Unterstützung der Familie auf den Philippinen nach Tod der Ehefrau

  • Hallo zusammen,


    ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig verortet ist, aber ich versuche es mal und hoffe auf Eure Tipps.


    Ich war fast 25 Jahre mit meiner Frau verheiratet. Sie kam ursprünglich aus Bacolod, wo der Rest ihrer Familie auch weiterhin lebt. Das von ihr verdiente Geld (zuletzt Erwerbsunfähigkeitsrente) stand ihr zu freien Verfügung. Ich habe mich zwar auch mal gewundert, dass sie verhältnismäßig wenig gespart hat, zumal sie sich an den Kosten des täglichen Bedarfs so gut wie nicht beteiligt hat. Mir und unserer Tochter gegenüber war sie aber auch recht großzügig und ich wusste, dass sie ihrer Familie in Bacolod monatlich Geld zukommen ließ. Die Summe war mir aber nicht genau bekannt. Und trotz allem war sie stolz, wenn sie doch mal eine gewisse Summe ansparen konnte.


    Meine Frau verstarb im Juli letzten Jahres - zwei Monate vor unserer Silberhochzeit - an Krebs. Für Ihre Nichte, die nächsten Monat 9 Jahre alt wird, hat sie regelmäßig Schulgebühren bezahlt. Ihre Eltern sowie ein Onkel bekamen einen monatlichen Betrag, hinzu kommt Nachhilfe für die Nichte, Benzingeld für den Jeepney, den meine Frau vor vielen Jahren dem Vater gekauft hatte. Insgesamt scheint die Familie also recht gut versorgt zu sein. Und dennoch verglich sie sich oft mit anderen, die dieses oder jenes "tolle Haus" auf den Philippinen für sich oder die Familie gebaut hätten, zeigte mir Fotos vom Leben und vermeintlichen Erfolg anderer und schien insgesamt nicht ganz zufrieden mit dem, was sie ihrer Familie bieten konnte. Nicht selten wurden Fotos von großen Häusern und großen SUVs präsentiert und vom außerordentlichen Gehalt Bekannter und Verwandter in den USA berichtet. Dabei hatten wir in Deutschland wahrlich kein schlechtes Leben und ihrer Familie hat sie ja auch meines Erachtens viel zukommen lassen.:dontknow


    Die ältere Schwester ist zudem Lehrerin an einer Uni in Bacolod und ihr Ehemann ist Kapitän auf Frachtschiffen, die jüngere Schwester arbeitet bei der Verwaltung der Polizei in Pulupandan. Sie hat Informatik studiert, das Boardexamen aber auch nach einigen Versuchen nicht geschafft und verdient daher angeblich Recht wenig. Die Eltern beziehen beide eine kleine Rente. Alle wohnen zusammen in einem Haus.


    Nach dem Tod meiner Frau habe ich mal gecheckt wie viel sie im Durchschnitt monatlich überwiesen hat. Letztendlich kam ich auf 30.000 bis 40.000 PHP. Irgendwie habe ich mich dann verpflichtet gefühlt, die Zahlung fortzusetzen - im Glauben, dass meine Frau dies glücklich gemacht hätte und auch weil mir die hinterbliebene und geschockte Familie sehr leid getan hat (meine Frau hat ihre Erkrankung ihnen gegenüber geheim gehalten und ich habe sie erst informiert, als meine Frau dazu nicht mehr in der Lage war). Sicherlich hatte meine Frau - bewusst oder unbewusst - ein falsches Bild vom Leben in Deutschland vermittelt und hohe Erwartungen geweckt.


    Nächste Woche fliegen meine Tochter und ich auf die Philippinen und ich frage mich, wie ich das Thema behutsam angehen kann. Auf Dauer 500 EUR monatlich abzuzweigen tut schon echt weh. Ich gehe davon aus, dass Ihr den Betrag auch recht hoch findet? Habt Ihr diesbezüglich Erfahrungen und könnt mir einen Rat geben?


    Vielen lieben Dank im Voraus.

    André=)

    • Helpful

    ch gehe davon aus, dass Ihr den Betrag auch recht hoch findet? Habt Ihr diesbezüglich Erfahrungen und könnt mir einen Rat geben?

    Moin,


    relativ simpel. Erkläre, dass die Frau nun tot ist und kein Geld mehr verdient. Dein Geld reicht nur für dich, deshalb gibt es ab sofort nichts mehr und Sie hatten ja genug Zeit und Geld, um sich selbst ein Leben aufzubauen.

