Mutter (Philippinin in AT) unterstützen, die mit Geld nicht umgehen kann

  • Hallo zusammen!

    Ich habe leider kein passendes Unterforum gefunden, da es sich nicht direkt um ein Problem handelt, das die Philippinen als Ort betrifft, sondern um jemanden, der seit knapp 40 Jahren in Österreich wohnt. Es geht also um meine Mutter (60 Jahre), die nicht mit Geld umgehen kann. Das alles fällt ihr nächstes Jahr auf den Kopf und ich suche einen Weg, ihr zu helfen, ohne ihr Geldproblem bzw. ihren seltsamen Lebensstil zu unterstützen.

    Grundsituation:
    Meine Mutter erhält derzeit ein Gehalt von 1.200 netto monatlich als Küchenhilfe und schickt seit Jahren 350 Euro pro Monat an die Familie ihrer verstorbenen Schwester in Manila. Das sind ihre 2 erwachsene Neffen, die knapp 40 und verheiratet sind + je ein Kind im Grundschulalter haben. Beide Familien arbeiten Vollzeit. Auch eine Nichte unterstützt sie hin und wieder, weil diese als Hausfrau ganz viel Zeit hat, mit meiner Mutter täglich auf Facebook zu schreiben und Bilder von ihren Kindern zu schicken (meine Mutter liebt kleine Kinder).
    Nächstes Jahr geht meine Mutter in Rente und erhält knapp 800 Euro netto, da sie hier in Österreich nur ca. 20 Jahre Vollzeit berufstätig war. Davor war sie Hausfrau und kümmerte sich um mich (30, weiblich). Ich habe schon geahnt, dass es ihr finanziell nicht so gut geht, weil sie ständig davon redet, dass sie darauf hofft, im Lotto zu gewinnen und ihre letzten paar Euros in die wöchentlichen Lottoscheine steckt. Also sprach ich sie darauf an und da wurde mir erst das gesamte Ausmaß bewusst:

    • Sie hat derzeit einen offenen Kredit von 60.000 Euro, der noch 10 Jahre läuft. Monatliche Rate knapp 500 Euro, dazu noch die dazugehörige Pflichtversicherung.
    • Ihr Dispo ist komplett ausgeschöpft (5.000 Euro!) und sie kann keinen Cent abheben. Sie ist sogar stolz darauf, wenn sie am Monatsersten frühmorgens zum Geldautomaten geht und dabei "schneller als die Bank" ist und Geld abheben kann, bevor die "Bank es wegnimmt" (abbucht).
    • Abfindung bei Rentenantritt erhält sie nächstes Jahr knapp 9.000 Euro, behält davon aber nichts, weil sie seit Jahren ihrem ehemaligen Chef (mit dem sie befreundet ist) knapp 10.000 Euro schuldet und diese zurückzahlen will/muss.
    • Trotzdem hofft sie, bald wieder ihre Heimat besuchen zu können, idealerweise jedes Jahr

    Kurzum, meine Mutter kann mit Geld nicht umgehen und mit ihren 60 Jahren erwarte ich hier leider nicht viel Besserung. Sie hat eine Metallherzklappe und geht ohnehin davon aus, keine 10 Jahre mehr zu Leben. Vielleicht lebt sie deswegen so verschwenderisch. Erkläre ich, wo sie Geld einsparen kann, schaltet sie direkt auf Durchzug bzw. wechselt das Thema. Oder straft mich tagelang mit Schweigen,- leider typisch philippinisch. Man kann sich also ganz einfach ausrechnen, dass sie mit den 800 Euro Rente nicht auskommen wird, da schon 500 für den Kredit wegfallen, ihr Dispo wohl auch Zinsen verlangt und sie neben Essen/Trinken/Handyrechnung auch Geld für Medikamente (ca. 100 pro Monat - Insulinpen, Marcumar, Asthma-Medikamente, Rheuma-Spriten) ausgeben muss. Zugtickets und "Freizeitgeld" sind noch nicht einmal einkalkuliert. Oh, das Haus kostet natürlich auch alle paar Monate Geld (Strom, Versicherungen, Kanal, etc). Und NATÜRLICH will sie auch weiterhin Geld in die Philippinen schicken, auch wenn 350 Euro wie bisher Gott sei Dank nicht mehr möglich sind :dontknow


