fach- und Führungskräfte ->
https://www.make-it-in-germany…2023_Engpassberufe_DE.pdf
Würde sagen für den philippinischen "Normalfall" eher unrealistisch; und es ist mir auch völlig unverständlich, warum die Mängelliste nicht auf Handwerks- und Dienstleistungsberufe jeglicher Art ausgeweitet ist, denn fehlen doch vor allem Handwerker, Bäcker, Kraftfahrer etc. etc.
Neu ist eigentlich nur, dass Berufseinseinsteiger, die innerhalb der letzten drei Jahre einen ausländischen Hochschulabschluss erworben haben, eine Blaue Karte EU erhalten können, wenn sie mit ihrem Job in Deutschland ein Mindestgehalt von 45,3% der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung (d.h. im Jahr 2023: 39.682,80 Euro) erreichen. Dies gilt sowohl für Engpass- aber auch für andere Regelberufe. Wie realistisch ein solches Gehalt für einen philippinischen College-Absolventen ist, kann ich schwer beurteilen - möglicherweise ist es für IT-Fachkräfte machbar.
Hinzu kommen aber noch 2 große praktische Hürden:
- Ausreichende Deutschkenntisse (wohl mind. B2); d.h. man müsste einen entspr. Deutschkurs "vorfinanzieren".
- Die Hürden des philippinischen "Auswanderungsrechts", die eine Arbeitsmigration, ohne eine staatliche Agentur und entsprechende "Gebühren" meistens gar nicht zulassen! Der bloße Nachweis eines deutschen Jobangebotes bringt hier also gar nichts, da der phil. Staat hier mitverdienen möchte
Da dieses Thema ja auch deutsch-philippinische Familien betrifft, würde mich eure Erfahrung und Meinung dazu interessieren.