Ich poste hier zum ersten mal, falls das nicht die richtige Rubrik ist für mein Thema, bitte ich auch dabei um Hilfe.
Vielleicht hat einer von Euch eine sinnvolle Idee, wie ich aus dieser Situation mit heiler Haut rauskomme...
Vorgeschichte: Nachdem mein Bruder im Dezember 2022 mit 71 ganz plötzlich an einer akuten Leukämie verstarb, besteht die Option, nach Deutschland zurück zu kehren, nicht mehr. Ich hatte dort alles verkauft und mit der Abmeldung von Wohnort und Sozialsystem auch meinen Alters-Pflege-Anspruch aufgegeben. Für einen kompletten Neuanfang bin ich mit meinen 70 Jahren einfach zu alt und finanziell wäre das auch kaum zu schaffen. Meine Pension reicht aus, um hier recht gut zu leben, aber in Deutschland wäre es gerade genug, um eine kleine Wohnung zu mieten und nicht zu verhungern. Ich hatte mein Leben in Deutschland nicht unüberlegt und leichtfertig aufgegeben. Ich kam Februar 2014 zum ersten mal hierher, ab April 2015 lebte ich 6 Jahre mit meiner nur 5 Jahre jüngeren Freundin zusammen, bevor wir heirateten. Wir bewohnen die 2. Etage ihres Elternhauses östlich von Manila, ihre Eltern sind bereits verstorben (2002, 2017) und sie erbte das Haus. Mir schien das eine win/win-Situation, ich finanziere unseren Lebensunterhalt mit meiner Rente, wohne dafür kostenlos in ihrem Haus. (Sie bekommt noch keine Rente, erst mit 65 und dann auch nicht viel)
Sie hat aus ihrer ersten Ehe mit einem Filipino 3 Kinder, die jetzt 27, 31 und 32 Jahre alt sind. Ihre Ehe wurde 2014 annulliert, nachdem sie bereits seit 2001 getrennt lebten und meine Freundin ihre 3 Kinder ohne finanzielle Hilfe des Vaters ihrer Kinder aufzog. Während sie als Dozentin an der Universität unterrichtete und gleichzeitig einen zweiten job hatte, um ihre Eltern beim Bau dieses Hauses zu unterstützen, wurden ihre Kinder meist von Nachbarn oder Freunden betreut. (offenbar hat die Liebe zu ihren Kindern dadurch einen Nachholbedarf, oder sie hat ein ewig schlechtes Gewissen, weil sie so wenig Zeit für die Kids hatte) Ich lebte also von 2015 an 6 Jahre mit ihr allein in der 2. Etage, während im Erdgeschoss ihr Vater und ihr Sohn waren. Ihre ältere Tochter (32) lebte schon seit längerer Zeit im Elternhaus ihres Lebensgefährten und die jüngere Tochter (31) wohnte mit einer anderen Frau zusammen, jeweils in anderen Stadtteilen von Manila. Nach 6 Jahren heirateten wir während eines Lockdown im August 2020, weil ich mir so meinen Lebensabend vorstellen konnte.