    Minimale Verbesserung

    Mittlerweile hat sie begriffen, dass sie nächstes Jahr finanzielle Probleme haben wird (deswegen wohl auch die Lottoscheine), und wird nun die von ihr seit knapp 25 Jahren gemietete Wohnung in Central Manila (Sta Cruz, ca. 8000 Php ohne Aircon/Strom/etc) an einen der Neffen abgeben bzw. komplett weggeben. Bis vor ein paar Jahren wohnte ihre Schwester darin und nach deren Ableben nutzte meine Mutter die Wohnung während des Urlaubs, also nur alle paar Jahre. Die Neffen schlafen alle paar Nächte dort, da die Wohnung sehr zentral gelegen ist, daher werden sie die Wohnung vermutlich übernehmen und ggf. weitervermieten.


    Unsere Familiensituation
    Ich bin hin- und hergerissen. Zum einen möchte ich ihr zumindest ein wenig helfen, aber auf keinen Fall monatlich Geld überweisen. Sie hat an ihrer Misere selbst Schuld. So hat sie mir als Kind ohne zu Fragen mein Sparbuch leergeräumt (oder wie sie es nannte: Geld nur ausgeliehen), aber Gott sei Dank nach einem Streit mit meinem Vater zurückgezahlt. Auch habe ich ihr vor einigen Jahren 10.000 Euro gegeben, um ihren Kredit abzubezahlen und ihr im Gegenzug das Versprechen abgerungen, dass sie a) nie wieder einen Kredit aufnimmt und b) ich ihr mit dieser Geste nichts schulde und sie mich niemals um Geld fragen soll. Einen neuen Kredit hat sie ein halbes Jahr später aufgenommen. Es gab somit viele Enttäuschungen. Es klingt vielleicht, als ob sie ein schlechter oder ungebildeter Mensch ist, dem ist aber nicht so. Sie ist fleißig, hat ihr Leben lang viel gekämpft und hart gearbeitet, ABER sie ist zu gutherzig und kann einfach nicht mit Geld umgehen. Sie gibt das Geld kaum für sich aus, sondern fast immer für andere und der Großteil der Schulden stammen von den Krankenhaus- und Beerdigungskosten ihrer verstorbenen Schwester (jahrelang Diabetes, viele Krankenhausaufenthalte, Operationen, später auch Dialyse). Auch hat sie geholfen, ihren beiden Neffen eine Ausbildung zu ermöglichen, weswegen beide nun zum Mittelstand gehören und für die Philippinen sicher kein schlechtes Leben führen (auch wenn es weit vom Luxus entfernt ist). Für sich selbst kauft sie hin und wieder ein T-Shirt bei Kik oder gönnt sich eine Papaya aus dem Supermarkt. Auch mir nimmt sie immer mal wieder Kleinigkeiten mit, um mir eine Freude zu machen. Ich habe mit ihr tatsächlich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Wir leben im selben Haus, sie mit meinem Vater im Erdgeschoß und ich mit meinem Mann im ersten Stock. Seit ich denken kann, führen meine Eltern eine Art Zweckbeziehung oder Wohngemeinschaft. Ich war damals ein "Unfall", wodurch mein Vater meine Mutter heiratete und sie mir zuliebe bis dato zusammen blieben, allerdings in getrennten Schlafzimmern schlafen und auch generell nichts Pärchenhaftes an sich haben. Sie haben sich aber damit arrangiert und die Hausarbeit aufgeteilt sowie ihre eigenen Gehälter. Somit weiß mein Vater (75 Jahre) nichts von den Geldproblemen und würde ihr auch nicht helfen, wenn dem so wäre. Es ist auch so, dass ich das Haus eines Tages alleine erben werde, da meine Mutter lt Vertrag freiwillig auf ihren Pflichtanteil verzichtet. Auf diese Art wollte sie meinem Vater beweisen, dass es ihr schon immer nur um ihre Tochter und nicht ums Geld geht. Mein Mann und ich haben wiederum beschlossen, dass wir -wenn dieser Tag irgendwann kommt- meine Mutter bis zu ihrem Lebensende mietfrei im Haus leben lassen. Aber bis dahin dauert es hoffentlich noch viele, viele Jahre! Also eine etwas seltsame Familiensituation, auch wenn alles friedlich und geregelt ist.