    Nun müssen Sie sehen wie sie klarkommen..


    Ich verstehe nicht, wie man sein Geld verschenken kann :floet

    :cheers Live is short, play it hard :cheers

  • 500.- € pro Monat, über Jahre?! Respekt.


    Ich sehe es wie Handyman. Die Gattin ist leider verstorben. Es gibt noch einige weitere berufstätige in der Familie und nun müssen die zusammenrücken.


    Von mir gäbe es zu Weihnachten Stollen und 100.-€

    Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. Rechtsstaat ist, wenn das Schaf das Abendessen überlebt.

  • Danke. Das gibt mir zumindest Gewissheit, dass 500 EUR exorbitant viel sind und nicht die Regel...:halt


    Wer sagt schon "nein", wenn er Geld bekommt und glaubt es täte dem anderen nicht weh. Ich denke sie haben ein komplett falsches Bild vermittelt bekommen, das ich nun gerade rücken muss.


    In der Tat hätten sie mit dem über die Jahre zugegangen Geld so einiges anstellen können. Dem Haus sieht man es zumindest nicht unbedingt an. So ein bisschen fragt man sich deshalb schon wofür das Geld so drauf geht...

  • Die ältere Schwester ist zudem Lehrerin an einer Uni in Bacolod und ihr Ehemann ist Kapitän auf Frachtschiffen, die jüngere Schwester arbeitet bei der Verwaltung der Polizei in Pulupandan. Sie hat Informatik studiert, das Boardexamen aber auch nach einigen Versuchen nicht geschafft und verdient daher angeblich Recht wenig. Die Eltern beziehen beide eine kleine Rente. Alle wohnen zusammen in einem Haus.

    Ja, die sollten Ihr Leben selbst stemmen können. Aber so 500 € monatlich nebenbei erlauben einigen Luxus!



    Ich denke sie haben ein komplett falsches Bild vermittelt bekommen, das ich gerade rücken muss.

    Ja, garantiert. Hier also ganz klar kommunizieren und jegliche Zahlungen einstellen. Zu Weihnachten ein Paket und gut....Rechne aber damit, dass du plötzlich der böse "Ausländer" bist :floet

    So ein bisschen fragt man sich deshalb schon wofür das Geld so drauf geht...

    Luxus, Load, Weib & Gesang und Blink / Blink:floet

    :cheers Live is short, play it hard :cheers

  • Meine Frau ist vor über 4 Jahren verstorben, sie hat ihrer Familie auch geholfen, allerdings nicht jeden Monat mit 500,-€. Ab dem Zeitpunkt gab es von mir nichts mehr. Wir lebten ja auf den Philippinen und als meine Frau verstarb, waren die Nichtsnutze der Familie schneller auf der Bank meiner Frau als ich und dachten sie könnten das Geld bekommen, hatten sie allerdings Pech, die Bank informierte mich darüber. Solche Leute gebe ich doch nicht noch Geld, sind allerdings nicht alle so von ihrer Familie, es gibt auch welche die es nicht nötig haben und verdienen gutes Geld.

  • Oh je, nee, die Familie meiner verstorbenen Frau ist nicht so. Sie sind sehr konservativ, haben ihre Töchter sehr streng erzogen und sind auch mir gegenüber sehr zurückhaltend. Sie sind von einem falschen Bild definitiv nicht verschont geblieben, was Leben und Einkommensverhältnisse in Deutschland angeht. Aber sie haben mich von sich aus in 25 Jahren nie nach Geld gefragt. Von ihrer Tochter haben sie es aber schon erwartet. "Utang na loob" lässt grüßen. Meine Frau hat sich immer in ihrer Schuld gefühlt und hat sich durch Posing anderer zudem schnell beeinflussen lassen. Zu Geburtstagen, Weihnachten oder bei Beerdigungen und Krankenhausaufenthalten hatte ich freiwillig immer etwas beigesteuert, um meine Frau zu entlasten, die meines Erachtens zum Teil sehr (und auch zu) exzessiv geholfen hat, um sich dann aber zu beschweren, dass sie nicht viel sparen und auf den Philippinen kein Haus bauen könne.

