Hallo zusammen!
Ich möchte euch hiermit meinen Reisebericht darlegen, nachdem hier doch eine große Diskussion entfacht worden ist, ob und wie mein Urlaub wird, da ich ein großes Risiko eingegangen bin, um meine (nach wie vor) große Liebe zu treffen.
Das Primärziel war, meine jetzige Verlobte zu treffen und mir ein Bild von der Lebensweise und Kultur und Landschaft dort zu machen.
Das Reisebudget betrug 270€.
Damit bin ich genau bis zum letzten Tag hingekommen. Kein Arzt nötig, da es dort sicher war und ich nicht krank geworden bin.
Von dem Geld bezahlte ich am ersten Tag 30€ umgerechnet für mein "Bett". Außerdem habe ich das Neujahrsessen bezahlt und mich an den Fahrtkosten beteiligt, das ging schon mit dem Budget.
Das tägliche Programm war dort nicht so teuer, da ich hauptsächlich mit der Familie und meiner Verlobten rumgefahren bin und, da die Familie 2 Autos und 2 Tricicles atte, war dies sehr günstig.
Nun zum Ablauf:
Der Hinflug:
Der Hinflug startete am 25.12.2012 um 18:40 vom Düsseldorfer Flughafen, wo mich mein Kumpel hin begleitet hatte und mit mir zusammen das Gepäck eingecheckt hatte. Es ging zuerst mit KLM nach Amsterdam. Der Flug war sehr ruhig und ich wurde mit "Hello, merry Christmas" begrüßt.
In Amsterdam angekommen, hatte ich 1 1/2 std Aufenthalt, bis es dann mit China Southern Airlines nach Peking ging.
Dann, nach dem 9-Std-Flug, in Peking angekommen, bin ich durch die vielen Passkontrollen gekommen und in den Flug nach Manila umgestiegen, dieser dauerte 6 Std.
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In Manila angekommen, holte ich mein Gepäck ab, ging durch die Immigrations- und Passkontrollen und wechselte mein komplettes Geld zum Kurz von 1:53. Dann mit dem Bus nach terminal 3 gefahren für 20 PHP.
Im Terminal 3 habe ich dann auf meinen Flug nach Tacloban gewartet, mein Gepäck erneut eingecheckt und pünktlich abgeflogen.
Angekommen bin ich dann am 27:12. um 5:35. Der flug war angenehm.
Nun kam der aufregende Moment: ich habe meine Verlobte zum ersten mal gesehen, mein Herz schlug wie ne Rakete als ich sie gesehen habe, sie hatte draußen gewartet, da niemand in den Flughafen darf, der kein Ticket hat. Wir hatten uns begrüßt und sie und ihre/meine Eltern haben mir das Gepäck abgenommen und wir sind zum Auto gegangen. Wir wussten nicht, was wir machen sollten und was wir sagen sollten, waren beide total nervös.
Meine erste Fahrt in einem Multicab war, sagen wir ungewohnt und holprig, was dort allerdings normal ist. Dann, bei ihr zuhause angekommen, stellte sie mich ihren Geschwistern vor, welche auch am Anfang sehr scheu waren.
Der erste Tag war der aufregendste. Am Abend habe ich der Familie dann mein Gastgeschenk überreicht, worüber sie sich total gefreut hatten, sowohl meine Verlobte als auch die Familie.
Das Haus war zwar nicht das komfortabelste, aber das Leben dort war sehr angenehm, Stein auf Stein gebaute wände, Vorhänge anstatt Türen und das Badezimmer war nur sporadisch aufgebaut.
Am zweiten Tag bin ich mit meiner Verlobten allein zum Strand gegangen und dem nahegelegen "Macartor-Park" besucht, um uns näher kennenzulernen und anzunähern, und zu reden.
Das Hauptaugenmerk in den ersten 2 Wochen lag darin, dass ich die Familie und die Verwandten kennenlerne, dementsprechend sind wir sehr viel herumgefahren zu den Häusern der Tanten, großmütter etc, was ich allerdings als sehr angenehm empfand, da meine Verlobte und ich uns auf den Fahrten noch etwas näher kommen konnten (mit den ersten körperlichen Berührungen). Ich habe mein Bestes gegeben, damit die Verwandten mich möge, und es hat, zum Glück, geklappt.