    Eine Lösung?

    Da ich sie nicht verarmen lassen kann/will, ihr nach den letzten Enttäuschungen aber auch nicht einfach so Geld in die Hand drücken möchte (denn auch ich arbeite hart für mein Geld), habe ich nun überlegt, ob ich mir von meiner Mutter in Haus & Garten helfen lassen soll, sobald sie in Rente ist. Ich hatte ihr gegenüber nämlich erwähnt, dass mein Mann und ich uns in nächster Zeit stundenweise eine Haushaltshilfe suchen wollen und sie meinte, dass sie das für uns kostenlos machen könnte und wir das Geld lieber sparen sollen (wie gesagt, sie ist zu gutherzig). Bisschen Wäsche, Staubsaugen, Abwasch, Gemüsebeet düngen/gießen oder kleine Botengänge (Briefe zur Post, Medikamente abholen). Im Gegenzug dachte ich daran, ihr dafür Gutscheine zu geben, beispielsweise für den örtlichen Supermarkt und/oder die Apotheke. Also Orte, an denen sie sowieso jeden Monat Geld ausgeben muss. Vielleicht auch für ihr Lieblingscafé, damit sie ein wenig entspannen kann. So käme sie auch gar nicht auf den Gedanken, einfach weniger zu essen und das übrige Geld in die Philippinen zu schicken (das passierte, als sie noch Hausfrau war und von meinem Vater nur Taschengeld erhielt). Was sie letztendlich mit dem Geld macht, was auf ihrem Konto liegt, ist natürlich ihre Sache. Wenn tatsächlich etwas übrig ist, kann sie ruhig alles wegschicken oder für den nächsten Urlaubsflug sparen, da mische ich mich überhaupt nicht ein.

    Fragen:
    - Denkt ihr, dass das eine gute Lösung ist?
    - Welcher Betrag wäre monatlich angebracht?
    - Welche Gutscheine oder Möglichkeiten gäbe es noch?
    - Hätte meine Mutter als Rentnerin noch immer die Möglichkeit, ihren Kredit aufzustocken? Ich hoffe, dass das nicht möglich ist und sie nun in Ruhe abbezahlen kann.


    Freue mich natürlich auch über sonstige Tipps und Hinweise! :pleased

  • OMG....manchmal verfolgen einen die Phill. Verwandten selbst wenn sie in Europa leben

    Sie hat derzeit einen offenen Kredit von 60.000 Euro, der noch 10 Jahre läuft. Monatliche Rate knapp 500 Euro, dazu noch die dazugehörige Pflichtversicherung.

    Toll...

    Ihr Dispo ist komplett ausgeschöpft (5.000 Euro!) und sie kann keinen Cent abheben. Sie ist sogar stolz darauf, wenn sie am Monatsersten frühmorgens zum Geldautomaten geht und dabei "schneller als die Bank" ist und Geld abheben kann, bevor die "Bank es wegnimmt" (abbucht).

    noch toller...

    Abfindung bei Rentenantritt erhält sie nächstes Jahr knapp 9.000 Euro, behält davon aber nichts, weil sie seit Jahren ihrem ehemaligen Chef (mit dem sie befreundet ist) knapp 10.000 Euro schuldet und diese zurückzahlen will/muss

    am Tollsten...

    Trotzdem hofft sie, bald wieder ihre Heimat besuchen zu können, idealerweise jedes Jahr

    Wir wohl nicht klappen, mit dem Einkommen und den Schulden

    Erkläre ich, wo sie Geld einsparen kann, schaltet sie direkt auf Durchzug bzw. wechselt das Thema. Oder straft mich tagelang mit Schweigen,- leider typisch philippinisch

    Dann lass es...macht eh keinen Sinn

    Es gab somit viele Enttäuschungen

    und es wird weitere geben, wenn du nicht 100% dicht machst und sie ihr Leben leben lässt!

    . Somit weiß mein Vater (75 Jahre) nichts von den Geldproblemen und würde ihr auch nicht helfen, wenn dem so wäre.