    Dabei hatte der Vater nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" (einst Busfahrer bei Ceres Liner) einen neuen Jeepney bekommen und dennoch musste meine Frau Instandsetzungen, Restaurierung, Registration und Reifenwechsel bezahlen, da der Jeep sonst rumgestanden hätte.:mauer


    Ich hatte mir mit dem Tod meiner Frau Gedanken darüber gemacht, ob sie ggf. auf das monatliche Geld angewiesen sind und habe das Thema selbst eröffnet. Es war mein Fehler, nicht einmal die Höhe der Zahlung zu hinterfragen. Es wurde mir zwar vorgerechnet und die Beträge entsprachen denen, die meine Frau überwiesen hatte. Aber ich überweise praktisch ein zusätzliches Familieneinkommen, ohne dass sie das Geld - abgesehen von Schulgebühren - erkennbar für Sinnvolles nutzen, ins Haus investieren oder zur Seite legen. Na ja, Sparen ist ja auf den Philippinen eh so 'ne Sache,... wenn man vom Geld auch Essen kann und die halbe Verwandtschaft ins Restaurant einladen kann oder alle zum Strandurlaub über Weihnachten hinweg einlädt.:sonicht


    Sicherlich gehen sie davon aus, dass mir die Zahlungen nicht allzu weh tun, wenn ich sie schon anbiete. Das werde ich dann wohl ausbügeln müssen, ohne der Buh-Mann oder der geizige Deutsche zu sein. Aber ich habe ja auch mein eigenes Leben und eine grandiose Tochter, die auf mich zählt.:friends

  • Danke AndY 77,


    Zuallererst mein Beileid an Dich und Tochter!

    Das ist mal ein interessantes Thema, welches zum Nachdenken anregt und tatsächlich muß man das regeln.
    Ich finde zumindest eine Reduzierung der Unterstützung sinnvoll, über Schulgeld kann man ja nachdenken.
    Argumentieren würde ich, daß bei gleicher Konstellation in philippinischen Familien auch schwer vorstellbar ist, daß eine weitere Unterstützung in gleicher Höhe erfolgen würde, wenn die bisherige Hauptperson nicht mehr lebt. Und Du bist eher Deiner Tochter verpflichtet als der Schwiegerfamilie.

    In jedem Falle hast Du mich zum Nachdenken gebracht, und ich werde das Thema mit meiner Holden, Kindern und auch mit Ihrer Familie besprechen, auch wenn bei uns nicht monatlich diese Gelder fliessen.
    Bei uns kommt hinzu, daß eine Schwester meiner Frau im von mir finanziertem Haus (auf den Namen meiner Frau) lebt und sich dort viel abspielt, alle anderen Brüder/Schwestern kommen dort oft hin, wenn wir da sind, ansonsten vermutlich auch, weil einfach besserer Standard (Kochen, Duschen, Aircon in heißen Zeiten....).
    Ich sehe sicher von diesem Investment nichts wieder (habe das für mich abgeschrieben), aber meine Kinder, die erben, müssen irgendwann entscheiden, wie sie mit diesem Besitz umgehen und wie die Familienbande später funktionieren wird.
    Fakt ist, daß die Schwesterfamilie uns da nie auszahlen könnte.
    Also in der Tat spannend, wie hier Members das regeln, ohne die vorhandenen Familiengefüge nach gelebten Dekaden komplett zu verändern.
    Ich werde zumindest keine Zahlungen weiterführen in Deiner Konstellation, da ich dann vermutlich auch in Rente bin und einfach weniger verfügbar ist.
    Aber vermutlich überlebt mich meine Frau (ca. 6 Jahre jünger) und dann steht diese Frage anders herum.


    Beste Grüße
    deepdiver27


    Wir, die guten Willens sind, geführt von den Ahnungslosen, versuchen, für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben so viel mit so wenig so lange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.


    Quelle unbekannt

  • deepdiver27 ,

    das dachten wir auch immer, das ich der 1. bin der geht, da meine Frau 8 Jahre jünger war. Aus diesem Grunde hat mich das total unvorbereitet getroffen. Ist aber wirklich sehr wichtig solche Dinge schon vorher einigermaßen durchzusprechen und zu regeln, was mit einer Pinay allerdings nicht immer einfach ist, denn über den Tod wollen sie nicht reden.

    Ich habe aber dazugelernt, jetzt habe ich eine Patientenverfügung und alles Andere erledigt, falls mich es mal erwischt, was ja in meinem Alter ( 70) jederzeit eintreten kann.

  • deepdiver27 ,

    ...was mit einer Pinay allerdings nicht immer einfach ist, denn über den Tod wollen sie nicht reden.