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Am Vierten Tag sind wir zur "San Juanico Bridge" gefahren, da sind die Bewohner von Leyte besonders stolz drauf. Die Brücke ist 2 km lang und verbindet Leyte mit Samar.
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Dann kam das Jeujahrsfest. Dieses ist dort total anders als hier und wird groß gefeiert. Es gab sehr viel zu essen, sodass der komplette Tisch voll mit verschiedenstem Fleisch, Baboy (Schwein), chicken, cheese lumpia (wrap-rollen mit käsefüllung), und Weiterem. Es gab dort Außerdem ein "Lechon" das ist ein gegrilltes Schwein, von dem so ziemlich alles gegessen wird. Ich habe nur die Haut und das "normale" Fleisch probiert, da mir alles andere nicht zusagte .
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Dann habe ich beschlossen, am 1.1. um 00:01 die Verlobung anzugehen, was, zumindest für den Moment, sehr früh ist, aber es war ein romantischer Moment. Sie war geschockt, hatte sich aber doch gefreut, da es wirklich von Herzen kam und sie sich auch sicher sein möchte.
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Und um hier eines klarzustellen, sie ist KEINE Asylsuchende, denn sonst hätte sie schon von Hochzeit und Emmigration nach Deutschland gesprochen, dies war allerdings nicht der Fall. Ich habe über dieses Thema öfters mit ihr und ihren Eltern gesprochen. Diese verrieten mir, dass sie, da sie die älteste Tochter ist, die Verpflichtung hat, gut für die Familie zu sorgen und dies geht eher schleppend bei ihrem aktuellen Job. Sie wollen nicht, dass ihre Tochter ins Ausland geht, da sie sie sehr vermissen würden. Meine Verlobte selber möchte es auch nicht so gern, da sie auch sehr weit entfernt von der Familie wäre und sich auch in einigen Bereichen sehr stark umgewöhnen müsste (Kultur, Lebensstandart etc).
Daher hier bitte keine Sorgen machen, wir werden uns sehr viel zeit mit dem Thema Hochzeit lassen.
Nun haben wir die Tage vom 1.1.-8.1. damit verbracht, in der Stadt Souvenirs und Sachen für den täglichen gebrauch zu kaufen, die ich teilweise bezahlt habe, am Strand Zeit zu verbringen und wie o.g. die Verwandten zu besuchen. Ab dem 9.1. musste sie leider wieder arbeiten, das heißt ich war dann mit der Familie allein im Haus, was aber kein Problem darstellte, da ich die Chance ergriffen habe, um ihnen näher zu kommen und ein "Bonding" mit ihnen zu haben.
Am 10.1. war ihr Geburtstag. Es war keine große Feier, sondern ein Tag wie jeder andere auch, woran ich mich gewöhnen musste, da es hier doch sehr anders ist. Sie bekam keine Geschenke von ihren Eltern und Geschwistern, was vielleicht damit zusammenhängt, dass sie nicht so viel Geld haben.
Nunja, ich habe ihr mein Geschenk am Nachmittag überreicht, nachdem wir im "Robinsons" waren, um die Sachen für die Feier einzukaufen (Kuchen und Abendessen). Es war eine Halskette. Sie hat sich übertrieben darüber gefreut, zum Glückk, denn ich wusste nicht, was ich ihr schenken sollte, und bei Frauen ist eine Halskette immer gut, denke ich mal :P. Sie hatte sich auch sehr darüber gefreut, dass ich den Kuchen bezahlt hatte, anscheinend bekam sie das nicht so oft bisher.
Nach ihrem Geburtstag musste sie dann wieder arbeiten und ich war wieder allein mit den Geschwistern zuahus, da die Eltern auch arbeiten mussten.
Diese Tage waren dann eher ruhig. Der Fernseher lief fast den ganzen Tag und es gab quasi 3 Sender im Wechsel (GMA, TV5 und AKTV (Basketball)). mcnche aktivitäten wurden dennoch unternommen, damit ich mich nicht zu sehr langweile (Basketball spielen, zum Strand gehen etc.). Außerdem wurde sehr viel und laut Musik gehört, viele love-songs, die dann mitgesungen wurden, und viele "schubidubi"-Musik, die wir sehr amüsant fanden.
So plätscherten die Tage vor sich hin und ich habe sie komplett genossen und mich gut entspannen können.