    Geht das mit österreichischem Recht? Wäre ja gut für deinen Vater

    Es ist auch so, dass ich das Haus eines Tages alleine erben werde, da meine Mutter lt Vertrag freiwillig auf ihren Pflichtanteil verzichtet

    Ist die Mutter im Grundbuch drin? Dann geht das Haus für die Schulden drauf

    Hätte meine Mutter als Rentnerin noch immer die Möglichkeit, ihren Kredit aufzustocken?

    Normal bei einer Bank nicht. Aber vielleicht bei "Sunshine Money" :teacher, den Männern im schwarzen Trenchcoat!


    Ich würde ihr einen professionellen Schuldenberater empfehlen und versuchen Privatinsolenz anzumelden! Außerdem würde ich maximalen "finanziellen" Abstand zu meiner Mutter halten, wenn sie unbelehrbar ist

    Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll :hi

  • Hallo,


    es sind Deine und Deines Vaters Schulden schon jetzt. Der Vertrag regelt nur den Pflichtanteil bei Ableben? Der Pflichtanteil kann auch Schulden sein. Das Haus wird wahrscheinlich mehr wert sein als die Schulden. Annahme, sie steht im Grundbuch oder sie lebt länger als Dein Vater . Also werden die Gläubiger die Versteigerung betreiben. Ihr wollt drin wohnen bleiben also ist es schon jetzt Euer Problem wie sie mit Geld nicht umgehen kann. Zeig Ihr, dass ihr das Haus gehört laut Grundbuch und frage Sie, ob Sie Dich liebt und sie es Dir antun möchte, dass Du nicht mehr im gemeinsamen Haus in dem sie Dich großgezogen hat, leben können wirst, denn die Bank wird es sich nehmen.


    Viele Grüße


    Jan

  • Kiara, hmm, wenn es den tatsächlich so ist, dann denke ich mal, du solltest deinen Vater in die Lösung mit einbeziehen. Sie sind jetzt 30 Jahre verheiratet und wenn sie (auch in getrennten Schlafzimmern) zusammenleben, dann sind zunächst einmal deine Eltern für sich verantwortlich, dass sie "über die Runden kommen". Wer ist Eigentümer des Hauses? Wenn deine Mutter Miteigentümerin ist, dass könnten die Gläubiger ggf. darauf zugreifen, insbesondere wenn sich die Gläubiger durch Grundschulden abgesichert haben. Vielleicht ist es dann besser, du und dein Mann kaufen das Haus deinen Eltern ab.


    Wenn der Kredit deiner Mutter unbesichert ist und auch dein Vater über eine Bürgschaft nicht für den Kredit mithaftet, würde ich einen Schuldnerberater empfehlen. In D. wäre dann eine Privatinsolvenz zu überlegen. Wie es in Österreich gesetzlich geregelt ist, weiß ich nicht.


    Gruß

    roha

  • - Denkt ihr, dass das eine gute Lösung ist?

    Die beste Lösung die es in eurem Fall gibt, ist eine Privatinsolvenz.


    Ich würde mal zu einer Schuldnerberatung gehen und mich da mal beraten lassen, am besten mit der Mutter, wenn nicht ohne sie. Du musst ihr die Privatinsolvenz schmackhaft machen. Bei dem Kredit und dem Einkommen ist das dringend anzuraten.

    Schau mal hier https://www.test.de/Ueberschul…chtsvollzieher-4141446-0/


    Hat ein Arbeitskollege von mir auch gemacht, als er von einem Geschäftspartner gelinkt wurde und dabei war sein Gehalt deutlich höher und die Schulden mit 50k auch weit weniger. Zudem ist er auch erheblich jünger gewesen, hätte also die Schulden locker zahlen können.

    Mit der Privatinsolvenz ist deine Mutter in 6 Jahren schuldenfrei und dabei bleibt ihr genügend Geld für ein würdiges Leben.


    tbs

    "Mit dem Wissen wächst der Zweifel", Johann Wolfgang von Goethe

    "Ich habe riesige Zweifel", tbs


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    Diskussionen zu meinen Beiträgen sind explizit gewünscht........