    So auch meine Erfahrung. Bis zuletzt war der Tod kein Thema, existierte praktisch nicht, und sie hat sich sicherlich gerade deswegen viel Hysterie ersparen wollen und ihre Familie bewusst nicht eingeweiht. Stattdessen hatte sie - so lange sie nur konnte - noch Pläne für die Zukunft geschmiedet.


    Eine Patientenverfügung und ein Testament machen definitiv Sinn. Denn dies alles mussten wir zuletzt alles noch in Eile einrichten. War nicht einfach...

  • Danke AndY 77,


    Zuallererst mein Beileid an Dich und Tochter!
    ...
    Ich finde zumindest eine Reduzierung der Unterstützung sinnvoll, über Schulgeld kann man ja nachdenken.

    Vielen Dank!=)


    Auch Ihr habt mich zum Nachdenken gebracht.:blumen


    Ich mache mir nächste Woche vor Ort nochmal ein Bild. Ich denke darüber nach, mich im Wesentlichen auf eine kleinere Unterstützung in puncto Schulgebühren zu beschränken und sage Ihnen, dass sie mich kontaktieren sollen, wenn außerhalb der Reihe etwas ansteht. Ich bin mir sicher, dass sie dies nur sehr ungerne tun werden und würde wohl wirklich nur im Notfall diesbezüglich etwas hören, will aber signalisieren, dass sie mir nicht gleichgültig sind.


    Ich wurde von ihnen immer herzlich aufgenommen und will ihnen auch nicht vor den Kopf stoßen. Wäre auch nicht im Sinne meiner Frau, die sehr an ihrer Nichte gehangen hat.


    Letztlich geht es aber mir auch darum, mir auch wieder irgendwie ein Leben aufzubauen. Und dafür muss ich auch einen gesunden Egoismus an den Tag legen, der mir dies ermöglicht.

  • Ich habe damals vom ersten Tag an entsprechend klar gemacht, dass wir unser Geld für uns brauchen und es keine Unterstützung gibt. Bis zur schweren Krankheit der Schwiegermutter haben wir das durchgezogen, dann für das Krankenhaus natürlich einen Teil zugegeben und für die anschließende Beerdigung natürlich auch! Danach erwartete der Vater + Bruder, dass meine Frau idealwerweise zurück auf die Philippinen kommt und den Vater versorgt und pflegt!

    Seit diesem Tag haben wir keinen Kontakt mehr

    Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll :hi

  • Sorry, aber 500 Euro pro Monat hört sich für mich völlig verrückt an. Damit erzieht man die Leutchen zum Nichtstun. Ebenso erschließt sich mir nicht, warum man einer 8-jährigen Schulgebühren zahlen sollte. Gebühren in öffentlichen Schulen gibt es meines Wissens nach erst ab dem College. Ich würde in einer ähnlichen Situation die Zahlungen sofort einstellen. Wenn Du jemals Probleme haben solltest, dann hilft Dir von denen auch niemand.
    Gruss

    Dirk

  • Ich zahle 250€ im Monat Unterstützung. Davon leben meine Partnerin und ihre 2 Kinder solange ich noch in Deutschland bin. Wenn ich vor Ort bin, zahle ich die täglichen Ausgaben. Nächstes Jahr kommt ein Sohn in die Schule, da habe ich beschlossen eine Privatschule zu finanzieren weil der Kleine Potenzial hat. Das kostet mich 20k Piso + Bücher und Uniform im Jahr. Ich wundere mich oft, welche Vorstellungen hier diskutiert werden. Da ja die wenigsten hier perfekt Tagalog (oder andere Dialekte verstehen) sind wir ja von den wirklichen Familiengesprächen abgeschnitten. Und Familie ist auf den Philippinen das höchste Gut. Ich vermute auch das Geld von meiner Unterstützung in die Hände bedürftiger Familienmitglieder fliesst, das stört mich aber nicht. Mein Plan ist ja mir dort eine angenehme Alterspflege zu organisieren. Das sieht im Moment gut aus, kann aber auch schief gehen. Das sollte jeder im Hinterkopf behalten, das Leben ist immer voller Überraschungen.

  • Auch meine Erfahrungen haben gezeigt:

    Über den Tod spricht man nicht.

    Einmalig gedachte Hilfe für einen Notfall wird gern als Dauerauftrag gesehen (Ein neues Handy ist kein Notfall)

    Auch meine Frau glaubt, dass ihre Familie anderst, nicht so gierig, ist (der "dürre Zweig" hat sie zwischenzeitlich eines Besseren belehrt)

    Selbst entfernteste Verwandte aus einer weit weg gelegenen Provinz glauben, dass "Utang na loob" auch für sie gilt.