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Am drittletzten Tag habe ich meine Verlobte zur Arbeit begleitet, weil die Leute dort mich ebenfalls kennenlernen wollten. Es war sehr amüsant, weil sie sehr lustige Gesellen waren und viel Spaß machten. Sie freuten sich übertrieben für uns und sagten immer wieder ich sei ein "gwapo man" (hübscher mann) obwohl ich das nicht so sehe ^^ , naja it wohl geschmackssache.
Dann kam die zeit des Abschieds. Meine Verlobte hatte sich für meine letzten 2 Tage frei genommen und die komplette Familie war am letzten Tag zusammen, was auch nötig war, weil mir etwas auf dem herzen lag. Ich hatte eine Art Krisengespräch mit der ganzen Familie und auch schon vorher mit meiner Verlobten gehabt. Durc diese Gespräche wurde mir dann klar, dass die Kulturunterschiede im bezug auf Beziehungsführung doch gravierend sind. dass man z.B. im Haus nicht kuscheln darf, aber in der öffentlichkeit zärtlchkeit gezeigt wird. Damit hatte ich doch sehr zu kämpfen weil für mich, bis dahin, das der Grundstein für eine Beziehung war, muss ich mich jetzt anscheinend dran gewöhnen...
Dann kam der letzte Tag. Fast die komplette Familie war zusammen und hat mich zum Flughafen gebracht. Es war totenstille im Auto... Als wir dort angekommen waren, sind die Eltern mit den Geschwistern noch eine Runde gefahren, damit meine Verlobte und ich noch etwas Zeit für uns hatten. In dieser Zeit hatten wir dann besprochen, wie es weitergeht und was jetzt für den anderen zu tun ist. Zum Abschied gab es noch Familienfotos und Fotos mit meiner Verlobten. Für die zärtlichen Fotos (Umarmung) musste ich sie allerdings überreden, wahrscheinlich weil sie sich noch an mich am gewöhnen ist, weil ich ihr erster Verlobter bin, so teilten es mir ihre Eltern mit. Als ich dann in den Flughafen gegangen bin, sagte sie dann schließlich doch "ischlabetisch" , was "ich liebe dich" heißen sollte, ich hab ihr ein paar deutsche Wörter beigebracht.
Die Tränen kamen erst nachher, als ich im Flugzeug saß und abgehoben bin... Auch im weiteren Flugverlauf konnte ich es nicht verhindern...
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Der Rückflug startete am 16:1. um 13:20 in Tacloban und ging über Manila, Guangzhou und Paris, wobei der letzte Flug, von Paris nach Düsseldorf 90 Minuten Verspätung hatte und sehr unruhig war. Es war trotzdem sehr amüsant, da der Pilot versucht hatte, Deutsch zu sprechen, was sich bei Franzosen bekannterweise sehr amüsant anhört .
Auf dem Rückflug habe ich mich dann noch sehr ausführlich mit einer Filipina über die wichtigen Themen zwischen meiner Verlobten und mir unterhalten und dadurch wurde mir auch so einiges klar. Zum Beispiel, dass ein sehr langer Weg vor uns liegt und ich nun nicht weiß, wo ich nach meiner Ausbildung hier in Deutschland leben werde...
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Nunja, alles in allem war die Reise durchweg positiv, denn ich habe eine neue Familie gefunden, mein Englisch ist aufgefrischt und ich habe 5 Kilo abgenommen, obwohl ich normal gegessen habe. Von den (berechtigten) Sorgen und Befürchtungen ist nichts eingetreten, war sehr sicher und gesund dort. Es gab aber durchaus sehr starken Regen, der die Straßen leicht überflutete, allerdings waren wir dann immer im Haus, sodass dies auch sicher war.
Ich empfehle jedem, egal ob nun mit viel Geld oder mit wenig, mal eine Reise dorthin zu unternehmen!!! Es lohnt sich wirklich und es ist nicht so gefährlich dort wie viele denken!!! Ich für meinen Teil werde im Dezember über Weihnachten und Silvester wieder hinfliegen!!!
In diesem Sinne:
Ich hoffe die Fotos gefallen euch und ihr lasst euch vom Gegenteil überzeugen, dass die Philippinen kein gefährliches Land sind, sondern das Paradies auf Erden!!!
MfG Euer sebi