  • Meine Meinung dazu: Deine Mutter nutzt alle finanziellen Spielräume immer bis zum Anschlag aus, um Geld auf die Philippinen zu schicken. Jeder Euro, den du ihr - in welcher Form auch immer - zukommen lässt, wandert auf die Philippinen, ohne die Situation der Mutter zu verbessern. So gesehen ist es eher hilfreich, wenn deine Mutter möglichst wenig Geld zur Verfügung hat, weil sich dann der Schaden in Grenzen hält.


    Prinzipiell kann man darüber Mutter sicher helfen, aber dazu ist notwendig, dass sie erstens einsieht, dass sie ein Problem hat und zweitens akzeptiert, dass man ihr hilft. Falls diese Situation erreichbar ist, könntest du ihr Konto (zumindestffür eine Weile) verwalten, um ihre Ausgaben zu begrenzen. Den Vorschlag von tbs mit Privatinsolvenz finde ich auch sehr gut. Ich bezweifle jedoch, dass sie da mitspielt.


    Jemandem zu helfen, der sein Problem nicht begreift und keine Hilfe akzeptiert, das führt zu nichts.

    Hallo,


    es sind Deine und Deines Vaters Schulden schon jetzt. Der Vertrag regelt nur den Pflichtanteil bei Ableben? Der Pflichtanteil kann auch Schulden sein. Das Haus wird wahrscheinlich mehr wert sein als die Schulden.

    Man kann ein Erbe immer ablehnen (zumindest in Österreich). Wenn ihr das Haus nicht gehört, dann hat sie nur einen Haufen Schulden zu vererben, den man nicht annehmen muss.

  • Die beste Lösung die es in eurem Fall gibt, ist eine Privatinsolvenz.

    Wobei mir gerade einfällt, das dein Vater da ja mit deiner Mutter verheiratet ist. Denke das er da mit reingezogen werden muss. Eine Privatinsolvenz sollte aber für alle Beteiligten die beste Lösung sein.


    Kiara, eine Schuldnerberatung dürfte hier die erste und beste Anlaufstelle sein.


    tbs

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  • Moien Kiara ,


    Danke Kiara für die offenen Worte. Ein sehr guter Thread, für alle Leser, leider nicht für Dich.


    Hier sieht man mal wieder, wo das "Philippinische System" der Unterstützung für gutherzige Menschen enden kann.


    Es gilt dringend zusammen zu reden und einen Schuldenberater hinzu zuziehen. So wie die finanzielle Lage Deiner Mutter nun ist, und ohne Kehrtwendung, kann das in einem freudefreien Leben enden, für Euch alle.


    Ausser Zusammenfinden und Schuldenberatung sehe ich keine Lösung. Nur besitzt Deine Mutter die Kraft diesen Weg zu gehen ? Völlig untypisch für Filipinos.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Lösung des Problems.


    LG Alf

    - Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen und übernimm Verantwortung für deine Taten. - Dalai Lama


    - Meine Philippinenbilder

  • Eine Privatinsolvenz sollte aber für alle Beteiligten die beste Lösung sein.

    Dann ist die Hütte weg.

    Es ist auch so, dass ich das Haus eines Tages alleine erben werde, da meine Mutter lt Vertrag freiwillig auf ihren Pflichtanteil verzichtet

    In D. kann man nicht auf seinen Pflichteil verzichten, wenn man Schulden hat.

    In A weiß ich es nicht, wird aber evtl. ähnlich sein.

    Das Haus wird nach dem Tod des Vaters der Mutter zur Hälfte gehören.

    Bei einer P-Insolvenz oder Pfändungsklage nach den Tod des Vaters wird der Hausanteil verkauft werden müssen.

    Vor dem Tod des Vaters muss das ganze Haus verkauft werden, da es mit 2 Wohnungen über dem Bedarf liegt.

    Auch eine sofortige Umschreibung auf das Kind bringt wohl nichts mehr, da dies 10 Jahre lang rückabgewickelt werden kann.

    Der Vater ist vollumfänglich für die Finanzen mitverantwortlich, da verheiratet und nicht getrennt lebend. ( Juristisch)

    Einzige Rettung für das Haus wäre ein Gesamtverkauf an das Kind zu einem marktüblichen Preis.