    Das bedarf dann der Erklärung dass "Utang na loob" nur für die Schiwegereltern gilt und nach deren Tod "aus die Maus" angesagt ist. Über das Schulgeld für ein Kind (soweit es wirklich zur Schule geht und auch Zeugnisse vorweisen kann) lässt sich immer reden.

    Pinoys sind lernfähig, begreifen aber wenn es um eigenen Vorteile geht, gerne sehr, sehr langsam.


    Auch Ausländer müssen im Umgang mit Pinoys einiges lernen.


    Aber zum Glück sind nicht alle Verwandten so, Es gibt auch die Seriösen und das ist er überwieigende Teil.

    Leider eben auch ein paar wenige, die nicht alle Teile des Wortes "No" verstehen (wollen).

    :334: ich bin süchtig, kann nicht anderst, muss wieder hin .......
    ..... bin angekommen 8-)


    so langsam bin ich zu alt um andern Menschen Honig um den Mund zu schmieren


    Ich bin nicht woke, nicht identitär, gendere nicht und halte auch nichts von Cancel Culture

    Vielmehr wurde ich erzogen, bin aufgewachsen und lebe in der festen Überzeugung, dass alle Menschen gleich sind,

    also was soll der Quatsch

  • ... Über das Schulgeld für ein Kind (soweit es wirklich zur Schule geht und auch Zeugnisse vorweisen kann) lässt sich immer reden...

    Es gibt inzwischen auch Privatschulen auf deren Bankkonto man die Studiengebühren direkt überweisen kann.

    Auf Wunsch schicken die auch eine Kopie der report-cards (Zeugnisse).


    Soll ja schon vorgekommen sein, dass ein Kind in die Schuluniform einer Privatschule gesteckt wurde, und dann davon ein schönes Foto an den Sponsor geschickt wurde.

    Stattdessen war das Kind aber Schüler auf einer public school.

  • Danke. Das gibt mir zumindest Gewissheit, dass 500 EUR exorbitant viel sind und nicht die Regel...:halt


    Wer sagt schon "nein", wenn er Geld bekommt und glaubt es täte dem anderen nicht weh. Ich denke sie haben ein komplett falsches Bild vermittelt bekommen, das ich nun gerade rücken muss.


    In der Tat hätten sie mit dem über die Jahre zugegangen Geld so einiges anstellen können. Dem Haus sieht man es zumindest nicht unbedingt an. So ein bisschen fragt man sich deshalb schon wofür das Geld so drauf geht...

    Daß 500 Euro exorbitant viel ist möchte ich bezweifeln. Vor allem, wenn es auf mehrere Personen/Familien aufgeteilt wird.

    Für jemanden der es sich in Deutschland vom Mund absparen muß sind schon 50 Euro zu viel. Andere nehmen es aus der Portokasse.

    Was nie falsch ist ist Hilfe zu einer guten Ausbildung. Es brauch aber niemand Unterstützung, der selber ein monatliches Einkommen hat.

  • Habt Ihr diesbezüglich Erfahrungen und könnt mir einen Rat geben?


    Aus Deinem Beitrag geht nicht so ganz hervor, welchen Bezug Du zur Familie hattest.

    Für mich hört es sich so an, als kennst Du sie nur vom Hören und Sagen und habt sie eher kaum besucht auf den Philippinen.


    So, wie Du die Verhältnisse der Familie beschreibst, erinnert es mich an die Familie meiner Frau, zu der wir einen guten Kontakt haben und die wir auch jährlich besuchen. Die sind alle mehr oder weniger in Lohn und Brot. Und selbst, wenn es nicht so wäre, würde es mir im Traum nicht einfallen, ihnen eine monatliche Unterstützung zukommen zu lassen.


    Die einzige Ausnahme, die wir hier gemacht haben, war beim Sohn meiner Frau, als er noch studierte. Bis zum Ende seines Studiums wurde er von uns unterstützt und danach wurde es eingestellt, damit er sich nicht dran gewöhnt und zusieht, auf eigenen Beinen zu stehen. Das klappt auch.


    Meinem Schwager habe ich auch mal einen grösseren Betrag zukommen lassen. Aber das war eine einmalige Sache. Er ist handwerklich sehr begabt und immer zur Stelle, wenn man ihn braucht, ohne etwas dafür zu verlangen. Und als er mal in finanzielle Bedrängnis kamen, hab ich ihn unterstützt, ohne dass er es je verlangt hat. Er hat sich sogar mit Händen und Füssen dagegen gewährt. Aber das kann man auch nicht mit Deiner Situation vergleichen.