In den Jahren 2016, 2017 und 2018 bereisten wir jeweils 6 Wochen Europa und sie lernte meine Verwandten kennen. Bis dezember 2021 lief alles gut, nach 7 Jahren zusammen leben dachte ich, kennt man seinen Partner. Im Januar 2022 trennte sich die jüngere Tochter von ihrer Lebensgefährtin und kam wieder hierher nach Hause. Durch ihren besonderen Anspruch, war es ihr nicht möglich, in unseren Räumen zu wohnen. Sie arbeitete nur nachts, oft im Home Office, Telefonservice mit USA. Ausserdem ihr Hobby, 3 Chi-Tsu Hunde und 3 Katzen in ihrem kleinen Zimmer zu halten). Wir teilten den 34 m² Balkon und liessen ein Zimmer anbauen. Ab jetzt bestimmte die Tochter den Alltagsablauf. Unser Hund, ein Rüde, durfte nicht mehr auf den Balkon, weil sie auch einen Rüden hatte. Ich wurde von ihm ins Handgelenk gebissen, als ich so dumm war, die beiden trennen zu wollen. Ich sollte abends keine Musik hören, weil Tochter home Office nebenan hatte, tagsüber leise sein, weil Tochter zu schlafen hatte, sollte nicht mehr auf den Balkon gehen, weil sonst die Hunde in Tochters Zimmer bellen. > > > > Meine 3 Stiefkinder haben alle eine sichere Arbeitsstelle und auf Grund ihres Alters könnte man denken, dass sie erwachsen sind. Alle 3 haben zudem für mehrere Jahre ausserhalb des Elternhauses von ihren eigenen Einkünften gelebt. Seit September 2019 ist die Älteste mit ihrem Partner und Baby hier und bewohnt mit einer 24/7 Haushälterin die Erdgeschosswohnung, also 3½ Personen. Ich zahle seit 2018 alle Nebenkosten des Hauses, also Strom, Wasser, Internet, Lot Tax, für mittlerweile 7 Erwachsene und ein 3jähriges Kind. Als ich mit meiner Frau allein im Haus war, zahlten wir mit einer (1) inverter AC weniger als 3.000 PhP für Strom und Wasser, heute sind es 3 AC und über 15.000 P. nur für elektrische Energie und Wasser. Seit 2020 erhalte ich monatlich 3.000 von der Familie im Erdgeschoss, das waren 2019 die Hälfte der Verbrauchskosten, obwohl unten 4 Personen verbrauchen, davon 2 beruflich im Home Office und beide als Team Leiter fast ständig in Bereitschaft waren. Seither sind die Verbrauchskosten kontinuierlich gestiegen, nicht nur durch Teuerung der Versorgungsunternehmen, sondern vorwiegend durch deutlich steigenden Verbrauch. Ich bin aber immer noch der, der alles zahlt, abzüglich der P3.000 . > > >
Seit Februar 2023 ist nun auch ihr 3. Kind, der 27-jährige Sohn wieder zu Hause, schläft auf der Couch vor unserem Schlafzimmer und die Tür soll immer geöffnet bleiben, damit er von unserer 1.5 HP AC mit gekühlt wird. Vor unserem 14 m² Schlafzimmer befindet sich allerdings ein offener etwa 52 m² Raum ohne Zwischenwände oder Abtrennungen, und 2 fast ständig nach aussen geöffneten Türen zur Lüftung. Die Decke unter unserem Wellblech Satteldach besteht aus abgehängten dünnen Eternit Platten ohne jegliche Isolierung. Also unmöglich für eine 1.5 HP single Split inverter AC, das heisst, sie läuft fast permanent auf Hochtouren. Nun wünscht sich meine Frau eine 4. AC für den grossen Raum, weil es in der Küche zu heiss zum arbeiten ist. Der Sohn arbeitet auch nur nachts, Chat mit USA, schläft dann den ganzen Tag und ich soll auf sprechen und Musik verzichten, weil der Jüngste seinen Schlaf braucht. Die Mutter hat sich jetzt total gegen mich gestellt, weil ich den Kindern kein eigenes Haus finanzieren kann. > > >
Ich bin kein Millionär und habe eine Rente, die für 2 reicht und ein bescheidenes Sparkonto an Stelle einer Krankenversicherung, So hab ich mir mein Leben hier nicht vorgestellt. Dann kommt noch dazu, dass die beiden Kinder keine Ordnung halten. ('wie bei Hempels unterm Sofa') Als ich die Jüngste bat, ihre Lieferung von 10 kg Hundefutter ins Vorratsregal zu stellen, bekam ich stattdessen eine messenger nachricht von ihr "Wenn du dein eigenes Haus hast, kannst du Aufträge verteilen, aber das hier ist unser Haus, warum ziehst Du nicht einfach aus und suchst dir was eigenes". Das ist heftig. Als sie im Januar 2022 heimkam und das Balkonzimmer bezog, sagte sie mir, sie wolle eigenverantwortlich leben und mir nicht zur Last fallen. Wir vereinbarten, dass ich eine AC kaufe, sie aber die Verbrauchskosten selbst zahlt. Das hat sie bisher nicht getan, aber es ist die Mutter, meine Frau, die dazu anstiftet, die ihr sagt, lass das doch den Stephan machen.
Leider bin ich nicht ganz gesund und brauche manchmal Hilfe, es wäre also nicht einfach, die Familie zu verlassen.
Danke für Eure Geduld, das alles zu lesen
editiert und Schrift größer eingestellt...damit niemand blind wird
Tandu