    Dieser könnte durch Wohn/ Niesbrauchsrecht für die Eltern gemindert werden.

    Ich würde mir sofort juristischen Beistand holen. Schuldnerberatung, Anwalt o.ä.

  • Danke an alle! Ich habe alles gelesen, auch wenn ich nicht auf jedes Posting eingehe. Ihr habt mir auf jeden Fall sehr geholfen :pleased

    Ist die Mutter im Grundbuch drin? Dann geht das Haus für die Schulden drauf

    Nein, sie steht nicht im Grundbuch (und besitzt auch kein Auto oder sonstige Wertgegenstände). Gerade weil es keine lieblich-partnerschaftliche Beziehung ist, hat mein Vater hier klare Grenzen gesetzt. Es gibt auch kein gemeinsames Konto. Meine Mutter hat das, was sie sich mit ihrer Arbeit erarbeitet hat und kann damit tun und lassen was sie will. Das Ergebnis ist bekanntlich nicht so dolle.

    Hallo,


    es sind Deine und Deines Vaters Schulden schon jetzt. Der Vertrag regelt nur den Pflichtanteil bei Ableben? Der Pflichtanteil kann auch Schulden sein. Das Haus wird wahrscheinlich mehr wert sein als die Schulden.

    Der Pflichtteil, auf den meine Mutter verzichtet, betrifft das Ableben meines Vaters. Er hat keinerlei Schulden. Meine Mutter hat zu ihrem Kredit eine Pflichtversicherung abgeschlossen, die (angeblich) besagt, dass die Schulden nach ihrem Ableben nicht auf mich übergehen und selbst wenn das der Fall wäre, würde ich die Erbschaft einfach nicht annehmen. Meinen Vater dürfte das solange sie lebt nicht betreffen, da er nicht als Gläubiger angeführt ist. Ich muss mir den Vertrag mal ansehen.

    Wenn der Kredit deiner Mutter unbesichert ist und auch dein Vater über eine Bürgschaft nicht für den Kredit mithaftet, würde ich einen Schuldnerberater empfehlen. In D. wäre dann eine Privatinsolvenz zu überlegen. Wie es in Österreich gesetzlich geregelt ist, weiß ich nicht.

    Danke, Schuldnerberater ist eine gute Idee, ich habe direkt einen Termin ausgemacht und werde sie dazu begleiten.

    Du musst ihr die Privatinsolvenz schmackhaft machen. Bei dem Kredit und dem Einkommen ist das dringend anzuraten.

    Hat ein Arbeitskollege von mir auch gemacht, als er von einem Geschäftspartner gelinkt wurde und dabei war sein Gehalt deutlich höher und die Schulden mit 50k auch weit weniger. Zudem ist er auch erheblich jünger gewesen, hätte also die Schulden locker zahlen können.

    Mit der Privatinsolvenz ist deine Mutter in 6 Jahren schuldenfrei und dabei bleibt ihr genügend Geld für ein würdiges Leben.


    tbs

    Ich werde mich dazu einlesen bzw. den Schuldnerberater fragen. So wie ich die Lage einschätze, hätte sie mit der Privatinsolvenz bzw. den vielen Gerichtswegen kein Problem.

    Das Problem sieht sie mittlerweile ein. Die vielen schlaflosen Nächte, in denen sie sich die letzten Monate darüber sorgte und grübelte, wie sie letztendlich (über)leben soll, haben letztendlich dabei geholfen. Ich habe sie heute auch gefragt, wie sie denn Geld in die Philippinen schicken will, wenn sie nichtmal genug für Essen und Medikamente hat. Ihre Antwort lautete "Dann bekommen sie nichts mehr, sie sind alt genug." - ihr einziger Wunsch ist es, alle paar Jahre die Heimat zu besuchen, was derzeit utopisch klingt aber trotzdem verständlich ist. Falls es mit der Schuldnerberatung klappt und z.B. niedrigere Kreditraten ausgehandelt werden können, könnte sie monatlich ein wenig wegsparen und sich damit ihren Urlaub leisten. Anderen Luxus gönnt sie sich tatsächlich nicht.
    Ich werde mich erkundigen, ob es eine Möglichkeit gibt, das Bankkonto meiner Mutter zu verwalten. Es fühlt sich nur etwas seltsam an, dass ich mich als Tochter um ihre Geldangelegenheiten kümmern muss. Man sollte meinen, dass es umgekehrt mehr Sinn macht.