    Wie schon meine Vorredner geraten haben, stell die Zahlungen auf jeden Fall ein.

  • Auch von meiner Seite zunächst aufrichtiges Beileid!


    Zur Frage "Unterstützungszahlungen" auf den Philippinen geghen die Meinungen, wie Du den bisherigen Beiträgen entnehmen konntest, durchaus auseinander. Ein nicht unerheblicher Teil der Forenmitglieder sieht das Thema kritisch bis sehr kritisch.


    Bei mir ist es eher andersherum, ich unterstütze neben der eigenen Familie über eine kleine private Charity regelmäßig auch nicht zur Familie gehörende Dritte. Das ist insofern - wie das ganze Thema "Unterstützungszahlungen" eine höchstpersönliche Entscheidung und da gibt es kein "richtig" oder "falsch".


    Allerdings schaue ich mir natürlich schon die Bedürftigkeit an und die in Deiner Familie vorhandenen Beschäftigungsverhältnisse lassen ja schon eher den Schluss zu, dass die Abhängigkeit von "externen" Zuwendungen nach philippinischen Maßstäben eher begrenzt sein dürfte. Letztendlich kann aber auch die Frage "aus der Entfernung" nicht wirklich fundiert beantwortet werden.


    Auf der anderen Seite steht Deine/Eure eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, auch das kannst Du nur selber beantworten. Nicht unerheblich ist dabei auch die Frage, ob man Unterhaltszahlungen steuerlich geltend machen kann, denn das beinflusst je nach Grenzsteuersatz natürlich die "Nettobelastung" in nicht enerheblicher Weise. Bei den beschriebenen Jobs der Eurer Family und der Gesamtkonstelation (Unterhaltszahlungen werden nur an Verwandte in gerader Linie anerkannt).


    Am Ende des Tages kann Dir/Euch die Entcheidung niemand abnehmen. Wichtig ist m.E., dass Du das Thema zuvor mit Deiner mitreisenden Tochter (wenn ich es richtig verstanden habe) offen und ausführlich besprichst und Ihr Euch auf ein einheitliche insofern einheitliche Argumentation verständigt.

    Recht sehr zu wünschen,


    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg wären und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört, ...

    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die dem Vorurteil ihrer angebornen Religion nicht unterlägen; nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse, was sie für gut und wahr erkennen."


    Gotthold Ephraim Lessing, Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer

  • Hallo und zunächst auch von mir mein aufrichtiges Beileid!


    Auch ich teile die hier überwiegende Meinung: Die Unterstützung für die Nichte fortführen (am besten mit regelmäßigen Nachweisen), alles andere einstellen! Deine Schwägerin ist Lehrerin an der Uni und der Schwager Kapitän. Damit dürften sie zu den Besserverdienern gehören. Wenn dann trotz 30-40k PHP monatlich noch extra Geld für Reparaturen am Jeepney fließen muss, damit er nicht nur rumsteht, dann läuft da irgendwas falsch bzw. in die falschen Kanäle. Aber schau bzw. höre dich vor Ort einfach mal etwas um, vielleicht stößt Du ja auf Dinge, die deinen gesunden Menschenverstand alarmieren.


    Ich weiß nicht, wie alt deine Tochter ist, aber Du kannst sie ja ggfs vorschieben, denn in Deutschland muss man in ein Kind - je nach Ausbildung - auch schon mal bis zu eine halbe Million Euro investieren. Also von der Geburt, bis es auf eigenen Füßen steht. Vielleicht hast Du auch selbst noch Eltern. Behaupte ggfs, dass diese nur eine kleine Rente haben und ebenfalls deiner Unterstützung bedürfen. Oder Du Dank Trump nun bald in Kurzarbeit bist und weniger Geld zur Verfügung hast. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.


    PS: Ich hoffe, ich muss mir jetzt keine zusätzlichen Sorgen um meine Frau machen, die ebenfalls aus Bacolod stammt und in deren Familie einige Mitglieder (Tante, Cousin 2. Grades, Cousine) in den letzten Jahren von unterschiedlichen Krebsarten dahingerafft wurden. Waren alle noch (deutlich) unter 60 Jahre alt.

    "Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen." (Heiner Geißler 1930-2017)