    Vielen Dank! Ich denke neben dem Philippinischen System und der dazugehörigen Denkweise (utang na loob, nur im "heute" leben) scheinen auch die Banken nur an ihren eigenen Gewinn gedacht zu haben. Man sollte meinen, dass die Bonitätsprüfung ein Kreditgesuch ablehnen würde oder ihr niemals ein Dispo von 6.000 Euro gewährt wird, das war aber leider nie der Fall. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass es mit der Schuldenbelastung besser wird.

    Danke für den Hinweis, ich werde mich dazu beim Notar erkundigen. Beim Unterschreiben bzw. Aufsetzen des Vertrags wurde sie nicht über mögliche Schulden gefragt. Gemäß Erbrecht in AT würde ihr normalerweise 1/3 des Hauses (+lebenslages Wohnrecht) zustehen, während mir 2/3 gehören. Von daher wäre das Haus nicht komplett weg, weil die Mehrheit mir gehört und ich mir nicht vorstellen kann, dass die Bank mir etwas wegnimmt, obwohl ich in keinem der Kreditverträge stehe. Aber daran denke ich noch nicht, mein Vater ist für sein Alter sehr fit und bleibt uns sicherlich noch viele Jahre erhalten =)

  • Kiara


    deine Mutter hat ihr Leben lang hart gearbeitet, und somit vielen Leuten ein besseres Leben ermoeglicht, als sie die Chance hatte ins Ausland zu gehen, hat sie aus einem grossen Verantwortungsgefuehl heraus vielen Menschen geholfen. Ich bewundere das sehr, und es gibt viele Filipinos die das tun. Insgeheim hat sie sich wohl gedacht, dass eines Tages wenn sie aelter wird, jemand anderes aus einem gleichen Pflichtgefuehl heraus, das gleiche fuer sie tun wird. Ich denke es ist an der Zeit, dass Du als Tochter ebenfalls Verantwortung uebernehmen solltest, im Sinne deiner Mutter.

  • @BomMoth

    Die Mutter ist einfach nur dumm. Hilfe zur Selbsthilfe ist hier angesagt. Kein Geld mehr auf die Philippinen senden und Schuldnerberatung wäre der wichtige Weg.

    Die Tochter hat ein eigenes Leben und sollte meiner Meinung nach die Mutter auf keinen Fall finanziell unterstützen.

    Gruß,

    Dirk

  • @BomMoth

    Die Mutter ist einfach nur dumm. Hilfe zur Selbsthilfe ist hier angesagt. Kein Geld mehr auf die Philippinen senden und Schuldnerberatung wäre der wichtige Weg.

    Die Tochter hat ein eigenes Leben und sollte meiner Meinung nach die Mutter auf keinen Fall finanziell unterstützen.

    Gruß,

    Dirk

    Die Mutter ist nicht dumm, sondern in ihrer philippinischen Denkweise gefangen.


    Kiara hilft schon jetzt, indem sie die Mutter aus dieser Fall raus manövriert. Natürlich hat sie ein eigenes Leben, aber typisch deutsch hilft hier bestimmt nicht weiter, sondern provoziert das nächste Problem, nämlich Problem zwischen Mutter und Tochter.


    Erst wenn die Tochter erfolglos sein sollte, muss man weiter denken.


    LG Alf

    - Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen und übernimm Verantwortung für deine Taten. - Dalai Lama


    - Meine Philippinenbilder

  • Die Mutter ist nicht dumm, sondern in ihrer philippinischen Denkweise gefangen.

    Die philippinische Denkweise kann man nicht generalisieren. Es gibt sicherlich auch Sparfüchse unter den Philippinas, welche jeden Cent zweimal umdrehen oder aus einem Cent zwei machen.

    Es ist eine Niveau- bzw Intelligenzfrage.

    wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von wo ein lichtlein her!

  • Die Mutter ist nicht dumm, sondern in ihrer philippinischen Denkweise gefangen.

    Die philippinische Denkweise kann man nicht generalisieren. Es gibt sicherlich auch Sparfüchse unter den Philippinas, welche jeden Cent zweimal umdrehen oder aus einem Cent zwei machen.

    Es ist eine Niveau- bzw Intelligenzfrage.

    Ich denke mal, dass dieser Thread relativ positiv an Ratschlägen verlaufen ist. Und wir sollten darauf achten, dass es so bleibt.


    In dem Sinne macht es wenig Sinn jetzt auf etwaige Variationen im phil. Volk einzugehen.


    Die Fakten sind von Kiara oben klar beschrieben, und hier geht es nur über ihren Fall, nicht was vielleicht irgendwo noch ist oder geht. Sorry. Oder ob es Dummheit ist.


    LG Alf

    - Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen und übernimm Verantwortung für deine Taten. - Dalai Lama


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  • Kiara


    deine Mutter hat ihr Leben lang hart gearbeitet, und somit vielen Leuten ein besseres Leben ermoeglicht, als sie die Chance hatte ins Ausland zu gehen, hat sie aus einem grossen Verantwortungsgefuehl heraus vielen Menschen geholfen. Ich bewundere das sehr, und es gibt viele Filipinos die das tun. Insgeheim hat sie sich wohl gedacht, dass eines Tages wenn sie aelter wird, jemand anderes aus einem gleichen Pflichtgefuehl heraus, das gleiche fuer sie tun wird. Ich denke es ist an der Zeit, dass Du als Tochter ebenfalls Verantwortung uebernehmen solltest, im Sinne deiner Mutter.

    Dann wäre man keinen Deut besser / schlauer als die Mama! Da auch die Mutter schon seit 30 Jahren in einem Land mit gutem Sozialnetz lebt,trotzdem ihr Geld massiv ins Ausland verschoben hat, hat hier leider zumindest in Gelddingen keinerlei Integration statt gefunden!

    Es hilft tatsächlich nur ein prof. Schuldenberater und im Idealfall eine Insolvenz, die allerdings Probleme für Vater & Haus bringen wird

    Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll :hi

  • Viele hier verstehen einfach das philippinische Familienprinzip nicht. Die Mutter hat ihr Leben lang die erweiterte Familie unterstützt und nun ist es an der Familie, die Mutter zu unterstützen. Punkt. Aus.

  • Viele hier verstehen einfach das philippinische Familienprinzip nicht. Die Mutter hat ihr Leben lang die erweiterte Familie unterstützt und nun ist es an der Familie, die Mutter zu unterstützen. Punkt. Aus.

    Die Mutter lebt in Österreich...nicht auf den Philippinen! Anstatt ihr Geld für sich selbst und gelegentliche Reisen in die Heimat zu sparen, hat sie es der "Familie" in den Rachen geworfen! Selber Schuld und nun will / muss die Tochter sehen wie sie es geregelt bekommt! Garantiert nicht durch bezahlen der Schulden!

    Den Fehler hat die Mutter gemacht und nun muss sie es auch wieder ausbaden und nicht die Tochter / Vater da mit reinziehen...deshalb schnell zum Schuldenberater

    Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll :hi

  • Wir kennen auch Philippinas, welche ihr Kindergeld auf die Philippinen schicken. Man glaubt es nicht.:yupi

    Auch kennen wir Hillie-Philies, welche immer noch glauben sie müssten ihr fragwürdige/veraltete Einstellung (utang na loob) auf die Tochter projezieren. Und wundern sich dann das diese nicht nach ihren Wünschen reagiert.

    Es gibt Gottseidank schon junge gebildete Frauen darunter, welche sich mehr als Österreicher sehen und auch so denken.

    SIe haben selbst einen Hausstand gegründet, einen Partner oder Familie und sehen es nicht ein die Nichtstuer zu unterstützen.


    Ganz wiefe hinterfragen warum sie überhaupt noch auf die Philippinen fliegen sollen, weil sie sich ja als Österreicher sehen. Nur die Mutti versteht es leider nicht.

    Und so nebenbei ist unsere Erfahrung, dass viele Philippinas im Alter nicht einmal die Kohle haben öfters in die Heimat zurück zu fliegen. Die müssen heute noch sparen dafür, unglaublich.

    wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von wo ein lichtlein her!